Jump to ratings and reviews
Rate this book

Im Kopf des Bösen: Ken und Barbie

Rate this book

270 pages

Published January 1, 2024

1 person is currently reading
19 people want to read

About the author

Petra Mattfeldt

26 books3 followers

Ratings & Reviews

What do you think?
Rate this book

Friends & Following

Create a free account to discover what your friends think of this book!

Community Reviews

5 stars
19 (52%)
4 stars
14 (38%)
3 stars
3 (8%)
2 stars
0 (0%)
1 star
0 (0%)
Displaying 1 - 11 of 11 reviews
Profile Image for LEXI.
100 reviews3 followers
July 27, 2024
Ein Gefühl zwischen Euphorie und Jagdtrieb

Nach einem spannenden Auftakt mit dem „Sandmann-Fall“ setzt das Autorenduo Axel Petermann und Petra Mattfeldt seine Buchreihe um wahre Verbrechen mit dem zweiten Band der „Im Kopf des Bösen-Reihe“ fort. „Ken und Barbie“ gewährt detaillierte Einblicke in die Geschichte einer schockierenden Mordserie, in der junge Frauen entführt, misshandelt, vergewaltigt und getötet wurden.

Das Hauptaugenmerk ist auf die autistische Fallanalytikerin Sophie Kaiser gerichtet, die gemeinsam mit Leonhard Michels im ersten Band den sogenannten „Sandmann“ zur Strecke brachte. Die Kriminalbeamtin lässt sich nicht von ihren Gefühlen leiten und betrachtet die Dinge auf eine besondere Art und Weise. Ihre analytische Art, ein eidetisches Gedächtnis und die Fähigkeit, tief in die Psyche eines Täters einzutauchen, um seine Motive und Handlungen nachzuvollziehen, machen sie zu einer außergewöhnlichen Profilerin. Mit Kriminalhauptkommissar Leonhard Michels steht Sophie ein hervorragender Ermittler zur Seite, der sich nicht an den Eigenheiten seiner autistischen Kollegin stört. Er ist zudem der einzige Mensch, der auch Sophies verletzliche Seite kennt und gerne mit ihr zusammenarbeitet. Durch ihre gegenseitige Wertschätzung und das Vertrauen in die Fähigkeiten des anderen stellen Sophie und Leonhard ein außergewöhnliches Team dar, deren Ziel es ist, Serientäter zu überführen.

„Jedes Opfer hat es verdient, dass ihm Gerechtigkeit widerfährt. Und meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen.“ (Sophie Kaiser)

„Sophie mag manch einem eigenartig erscheinen. Für mich jedoch ist sie der logischste Mensch, der mir je begegnet ist. „(Leonhard Michels)


Die Charakterzeichnung der beiden Protagonisten weist eine hohe Authentizität auf und hat mir ausgezeichnet gefallen – ich konnte die Gedanken, aber auch die Emotionen der beiden Figuren hautnah miterleben. Sophies Demonstration ihrer Methoden der Fallanalytik haben mich tief beeindruckt. Es war höchst interessant, die Ermittlungsarbeit der Kriminalbeamten – insbesondere der beiden Protagonisten – mitzuverfolgen, wobei die Aspekte des Autismus und die Arbeit einer Profilerin mich persönlich am meisten faszinierten. Mit den Ermittlerkollegen der Kripo sowie den Familien und Freunden der Opfer werden zahlreiche Nebenfiguren eingebracht. Die Identität des Täters bleibt lange im Dunkeln, seine Aktivitäten und Gedanken werden im Buch kursiv dargestellt.

Axel Petermann und Petra Mattfeldt beschränkten sich in ihren Ausführungen jedoch nicht allein auf die Ermittlungstätigkeiten, sie beleuchteten vielmehr auch die Hintergründe – die Auswirkungen der Morde auf das Umfeld der Opfer, Selbstvorwürfe und Anklagen, Verzweiflung und Trauer sowie Beziehungen, die an diesen traumatischen Erlebnissen zerbrochen sind.

Der einnehmende und fesselnde Schreibstil und der hohe Spannungsbogen haben mich bereits im ersten Band voll und ganz für sich eingenommen. Und obgleich man als Leser dank kursiver Passagen Einblicke in das Denken und Handeln sowie die Motive und Vergangenheit des Täters erhält, bleibt dessen Identität lange Zeit im Dunkeln. Das Buch weist bereits aufgrund der Thematik ein durchgehend hohes Spannungsniveau auf, das durch die kursiven, auf den Täter bezogenen Passagen, deutlich erhöht wird. Tragisch, da dieses Buch auf einem realen Fall basiert, auf dem im Anhang ausführlich Bezug genommen / eingegangen wird.

Das aufwändig gestaltete Buchcover zeigt ein düsteres, auf den Inhalt bezogenes Szenario. Auf der ersten Innenseite dieser Hochglanzbroschur findet man eine Kurzvorstellung inklusive Foto beider Autoren. Fettgedruckte Angaben von Zeit und Schauplatz der Handlung sowie ein kurzes, auf den Inhalt bezogenes Zitat vor jedem einzelnen Kapitel tragen zur Orientierung und Übersichtlichkeit bei. Wie bereits erwähnt heben sich die Passagen über die Aktivitäten des Täters durch ein kursives Schriftbild vom restlichen Inhalt ab.

FAZIT: Die fesselnde, auf einem wahren Kriminalfall beruhende Neuerscheinung „Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie“ hat aus meiner Sicht den Reihenauftakt „Der Sandmann“ bei weitem übertroffen. Als passionierter Krimi-Fan mit einer Vorliebe für das Profiling und einem mindestens ebenso großen Interesse für die verschiedenen Ausprägungen des Autismus lag mein persönlicher Fokus auf der Ermittlungsarbeit und den faszinierenden Einblicken in die Welt der Fallanalytik. Obgleich ich die Gräueltaten dieses sadistischen Mörderpaares zutiefst erschütternd und abstoßend fand und ich mir das Leid der Opfer und ihrer Angehörigen nicht annähernd vorstellen kann, hat mich die Arbeit der sympathischen Protagonistin Sophie Kaiser völlig in den Bann gezogen. Aus genannten Gründen stellt dieses Buch daher eine hochspannende Lektüre dar und ich sehe einer Fortsetzung dieser interessanten Reihe erwartungsvoll entgegen.

Profile Image for ViktoriaScarlett.
444 reviews5 followers
September 29, 2024
Der zweite Band war ein bisschen schwächer als sein Vorgänger, dennoch konnte mich das Buch für sich begeistern. Warum verrate ich dir unten im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Motiv in der Mitte des Covers passt dieses Mal nicht ganz so gut, wie jenes vom ersten Band. Dennoch stehen die Elemente für die Geschichte. Die beiden Personen könnten Sophie Kaiser und Leonhard Michels sein. Der Totenkopf, in dem das Motiv zu sehen ist, fällt erst auf den zweiten Blick auf. Abgesehen davon ist das Cover schlicht gehalten, nur die Titelschrift sticht heraus.

Meine Meinung zum Inhalt:
Nach dem mir der erste Band der Reihe richtig gut gefallen hat, wollte ich auch den Nächsten lesen. Umso erfreuter war ich deshalb, als ich durch das Bloggerportal die Möglichkeit dafür bekam. Axel Petermanns und Petra Mattfeldts Schreibstile harmonieren so gut, dass ich nicht herausfinden konnte wer was geschrieben hat. Die Erzählweise ist direkt gewählt, gleichzeitig lassen die beiden Autoren durch ihre Beschreibungen Bilder in meinem Kopf entstehen.

In Sophie konnte ich mich am besten hineinversetzen, obwohl die Geschichte auch aus der Sicht von Leonhard erzählt wurde. Ich hatte den Eindruck eine Verbindung zu ihr zu haben, was vor allem mit den eindrücklichen Beschreibungen ihrer Denkweise und den jeweiligen Ermittlungsszenen zu tun hatte. Zwischen ihr und Leonhard hatte sich eine gute Ermittler:innen-Dynamik entwickelt. In der zweiten Hälfte konnte mich Sophie mit einer geradlinigen Äußerung überraschen. Gerade von weiß ich noch nicht, was ich halten soll.

Neben dem Handlungsstrang um die Beiden gab es auch einen aus der Sicht des Täters und der Opfer. Die Szenen mit Ersterem machten mich wütend. Jene mit den Opfern waren heftig und schockierend. Es gab in diesen Abschnitten gewaltvolle Inhalte, die man ertragen können muss. Für schwache Nerven ist das nichts. Die Ermittlungen selbst gestalteten sich schwierig, weil man beim Modus Operandi noch nicht auf einer Linie war. Vor allem war nicht klar, welche Taten man dem Täter anlasten konnte. Ebenso erging es uns mit den Zusammenhängen. Die Ermittler:innen und ich mussten heraushängen an welchem Punkt sich Täter und Opfer begegneten.

Endlich kam Sophie auf die richtige Idee und konnte damit die entscheidende Schlussfolgerung machen. Leonhard stand dabei zu 100 Prozent hinter ihr. Mir gefiel es, dass sie sich auf Augenhöhe begegneten und beide agieren konnten. Das Finale verlief relativ rasch, weil es zu einer 180 Grad Wendung kam. Wobei die Beiden den Fall eigentlich schon gelöst hatten, auch wenn die Verhaftung noch ausstand. Ehrlicherweise stellte mich das Ende nicht wirklich zufrieden, weil ich das Strafmaß viel zu gering fand. Ich fragte mich, ob etwas Bestimmtes nach der nun bewiesenen Schwere der Taten nicht rückgängig gemacht werden konnte – rechtlich gesehen. Dennoch gab es ein stimmiges Ende, wenn man den zugrunde liegenden True-Crime-Fall authentisch als Vorlage umgesetzt sieht. Die Realität ist nun mal nicht immer gerecht.

Wie stehts wurde nach der Geschichte eben dieser im Nachwort näher beschrieben und so mancher Fakt ausgeführt. Außerdem erklärte dies, warum das Finale in dieser Form verlaufen war.

Mein Fazit:
Der zweite Fall um Sophie Kaiser und Leonhard Michels enthielt erneut einen spannender Thriller, der abwechselnd aus der Sicht der Ermittler:innen und des Täters beschrieben wurde. Die Beschreibungen waren sehr eindrücklich, die Morde und Taten des Täters äußerst grausam. Stellenweise war ich richtig wütend, wie man sich Menschen gegenüber so verhalten konnte. Die Szenen beinhalten Gewalt und Tod, die man verarbeiten können muss. Die Ermittlungen selbst wurden von den Autor:innen mit einer guten Portion Spannung beschrieben, die sich über das ganze Buch hielt. Mit dem Ende war ich nicht glücklich, doch war es stimmig in Bezug auf den zugrunde liegenden True-Crime-Fall. Alles in allem war es ein aufregender Thriller mit einem dynamischen Ermittler-Duo.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
Profile Image for Azyria Sun.
611 reviews6 followers
July 7, 2024
Fesselnd und erschreckend

Worum geht’s?
Im Rhein wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Zerstückelt und einbetoniert. Sie soll nicht die einzige Leiche bleiben. Als eine weitere Frau verschwindet, werden Sophie und ihr Team vom BKA um Hilfe gebeten. Können sie die junge Frau noch retten oder läuft ihnen die Zeit davon?

Meine Meinung:
„Im Kopf des Täters – Ken und Barbie“ ist der zweite Fall für Sophie Kaiser und ihr Team. Und auch dieser hat mich wieder total gefesselt. Mit dem Autorenduo Axel Petermann und Petra Mattfeldt haben wir hier aber auch das perfekte Duo gefunden – eine Spiegel-Bestsellerautorin und einen ehemaligen Fallanalytiker – wer könne diese Fälle besser zu Papier bringen?

Sophie hat mir bereits im ersten Fall gut gefallen. Sie hat das Asperger-Syndrom. Oftmals eckt sie an, aber sie hat für sich einen Weg gefunden, um Menschen zu lesen und in den Momenten, in denen es notwendig ist, empathisch zu sein. Ihr Kollege Leonhard ist der perfekte Partner für sie – ich bin mir fast sicher, dass in einem der nächsten Bände mehr aus den beiden werden wird. Gut gefällt mir auch, wie Sophie im hinteren Teil des Buches den Kollegen Christoph, mit dem sie zusammenarbeiten müssen, „liest“. Wie sei auf jede Kleinigkeit achtet, ist wirklich der Hammer.

Wir haben also zwei Hauptprotagonisten, die mir wirklich gut gefallen und von denen ich mehr wissen möchte. Dann noch einige Nebendarsteller und natürlich die Täter – auch passend dargestellt und Fakten perfekt mit Fiktion vermengt. Und natürlich der Fall – wieder True Crime und wieder geht es auch um Jugendliche. Ich glaube, gerade weil es True Crime ist, treffen mich solche Fälle noch tiefer. Insbesondere die kursiven Texte aus Opfersicht gehen wirklich an die Nieren und sind nichts für schwache Nerven, sondern Stoff für dunkle Alpträume. Die Spannung ist hier von Anfang an hoch. Die kurzen Kapitel ziehen das Lesetempo enorm an und man hat wirklich das Gefühl, gegen die Zeit zu arbeiten. Man kann und muss das Buch tatsächlich am Stück durchlesen. Will einfach nicht mehr aufhören. Wir haben eine ständig steigende Spannungskurve und je näher wir der Lösung kommen, desto schrecklicher wird die Wahrheit dahinter. Ein Fall, der mich wirklich getroffen, gefesselt und mitgerissen hat. Einzig mehr Infos zu den Tätern bzw. einen tieferen Blick in deren Kopf hätte ich mir gewünscht. Wie kam es dazu? Wie waren die Anfänge? Das kam mir leider etwas zu kurz, ansonsten habe ich das Buch verschlungen und eine ganz klare Leseempfehlung – ich will unbedingt mehr von Sophie und Leonhard!

Fazit:
Auch der zweite Fall für Sophie und Leonhard hat es in sich. „Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie“ ist genauso mitreißend, wie der erste Fall. Axel Petermann und Petra Mattfeldt sind wirklich das perfekte Autorenduo für solchen True Crime. Der Blick in Sophies Gedanken, der Aufbau des Falls, die Vermischung von Fakten und Fiktion sind einfach perfekt getroffen. Die kursiven Teile aus Opfersicht gehen an die Nieren. Wenn jetzt noch mehr in den Kopf der Täter geblickt worden wäre, wäre es das perfekte Buch gewesen, hier hätte ich zu gerne noch die Hintergründe oder die Anfänge erfahren. Aber auch so hat mich das Buch gefesselt.

4 Sterne von mir für diesen erschreckenden True Crime Fall!
333 reviews2 followers
July 4, 2024
Bei der Reihe "Im Kopf des Bösen" handelt es sich um einen Krimi, der sich an einem wahren Fall anlehnt - hier bereits der zweite für Sophie und ihr Team. Den Schreibstil würde ich als eher sachlich nüchtern betrachten, was gut zu dem Fall und auch Sophie passt. Gerade bei diesem Fall, der einem schon an die Nieren gehen kann, wären mir reißerische oder emotionale Szenen zu viel gewesen. Zudem ist der Fokus hier auf die Ermittlungsmethoden, die auch erklärt werden. Man bekommt Einblicke in die operative Fallanalyse, in die Recherche und auch in den ein oder anderen Irrweg. Das hat mir sehr gut gefallen und ich hatte beim Lesen das Gefühl, den Ermittlern über die Schulter zu schauen.

Das Ganze beruht auf einem kanadischen Serienmörderpaar, das gemeinsam einige Frauen entführt, mißbraucht und getötet hat. Ich habe mir den realen Fall bewusst erst nach dem Buch angeschaut und war sehr überrascht, wie nah die Fiktion der Realität doch war. Im Nachwort erläutern die Autoren wieder warum sie etwas verändert haben und auch ein paar Hintergründe dazu.

Sophie ist eine spezielle Persönlichkeit, die es ihren Mitmenschen nicht immer leicht macht, durch ihre Art zu denken allerdings eine hohe Aufklärungsrate hat. Sie wird unterstützt von Leonard, der einen Gegenpol darstellt und es schafft, mit ihren Eigenheiten gut umzugehen. Beide ergänzen sich sehr gut, nur waren mir an einer Stelle ihre Eigenheiten ein bisschen zu ausführlich behandelt. Da dies nur eine kurze Passage im Buch war und die Spannung darunter nicht litt, war mir das aber egal. Mir hat das Lesen wieder eine Gänsehaut verursacht und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich bin schon sehr gespannt, welchen Fall das Autorenduo für ihr nächstes Buch im Auge hat und werde auch das sicher lesen.
Profile Image for Moni2506.
394 reviews
November 24, 2024
„Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie“ von Petra Mattfeldt und Axel Petermann ist der zweite Teil der True-Crime Reihe rund um die Fallanalytikerin Sophie Kaiser und den BKA-Ermittler Leonhard Michels. Echte Fälle werden als Vorbild genommen und die Methoden der modernen Fallanalyse werden auf diese übertragen. Erschienen ist der Thriller bei blanvalet im Juni 2024.

Köln, Juni 2023: Sophie Kaiser und Leonhard Michels sollen ein verschwundenes Mädchen wiederfinden, dass sich mutmaßlich in der Gewalt eines Sexualstraftäters befindet. Kurz darauf wird die zerstückelte und einbetonierte Leiche einer jungen Frau aus dem Rhein geborgen. Ob beide Fälle miteinander zusammenhängen ist zunächst nicht klar. Sophie Kaisers ausgeprägten analytischen Fähigkeiten sind hier besonders gefragt und lassen sie Dinge wahrnehmen, die anderen verborgen bleiben. Gemeinsam mit ihrem Kollegen stößt sie dann auch auf den Hinweis, dass es sich um ein Täterduo handelt, bei dem die Frau die jungen Mädchen in die Falle lockt und ihrem Mann zuführt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, um die Vermisste noch lebend aus den Fängen der Täter zu befreien.

Ich folge der Autorin auf instagram und hatte von dieser Reihe bereits gehört. Das Konzept dahinter finde ich interessant. Es ist eine Zusammenarbeit einer Autorin mit einem Fallanalytiker. Echte Fälle aus der Vergangenheit werden fiktionalisiert und Methoden, die damals noch nicht üblich waren, werden darauf übertragen und es wird sich die Frage gestellt, was ein Fallanalytiker heutzutage zur Aufklärung des Falles beitragen könnte. Vorbild für dieses Buch ist das kanadische Serienmörderpaar Paul Bernardo und Karla Homolka.
Sehr typisch für einen Krimi, wie ich finde, taucht im Prolog bereits die erste Leiche auf und im ersten Kapitel dann die beiden Ermittler. Der Einstieg ins Buch hat meine Neugier geweckt und ich bin gespannt, was im Verlaufe des Buches alles herauskommen wird. Die Beschreibungen der Handlungsorte haben bei mir für Kopfkino gesorgt.
Das Buch ist in unterschiedlich lange Kapitel unterteilt und die Perspektive wechselt immer wieder. Jedem Kapitel ist ein Zitat von Sophie Kaiser oder Leonhard Michels vorangestellt, das etwas über einen der beiden verrät und auch eine Ahnung aufkommen lässt, worum es im Kapitel gehen wird. Das hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es manchmal ein bisschen over the top wirkte. in kursiver Schrift gibt es dann auch Einblick in die Sichtweise der Täter und der Opfer. Das hat das gesamte Buch recht abwechslungsreich gemacht.
Die Spannung steigert sich im Verlauf immer mehr und am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse. Dies empfinde ich als sehr typisch für einen Krimi oder ich habe bisher meist Krimis gelesen, bei denen das genau so war. Anfangs habe ich das Buch eher langsam gelesen und es auch mal etwas zur Seite gelegt. Die letzten 70 Seiten habe ich dann quasi in einem Rutsch gelesen, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht.
Zu Sophie Kaiser und Leonhard Michels habe ich gar nicht so wirklich eine Meinung. Sophie Kaiser ist die Fallanalytikerin und es wird immer wieder betont, dass sie autistisch ist und sich deshalb nicht so benimmt, wie es im Allgemeinen erwartet wird. Leonhard Michels ist BKA-Ermittler, der schon beim Sandmann-Fall gut mit ihr zusammengearbeitet hat und zu dem Sophie Vertrauen aufgebaut hat.
Diese Wiederholung von Fakten und das Betonen des Autismus Sophies ist mir mit der Zeit echt etwas auf die Nerven gegangen. Es gibt ganze Kapitel, wo es nur um ihre Eigenheiten beim Essen geht. Immer wieder wird erwähnt, dass sie ein eidetisches Gedächtnis hat. Es wird betont, dass sie Zusammenhänge anders erkennt. Immer wieder spürt sie ein Kribbeln, weil sie einen Gedanken nicht greifen kann. Auf einer Seite wird in direkt aufeinanderfolgenden Absätzen erwähnt, dass sie voll und ganz in die Gedankenwelt des Täters abtaucht. Ich kam mir manchmal schon ein bisschen blöd vor, so als ob mir nicht zugetraut wird, mir überhaut was zu merken.
Ein anderer Aspekt, der mir nicht so gefallen hat, ist die Annäherung der beiden Protagonisten. Ich hab diese Liebesgeschichte, die sich da andeutet, so gar nicht gefühlt. Leonhard Michels kann natürlich total toll mit der autistischen Sophie umgehen. Manchmal kommt er so ein bisschen sarkastisch daher, aber auch, wenn er ihre Eigenheiten komisch findet, hat er auch gerade diese an ihr schätzen gelernt. Natürlich darf sich ein Leonhard Michels auch über die zum Ausdruck gebrachten Bedürfnisse Sophies hinwegsetzen, er meint es ja schließlich gut und sorgt sich nur um sie und sie findet das plötzlich süß, obwohl sie sonst immer extrem rational ist. Für mich hat das irgendwie nicht so ganz gepasst.
Das Rationale der Fallanalytikerin kam mir teilweise allerdings auch zu Gute. Es geht in diesem Buch für mein Empfinden schon um einen recht heftigen Fall und das Rationale hat mir geholfen eine gewisse Distanz zu bewahren, dass das Gelesene für mich erträglicher gemacht hat. Wären hier die strafbaren Handlungen ausführlich und sehr genau beschrieben worden, dann hätte ich sicher abgebrochen.
Man merkt dem Buch an, dass hier viel Expertise eingeflossen ist. In diesem Fall geht es soweit, dass der Fallanalytiker Axel Petermann sogar mit auf dem Cover steht. Ab und zu wird der ein oder andere Begriff eingeworfen oder eine Datenbank erwähnt, mit der gearbeitet wird. Ich kann mir den Austausch von Autorin und Fallanalytiker hier sehr gut vorstellen und das hat dem Buch und den beschriebenen Ermittlungsmethoden Authentizität verliehen.
In einem kurzen Nachwort wird der echte Fall aufgegriffen und was dort damals passiert ist. Hier erkennt man sehr gut, was aus dem echten Fall in den fiktionalen Fall übertragen wurde und wo aktuellere Themen noch mit hinzugenommen wurden. Diese Übertragung ins fiktionale und die Anwendung der modernen Methoden darauf ist den beiden insgesamt gut gelungen. Auch wenn man mal einen Artikel zu dem Fall im Internet liest, erkennt man gut die Parallelen.

Fazit: Die Idee der Reihe ist spannend und der echte Fall wurde gut ins Fiktionale übertragen. Die Informationen zur Fallanalytik und den ermittlerischen Methoden fand ich interessant. Die Rationalität hat mich eine gewisse Distanz wahren lassen, die es mir ermöglicht hat, diesen grausamen Fall bis zum Ende durchzulesen. Die andauernde Wiederholung der Fakten und das Überbetonen von Sophies Autismus sowie die „Liebesgeschichte“ zwischen der Fallanalytikerin und dem BKA-Ermittler gefielen mir hingegen eher nicht.
199 reviews
July 24, 2025
True Crime mal anders - Wenn Realität Fiktion trifft
Bei Ken und Barbie handelt es sich um den zweiten Fall von Sophie und Leonhard. Dabei wird ein wahrer Kriminalfall als Grundlage genommen und ein fiktiver Kriminalroman erzählt. Diese Mischung finde ich super interessant und die beiden Autoren haben Realität und Fiktion wunderbar vermischt.

Ich kannte bereits den ersten Band und obwohl ich diesen schon vor längerer Zeit gelesen habe, konnte ich direkt wieder eine Verbindung zu den beiden Ermittlern herstellen. Sophie ist dabei mit ihrem Asperger-Syndrom etwas ‘anders’, aber ich finde sie sehr sympathisch und mag ihrer Art, an die Fälle ran zu gehen.

Lange tappen nicht nur die Leser, sondern auch die Ermittler im Dunklen. Immer wieder bekommen wir zwar kurze Einblicke in die Sicht des Täters und sein Gedanken, dabei wird aber nicht klar, um wen es sich handelt. Bei jedem weiteren Mädchen, das verschwindet, fiebert man mit, ob es noch rechtzeitig gefunden wird.

Die Spannung wird auf jeden Fall die ganze Zeit hochgehalten und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dazwischen kommen auch immer wieder die einfühlsamen Seiten der Ermittler zum Vorschein, was das Ganze menschlich wirken lässt.

Am Ende des Buches wird im Nachwort auch noch einmal der echte Fall beschrieben. Außerdem werden kleine Details im Buch erklärt und inwiefern sie mit den wahren Begebenheiten zusammenhängen. Das ist super interessant, vor allem für True Crime Fans. Für mich mal wieder ein gelungenes Buch und ich freue mich jetzt schon auf weitere Fälle!
Profile Image for Janine.
1,428 reviews19 followers
June 27, 2024
Sophie Kaiser, eine Profilerin mit Asperger-Syndrom, übernimmt die Ermittlungen im Fall einer einbetonierten Leiche im Rhein. Zusammen mit ihrem Kollegen Leonhard Michels erkennt sie, dass ein Serienmörder am Werk ist. Als eine weitere Frau verschwindet, vermutet Kaiser, dass ein junges, frisch verheiratetes Paar als Täterduo agiert und Frauen in die Falle lockt. Die Frage nach Täter und Opfer wird immer komplexer, als Kaiser ein falsches Spiel vermutet.

.Es ist wirklich faszinierend, wie spannend und zugleich erschreckend dieses Buch ist. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen, weil die Geschichte so gut geschrieben war und ich unbedingt herausfinden wollte, wer hinter all dem steckte und warum es passiert ist. Das Ende hat mich wirklich schockiert.

Das Nachwort war ebenfalls sehr interessant, da es viele zusätzliche Informationen über den echten Fall lieferte und wie alles tatsächlich passiert ist. Das hat die Geschichte noch bedrückender gemacht, da sie auf wahren Begebenheiten beruht. Es ist beunruhigend zu realisieren, dass so etwas wirklich geschehen ist und nicht nur eine fiktive Geschichte.

Ich kann dieses Buch definitiv jedem True Crime Fan empfehlen. Es ist wirklich packend und wird dich sicherlich fesseln.

4,5 von 5 Ottis 🦦 🦦 🦦 🦦
9 reviews
July 7, 2024
In diesem Buch wird der wahre True Crime Fall von Paul Bernardo und Karla Homolka aufgegriffen und dargestellt, wie er in modernen Zeiten ermittelt werden würde.

Dieses Buch bringt die Charaktere äußerst gut rüber. Sie wirken realistisch und greifbar. Auch die Psyche der Täter wird spannend beschrieben und rübergebracht. Es war sehr interessant die beiden Ermittler bei ihrer Arbeit zu begleiten. Besonders gut gefallen haben mir auch die Gespräche mit den Zeugen und Angehörigen. Top!

Der Fall ist wirklich grauenhaft, dadurch aber auch unglaublich gut für so ein Buch geeignet. Man merkt einfach wie unfassbar schrecklich die Psyche eines Menschen sein kann, wie manipulativ Menschen sein können. Aber auch, wie wichtig gute Polizeiarbeit ist und dass Zusammenarbeit ein Schlüssel zum Erfolg sein kann. Auch der Aspekt der Presse wird hier gut aufgegriffen. Intensive Pressearbeit kann ein Segen, aber auch ein Fluch sein und fatale Folgen für Ermittlungen haben, was in vielen anderen wahren Verbrechen bekanntlich der Fall war.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und ich es auf jeden Fall an True Crime-Fans und Thriller Leser weiterempfehle!
192 reviews8 followers
August 19, 2024
4,5 ⭐️
Da mir der erste Teil dieser Serie so gut gefallen hat war für mich klar dass ich den zweiten Teil auch lesen werde.
"Fesselnd und erschreckend" hat bereits jemand vor mir geschrieben und das bringt die Sache genau auf den Punkt. Vor allem wenn man bedenkt, dass diesem Buch wahre Verbrechen zugrunde liegen.
Der erste Teil hat mir allerdings irgendwie ein klein wenig besser gefallen.
Displaying 1 - 11 of 11 reviews

Can't find what you're looking for?

Get help and learn more about the design.