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Fun

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Fünf Musiker, drei Konzerte, eine Stadt in der Provinz. Eine Woche im Leben der erfolgreichen Band nbl/nbl. Eine Woche, nach der nichts mehr so ist, wie es war. Der große neue Roman von SPIEGEL-Bestsellerautor Bela B Felsenheimer.

369 pages, Kindle Edition

Published January 27, 2025

47 people are currently reading
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About the author

Bela B. Felsenheimer

9 books47 followers
Bela B. (Künstlername) bzw. Bela B. Felsenheimer (Schriftstellername) ist Schlagzeuger, Gitarrist, Komponist, Sänger, Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher, war Comicbuch-Verleger und hatte eine eigene Radiosendung. Bekannt ist er vor allem als Mitglied der Punkrock-Band die Ärzte. Als Autor hat er bisher einige Kurzgeschichten veröffentlicht und ein Filmdrehbuch verfasst. Scharnow ist sein erster Roman.

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Community Reviews

5 stars
77 (15%)
4 stars
156 (30%)
3 stars
178 (35%)
2 stars
75 (14%)
1 star
20 (3%)
Displaying 1 - 30 of 52 reviews
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,962 followers
February 23, 2025
Author Bela B., drummer of legendary German punk band Die Ärzte, claims that this is NOT a book about the recent Rammstein sexual abuse scandal, and let's say: This is as true as that Noch wach? is NOT about the Springer sexual abuse scandal. But false advertising that tries to evade legal consequences is not the problem here, no, the problem is that the writing is clumsy, and that the plot is a simplistic take on stereotypical heteronormative middle-aged white guys abusing their power over cliched women characters. And the plot twist is exactly what you see coming right from the start.

So we have a band, n/bl n/bl, with a charismatic asshole of a frontman who also juggles several solo ventures and who is NOT Till Lindemann, and with a guitarist/composer who is the brain of the whole venture and who is NOT Richard Kruspe - sure, Bela. Several band members are accused of sexual assault while, in another plot line, a young woman whose mother has a backstory with the singer gets ready to meet the stars backstage, and this very young woman's father is preying on his trainee.

Two points here: One, the terrible thing about sexual assault is that often, it is not as clear cut as it is portrayed here, especially when it comes to power imbalances based on fame. Second, and related to that, it's the complex inner worlds of vivid characters - of both victims and and perpetrators - that could illuminate the roots and effects of sexual abuse and rape. But these characters are way too shallow, way too one-dimensional, they are mere tools to bring home the point Bela is trying to make: That these men are bad. That insight is not enough to make for an absorbing novel though, unless there are more layers added. And then, the whole thing is looooooooooooong, a lot longer than it needs to be.

So while I still love Bela and really enjoyed his wacky, sprawling debut, this second novel sadly misses the mark.
Profile Image for Leonie.
169 reviews5 followers
January 28, 2025
Tausend Gedanken. Ich sag’s wie’s ist: Die Lektüre war nicht so einfach. Weil ich die eine Ebene nicht ohne die andere lesen konnte: Die Tatsache, dass ein reicher Rockstar meint, Machtmissbrauch (nicht nur) in der Musikbranche in einem fiktionalisierten Werk zu Unterhaltungszwecken verarbeiten zu müssen (und davon finanziell profitieren wird) hinterlässt bei mir einfach einen Beigeschmack. Und ja, es ist ironisch, dass ich Geld und Zeit investiert hab. Weiß ich. So ist das mit dem Fan-Sein manchmal.

Ich find es super wichtig und richtig, wenn das System auch aus solchen Richtungen angeprangert wird. ABER: geht das nicht auch auf einer anderen, auf einer weniger eigennützigen Ebene? Im Spiegel ITV zum Buch hat sich Bela bei konkreten Fragen ganz schön gewunden und mMn keine gute Figur gemacht. Es fühlte sich inkonsequent an.

Nun zur anderen Ebene, dem Text an sich: Wer Hochliteratur oder erhellende Einsichten sucht, wird definitiv enttäuscht werden. Weder sprachlich noch inhaltlich ist „Fun“ in meinen Augen herausragend (ständig Tell statt Show, Plottwist aus 100 Metern gerochen, Figuren überzeichnet und ziemlich eindimensional).
Ich fand es aber auch nicht gänzlich blöd. Man kann es schon lesen, es ist auch irgendwie okay, es ist aber irgendwie auch ein bisschen egal. Das muss man bei dem Thema erst mal schaffen. Den „großen Gesellschaftsroman“, den der Klappentext verspricht, hab ich jedenfalls vergeblich gesucht. Viel wichtiger ohnehin: Patriarchale Machtstrukturen wurden schon zahlreich deutlich besser von Autorinnen in Romanen verarbeitet.
Profile Image for Wal.li.
2,546 reviews68 followers
February 2, 2025
Spaßige Zeiten

Die Band nbl nbl kommt für drei Konzerte an Lianes Heimatort. Zum Glück mag ihre 20jährige Tochter Maila Rock nicht. Liane möchte nicht, dass Maila zu einem der Konzerte geht. Zwar ist Liane etwas besorgt, aber dennoch freut sie sich auf ein gemeinsames Wochenende mit ihren besten Freundinnen Selina und Frankie. Dagegen hat die Band ein paar unerwartete Probleme. Maler, der Sänger, hat mit einem unbedachten Interview einen Shitstorm hervorgerufen und einem der Drummer wird vorgeworfen, eine junge Frau auf einer Aftershowparty vergewaltigt zu haben. Das Management versucht alles, um die Wogen zu glätten. Die Show muss weitergehen.

Mit seinem zweiten Roman greift Bela B Felsenheimer ein Thema auf, von dem man am liebsten hätte, dass es nicht existiert. Was führt Liana für eine eigenartige Ehe mit Guido, der manchmal ein unangenehmes Verhalten an den Tag legt. Immerhin Maila ist Lianes ein und alles. Obwohl Liane sehr jung war als sie Mutter wurde, hat sie nach der Geburt nie bereut, dass sie ihr Kind bekommen hat. Maila ist ein tolles Mädchen. Die Mitglieder der Band scheinen vom Erfolg sehr abgehoben zu sein. Nur einer der Drummer hat sich ein richtiges Leben aufgebaut. Seit über zwanzig Jahren machen sie gemeinsam Musik und scheinbar haben sie mit dem großen Erfolg die Verbindung zur Realität verloren.

Wenn man von der Handlung des Romans liest, muss man natürlich an die Ereignisse der letzten Zeit denken, die eine andere deutsche Band betrafen und die ein weniger schönes Bild von der Musikszene zutage brachten. Mit seinen handelenden Personen geht der Autor etwas behutsamer um, was die Lektüre wahrscheinlich angenehmer macht. Trotzdem bekommt man sehr gut mit, wie in der Branche der Hase läuft. Das war vor Jahren nicht in Ordnung und es ist es heute auch nicht. Dennoch kommt hier keiner nur gut weg, wodurch die Geschichte sehr realistisch wirkt. Es ist nur eine Woche, über die der Autor erzählt. Und er erzählt auch nur. Man selbst reagiert auf den Text mit Widerwillen, Verständnis, Unverständnis, Bedauern oder auch Erleichterung, je nach dem, wo man gerade ist. Da die hauptsächliche Handlung eben in dieser Woche stattfindet, hört sie irgendwie auch mittendrin auf. Das mag einen nicht ganz zufrieden stellen. Davon abgesehen jedoch ist dieses Werk ausgesprochen fesselnd.

4,5 Sterne
Profile Image for Steffi.
1,123 reviews270 followers
March 2, 2025
Nach etwa einem Fünftel gebe ich auf. Mir hatte Scharnow ganz gut gefallen, diese Mischung aus Brandenburger Dorfmilieu, Nonsens und Superman. Aber das hier finde ich nur platt: Wie die Figuren denken, fühlen, sprechen fühlt sich klischeehaft an, der Wechsel zwischen Real- und Künstlernamen ist verwirrend.
Auch Benjamin von Stuckrad-Barre hat einen Roman über sexuellen Missbrauch geschrieben, bei dem man wie hier, darüber streiten kann, wie stark er von einem konkreten Fall beeinflusst wurde – aber der Roman war im Vergleich zu Fun künstlerisch gestaltet und mit einem ambivalenten Ich-Erzähler ausgestattet.
Profile Image for Katharina.
37 reviews4 followers
March 7, 2025
Um es einmal vorwegzunehmen: Ich mag die Ärzte, ich mag Bela. So grundsätzlich. Ich hab das Buch vor allem deswegen gelesen, weil ich neugierig war, wie Bela so schreibt, und ich das Thema interessant finde.

Leider ist das Buch alles andere als Fun. Die Handlung ist lahm, man weiß eigentlich schon auf Seite 20 wie die ganze Schose ausgeht, worauf alles hinausläuft, wer mit wem wie verbandelt war. Die Figuren sind eindimensional, haben keine Charaktereigenschaften, keine Gefühle, kein Innenleben, handeln vorhersehbar, und führen die absurdesten Unterhaltungen, die ich je zwischen zwei Buchdeckeln gefunden habe. Nichts wird einfach nur so „gesagt“, das Buch strotzt vor einer Vielzahl ungelenker Adverbien. Alle geben sich bescheuerte Spitznamen, die sich in jedem zweiten Satz ändern. Haben irgendwelche Frauen das Buch mal zur Probe gelesen? Hat sich niemand getraut, Bela mal zu sagen, dass niemand so redet? Redet Bela so? Heimlich, wenn keine Kamera auf ihn gerichtet ist?

Zwei Sterne, weil sich das Buch trotz allem relativ schnell runterlesen ließ. Zukünftig werde ich aber einfach wieder John Niven lesen, wenn mir nach schonungslosen „Berichten“ aus der Musikbranche ist. Und ich hör mir Belas Musik an. Ein weiteres Buch von ihm brauche ich aber erstmal nicht.
Profile Image for Floriana.
4 reviews
February 22, 2025
„Fun“ ist definitiv keine leichte Lektüre zum nebenbei lesen, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Ich muss ehrlich sagen, dass ich von Anfang an etwas vorsichtig in die Geschichte gestartet bin. Das Thema ist ohne Frage natürlich sehr wichtig und muss mehr Platz in unseren Diskussionen finden, trotzdem hat der Fakt, dass das Buch von einem männlichen Autoren geschrieben wurde, natürlich ein kleines „Gschmäckle“.

Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mit den häufig wechselnden Erzählern, konnte mich nicht wirklich mit der Sprache zu 100% anfreunden (vor allem nicht mit den Formulierungen der Textnachrichten) und hatte nicht unbedingt das Bedürfnis direkt weiterlesen zu müssen.
Das hat sich dann irgendwann tatsächlich gewendet: so ungefähr ab der Hälfte des Buches konnte ich es dann nur schwer aus der Hand legen, gerade weil man gemerkt hat, wie sich die Handlung langsam zuspitzt.
Natürlich war es teils sehr unangenehm, sogar abstoßend, die vielen voyeuristischen Elemente und ekelhaften Ansichten der männlichen Charaktere zu lesen aber bei so einer Handlung hätte ich mir eher Sorgen gemacht wenn dem nicht so gewesen wäre. Die Kritik anderer, dass einige dieser Elemente doch teils sehr oberflächlich und unglücklich formuliert sind sehe ich gewissermaßen, muss mir da aber noch mehr Gedanken zu machen um wirklich darüber urteilen zu können.

Es ist schon ein ziemlich großer „Zufall”, wie sehr einzelne Elemente von „Fun“ einem der bekanntesten Missbrauchsfälle deutscher Bands aus den letzten paar Jahren ähnelt und das nicht nur in der Darstellung sonder auch in der Charakterisierung der Bandmitglieder. Gerade nach Belas Spiegel Interview hatte ich mich ein wenig gewundert(/geärgert?) wie sehr er die Zusammenhänge abgestritten hat. Sein letzter Talkshow-Auftritt bei 3nach9 hat mich da aber tatsächlich ein wenig zum Umdenken gebracht. Ich kann mich nicht an den genauen Wortlaut erinnern, aber er meinte, dass er die Verbindung nicht gezielt machen wollte, da er die Geschehnisse von „Fun“ nicht als Einzelfälle darstellen wollte, da sie leider keine sind. Das wird dann schließlich auch in der Handlung des Buches klar: es sind nicht nur die Mitglieder der Band die sich falsch verhalten, es sind auch die Männer, die Teil dieses Systems sind, sowie die männlichen Stadtbewohner des Handlungsortes. Alle sind sich den Privilegien des Patriarchates durchaus bewusst und nutzen diese auch schamlos aus um ihren eigenen Gelüsten, in abstoßender Art und Weise, nachzueifern, und das einfach „[w]eil sie‘s können“.

Wie schon angesprochen, hatte ich Anfangs Probleme mich komplett auf das Narrativ einzulassen, einfach dem geschuldet, dass Bela ein Mann ist und doch ein großer Teil des Buches aus der Perspektive von Frauen geschrieben ist. Deshalb war ich sehr erleichtert in der Danksagung und anderen Interviews zu lesen, dass er doch einiges an Recherche betrieben hat und auch mit Frauen aus seinem Umkreis über das Thema geredet hat. Das ist richtig und wichtig und deshalb finde ich es gut, dass das nochmal extra erwähnt wurde. Das hat es mir dann auch leichter gemacht ihm die Handlung abzukaufen und nicht nur als fiktives Werk einzuordnen. Selbstverständlich ist die Geschichte nicht ~das~ nächste große Werk zu diesem Thema, es gibt bestimmt viele andere AutorInnen die mehr bedeutsame Beiträge hierzu veröffentlich haben, aber mit diesem Anspruch habe ich mir das Buch auch nicht gekauft. Inwiefern die Handlung bei Lesern, die den männlichen Charakteren in ihren problematischen Sichtweisen und Handlungen ähneln, ankommt, ist natürlich fraglich. Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass auch sie zur Selbstreflexion angeregt werden, wenn ein doch recht bekannter Musiker das Thema anschneidet.

In meiner Gesamtbewertung schwankt „Fun“ irgendwo zwischen drei und vier Sternen. Ich habe mich schließlich für die vier Sterne entschieden, da ich es doch bemerkenswert finde, dass ich meine anfänglichen Vorbehalte irgendwann ablegen und mich auf die Erzählung einlassen konnte. Es war natürlich nicht besonders schön das Buch zu lesen doch trotzdem hat es mich irgendwie neugierig auf „Scharnow“ gemacht, obwohl ich zuvor nicht unbedingt geplant hatte es zu lesen. Ich bin mal sehr gespannt auf Belas Lesetour, da ich mich die ganze Zeit schon frage, wie er diese Abende gestalten wird.
Profile Image for Kathrin Weßling.
Author 11 books248 followers
February 24, 2025
Der Schreibstil ist auf 10. Klasse Niveau, viel zu viele Personen, viel zu langatmig erzählt, die Wendungen vorhersehbar und die Figuren zumeist lahm. Ausgerechnet die spannenderen Figuren wie Guido bekommen zu wenig Zeit sich zu entfalten und auch dann sind sie Klischees. Die MeToo Thematik ist ebenfalls Klischeehaft und wenig tief bearbeitet, hier wollte man einfach möglichst alle Facetten des Themas unterbringen statt sich auf die wichtigen zu konzentrieren und sie nicht nur Schablonenhaft zu skizzieren.
Die vermeintlich selbstironischen Anspielungen auf DÄ wirken eitel. Dem Buch hätte sehr viel mehr Lektorat und dafür viel weniger Klischees und Personen gut getan.
Immerhin: das letzte Fünftel hat endlich Geschwindigkeit, endet dann aber auch nicht besser.
Profile Image for Michael.
265 reviews2 followers
February 18, 2025
Ganz ehrlich: das ist kein sinnvoller Beitrag zur Diskussion zu Übergriffen in der Rockwelt, hat manchmal sogar unangenehm voyeuristische Züge. Die Sprache der Protagonistinnen erscheint mir unpassend, die geschilderte Welt der fiktiven Rockband erscheint arg konstruiert, am Ende geht die Timeline kaputt, und was der Part mit der Mittelalterszene sollte, hat sich mir gar nicht erschlossen (und hat, aus meiner Sicht mit der Szene auch nicht das geringste zu tun). Das "vor 23 Jahren-Kapitel" und der Epilog. Tiefpunkte. Literarisch und sprachlich ist das Bohneneintopf ("volle Lippen") ohne Einlage. Verschwendete Lebenszeit.
Profile Image for Sabrina.
526 reviews4 followers
February 16, 2025
Irgendwas zwischen 2 und 3 Sternen.
"fesselnd" ist anders... generell natürlich ein heikles Thema... jedoch auch eine Verkettung von Klischees... Ich weiß nicht...
685 reviews7 followers
February 22, 2025
2,5 Sterne für die Mühe und Arbeit. Sonst: naja. So wirklich überraschend ist nichts in der Geschichte. Die toxische Männlichkeit wird erzählt. Vieles ist klischeehaft, aber wohl realistisch. Vergewaltigung, Chef und Azubi, das Mittelalterdorf im Wald, anstrengende Rockstars. Alles aber ohne Twists. Immerhin wieder sehr gut gelesen von Bela. Gut, dass ich es schnell hören konnte, für mich kein Erkenntnisgewinn.
Profile Image for karoline steinfatt.
36 reviews7 followers
January 29, 2025
Dieses Buch ist leider völlig überflüssig. (Ich muss meine Politik der Buchvorbestellungen noch einmal überdenken.)
Profile Image for Jukebook_juliet.
648 reviews19 followers
February 12, 2025
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Inhalt:
Fünf Musiker, drei Konzerte, eine Stadt in der Provinz. Eine Woche im Leben der erfolgreichen Band nbl/nbl . Eine Woche, nach der nichts mehr so ist, wie es war.
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Meine Meinung:
Die Geschichte wird aus mehreren Sichtweisen, u.a. die der Bandmitglieder sowie der Managerin oder auch von Konzertbesucherinnen bzw. teilweise Fans der Band erzählt.
Die vielen Perspektivwechsel haben mich zu Beginn leicht überfordert, mit der Zeit wusste ich dann aber wer wer ist.
Das Patriarchat ist allgegenwärtig und dies wird in Bela B. Felsenheimers Geschichte nur allzu deutlich. Ich glaube dem Autor natürlich, dass er aufgrund seiner eigenen Erfahrungen als Bandmitglied der deutschen Erfolgsgruppe Die Ärzte die Machtstrukturen der Industrie kennt und miterlebt hat. Trotzdem waren mir die Darstellungen teilweise zu einseitig.
Auch konnten mich nicht alle Perspektiven unterhalten und richtig interessant fand ich tatsächlich nur die Sichtweise der Band. Soll heißen ca. 50 % des Buches hat mich leicht gelangweilt.
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Die vielen Parallelen zu einer weiteren deutschen Erfolgsband, die vor einiger Zeit groß in der Presse war, waren schwer zu übersehen.
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Fazit:
Ein wichtiges Thema, jedoch zu eindimensional umgesetzt.
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Meine Bewertung:
3/5 Sterne 🌟
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Profile Image for Anika.
17 reviews
August 25, 2025
Der Roman ist anfangs nicht sehr spannend, aber es wird besser und dann liest er sich sehr gut. An vielen Stellen macht das Buch einfach nur wütend, weil diese sexistischen Stories leider sehr gut real sein könnten. Es zeigt, dass Frauen noch lange nicht gleichberechtigt sind und teilweise systematisch von Männern unterdrückt werden. Somit ist es ein wichtiges Buch, das Missstände deutlich macht.
Profile Image for Sarah.
59 reviews3 followers
April 11, 2025
2.5 ⭐

"FUN" ist leider eines der schlechtesten Bücher, die ich bisher im Jahr 2025 gelesen habe.

Es wurden zu viele Charaktere in den ersten Seiten des Buchs eingeführt, die dann auch noch ziemlich eindimensional waren. Den Schreibstil empfand ich als anstrengend. Da war einfach zu viel los und manchmal wirkte er auch etwas platt.
Die Werbung für sein erstes Buch in diesem Buch fand ich daneben. Die Anspielungen auf seine Band fand ich fehl am Platz.

In meinen Augen wurden auch zu viele Handlungsstränge aufgemacht. Irgendwie haben sie zusammengefunden, allerdings hätten in meinen Augen ein paar weniger dem Buch gut getan. Vielleicht hätte das zu einer Vertiefung der Geschichte führen können, die im jetzigen Zustand nur an einigen Stellen an der Oberfläche gekratzt hat.

Die Darstellung des sexuellen Missbrauchs in diesem Buch ist grafisch, das als Warnhinweis.
Profile Image for Lara.
4 reviews
February 11, 2025
Ich war überrascht, wie langweilig ich diesen Roman fand.
Das vorherige Werk hat mir sehr gut gefallen, aber bei diesem fiel es mir sehr schwer mich für irgendeinen der Charaktere zu interessieren.
Der Fakt, dass jedes zweite Wort irgendwas Englisches war hat auch nicht geholfen. Von mir aus reden ein paar junge Leute so aber doch nicht jeder Charakter? Fand ich leider sehr ablenkend und ich konnte mir ein Augenrollen oft nicht verkneifen.
Der "Twist" war schon von Anfang an klar...
Alles im allem sehr schwach leider ;(
Profile Image for Melanie R..
75 reviews
March 9, 2025
Ich fand es gut und einfach weg zu lesen. Ich verstehe die negativen Kritiken zur Sprache etc nicht. Aus meiner Sicht eher beeindruckend, wie sehr sich die verschiedenen Geschichten auftun und alles zusammen hängt. Ich mochte es als "leichte" Lektüre, trotz des ernsten Themas.
Profile Image for Søren Sterzing.
10 reviews1 follower
November 6, 2025
Seicht, leicht ungefährlich - aber nicht im negativen Sinne.

Die Geschichte ist ziemlich schnell ziemlich klar. Wer aber die Große Abrechnung mit der Musikindustrie und ein kritisches Buch zum Thema macht Missbrauch erwartet wird leider nur zum Teil fündig. Bela B. schafft es einige Themen anzureisen, aber die Tiefe fehlt mir etwas. ich hatte das Gefühl das was man erfährt, weiß man auch schon aus diverser Berichterstattung. ich hatte gehofft eine Geschichte mit viel mehr,, Blick Hinter den Vorhang" zu bekommen aber es blieb leider nur ein Blick durchs Schlüsselloch,
dennoch gute Unterhaltung, ein Bisschen zahnlos für meinen Geschmack und die Brisanz der berührten Themen.
Profile Image for Stefanie Truttmann.
26 reviews
May 11, 2025
In einem Tag durchgelesen... am Anfang fand ich die verschiedenen Handlungsstränge auch verwirrend, aber es fügt sich alles gut zusammen. Das Ende hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Aber alles in allem ein souveränes Buch.
Profile Image for Anna.
116 reviews9 followers
November 2, 2025
Um es in einem Wort zusammenzufassen: Joa.
713 reviews1 follower
April 27, 2025
Still having fun?

Der Anfang: «Muss der verdammte Träger ihres BHs ausgerechnet jetzt reißen? Sie hat ihn doch zu Hause noch sorgfältig angenäht.
Während sie dem Ordner, auf dessen Jacke »Security« steht, durch einen langen Flur folgt, stopft sie den losen Träger in den linken Cup des BHs und hofft, ihre Bluse möge die dadurch entstandene Ausbuchtung ausreichend kaschieren.
Vor einer eisernen Tür bleiben sie stehen. Der bullige Mann dreht sich um und bedeutet ihr mit einer Geste des Kopfes einzutreten. Da steht sie nun. Ganz allein in einem Raum voller Menschen.
Und mit im Raum: die Band.»

Fünf Musiker, drei Konzerte, eine Stadt in der Provinz. Eine Woche im Leben der erfolgreichen Band nbl/nbl, die vor allem ihren Erfolg feiern will. FUN! Backstagepartys mit Girlies, die dafür ausgesucht werden. FUN! FUN! Ganz egal, wie hoch der Preis ist, den andere dafür zahlen müssen. Drei Frauen, die alle mit der Band zu tun bekommen. Für Ljilja wird ein zunächst spektakulärer Abend im Backstagebereich zum schlimmsten ihres Lebens. Liane wird durch das Wiedersehen mit der Band endgültig von der Vergangenheit einholt. Und ihre Tochter Maila wird von einem Geheimnis erfahren, dass sie von den Socken reißt. Es wird eine Woche, nach der nichts mehr so ist, wie es war.

«Doch im Backstagebereich ist die erste Ernüchterung eingetreten. Hier sind andere Frauen.
Viele. Und eine hübscher als die andere.
Sie sieht bei allen denselben After-Show-Aufkleber, den auch sie bekommen hat.
Ass ist darauf zu lesen. Der Ass-Pass, oder was soll damit gemeint sein?
Auf sie wirkt dieser nicht gerade subtile Männerhumor eher befremdlich, doch sie muss feststellen, dass sich einige der Frauen den Sticker tatsächlich auf ihre Hintern geklebt haben. Die meisten aber praktischerweise auf die Brust.»

Bela B Felsenheimer muss es ja wissen. Er sagt, die Story habe nichts mit den Ärzten zu tun; schon gar nicht mit den Vorwürfen gegen Till Lindemann, Frontmann der Band Rammstein, der wegen sexueller Übergriffe auf den Aftershowpartys angezeigt wurde. Das Buch wäre zu dem Zeitpunkt bereits geschrieben gewesen. Alena Makeeva sagte dazu, sie sei von einer Mitarbeiterin Rammsteins angesprochen und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty von Till Lindemann kommen möchte. Auf der Party sei es zu sexuellen Handlungen zwischen ihr und dem 60-jährigen Sänger gekommen sein, die sie nicht wollte. Es gab alkoholischen Getränke, die ihrer Meinung nach K.o.-Tropfen enthalten hätten, auch ist vom Konsum anderer Drogen die Rede. So weit die Realität. So weit der Inhalt dieses Romans. Wenn Rammstein keine Vorlage war, so scheint es der Realität zu entsprechen, was im Backstagebereich von Rockmusikern vor sich geht. Da wird man gleich ganz grün im Gesicht. Kleine Mädchen, die nach Vorliebe der Stars von Mitarbeitern des Teams gecastet werden – und die Angesprochenen sind mega, mega happy, bei der Aftershowparty der alten Daddies dabei zu sein.

«Maila taucht auf, als der Lärm einem fluffigen Beat weicht. Gesang setzt ein. Die Stimme ist bassig, männlich, wirkt aber auch sensibel.

‚Du lässt mich warten, mich verzehren
und wirst doch gar nichts mir verwehren.‘

Obwohl die Worte für sie nicht viel Sinn ergeben, berührt sie etwas am Klang der Stimme. Sie schiebt es auf die Aufregung wegen Samstag.»



Felsenheimer berichtet über das Geschäft mit Macht, über Scham, Schuld und Gerechtigkeit – und über diejenigen, die den Preis dafür zahlen, dass der Spaß für andere grenzenlos ist. Seine eigene Scham über eigene Geschichten? Rockmusiker müssen harte Kerle sein. Das impliziert auch Gewalt gegen Frauen? Nur Rockmusiker? Sind die Schlagersternchen besser? Wahrscheinlich nicht. Das ganze Showbizz ist ein Moloch an Gewalt gegen Frauen (teilweise auch gegen Männer). Macht ausüben! Angefangen mit der Besetzungscouch: bist du nicht willig, mache ich dich fertig, denn ich habe die Macht, dir in der Branche den Zutritt zu versperren. Die Macht der Musiker, Schauspieler usw. über ihre Fans zu herrschen – soweit diese sich darauf einlassen in ihrer Besessenheit. Mädchen, die wie die Maus vor der Schlange erstarren, sich nicht wehren, bzw. willenlos gemacht wurden. Das alles ist schlicht widerlich. Machtmissbrauch weil sie es können! Und wenn wir weitergehen, passierte das früher regelmäßig in Chefetagen, wahrscheinlich auch noch heute hin und wieder.

Aber zurück zum Buch. Eine Rockband von Gruftis mit misogynen Texten. Männer sind Schweine … insbesondere Rocker. Sie lassen von einem Mitarbeiter «Ass-Pässe» (ist ass nicht im am. Englisch die Abkürzung für Arsch?) an besondere Leckerbissen für die Aftershowparty verteilen. Vorgabe: Das «Fleisch» muss jung sein. Drei Frauen. Eine, die unter die Räder kommt, die Anzeige erstattet, eine die vor Jahren unter die Räder kam, als man sich als Frau noch nicht wehren konnte, und eine, der man zutraut, sich direkt im Angesicht wehren zu können. Ein Aufschrei in der Öffentlichkeit! Die Ermittlungen laufen. Viel mehr will ich nicht verraten.

Mache Lesende hat der Roman verstört, sagen sie, und ich fragte mich, in welcher heilen Welt sie leben. Man könnte Seite für Seite kotzen über dieses Machogehabe, das hier beschrieben wird. Dieser Roman hat einen widerlichen Sog, ohne Frage. Trotz allen ekelerregenden Inhalts finde ich ihn klasse. Gut geschrieben, spannend, und so verdammt widerlich-ehrlich. Richtig für die Verstörten, deren heile Welt Risse bekommen habt, wichtig für die Öffentlichkeit – es ist gut, dass der Stoff auf dem Tisch liegt, denn glaubhafter als Bela Felsenheimer kann damit keiner sein. Und Lindemann würde man solche Ehrlichkeit eh nicht zutrauen. Klar, wird hier mit Klischees gearbeitet – aber die gehören bei solchem Stoff dazu. Wechselnde Perspektiven, Cliffhanger, Frauen, Bandmitglieder, Mitarbeiter. Was mich manchmal irritiert hat waren zwei Namen Maler Meister und Maila, eine junge Frau. Maler, Maila … Mala ist der Frontmann, der Traum aller Groupies. Der textet zusammen mit seinem Schlagzeuger: ihr Dingsda ist bei allem dabei. Und dann kloppen sie sich gegenseitig auf die Eier. Fremdschämen sollte sich Bela. So einen ganz Großen haben sie allerdings im Kopf sitzen, denn das Gehirn hängt verkrüppelt stets in der Hose, denke ich mir als Leserin. Ach Bela, ist das so? Eine schreckliche Vorstellung. Der Verlag verkauft das Buch als Gesellschaftsroman. Das hätten sie gern. Nein, das ist ein minimaler Teil der Gesellschaft – ein widerlicher. Denn die meisten Menschen verabscheuen ein solches Verhalten.

Mir fehlt ein Nachwort von Bela B Felsenheimer, ein Bekenntnis der eigenen Fehler, die der Band; denn Engel sind die Ärzte garantiert nicht. Eine Entschuldigung an all die Frauen, die missbraucht wurden. Und das Bekenntnis, das verstanden zu haben, es niemals wieder zu tun. Denn Fiktion ist eins, aber die entsteht im Kopf aus Erfahrungen, auf die man zurückgreifen kann. Auch die Die Ärzte stehen in der Kritik. Ein Videoausschnitt, der anscheinend auf einem Konzert 2023 aufgenommen wurde, zeigt Farin Urlaub, Bela B und Rodrigo González in Luxemburg. Darin machen Sänger und Schlagzeuger Witze über K.o.-Tropfen in Verbindung mit Sex. «Es heißt im Song: «Farin, ich will Dich ficken. Wenn Du nein sagst, das ist keine Option. Trink von diesem Glas.» Und später: «meine K.o.-Tropfen homöopathisch sind.» Bela B. sagt: «Am nächsten Morgen wachte ich auf und dachte Ballaballa …». Das sei «viel schlimmer als blaue Flecken.» Farin Urlaub ergänzt dann, sein Bett sei «total verklebt.» Die Krönung dann: «Guter Sex ist, wenn sie sich wehren.» Wie wäre es mal mit Selbstanalyse zu Misogynie? Da hat Bela gekniffen. Alles Fiction. Nee, nee. Es reicht nicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn man selbst genug Dreck am Stecken hat.



Bela B Felsenheimer, geboren 1962 in West-Berlin, ist Schlagzeuger, Gitarrist, Komponist, Sänger, Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher, war Comicbuch-Verleger und hatte eine eigene Radiosendung. Bekannt ist er vor allem als Mitglied der Punkrock-Band die Ärzte. Sein Debütroman Scharnow stieg sofort auf Platz 2 der SPIEGEL-Bestsellerliste ein und wurde von der Presse gefeiert. Fun ist sein zweiter Roman.
Profile Image for Marie.
110 reviews
March 16, 2025
Ich habe mir das Hörbuch angehört, weil Bela B. es selbst geschrieben und gelesen hat. Erst danach habe ich mich näher mit dem Thema beschäftigt.

Das Buch ist nicht besonders komplex, und viele Wendungen sind ziemlich vorhersehbar. Bela B. ist m.M.n als Schlagzeuger deutlich besser als als Romanautor.

Was mich am meisten wundert, ist die Frage, warum ein erfolgreicher männlicher Rockstar einen Roman über Machtmissbrauch in der Musikbranche und der Gesellschaft schreibt. Nach den Skandalen um Rammstein und vielen anderen Fällen erzählt die Geschichte nichts wirklich Neues – was in diesem Zusammenhang bitter klingt.

Dass er sich ausgerechnet mit diesem Thema beschäftigt und damit wahrscheinlich auch noch Geld verdient, finde ich schwer nachzuvollziehen.
177 reviews3 followers
March 1, 2025
•Buchrezi• 🤬

Zum Inhalt: Eine Woche noch, dann hat die berühmte Band Nabel Nabel ihren ersten von drei großen Auftritten in einer Provinzstadt. Die Band überzeugt mit einer krassen Show und provokanten Texten, doch es sind Gerüchte im Umlauf, die den charismatischen, aber eben auch schwierigen Sänger in kein gutes Licht rücken. Die erste Devise: Einfach ignorieren! Schon bald wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben! Dann ist da die junge Maila, die sich voller Inbrunst, auf das Konzert am Wochenende vorbereitet. Sie hat durch Kontakte die große Chance bekommen, die Band nach dem Konzert auf einer großen Aftershowparty kennenzulernen. Sie ist Feuer und Flamme und ist gerne dazu bereit Fotos von sich machen zu lassen, um zu zeigen, dass SIE genau die richtige für die Party und ja, vielleicht auch für den Bandleader ist. Seine geheimnisvolle, künstlerisch, sexy Art haben sie in ihren Bann gezogen. Doch das Konzert rückt immer näher und der Abend wird unvergesslich…

Mein Fazit: Bevor ich zu dem Buch gegriffen habe, war mir bereits klar, welche Parallelen das Buch haben wird. Genau aus dem Grund war ich auch so neugierig. Bela B. schafft es hier die Machtverhältnisse und die Begegnungen, die sicherlich nicht auf Augenhöhe stattfinden realistisch zu integrieren. Zwar haben die Bandmitglieder zum Teil unterschiedliche Einstellungen, doch der Sänger zieht sein Ding durch, auch wenn allen Beteiligten klar ist, dass das so nicht okay ist! Ja, wenn so einer die Band trägt, was dann?! Geht dann die Karriere immer vor…? Der Roman wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, für mich war das mitunter etwas verwirrend, da die Bandmitglieder zum Teil mit ihrem Künstlernamen, als auch mit ihrem echten Namen genannt werden. Die Geschichte ist mutig, gerade da sie ein männlicher Rockmusiker geschrieben hat. Die Frauen sind reflektiert, überdenken ihre Handlungen oder das, was ihnen passiert ist. Auch eine Betroffene kommt zu Wort. Die Männer kommen hier alles andere als gut weg, nicht nur die Band. Aber leider bleiben sie auch ziemlich farblos. Nicht nur das Verhalten der Band auch „vermeintliche Alltagsszenen“ haben mich total schockiert, da diese selbst von Menschen im direkten Umkreis einfach abgetan werden. Nein, nein und nochmal nein! Die Geschichte hätte insgesamt etwas knackiger sein können. 🎸🎸🎸1/2 von fünf 🎸n!
Profile Image for Diana Dahlmann.
18 reviews
April 5, 2025
In Fun geht es um patriarchale Strukturen in verschiedenen Zusammenhängen, insbesondere im Bereich Rockmusik, aber nicht nur. Dass hierbei einer der größten Skandale um eine deutsche Rockband sicher Pate gestanden haben dürfte, ist nicht von der Hand zu weisen.

Konkret geht es um eben eine sehr erfolgreiche Rockband, die auch im mittleren Alter teilweise noch sehr auf Sex, Drugs und Rock-n-Roll setzt und das ohne Rücksicht auf Verluste. Die jungen Frauen, die darunter zu leiden haben, interessieren die Musiker nicht wirklich. Hauptsache, die Männer haben "Fun" (dass dieses Wort an jeder nur möglichen Stelle eingebaut wird, hat mich ehrlich gesagt, etwas genervt). Das wird hier teilweise auch sehr explizit geschildert. Teilweise gelungen finde ich dabei tatsächlich die Passagen, in denen die Perspektive und Vielschichtigkeit der Frauen geschildert wird. Die sind nicht komplett naiv, wenn sie sich in die Situationen begeben, werden dann aber vom "Fun" der Männer völlig überrannt.
Parallell zur Bandgeschichte geht es um eine Familie, die in dem Ort wohnt, in dem die Band gleich drei große Shows hintereinander spielt. Mutter, Vater und Tochter haben auch auf unterschiedliche Art und Weise mit der Geschichte der Band zu tun. Der Twist im hinteren Drittel der Buchs war allerdings wirklich schon meilenweit vorher zu erahnen,;war dann aber trotzdem spannend zu lesen. Zum Ende hin nimmt die ganze Geschichte noch mal ordentlich Fahrt auf und man fiebert mit, ob und wie die einzelnen besonders fiesen Typen nicht doch noch die Konsequenzen für ihr Handeln spüren müssen.

Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen, auch wenn es sprachlich nicht der ganz große Wurf ist. Aber mit den kurzen Kapiteln und den wechselnden Perspektiven hat man immer Lust, weiterzulesen, gerade zum Finale hin. Den ganz großen Gesellschaftsroman, der in der Beschreibung angekündigt ist, habe ich in "Fun" nicht gesehen. Dennoch schneidet das Buch einige wichtige Themen an. Für das ganz ganz Große bleibt der Roman mir aber an einigen Stellen doch ein wenig zu klischeehaft und zu wenig differenziert. Es ist ein bisschen so, als würde sich RTL ums Anprangern der Missstände bemühen: im Grunde das richtige im Sinn, aber ein bisschen Drama und Action dürfen auch nicht fehlen, zu schwierig und vielschichtig darf es aber auch nicht werden.
163 reviews
March 2, 2025
"Fun" von Bela B Felsenheimer, erschienen bei Heyne, will mit Frauenfeindlichkeit und dem Patriachat aufräumen. Hat es mich überzeugt?
Kurz zum Inhalt:
Der Roman hat zwei Erzählstränge. Der eine handelt von einer Woche im Leben der Rockband nbl/nbl. Die Musiker sind in die Jahre gekommen und doch wollen sie das Leben auf der Überholspur mit Drogen, Frauen und ihrer Musik. Parallel dazu erfahren wir alles aus dem Leben einer Familie. Der Vater möchte seine Angestellte gefügig machen und die Mutter möchte die Stadt verlassen, während nbl/nbl dort ein Konzert gibt.
Meine Meinung:
Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, in denen mir Bela B Felsenheimer immer eine neue Perspektive auf das Geschehen zeigt, immer durch eine andere Erzählstimme. Doch irgendwie klingen alle Protagonisten gleich. Die Sprache ist extrem fresh und gestylt, was ich oft anstrengend fand und mich teilweise auch störte, denn irgendwie klang jeder Protagonist gleich. Und leider bedient sich der Autor auch vielen Stereotypen, wodurch mich die gesellschaftskritischen Aspekte des Romans auch nicht ganz erreichen. Natürlich ist es wichtig aufzuzeigen, wie immer noch in vielen Bereichen ein frauenfeindliches, veraltetes Weltbild vorherrscht. Hart und brutal wird hier geschildert, wie Frauen ausgenutzt und missbraucht werden. Trotz dieser wichtigen Themen hätte ich mir einfach mehr Tiefgang und differenziertere, fein gezeichnete Protagonisten gewünscht. Der Roman liest sich flüssig und durch die kurzen Kapitel auch relativ schnell. Der Erzählstrang rund um den Apotheker und Familienvater, der sich ebenfalls versucht, sich unter Alkohol- und Drogeneinfluss an seiner jungen Angestellten zu vergreifen, fand ich dagegen gut ausgearbeitet.
Das Ende und die Auflösung, wie das Leben der Familie mit dem der Band verbunden ist, habe ich von Anfang an geahnt und es hat mich daher nicht wirklich überrascht. Auch hier wurde, meiner Meinung nach, viel Potential verschenkt, denn das wurde einfach nur kurz angerissen.
Mich konnte der Roman leider nicht erreichen, obwohl er auf Missstände und das misogyne Patriachat anprangert. Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen für diesen Me-Too Roman und seiner Abrechnung mit der toxischen Männlichkeit.  
734 reviews3 followers
May 12, 2025
Zwei Jahre ist es her, dass die Missbrauchsfälle der Band Rammstein bekannt wurden. Es taten sich menschliche Abgründe auf, so tief, dass kein Boden zu sehen war. Bela B hat schon vorher an diesem Roman hier geschrieben und dann die Veröffentlichung extra verzögert, um nicht mit Rammstein in Verbindung gebracht zu werden. Denn dies ist KEIN Buch über Rammstein. (Es ist auch KEIN Buch über Die Ärzte, Bela B, Depp Jones oder sonst eine Band in der er mitspielt oder die er gut kennt.) Aber es geht um eine Rockband, es geht um Fans und es geht um Machtmissbrauch/sexualisierte Gewalt sowohl im Backstagebereich als auch in der Ehe und am Arbeitsplatz. Diese wird explizit benannt, aber nicht "live" erzählt, sondern er macht das sehr einfühlsam auf indirekte Art. Dennoch ist es heftig und wer da traumatisiert oder auch nur empfindlich ist, sollte diese Geschichte vielleicht besser nicht lesen/hören oder nur mit geschulter Begleitung.
Es gibt sehr viele Figuren, die teilweise auch noch sehr ähnliche Namen haben (z.B. Ljilja und Liane), da muss man gut aufpassen. Auch die Band ist etwas unübersichtlich mit Sänger, Gitarrist, Bassist und zwei (!) Schlagzeugern, die teilweise mit ihrem Künstlernamen und manchmal mit ihrem bürgerlichen Namen genannt werden. Dazu noch Security, Roadies, Management usw. So eine Band reist wohl mit einer großen Entourage. Trotzdem sind manche Musiker so einsam, dass sie Probleme nur mit ChatGPT besprechen, weil sie niemandem vertrauen. Moderne Medien und Technik stehen hier in einem interessanten Kontrast zur Sprache, die über lange Strecken modern ist, aber an manchen Stellen merkt man doch, dass der Autor in den 1960er Jahren geboren und aufgewachsen ist. Ich finde das sehr charmant.
Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, zu einem sehr großen Teil von Frauen und das hat mich sehr beeindruckt, weil es sehr überzeugend war. Warum Bela B das so gut kann, beantwortet er im Interviewpodcast "Hotel Matze", der wirklich sehr hörenswert ist.
Er liest das Hörbuch auch selbst und das tatsächlich großartig. Ich mag ja seine Stimme sowieso sehr gern, aber er verleiht den verschiedenen Figuren (und das sind wie gesagt sehr viele) je eine eigene Stimme, sodass es fast wie ein Hörspiel klingt.
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1,358 reviews15 followers
February 7, 2025
Bela B Felsenheimer ist ein recht vielseitiger Künstler. Ich kenne ihn natürlich als Mitglied der ehemaligen Band »Die Ärzte«, die Ende der Neunziger des letzten Jahrhunderts mit diversen skandalträchtigen Songs auf sich aufmerksam machte. Er hat darüber hin aus in den unterschiedlichsten Musikprodukten mitgewirkt und hat sicherlich viele besondere Erfahrungen gesammelt, die er in seinen Roman »FUN« hat einfließen lassen.

Es sei mal dahingestellt, ob und wie viele beschriebene Ereignisse in diesem Buch autobiografisch sind. Felsenheimer beschreibt jedoch sehr authentisch, wie sich eine Deutschrock-Band das Klischee Sex, Drugs and Rock’n’Roll durchlebt, aber auch , was hinter den Kulissen passiert. Wie entstehen Spannungen und Konflikte zwischen den Bandmitgliedern, dem Management und der Tourplanung und wie werden Vorwürfe und Shit-Storms verarbeitet, die das Verhalten der Bandmitglieder auslösen?

Oftmals wird deutlich, wie sehr die Beteiligten von den Situationen überfordert sind, und wie sie ihre Verwirrung versuchen zu überspielen. Passend dazu der teils vulgäre und umgangssprachliche Erzählstil, der zu einer solchen Szenerie gut passt. Diverse Skandale dürfen natürlich gleichfalls nicht fehlen, allen voran Vorwürfe hinsichtlich einer potentiellen Vergewaltigung, die viele deutsche Bands durchleben, immer mit der Frage im Hintergrund, ob es sich um einvernehmlichen Sex handelte oder nicht.

Fazit
Insgesamt zeigt der Roman, mit welchen inneren Spannungen die Künstler und ihr Umfeld zu kämpfen haben und wie sich die komplexen Beziehungen innerhalb der Rockband gestalten. Oftmals sind sie mit dem Ruhm und den Konflikten überfordert und fördern damit die persönlichen Entfremdungen untereinander. Nicht umsonst trennen sich Bands immer mal wieder. Der Roman gibt sich sehr authentisch und richtet sich an alle, die mal hinter die Kulissen einer Musikband schauen wollen.
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