Sympathische Damenrunde mit Spannung in Liebesangelegenheiten und nebenbei ein klitzekleines bisschen Krimi
Der Rommé-Club, der auch liebevoll der Klatsch-und-Tratsch-Club oder gar der Ein-Glässchen-Wein-Club genannt werden könnte, besteht aus vier Damen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Und doch verbindet sie eins: diese innige, bedingungslose Freundschaft, die man sich selbst auch nur wünschen kann!
Theoretisch gibt es dann auch noch das regelmäßige Kartenspiel zwischen Rosa, Evelyne, Barbara und Ingrid, doch das kam in diesem Buch tatsächlich etwas kurz und wurde nur am Rande erwähnt. Kein Wunder, die vier Frauen hatten ja auch ganz andere Gesprächsthemen, schließlich schlüpften sie in die Rolle von Miss Marple und Co., um in dem Mordfall zu ermitteln.
Nachdem zunächst Rosa beim Lesen sehr viel Raum einnahm und ihre einzigartige Art für viele Schmunzler meinerseits sorgte, so ist es anschließend ihre Tochter Evelyne, die einen in den Bann zieht. Am Anfang wirkte sie irgendwie kühl, sehr rational und sachlich, doch Seite für Seite macht sie eine wahnsinnige Entwicklung durch und die Eigenarten, die Evelyne hat, werden mit der Zeit immer liebenswerter, da man sie immer besser versteht.
Man fiebert wirklich mit, allerdings nicht beim Krimi, sondern bei der Liebesgeschichte, die sich da, eigentlich nebenbei, entwickelte. Und genau das ist der Kritikpunkt, den ich an dieser Stelle habe. Mir fehlt die aufregende Ermittlungsarbeit, das Herumschnüffeln und vielleicht auch das sich dabei in brenzlige Situationen bringen, bei dem man kurz die Luft anhält vor Spannung.
Stattdessen ist es eher ein Liebesroman, der cozy Vibes versprüht und sich sehr angenehm lesen lässt. Die Charaktere werden wundervoll zum Leben erweckt, die Beziehungen zueinander toll ausgeschmückt und die Gedanken und Emotionen sind so nachvollziehbar, dass man direkt mitgefühlt hat. Das zwischenmenschliche Miteinander ist wohl das, was dieses Buch ausmacht.
Der Krimi hingegen war gefühlt "nettes Beiwerk". Hier hatte ich manchmal das Gefühl, dass das Ermittler-Quartett etwas auf der Stelle trat und vor allem war es die Spannung, die mir letztendlich fehlte - auch bei der Auflösung, wer denn nun der Mörder war.
Trotz allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen und würde es auch für gemütliche Herbststunden weiterempfehlen, nur eben nicht als Krimi.
Der Aufbau des Cover ist einfach toll, die Rommé Zeichen sind passend und der Hintergrund gefällt mir sehr gut, auch der der Titel ist gut gewählt.
In Himmelrath in der Eifel ist ein Verbrechen passiert, der Verbandsbürgermeister Hubert Brandt wurde im Wald erschlagen. Der Rommé Club bestehend aus Rosa, ihrer Tochter Evelyne, Ingrid und Barbara sind erschüttert. Evelyne ist mit der Frau von Brandt befreundet. Barbaras Bruder Hannes ist Kriminalbeamter und steht kurz vor der Pension, so richtig ermitteln konnte er noch nie. Da ist es nur selbstverständlich, dass die humorvollen Damen ihn unterstützen wollen und ganz nebenbei ist Rosa riesiger Krimi-Fan. Die Halbitalienerin und ihre Tochter ermitteln in alle Bereiche, schnell finden sie einige Verdächte und dann auch noch ein Beweisstück am Tatort. Können sie Hannes den Täter liefern? Und dann trifft Evelyne auf Michael, der ihr Herz berührt, meint er es ernst?
Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen, die Charaktere waren sehr sympathisch. Die Ermittlungsarbeit war interessant. Der Fall war bis zum Ende spannend. Ich würde mich über einen weiteren Band sehr freuen.