Sie ist siebzehn. Sie ist in Berlin geboren. Sie heißt Hazal Akgündüz. Eigentlich könnte aus ihr eine gewöhnliche Erwachsene werden. Nur dass ihre aus der Türkei eingewanderten Eltern sich in Deutschland fremd fühlen. Und dass Hazal auf ihrer Suche nach Heimat fatale Fehler begeht. Erst ist es nur ein geklauter Lippenstift. Dann stumpfe Gewalt. Als die Polizei hinter ihr her ist, flieht Hazal nach Istanbul, wo sie noch nie zuvor war. Warmherzig und wild erzählt Fatma Aydemir von den vielen Menschen, die zwischen den Kulturen und Nationen leben, und von ihrer Suche nach einem Platz in der Welt. Man will Hazal helfen, man will mit ihr durch die Nacht rennen, man will wissen, wie es mit ihr und mit uns allen weitergeht.
Fatma Bahar Aydemir (* 1986 in Karlsruhe) ist eine deutsche Journalistin und Schriftstellerin. Fatma Aydemir wuchs in einem Vorort von Karlsruhe auf. Ihre Großeltern kamen als kurdisch-türkische Gastarbeiter nach Deutschland, als ihre Eltern Teenager waren. Sie studierte Germanistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main. Seit 2012 lebt Aydemir in Berlin und arbeitete bis 2023 als Redakteurin bei der Tageszeitung taz, wo sie sich mit den Themen Popkultur, Literatur und der Türkei beschäftigte. Ihr 2017 erschienener Debütroman Ellbogen, der von einer Gewalteskalation in einer U-Bahn-Station handelt, spaltete die Kritik. Aydemirs 2022 erschienener zweiter Roman Dschinns lobte die Literaturkritikerin Meike Feßmann als „ein Wunderwerk an Präzision und Einfühlung.“ In der ZEIT kritisierte Iris Radisch dagegen, das Buch sei in einem „stereotypen, politaktivistischen Jargon“ geschrieben; „Literatur, auch überzeugende engagierte Literatur, die immer einen Sinn für die Form und die gesellschaftliche Dialektik hat, klingt anders“.
„Ich habe Angst, dass ich für immer auf der Ersatzbank rumsitze und auf das richtige Leben warte und das richtige Leben einfach nicht passiert.“
Fatma Aydemir rechnet in ihrem Debütroman mit einer Regierung und Gesellschaft ab, die Frauen unterdrückt und sie entmenschlicht. Mit „Ellbogen“ gelingt es ihr zu zeigen, wie schwierig es ist, als Frau den richtigen Platz im Leben zu finden. Das Buch ist in drei Teile geteilt. Der Anfang war für mich etwas langatmig, da ich auch nicht wusste, wohin die Geschichte führt. Nach dem HEFTIGEN Pageturner war ich dann aber total hooked und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Zum Schreibstil: Ich weiß noch nicht ganz, ob ich die Sprache mochte und ich konnte auch oft nicht rausfinden, wieso die Autorin gewisse Begriffe genommen hat (zur Verbildlichung, Systemkritik,… idk🤷🏻♀️). Es wurde aber verhältnismäßig oft H*sohn gesagt und das mochte ich.
Ich gebe dem Buch 4/5🌟 und kann es euch SEHR empfehlen!
Unbequem, authentisch, mitreißend und komplett einnehmend. Ich hatte während des Lesens das Gefühl direkt in Hazals Kopf zu stecken und alles unmittelbar mitzuerleben, was sowieso schon sehr intensive Szenen noch intensiver gemacht hat. Es ist eines dieser Bücher, dass mehr Fragen aufwirft als es beantwortet: Fragen, die wir uns alle stellen sollten, und die eine große und langanhaltende Wirkung auf mich hatten.
Oooh Hazal, was zur Hölle tust du denn? - will man ihr zurufen und doch fühlt man so elendig mit bei diesem Zerrissensein, diesem Freiheitsdrang, diesen emotionalen Impulsen. Sie hat türkische Eltern und ist in Berlin geboren, befindet sich permanent in der Klemme zwischen elterlichen Forderungen und gesellschaftlichen Vorverurteilungen. An ihrem achtzehnten Geburtstag will sie mit ihren Freundinnen clubben gehen, doch der Abend endet im Desaster. Im zweiten Teil des Debütromans Fatma Aydemirs ist Hazal in Istanbul untergetaucht, inmitten einer nur teilweise vertrauten Kultur in einer für sie fremden Stadt, fühlt sich betrogen, unverstanden und hat Angst. Aber Angst ist besser als Scham, denn Scham kann einem den letzten Verstand rauben. Hazal behält den Kopf durch diverse Rückschläge aufrecht und entfesselt ihren eigenen Willen.
Fatma Aydemir hat genau den Ton getroffen für eine frustrierte, wütende Jugendliche, die im Begriff ist, aus ihrer Schale auszubrechen und für sich selbst einzustehen. Hazal ist genervt von ihrem Umfeld und hat es satt, in der Familie eingeengt zu werden und von der deutschen Gesellschaft unfair behandelt zu werden. In ihrer jugendlichen Kompromisslosigkeit wird sie rücksichtslos - ob ihr dadurch nur noch mehr Ketten angelegt werden oder ihr ein Befreiungsschlag gelungen ist, lässt die Autorin am Ende offen. Im Gegensatz zu ihrem Folgeroman “Dschinns”, der es letztes Jahr auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat, scheinen hier mehr moralische Nuancen durch und die Leser*innen werden weniger auf eine Seite gezogen. Allerdings konnte mich bei “Dschinns” die Sprache noch mehr faszinieren: Ich empfand sie als poetischer und facettenreicher.
Zum Ende kann ich ohne zu spoilern nicht sehr viel sagen, aber es irritierte mich im ersten Moment - auch hier kann eine Parallele zu “Dschinns” hergestellt werden. Es will für mein Empfinden nicht so ganz passen, aber ich kann es dennoch als starkes Bild für die Situation der Protagonistin anerkennen.
Für mich ist “Ellbogen” ein weiteres, wertvolles Puzzleteil deutsch-türkischer Erfahrungen, eine weitere - für manchen vielleicht unbequeme - Sichtweise von Menschen, die in mehreren Kulturen zu Hause sind oder ihr Zuhause nicht verorten können und ein weiteres Buch, das - für mich ein extra Bonbon - in Istanbul spielt. Liebs.
I barely read German literature. The reason for this is that German literature is mostly white. If there is a book by a non-white German author, they are often written from an orientalist perspective, especially if you look at bestseller lists.
Fatma Aydemir’s debut novel Ellbogen is the contrary. And it is, at least to me, the closest I’ve read so far to capture the experience of growing up as a third culture kid in Germany. I loved Ellbogen and encourage everyone to read it! 💪💪💪 At the beginning of the novel, we get to see what the protagonist Hazal’s life in Berlin feels like -and it is quite depressing. It’s a life of closed doors. Anger and frustration over the non-existent opportunities are constantly underlying Hazal's life. It is this feeling of anger and frustration that resonated with me deeply. And I realized that this was a book that needed to be written. I am thankful that Fatma Aydemir did just that. 💪💪💪 The story also takes us to Istanbul. Hazal’s experience of Turkey was yet another depiction of third culture reality I could identify with: While Hazal is being viewed as Turkish in Germany (even though she was born and raised in Germany!), we get to see how in Turkey she is somewhat foreign (obviously, as she did grow up in Germany.) This existence in between, not belonging anywhere in the sense that the majority does, is to me a pivotal reality of third culture. 💪💪💪 Lastly, a quote I liked and translated from German: „Why are you saying this? Semra asks. Semra’s voice sounds feeble and fragile. Almost imploring. Because I mean it, I want to say. Because that’s how it is, I want to say. But I can’t bear Semra’s despaired gaze and just say it to myself quietly. Because these dudes walk around and assume the world is theirs. Because they act as they please and because they never had to fight for anything in life. And because we walk around with dropped shoulders like victims, even though we probably know ten times as much about life than these potatoes. And maybe, if we get lucky, we get to clean their big houses. What kind of fucked up shit is this? I want to ask her."
puh, bei diesem Buch bin ich absolut zwiegespalten. Einerseits mochte ich es sehr gerne, weil es schonungslos wütend war und die Perspektivlosigkeit der Protagonisten sehr deutlich wurde. Teil 1 fand ich besonders stark. Andererseits hat mich vieles beim Lesen gestört. Angefangen mit der Sprache der Protagonisten. Ich war froh über jede Seite, auf der ausnahmsweise mal nicht „verf*ckter h*rensohn“ oder „n*tte“ steht. Ich meine verstanden zu haben, weshalb die Autorin diese aggressive Sprache gewählt hat, aber ein dosierter Einsatz von Schmipftwörten hätte es auch getan (ich komme mir gerade ziemlich spießig vor das zu sagen, aber es hat den Lesefluss extrem gestört). Zudem war die Protagonistin Hazal durchgehend unsympathisch, was ich bei der Thematik schade fand. Sie hat mich nicht abgeholt und vor allem am Ende, Teil 3, konnte ich ihre Handlungen überhaupt nicht mehr nachvollziehen, weshalb es mir schwer fiel mit ihr mitzufühlen.
"Kein Schwanz interessiert sich für uns, sie sehen uns nur, wenn wir Scheiße bauen, dann sind sie plötzlich neugierig. Wenn wir einen Thorsten vor die U-Bahn schmeißen, wollen sie auf einmal wissen, wer wir sind."
Liest sich schnell, heftige Geschichte - jedenfalls für mich, und hat stellenweise problematische Begriffe wie Transe, behindert und schwul als Beleidigung - auch wenn das die Sprache der Protagonistin ist und nicht der Autorin.
Ich hab es ja nicht so mit Hypes – sobald etwas hochgelobt wird, muss bei mir erst einige Zeit vergehen, bis ich dieses Etwas näher betrachte. So ging es mir auch bei Ellbogen auf das ich durch Goodreads, Instagram & Co. zwar neugierig wurde, mich aber noch nicht heran traute. Bis jetzt – und siehe da, in einem Tag ausgelesen.
Ich mochte die Geschichte um Hazal und ihre Freundinnen, die als junge Frauen unter ihrem restriktiven sozialen, familiären Umfeld leiden, das ihnen vieles versagt (kurze Röcke, erste Erfahrungen mit Jungs, eigene Entscheidungen treffen ...) und ihnen eine Menge anderer Bürden auflädt (sich um die Familie kümmern, den eigenen Ruf rein halten, tun, was andere für gut befinden ...). Dass sich da eine Menge Wut aufstaut, ist klar. Doch als sich diese in einer der – leider – bekannten U-Bahn-Prügeleien inklusive Todesfall entlädt, findet sie ihren traurigen Höhepunkt, der Hazal nach Istanbul flüchten lässt und ihre Freundinnen in Untersuchungshaft schickt.
Erzählen tut Fatma Aydemir rotzig, umgangssprachlich und direkt. Hier gibt es keine Schönfärberei, nicht in Worten und auch nicht in Taten. Die Frage danach, ob Hazal bereut, was sie getan hat, bleibt offen. Genauso wie das Ende, das den Leser ein wenig hilflos da stehen lässt, aber zum Roman passt. Für mich bietet dieser Entzug an literarischen Vorgaben die Freiheit, weiterdenken und die Figuren in einem anderen Licht betrachten zu können.
Würde sagen 4,5 🌟 Wollte nicht aufhören zu lesen und war ganz tief drin in der Story. Kann nur irgendwie keine 5 Sterne geben, weil Dschinns im Direktvergleich so grandiooos war und ich nicht mit meinen eigenen Skalen zurecht komme 🥲
Ik vond het moeilijk om het boek neer te leggen en wou echt weten hoe het verder zou aflopen met het hoofdpersonage. ‘Ellebogen’ confronteert de lezer keihard met de mogelijke kwalijke gevolgen van racisme, uitsluiting, afwijzing.
‘Als je maar sterk genoeg wilt, dan kan je alles bereiken’ is een leuze die slechts voor enkele gelukkigen is weggelegd – de rest kropt jarenlang woede, schaamte, angst op tot het lichaam voor al die woede té klein wordt en een uitweg zoekt. Welke identiteit ontwikkel je als je je hele leven als een tweederangsburger bent behandeld, bent bekeken?
‘Ellebogen’ geeft de lezer een ongemakkelijk inzicht in de mechanismen van ‘zinloos’ geweld en het verhaal beschrijft ijzersterk dat de samenleving oogst, wat ze zaait. De multiculturele samenleving in ‘Ellebogen’ is voor de migrantenkinderen van de derde generatie allesbehalve harmonisch en vooral één grote frustratie – en de enige uitweg uit dat hele mislukte leven is vluchten, verdringen, trachten te overleven.
3,75 ⭐️ Irgendwie extrem schwer zu bewerten. Einerseits hat es sich richtig richtig gut und schnell gelesen. Andererseits kam ich wirklich gar nicht klar auf all die -ismen und frag mich immer noch, ob wir 2017 wirklich alle noch so unreflektiert mit Worten umgegangen sind? Hab dann auch versucht das mit dem Alter der Protagonistin zu entschuldigen, schließlich stand das Buch auch in der Jugendabteilung der Bibliothek. Aber ist das eine Entschuldigung? Während es zwar super wichtige Themen behandelt und viel Mitgefühl in mir ausgelöst hat, hat es sich gleichzeitig aber auch immer nach trotzigem Teenager Buch angefühlt und ich kam nicht davon weg das irgendwie zu verurteilen.
Hart, düster, wütend. Hazal ist zehn Jahre jünger als ich, vielleicht ist das auch Teil der Gründe, warum ich so große Schwierigkeiten hatte, ihrer Stimme zu folgen. Es ist definitiv ein toller Beitrag für Einblick in die deutsch-türkische Perspektive, aber sehr unbequem.
Irgendwas an dem ersten Teil hat mich sehr gestört, sodass ich dachte, dieses Buch sei gar nicht für mich. Ich fand die Sprache so forciert und gestellt, dass ich mich gefragt habe, ob Fatma Aydemir zum Schreiben einfach komische deutsche Serien über Berliner Jugendliche geguckt hat. Dieses Mischen von Slang, problematischen Beleidigungen und dann auf ein mal literarischer Sprache hat mich so irritiert, dass ich mich gar nicht auf die Handlung konzentrieren konnte. Außerdem fand ich die Aussagen über Berlin und Schilderungen von Straßen, Wegen und der Clubszene teilweise so unüberzeugend, dass mir nochmal klar wurde, dass Fatma Aydemir nicht in Berlin aufgewachsen ist. Die letzten beide Teile allerdings fand ich so gut, dass ich dem Buch deswegen eher vier Sterne geben würde. Ich fand Hazal als unreliable narrator super spannend und fand auch ihre Entwicklung extrem gut erzählt. Als Migrantin konnte ich mich mit vielen Emotionen und Gedanken identifizieren und ich nehme trotz des komischen Anfangs viel aus dem Buch mit.
Eher 2,5 🌟 Uff, ganz großer Zwiespalt. Einerseits finde ich die Geschichte sehr spannend und Fatma Aydemir ist und bleibt einfach meine Lieblingsautorin. Sie zeigt so gut, wie man sich orientierungslos durch die Welt bewegen kann, immer auf der Suche nach Halt. Wie die Welt einen Formen kann, indem sie einen stereotypisiert und einem die Möglichkeit nimmt, sich zu entfalten. Genau so ist Hazal, irgendwie das Produkt ihrer Umgebung, gefüllt bis an den Rand mit den Erwartungen anderer. Andererseits wird in diesem Buch so viel Sprache verwendet, gegen die sich alles in mir sträubt und ich musste ganz oft das Buch weglegen, weil es wehtat meine innere Stimme manche Aussagen treffen zu hören. Leider werden hier so viele diskriminierende Begriffe reproduziert und das ohne Einordnung, ohne Kontextualisierung am Ende des Buchs. Und sicher ist das so, weil Hazal halt irgendwie so ist, um sie als Charakter darzustellen, aber ohne Erklärung, ohne Verurteilung, ohne Richtigstellung? Uff, das tut weh beim Lesen und leider finde ich keine Infos, warum sich Fatma Aydemir für diese Sprache entschieden hat.
Ich versuche gerade, die richtigen Worte für Fatma Aydemirs Roman zu finden. Ich musste beim Lesen sehr häufig an meine Examensarbeit denken, die ich zum Thema „Junge muslimische Türkinnen in Deutschland“ geschrieben habe, wenn mein Schwerpunkt auch ein anderer war, aber das war 2010/2011. Die Autorin zeigt hier junge Frauen, denen in ihren Familien außer Heiraten wenig Perspektive geboten wird und was passiert, wenn es dann eskaliert. Hazal, die Protagonistin hat keine Perspektive. Sie geht ins Berufsvorbereitungszentrum, arbeitet schwarz in der Bäckerei des Onkels, klaut, trinkt und feiert mit ihren Freundinnen. Bis es an ihrem 18. Geburtstag in stumpfer Gewalt endet. Sie flieht nach Istanbul, in eine Stadt, die sie nicht kennt und die ihr ebenfalls keine Perspektive bieten kann. Es war teilweise sehr hart, diese Perspektivlosigkeit zu sehen und aus Hazals Perspektive zu erleben, weil ich mir das persönlich gar nicht vorstellen kann. Aber genau deshalb finde ich den Roman so wichtig. Die Sprache ist derb, hart und echt, beschönigt wird in diesem Roman nichts. Auch nicht das Ende.
Succesvolle verkenning van het wereldbeeld van Turkse jongeren in Berlijn. Hoofdpersonage Hazal is in, correcte, Europese ogen natuurlijk meer Duits dan Turks, maar dat voelt voor haar helemaal niet zo aan. Dat conflict zorgt voor een bijzonder prangende roman waarbij je je ook aan alles en iedereen begint te ergeren, net zoals Hazal zelf. In Vlaanderen ook geprobeerd door Fikry El Azzouzi (bv. Drarrie in de nacht), maar toch met minder succes. Hoewel de fatale afloop en het bijhorende volledige tweede deel (een geëxpliciteerde parallel met Gegen Die Wand) me minder konden bekoren, hoort deze zeker op de leeslijst van het middelbaar!
Es geht um Hazal. Sie ist siebzehn und will nichts sehnlicher als ihr Leben zu leben. Sie will ganz viel ausprobieren, sich verlieben, Spaß haben und sich von den Zwängen und Erwartungen ihrer Familie befreien. Dann geschieht etwas an ihrem 18. Geburtstag und sie wird von der Polizei gefahndet. Sie muss fliehen. Weit weg. Nach Istanbul. Zu einem Typ names Mehmet, den sie über Facebook kennengelernt hat. Dort wird bestimmt alles besser. Denkt Hazal.
Das Buch hat ein bisschen wehgetan. Man will Hazal am liebsten in den Arm nehmen. Man will ihr helfen. Sie einmal durchschütteln. Sie ist doch erst 18. Im ersten Teil war sie eine Jugendliche, die nur mit ihrer Freundesgruppe feiern wollte, die keinen Bock mehr auf die Regeln zu Hause hatte. Im zweiten Teil geht die ganze jugendliche Leichtigkeit verloren. Hazal ist allein. Sie ist mit ihrer aussichtslosen Zukunft konfrontiert und auch ich als Leserin hatte das Gefühl, dass mir Hazal immer weiter entgleitet.
Eine Geschichte in die ich komplett eintauchen und mitfühlen konnte. Dicke Empfehlung 4,5 Sterne
3.8 - Rauw geschreven vol woede, wat ik verfrissend vond. Het boek laat je met kritische vragen achter. Wel iets te traag soms en vervelend dat de plot letterlijk op de achterflap staat. En 2 spelfouten gevonden, daar kan ik gewoon niet goed tegen sorry!!
3,5 ster. Boek van Noemi gekregen voor Sinterklaas met team! Was super benieuwd naar Fatma Aydemirs debuutroman omdat ik zo van Schimmen had genoten. Vond er dingen inzitten die ik zeker fascinerend en mooi vond, maar Schimmen was wel echt 10x beter dan Ellebogen. Desalniettemin krijg je echt een hele mooie heftige inkijk in het leven van Hazal, en maakt Aydemir haar personage best wel echt. Soms vond ik het wel een tikkeltje ver gaan, en daardoor ook ongeloofwaardig worden, maar dan werd ik juist weer even geconfronteerd met mijn gepriviligeerde blik, en als ik dan weer verder dacht merkte ik eigenlijk dat Hazals acties totaal laten zien hoe ongelofelijk moeilijk het allemaal is, ook als ze dat niet altijd letterlijk zegt. Ik kan niet teveel zeggen want dan spoil ik dit boek, maar alsnog genoten, ook heftig, als je iets van Aydemir gaat lezen zou ik Schimmen lezen ipv deze, maar toch blij dit gelezen te hebben.
Der erste Teil vom Buch war besser. Nahbarer. Im zweiten Teil gehts irgendwie so viel drunter und drüber. Herbe Sprache, das kann einige stören, aber man spürt ihre Wut. Ganz spannend. Und einige tolle poetische Stellen. Aber in der Mitte etwas lang gezogen. Kann man lesen, muß nicht
Es tut weh diese Geschichte zu lesen. Ich bin hin und her gependelt zwischen tiefer Sympathie für die Protagonistin und Unglaube vor den Geschehnissen. Liest sich schnell und wollte es nicht weglegen. Das Gefühl der Brutalität gesellschaftlicher Verhältnisse hing mir noch lange Weglegen des Buchs nach.
Es hat mich insgesamt nicht völlig überzeugt. Den ersten Teil, der noch in Berlin spielt, fand ich allerdings sehr stark. Diese brodelnde Wut, die Perspektivlosigkeit, die Flucht in Alkohol, Drogen und Internetträume von der großen Liebe.... Das war schon sehr überzeugend und mitreißend, auch wenn mir die Personen allesamt nicht sympatisch waren. Die Sprache passte zur Geschichte, dreckig und direkt, an mancher Stelle dann aber ganz unvermittelt zart.
Mit der Flucht nach Istanbul hat die Autorin dann aber noch den großen Themenkomplex Türkei, Kurdenkonflikt, Polizeigewalt, Erdogan etc und Buch geholt. Das erstickte dann für mich die Wirkung, die von der Geschichte um Natal und ihre Taten ausging.
Eindrucksvoll wird es noch einmal, als die Tante in Istanbul von Hazal die Geschichte jener Nacht wissen will.
Dieses Buch hat für mich Pioniercharakter. Er stellt eine Geschichte ins Zentrum, die nie erzählt wird, die unsichtbar ist. Die Geschichte behandelt das Thema Immigration und Armut authentisch und die soziale Kritik ist kompromisslos. Für mich ein Meisterwerk. Jede Person, die in Deutschland / Europa nur irgendwas zu Migration sagen möchte, sollte zuerst diese Geschichte gelesen haben!
3,5 ⭐ Das Erstlingswerk von Fatma Aydemir ist eine solide Geschichte über die 17jährige Hazal aus Berlin. Wir folgen den Ereignissen um und an ihrem 18. Geburtstag, die in einem dramatischen Ereignis ihren Höhepunkt finden. Die Autorin hat auch hier eine flüssige, klare Sprache, allerdings sind ihre Figuren nicht sehr sympathisch und zudem vulgär in ihrer Ausdrucksweise. Grundsätzlich macht es mir nichts aus, wenn es zu dem Milieu passt aber hier war das ein wenig zu viel. Der erste Teil zieht sich etwas, weil man sich in den scheinbar banalen Aktivitäten von Hazal und ihren Freundinnen verliert. Die zweite Hälfte gewinnt an Fahrt und ist spannend geschrieben, allerdings etwas unrealistisch. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen.
weltschmerz. das buch berührt ganz stark und lässt mich traurig zurück. man kommt hazal so nah, wie es nur wenige dürfen. es tut sich ein meer von starker enttäuschung, hoffnungslosigkeit und einsamkeit auf. lässt sich vieles in ihrem erleben nachvollziehen, ist die subtile doch zeitgleich alles bestimmende ungerechtigkeit spürbar und macht hilflos. 4 sterne, weil ich für den fünften besser mit meiner trauer umgehen können müsste.
Hä ja, ein hammer Buch! Hat mir gut gefallen! Perspektivlosigkeit, Aggression, Gruppendynamik, Angst und Familienbeziehungen wurden sauber rausgearbeitet. Hab gut mit der Protagonistin empathisieren können.
Ich checke wieso das wording so genutzt wird wie es genutzt wird, jedoch werden dadurch dennoch verschiedene -Ismen reproduziert und dadurch dass es scheinbar als Schullektüre viel genutzt wird, hoffe ich einfach inständig, dass das gscheit aufgearbeitet wird kritisch reflektiert wird. Ein Kommentar zur Einordnung wäre süß gewesen aber man kann net alles haben und dieses Buch ist wirklich ein schneller dynamischer read und in Kontext der realistischen Darstellung der Lebensrealität(en) kann ich bissi drüber hinwegsehen :)