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Hyphen: Roman

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Als es 2025 zum ersten Mal weltweit zu einem wochenlangen Stromausfall kommt, bricht, wider Erwarten, keine Panik aus. Und selbst als Stromnetze und Lieferketten, Geldströme und das Internet endgültig zusammenbrechen, bedeutet es nicht den Untergang der Zivilisation. Stattdessen beginnt für die Menschen in Luise Meiers facettenreich erzähltem Roman Hyphen die aus der Not geborene Suche nach anderen, auch nichtmenschlichen Beziehungsweisen, die ein gemeinsames Überleben und Füreinander-Sorgen ermöglichen. Da ist etwa Anne, die versucht, den Krankenhausbetrieb aufrechtzuerhalten, ihr fünfzehnjähriger Sohn Tomasz, der plötzlich die Wirkmacht der Natur zu sehen lernt, oder Maja, die über all das für die ständig wachsende, den Globus umspannende Enzyklopädie Protokoll führt.

Pilzfäden gleich legt Luise Meier Biografien, Erfahrungen, Träume und Wünsche aus, verwebt sie mit nichtrealisierten Zukünften und Die Welt, sie geht nicht unter – sie entsteht vielmehr neu, in radikaler, allumfassender Verbundenheit.

370 pages, Kindle Edition

Published August 29, 2024

2 people are currently reading
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About the author

Luise Meier

4 books2 followers

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Community Reviews

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4 (14%)
1 star
1 (3%)
Displaying 1 - 7 of 7 reviews
3 reviews
October 10, 2024
Ein tolles Buch, das Hoffnung und fast schon Vorfreude macht auf die Möglichkeit eines Lebens jenseits des kapitalistischen Status Quo
Profile Image for eve massacre.
78 reviews13 followers
January 17, 2025
Pilzwurzelrevolution. Wow. Ein Buch, an dem ich mich als Allergikerin gegen Dorfromantik- und "zurück zur Natur"-Träume, selbst wenn sie kollektivistisch und marxistisch sind, sehr gerieben habe, aber das mag ich an dem Buch: es hat mich an vielen Stellen herausgefordert, mich zu fragen, warum bei mir so eine Widerwehr gegen was genau aufkommt und wo sie berechtigt ist und wo eigentlich nicht.
Profile Image for keine diese.
40 reviews1 follower
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September 24, 2025
Hyphen ist ein mutiges Buch, das mir auf vielen Ebenen sehr gut gefallen hat. Ich finde es sehr stark, dass Luise Meier sich traut, eine konkrete postkapitalistische Utopie zu zeichnen. Dass sie es wagt, sich eine Gesellschaft nach einer vermeintlichen globalen Katastrophe als hoffnungsvoll und lebenswert vorzustellen. Luise Meier versucht darin auch verschiedene Lebensrealitäten mitzudenken, was ihr so mittelgut gelingt -- für mich hat es sich manchmal weltfremd angefühlt, teilweise gab es leider auch gender essentialistische Anflüge und an einem Punkt werden Patriarchat, Kolonialismus und Rassismus als Nebenwiderspruch verhandelt, woran ich mich schon sehr gerieben habe. Trotzdem war es für mich zu großen Teilen eine berührende Leseerfahrung mit vielen schönen Pilzmetaphern. :)
Profile Image for Osmia.
11 reviews
January 21, 2025
Die Dinge haben sich in „Hyphen“ grundlegend verändert: Die Stromversorgung ist zusammengebrochen, und mit ihr das Leben in den zunehmend dysfunktionalen, spätkapitalistischen Wohlstandsgesellschaften. Entgegen aller Erwartungen sorgt das nicht für Chaos und Barbarei. Im Gegenteil, es wird besser und besser! Man organisiert sich jetzt in Kollektiven und Kommunen, setzt auf Gartenarbeit, Sorgekreise und Gemeinschaftsküchen. Reparaturwerkstätten und Sammellager voller nützlichem Zivilisationskrams helfen. Genau wie Zettelkästen, Lastenfahrräder, Solarpanels und eine auf alten Festplatten gespeicherte Enzyklopädie nützlicher Überlebenspraktiken. Grob zusammengefasst beschreibt „Hyphen“ eine Art inklusive, postindustrielle Agrargesellschaft, in der die Zumutungen einer kapitalistischen Lebens- und Wirtschaftsweise beseitigt und Eingriffe in die Natur minimalinvasiv sind. In den Mittelpunkt gerückt ist stattdessen die Sorge um einander. Ein improvisiertes, fröhliches Leben in Ruinen also.

Diese neue Gesellschaft entwickelt sich ein wenig nach dem Motto „Schön wär’s, wenn’s schöner wäre“: reibungslos nämlich und ohne Widersprüche. Wenn überhaupt jemand stört, sind es Rich People oder aggressive Alpha-Typen. Oder die Bundeswehr, die, anstatt sich nützlich zu machen, Kolonialverbrechen in Namibia verübt. Als ausgesprochen hilfreich erweisen sich dagegen die Pilze, die den Kollaps vielleicht hervorgerufen haben. Sie ermöglichen psychedelische Erfahrungen und Zustände ekstatischer Verbundenheit. Sogar Nazis können so begreifen, wie alles mit allem zusammenhängt und geheilt werden. Die Pilze geben der Gemeinschaft der Erdbewohner*innen auch ihr neues Selbstbild: als dezentrales, organisch versponnenes Geflecht, das alle Kritter (wie Donna Haraway es formulieren würde) miteinander verbindet. Diese Pilzpsychedelik nimmt viel Raum ein in „Hyphen“, obwohl es sich um wenig mehr handelt als ein zeitgeistiges Update holistischer New-Age-Esoterik. Naja. Mit der substanzinduzierten Bewusstseinsrevolution hätte es ja schon in den Sechzigern klappen sollen. Immerhin sorgt Luise Meier damit für so etwas wie Kontinuität in der utopischen Literatur. Schon bei Huxley half ja die „Moksha-Medizin“ bei der Erleuchtung.

Schön wäre allerdings gewesen, wenn Meier ihrer Utopie mehr Wirklichkeitsdichte verliehen hätte, statt ihre Figuren in langen Bandwurmsätzen wasserfallartig von Pilztrips labern zu lassen. Obwohl zeitnah an vertrauten Orten entstanden, wirkt ihre neue Gesellschaft kaum in politische oder überhaupt weltliche Zusammenhänge eingebunden. Ein wenig mehr darüber, wie das alles funktioniert jenseits der idyllischen Lokalkollektive, hätte man schon gerne erfahren. Dem grundlegenden Reiz, die Welt von „Hyphen“ erkunden zu wollen, tut das aber keinen Abbruch. Interessanter als das nächste Netflix-Schauermärchen aus der Postapokalpyse ist das Buch allemal.
13 reviews1 follower
November 26, 2025
Ein Roman: Deutschland 2023, das Stromnetz und der Staat sind zusammengebrochen & es entstehen neue Räume für die kollektive Organisierung des Lebens. Das erste Drittel war ich komplett begeistert. Eine Utopie zu zeichnen, die manchmal so nahe scheint und die liebevollen, sorgenden & demokratischen Anteile in uns zum Zentrum nimmt. Auf eine liebevolle Art und nicht menschenfremd. Zum Ende hin hat es mich unzufrieden gemacht, das die Pilze immer mehr in den Fokus gerückt sind. Konnte mich auch darauf einlassen & spannende philosophische Perspektiven entdecken. Auf manchen Seiten wars mir dann aber zu abgedreht & schwierigen Fragen auf der Suche nach einer sorgenden Art des Zusammenlebens wurden beantwortet mit den Pilzen. Wenns mal so einfach wäre.. Trotzdem haben mich die Erinnerungen an die Welt vor dem Pilzkollaps zu Tränen gerührt & einen guten Spiegel für das Leiden in dieser vereinzelten Gesellschaft vorgehalten.
Profile Image for Jane.
1,017 reviews32 followers
May 15, 2025
Meier hat eine Utopie in der Dystopie verfasst.
Ein Pilz-Traum, dessen Struktur widerspiegelt was er auch beschreibt. In diesem Buch steckt so viel, dass man wieder und weiterlesen möchte.
Ein tolles Buch, absolut empfehlenswert!
Profile Image for Franzisa Wilbert.
2 reviews
November 16, 2025
Sehr gute Buchidee, leider nicht mein Schreibstil. Sehr lange, verschachtelte Sätze und nicht leicht zu lesen. Schade, weil ich die Geschichten super finde. Smarte Denkweise über eine semi Utopie, wie ich sie noch nie gelesen habe.
Displaying 1 - 7 of 7 reviews

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