Für eine Stadtneurotikerin wie Paprika kann Berlin die Hölle sein. Zum Glück erlauben die vielen Euros, die sie als Chefin einer Werbeagentur verdient, ein Leben mit Handy, Fernseher und BILD, das fast völlig ohne soziale Kontakte auskommt. Und muss sie doch einmal ihr exklusives Apartment verlassen, hat sie immer Desinfektionsspray und ihre Walther PPK dabei. Ihr Bekannter Dietrich meint, Paprika solle mal wieder »unter Leute gehen, sonst würde das böse mit ihr enden«. Aber in letzter Zeit brechen sowieso mehr Menschen in Paprikas hermetische Welt ein, als ihr lieb sind: Kitty, eine alte Freundin und unerträglich normale Frau, die sich in einer Talkshow als Männerschreck outet. Maik und Mändy, ihre neuen »Broiler«-Nachbarn, Betreiber eines »Bärschnglubbs« und Symbol für den Niedergang der abendländischen Kultur – und der geheimnisvolle Valmont, mit dem Paprika eine gefährliche Liebschaft eingeht, die keine Tabus kennt und sie fast in den Wahnsinn treibt. „Ruf! Mich! An!“ ist das Skandalbuch der Jahrtausendwende. Der Roman wurde Kult, seine Autorin als „unermüdliche Gladiatorin des echten Alltags“ (Spiegel), als „Pornografin“ (Marcel Reich-Ranicki) oder als „Enzian der Bildung“ (Sibylle Berg) gepriesen.
Zuletzt hat es doch ein gewisses Vergnügen bereitet, aber man muss auch in der Stimmung sein dafür, und das war ich vor Jahren als ich die Lektüre abbrach nicht. Es ist aber eines der Bücher die ab 18 sind. Die Werbeagentur-Besitzerin, der Schrecken der Geselschaft, wird auch noch als Lyrikerin gefeiert. Ihre Texte, von Spracherkennungsprogramm falsch wiedergegeben, machen Furore, und sie wird selbst ein Promi. Aber sie dreht langsam durch, weil ihr gefährlicher Liebhaber Valmont, dem sie sich ganz ausliefert, immer weniger von ihr wissen will. Sie die Kommunikationsexpertin, reagiert nur noch aggressiv auf die Mitmenschen. Sie interessiert sich nicht mehr für sie und hat auch nichts mehr zu sagen. Wie kann man Menschen nur so unsympathisch beschreiben! Alles ist ziemlich grell und überzeichnet. Fremdschäm-Faktor ist hoch. Rollenprosa ohne Rücksicht auf Verluste. Die Vorstellungskraft läuft Amok. Prominente werden in diesem manischen Werk regelreicht "verheizt", aber auch Ostdeutsche, besonders Sachsen. War ein Erfolg damals, als es herauskam. Kann ich nochvollziehen. So einen literarischen Furor, der auch als Abrechnung mit dem Zeitgeist gelesen werden kann, liest man selten - und das von einer in der DDR sozialisierten Autorin.
Ein Buch, dass die Welt nicht braucht. (Naja, war vielleicht im Jahr 2000 ein Skandalbuch, mit den vielen Sexszenen.) Die Protagonistin Paprika besitzt eine Werbeagentur und damit viel Geld, mit dem sie um sich werfen kann. Sie hält eine Rede auf einer AIDS-Gala, später hat sie dann eine wilde Sexbeziehung ohne Schutz mit einem Mann, von dem sie zunächst nur die Stimme am Telefon kennt. Paprika wirft ziemlich viel Valium ein und besitzt eine geladene Schußwaffe - warum eigentlich? Es gibt ganze Kapitel ohne Handlung, z.B. nur mit 50 Titeln von Bärbel-Schäfer-Talkshows. Klingt sinnlos, ist es auch. Besonders schlecht finde ich das Ende.
Die Protagonistin PAPRIKA (!!) ist verwöhnt, dekadent, pubertär,gelangweilt, lebenssatt....... Ständig mit Iris Berben verwechselt (träum weiter) weiss sie nichts mit sich und ihrem Leben (bei gutdotiertem Job) anzufangen. Ihrem Hass auf ihre Umwelt lässt sie freien Lauf, was nur temporär ganz amüsant ist..... Lässt sich auf ein "sexuelles Abenteuer" mit einem Unbekannten ein.
Das Buch hätte ich wohl nicht ganz gelesen - das Hörbuch war recht kurz ........
2,5 von 5 Punkten (weil sie oft die richtigen Dinge hasst)
Ich hab dieses Buch beim Erscheinen der Originalausgabe 2000 überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Ich konnte mich beim Lesen auch nicht entscheiden, ob ich mich langweilen sollte, nostalgisch werden oder ob lachen doch angebracht wäre. Daher: 1 Stern für die Handlung und die ganze Dekadenz. 5 Sterne für die absolute prä-9/11-Unbesorgtheit, die flotte Schreibe und die (teilweise saudoofen, aber dann doch witzigen) Wortspiele.
3,5 Sterne Extrem misanthropisches Buch mit einer gehörigen Portion Sex am Ende. Für einen totalen Menschenfreund vielleicht nicht geeignet, aber wenn man mal einen schlechten Tag hatte à la "Ich hasse alle Menschen", dann kann ich dieses, zugegeben total überzogene aber durchaus unterhaltende, Buch durchaus empfehlen!
15 years ago, this book and Else Buschheuer were a big deal, so when I saw it at a flea market, I couldn't not get it. Coincidentally, Else was also the first blog I've ever followed - long before blogging was even a thing and some of the books she wrote about even made it into my book shelf.
As for the book itself, the eccentric main character, her ridiculous actions and her surreal world are thrilling and fun at first but the longer you read on, the more tiring and frustrating it becomes and a bit of a struggle to finish.