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Amor gegen Goliath

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Ein Roman, der ins Herz der Klimabewegung, auf die Höhen deutscher Sprachartistik und in die Hölle einer Angststörung führt. 

Cathi Weye, allseits beliebte und geschätzte Psychologin und in ihrer Freizeit klimakrisenkämpferisch hochaktiv, will auf einer griechischen Insel endlich mal richtig ausspannen – und die Beziehung zu ihrem geliebten, aber immer seltsamer werdenden Mann kitten, dem Ex-Bühnenkünstler Ricky Kottenpeter. Der versucht unglückseligerweise vor der Welt und seiner Frau zu verbergen, dass er unter heftigen Angststörungen leidet; statt neue Songs zu komponieren, verkriecht er sich daheim den ganzen Tag in seinem Proberaum und hier im Urlaub auf dem Zimmer, wo er nichts tut außer Beruhigungsmittel zu schlucken und seine Angst vorm Angsthaben zu bekämpfen. Die Zusatzangst, seine vergötterte Cathi zu verlieren, treibt ihn zudem zu zart enervierenden Eifersuchtsaktionen. 

Nebenan der flamboyante Philipp Büttner, gleich mit zwei Frauen und einer Mission. Der mit allen Wassern gewaschene Journalist und Frauenheld will einen Coup Ein ›Konfusius‹ genannter Zausel sorgt mit seinen bizarren Auftritten und wortmächtigen Strafpredigten wider die naturzerstörende Menschheit für mächtig Wirbel im Internet. Nur weiß niemand, wer er ist und was ihn antreibt. Büttner vermutet ihn auf der Insel und will die große Enthüllungsgeschichte. 

Bei so viel Erholungsbedarf und gemeinsamem Gesprächsstoff kommen sich Cathi und Büttner bald bedrohlich nahe. Und neben Klima- stehen bald ganz andere Katastrophen ins Haus.

752 pages, Hardcover

Published September 5, 2024

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Frank Schulz

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Profile Image for Werner.
92 reviews
September 22, 2024
Frank Schulz hat eine eingeschworene Fangemeinde, und das liest man immer mit in diesem fast 800 Seiten umfassenden Buch. Man braucht einen langen Atem, zumal Frank Schulz gründlich ist, egal bei welchem Thema, ob Klimawandel, Depression oder dem Leben zweier Generationen von Meisen im Hinterhof. Klimabewegung und Corona, also die frühen zwanziger Jahre, werden hier verhandelt und auch ausführlich dokumentiert: so wird zum Beispiel in seitenlangen Fußnoten ein Kommentar von Claus Kleber aus einer heute Sendung wörtlich wiedergegeben (aber auch Erklärungen, wie ein bestimmtes Kartenspiel funktioniert - Frank Schulz hat einen manchmal penetranten Hang zur Vollständigkeit). Es gibt nur wenige Protagonist*innen, die alle früher oder später irgendwie miteinander verbandelt sind, und man lernt sie alle ausführlich kennen, vor allem aus der männlichen Sicht. Ob jemand das Buch oder manche Stellen sexistisch findet? Keine Ahnung, Frank Schulz' Fangemeinde dürfte überwiegend männlich sein, und wer es köstlich findet, einem Womanizer und seinen Fantasien zu folgen, ist hier jedenfalls gut bedient.
Die Klimafrage ist zentral im Buch und wird kundig unter allen möglichen Gesichtspunkten diskutiert. Eine der Hauptfiguren ist Psychologin und Klimaaktivistin, und wer nicht weiß, wieviel Aufwand und Einsatz mit letzterem verbunden ist, erfährt es hier.
Und wie hältst Du es mit der Klimakrise - diese Frage wird immer wieder neu verhandelt, immer in bestimmten Situationen, immer in großer Ernsthaftigkeit. Der Klimawandel ist Teil des Alltags und Denkens dieser Hamburger Szene im gut situierten Milieu von Eimsbüttel und in Osnarbrück, und die damit einhergehenden Ängste und Ideen werden mehr als ausführlich geschildert. Aber Frank Schulz ist auch zurecht für seinen Sprachwitz, seine Sorgfalt und die vielen schönen Wendungen bekannt, die er der Sprache abgewinnen kann, und das trifft eben auch hier zu.
Beziehungen - gefährdete, sich anbahnende, meistens und auf viele Arten sexuell aufgeladene - sind der Treibstoff dieses ansonsten handlungsarmen Buches. Einer der Protagonisten sackt dabei immer weiter in Angststörungen und Eifersuchtsfantasien ab, was in allen Einzelheiten und manchmal ermüdend abgehandelt wird. Ist ja aber auch schlimm, in echt, genauso wie der Klimawandel, und deshalb gehen wir alle, Autor, Leser, Figuren im Roman, ernsthaft und oft liebevoll miteinander und mit diesen Problemen um. Nicht zynisch, nicht ironisch, oft humorvoll und letztlich mit Liebe - aber das steht ja schon im Titel, und deshalb habe ich das Buch dann auch bis zum Ende gelesen und habe es nicht wirklich bereut (war aber auch froh als ich endlich damit durch war).
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