Ihr Mut könnte das Schicksal aller bestimmen - oder ihren Untergang besiegeln.
Im sonnigen Inselreich Kumara herrscht eine unumstößliche Wer die Gesetze der Götter bricht, den erwartet der Tod. Um die Zukunft ihrer kleinen Insel zu sichern, willigt Lani ein, den Sohn des Anführers der fruchtbaren Nachbarinsel zu heiraten. Elokai begegnet ihr vom ersten Augenblick an mit kalter Ablehnung. Lani beginnt, an ihrer Entscheidung zu zweifeln. Doch nur einen Tag nach der Verlobung wird Lani von ihrer eigenen Mutter zum Tode verurteilt. Ihr Vergehen? Sie hat die erste Weisung der Götter gebrochen. Aber Lani gibt nicht auf. Im verzweifelten Kampf um ihr Leben und das ihrer Freunde könnte sie zur letzten Hoffnung aller Inseln werden.
Ein Abenteuerroman im Stil von Vaiana, aber für Erwachsene und ohne Spice.
Leider muss ich gestehen, dass dieses Buch mich nicht wirklich begeistern konnte. Zum einen begann es in Kapitel 2 damit, dass Dieser Trope ist etwas, was manchen gefällt, manchen gleichgültig ist und andere wiederum abschreckt. Ich bin in der Gruppe der ersten beiden, sofern es gut gemacht ist. Hier wirkt es, wie viele andere Punkte, leider nur wie ein Plotdevice.
Auch die Nebencharaktere fand ich leider recht Flach, Tokiro und Mele wurden 2-3 Charakterzüge (aufgedreht, hilfsbereit, springt viel rum, singt viel rum) zugeteilt, aber tiefer geht es leider nicht.
Darüber hinaus wirken einige Sachen repetitiv, zum Beispiel wird immer wieder wiederholt, wie kalt Elokai ist und wie besonders es ist, wenn er Gefühle zeigt. Auch beim fünften mal, was etwas nervt. Genauso wie Schalen am Schiff, die zum Braten genutzt werden, dies wird auch wiederholt.
Ich hatte mich, nachdem mit Vaiana Vibes geworben wurde, auch eine Entdeckungsreise gefreut. Irgendwie kam diese aber recht kurz, beziehungsweise konnte sie mich nicht so begeistern.
Zum Plottwist am Ende: Die einen werden ihn mögen, die anderen nicht. Ich glaube, kommen sehen, werden es die wenigsten. Aber ich vermute, es wird wenige im Lager dazwischen geben. Bei mir persönlich wäre das Buch ein drei Sterne Buch gewesen, ist aber durch den Twist auf zwei Sterne abgesunken. Das ist aber recht subjektiv.
Es sind auch am Ende noch sehr viele offene Fragen, sodass man vermuten kann, dass sich die Option einer Fortsetzung offen gehalten wurde. Diese würde ich leider nicht lesen wollen.
Der Roman hat ein interessantes Setting und ist solide umgesetzt. Für mich mangelte es deutlich an Spannung, was aber der fehlenden Komplexität geschuldet sein dürfte, die andere Leser*innen sicher weniger stört. Gerade für jüngere Leser*innen könnte „Kumara“ sicher ein gelungenes Buch sein. Allerdings fand ich das Ende derart furchtbar, dass ich dafür deutliche Abzüge geben muss.
Schreibstil:
Sprachlich ist der Roman durchaus versiert und bildhaft. Leider gab es relativ viele Typografie- oder Tippfehler, aber darüber sehe ich hinweg.
5 Sterne
Charaktere:
Die Figuren sind nicht unbedingt stereotyp, aber auch nicht interessant. Lani erschien mir immer eher blass, die anderen Charaktere haben ein paar Eigenheiten, aber es findet sich nirgendwo wirklich Tiefgang. Die Interaktionen und die Dialoge funktionieren hier aber in der Regel, sodass das nicht groß störend war. Ich schwanke zwischen 4 und 4,5 Sternen, aber weil die Figuren auch sehr jung sind und damit übliche (für mich uninteressante) Coming-of-Age-Thematiken einhergehen, gebe ich den niedrigeren Wert.
4 Sterne
Handlung und Struktur:
Gerade der Anfang war mir etwas langsam erzählt. Für mich wurde es erst ab ca. Seite 55 spannender, alles davor war Einführung (die ich nicht gebraucht hätte) und Worldbuilding. Danach ging die Geschichte flott voran. Woran es ihr aber vollkommen mangelte, war Komplexität. Es war recht einfach zu erkennen, wohin die Handlung steuerte und generell gab es für mich auch keine Geheimnisse oder interessante Beziehungsdynamiken, die mich bei Laune gehalten hätten. Es war eine Abenteuererzählung, die eben linear ablief. Ich bin mir sicher, dass andere Leser*innen das überhaupt nicht stört, aber für mich war es zu simpel gestrickt.
Allerdings: Das Ende fand ich absolut furchtbar. Eine solche Wendung finde ich nicht interessant, sondern ich fühle mich komplett auf den Arm genommen. Es gab auch keine Zeichen, die das Ganze angeteasert hätten. Die Geschichte folgte bestimmten Spielregeln und die wurden an dieser Stelle einfach über den Haufen geworfen. Mit Originalität kann man hier sicher auch nicht argumentieren. Vor dem Ende hätte der Roman an dieser Stelle 3,5 Sterne von mir bekommen. Nach dieser Auflösung kann ich mich dazu nicht mehr durchringen.
2 Sterne
Tiefgang:
In gewisser Weise ist der Roman ein Kommentar auf das Patriarchat, denn Frauen haben hier starke Positionen. Sie sind Anführerinnen und vererben ihre Stellung an ihre Töchter. Auch dürfen Frauen ihre Sexualität ausleben (Jungfräulichkeit hat keinen besonderen Wert). Darüber hinaus wird thematisiert, welche Konsequenzen es hat, wenn das Kollektiv über dem Individuum steht. Insgesamt war die Geschichte aber (wie schon im vorherigen Punkt „Handlung“ anmerkt) nicht sonderlich komplex, im Gegenteil. An vielen Stellen war mir außerdem zu sehr didaktisch. Und dann das Ende … Ich schrieb es ja schon. Vielleicht sollte hier noch einmal eine neue Dimension eröffnet werden. Für mich war es aber plump.
3 Sterne
Worldbuilding:
Das Südsee-Setting ist unkonventionell und weitgehend gut umgesetzt. High Fantasy auf Palmeninseln ist selten (und wenn dann ist es meistens Piratenfantasy) – das ist sehr positiv. Allerdings gibt es in meinen Augen ein paar Brüche, die sich nicht so recht einfügen wollen: Orangenbäume? Handtücher? Metallschalen? Kompass? Das sind eigentlich Dinge, die es bei den Kulturen in der Südsee traditionell nicht gab und mich irritiert haben. Vor allem das Metall und der Kompass: Nirgendwo wurde auch nur angedeutet, dass es auf diesen idyllischen Inseln so etwas wie Schmieden gibt und der Kompass als Technologie ist schon so fortschrittlich, dass er nicht recht passen will zu Leuten, die Knochen und Haifischzähne als Schmuck tragen. Angesichts des Endes hätte man solche Inkonsistenzen tatsächlich nutzen können bzw. sogar müssen! Das ist aber nicht passiert. Sie blieben einfach nur inkonsistent.
4,5 Sterne
Der Roman ist angenehm geschrieben, hat ein unkonventionelles Setting und ist ansonsten durch und durch solide (jedenfalls über 400 Seiten hinweg). Aufgrund der fehlenden Komplexität würde ich ihn aber eher als Jugendbuch einstufen. Und für ein solches würde ich auch andere Maßstäbe anlegen und sagen, dass es gelungen wäre – denn Leser*innen mit weniger Literaturerfahrung dürfte auch die einfach gestrickte und didaktische Abenteuerhandlung nicht stören (ebenso wenig wie Coming-of-Age-Thematiken). Für Erwachsene ist es eher ein leichter Happen für zwischendurch. Sowohl für die jüngere als auch für die ältere Altersgruppe gilt jedoch: Ein solches Ende kann ein Buch schnell mal ruinieren. Für mich war es jedenfalls definitiv so.
Diese Geschichte hat mich durch wirklich alle Emotionen geführt auf dieser sehr stürmischen, von Moana inspirierten Reise.
Zu Beginn waren die Moana Vibes sehr stark vorhanden und ich habe jede Sekunde geliebt. Unterstützt wurde dieses polynesische Hawaii-Feeling durch den Schreibstil, der die Welt richtig gut komplementiert hat.
Dann kam der erste Plot-Twist, mit dem ich nicht gerechnet hätte, weil der Trope so unbeliebt ist, und danach ging die Achterbahnfahrt (oder eher Sturmfahrt auf hoher See) so richtig los. Gefühlt ging es von einer Szene zur nächsten, wo ums Überleben gekämpft wurde, aber so ein Ziel, worauf die Protagonisten zusammen hinarbeiten hat mir ein bisschen gefehlt. Als dann noch eine stinkende Müll-Insel ins Spiel kam, waren die Disney-Vibes für mich vorbei. Interessant war auch die feste Verankerung der Religion, die bis zum Ende auf mich schon fast sektenhaft gewirkt hat, auch wenn sich das Religionsbild an sich stärker gewandelt hat als unsere Protagonisten.
Die Charaktere haben mir alle ganz gut gefallen, gerade dass Lani vorerst auf Basis ihres Charakters und nicht auf Basis des Tropes handelt. Mele und Tokiro sind echt richtig coole Freunde, die sich glaube ich so jeder wünschen würde. Insbesondere Tokiro mit seiner Art hat sich in mein Herz gelächelt und ist mein Lieblingscharakter geworden.
Das Ende war der größte Plot-Twist überhaupt, der im Rückblick auch einige Plot Holes gefüllt hat. Vielleicht wäre der Twist am Ende sogar noch krasser geworden, wenn es die Plot-Holes nicht gegeben hätte.
Insgesamt eine mitreißende Geschichte in einem wirklich ungewöhnlichen Setting, die ich gerne gelesen habe.
4 von 5 Sterne 🩷 (und jetzt gerne ein Urlaub auf den polynesischen Inseln)
Die Geschichte hatte so viel Potential und ich hab die ganze Zeit gehofft, dass sie noch richtig richtig gut wird. Und dann kam DIESES Ende !!!?! Wtf? Ich kann hierfür nicht mal ein Rating vergeben. Hat es Spaß gemacht, zu lesen? Die meiste Zeit über schon. Würde ich es weiterempfehlen? Definitiv nicht.
Völlig abgedrehter und deplatzierter Plot Twist am Ende, der für mich die gesamte vorher erzeugte Atmosphäre zerstört hat und mich dann am Ende irgendwie bereuen ließ, das Buch überhaupt gelesen zu haben. Außerdem leider viele Rechtschreib- und Grammatikfehler im Buch (kindle eBook).