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Sehr geehrter Herr Bundespräsident

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March 4, 2025
Es handelt sich um das Buch mit dem Untertitel „Briefe von gering literarisierten Menschen an Frank-Walter Steinmeier“, das 2025 im Spaß am Lesen Verlag erschien. Es wurde gemeinsam von vier Initiativen aus dem Bereich Alphabetisierung herausgegeben. Umfang: 80 Seiten.

Das Buch versammelt 29 Briefe, die in einem Schreibwettbewerb ausgewählt wurden. Gemeinsam ist den Briefeschreibenden, dass sie große Probleme mit dem Lesen und Schreiben hatten oder haben.

In der Zusammenstellung der Briefe wird die Vielfalt und Komplexität der Gründe dafür deutlich - bspw. keine Schulbildung für Mädchen, Legasthenie, suchtkrankes Elternhaus, Scham, Armut uvm. - sowie die oft ähnlichen Probleme, mit denen die Betroffenen konfrontiert sind/waren (u. a. Anmeldeformulare beim Arzt, nicht reisen können, Behördenbriefe nicht verstehen, auch hier wieder: Scham, Armut, Diskriminierung, Krankheit).

Die Briefe sind oft sehr persönlich. Einige Schreibende stellen auch politische Forderungen und drücken aus, dass es in den nächsten Generationen niemandem so ergehen darf wie ihnen. Ganz konkret wird häufig betont, dass niedrigschwellige und kostenlose Kurse essenziell sind - und nicht beschämt zu werden.

Laut Vorwort gelten 6,2 Millionen deutschsprachige Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren als gering literarisiert (Stand 2018). Es betrifft also viele und dieses Buch leistet einen Beitrag für Sichtbarkeit und Sensibilisierung.

Für mich als hoch literarisierten Menschen - bezeichnenderweise konnte ich nirgendwo den die Mehrheit bezeichnenden Begriff finden, die Norm bleibt unbenannt, mir scheint diese Bezeichnung aber naheliegend - hat das Buch auf jeden Fall meine Perspektive erweitert und Fehlannahmen korrigiert.

Das kurze Vorwort ist informativ; das Nachwort der Jury (des Schreibwettbewerbs) fand ich teilweise problematisch. Dort wurden die Schreibenden u.a. dafür gelobt, dass ihr Briefe kein „Wehklagen, Bitten und Betteln“ enthalten. (Man kennt es: Auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen, aber bitte so dass sich die Privilegierten (bzw. der Bundespräsident) nicht angegriffen fühlen.)
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