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Santa Tereza

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Wie ein Traum uns daran erinnern kann, wer wir eigentlich sind

Luchs denkt, seine Geschichte wäre gelebt. Er ist Friedhofswächter und dreht da jede Nacht seine Runden – und damit scheint er auch zufrieden zu sein. Bis die 13-jährige Teresa auftaucht und er ihr Feuer leiht, ohne zu ahnen, dass er sich damit eine Suspendierung einheimst. Nach anfänglichem Ärger werden er und Teresa Freunde. Sie bringt ihm bei, Gitarre zu spielen, und erinnert ihn daran, dass er es einmal gewagt hatte, sein Leben zu leben. Und so lässt Luchs den Friedhof hinter sich und fährt zurück an den Ort seiner Träume, nach Santa Tereza, wo er sich nicht scheut, wieder er selbst zu sein.



Was hält uns davon ab, das ganze Leben zu leben? Flurin Jecker zeichnet ein liebenswürdiges Portrait einer Figur, die uns fragen lä Wie schaffen wir es, unsere Desillusionen hinter uns zu lassen und in eine neue Naivität zu kommen?

145 pages, Kindle Edition

Published February 25, 2025

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About the author

Flurin Jecker

5 books3 followers

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Community Reviews

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2 stars
9 (18%)
1 star
1 (2%)
Displaying 1 - 7 of 7 reviews
Profile Image for Literatursprechstunde .
196 reviews93 followers
June 13, 2025
2,5 Sterne

Ein 34-Jähriger Friedhofswächter trifft auf eine Dreizehnjährige, die des nächtens einen Joint rauchen möchte und wird dank einer Falschaussage ihrerseits des Grashandels bezichtigt - klingt erst einmal spannend, oder?!
In mir kam gleich der Gedanke auf, dass sich hieraus sicherlich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen zwei ungleichen Charakteren entwickeln könnte und ich habe den weiteren Verlauf der Story quasi schon vor meinem inneren Auge ablaufen sehen - weit gefehlt.

Seit jeher struggelte der Friedhofswächter mit zwischenmenschlichen Kontakten - auch eine diagnostizierte Lernschwäche trug ihr übriges dazu bei zu Schulzeiten (wir alle wissen, wie ehrlich und gemein Kinder sein können, wenn jemand von der Norm abweicht). Auch für seine nächtliche Bekanntschaft Teresa ist Mental Health ein Thema, die beiden scheinen instinktiv eine gewisse Verbundenheit zu spüren und so schafft es Teresa auch in Luchs den Wunsch zu erwecken, etwas zu verändern in seinem Leben. Eins führt zum anderen und plötzlich ist er stolzer Besitzer einer Gitarre - ohne jegliches Talent und er stellt fest, dass es mehr braucht, als mal „Horse with No Name“ auf der Gitarre zu trällern.

„Was machte, dass es mir nach fünf Minuten schon gleich ging wie Teresa nach fünf Jahren. Dass ich keine Lust mehr hatte, Gitarrist zu werden. Und wahrscheinlich war es, dass ich es nicht gewohnt war, Kaffee zu trinken, weil die Hitze alleine nicht schuld sein konnte, dass ich die Gitarre so in die Hand nahm, als wäre tatsächlich ein Zombie vor der Tür. Und sie auf das Geländer schlug, dass die Holzteile herumflogen wie im größten Film und die Saiten einen Ton machten, als wäre ein Klavier die Treppe runtergefallen. Ich sass da und schnaufte wie das letzte Mal am benoteten Hürdenlauf in der Neunten. Dann hörte ich die Nachbarin hochrufen, ob alles gut sei. „Nein!“, sagte ich, und zwar nicht, weil die Gitarre dreitausend Franken gekostet hatte, sondern weil ich noch eine zweite hätte kaputtmachen können. Und weil ich merkte, dass ich etwas machen musste, auch wenn ich nicht genau wusste, was.“

Also auf geht’s für ihn nach Spanien - um vergangene Erinnerungen mit seiner bereits verstorbenen Mutter und Tante wieder aufleben zu lassen. Er verliert sich in einer imaginären Konversation, die ebenso abstrus, wie schwer nachvollziehbar ist. Denn er versucht so, seine Kindheit gleichzeitig zu reflektieren und wieder aufleben zu lassen in einer ziemlichen sprachlichen Konfusität. Von Gedankensprüngen, über nur halb ausgeführte Sätze, sprich nicht zu Ende gedachte Nebensätze bis hin zu Paraphrasierungen ist da alles dabei - und ich will ehrlich mit Euch sein: Das war für mich als Leserin hauptsächlich eins: Anstrengend! Positiv ist, man hat die 145 Seiten schnell gelesen und wer Lust hat auf eine besondere Außenseiter-Story, der es an Absurdität nicht mangelt, sollte sich „Santa Tereza“ von Flurin Jecker definitiv mal genauer anschauen! Ich bin mit der Story nicht warm geworden, aber kann mir gut vorstellen, dass diese Art des Storytelling ihre Liebhaber*innen finden wird und wünsche dem Autoren mit seinem Werk viel Erfolg! PS: Auch für Buchclubs geeignet, denn es würde viel
Diskussionsstoff bieten!
Profile Image for Johanna Berger.
123 reviews5 followers
March 3, 2025
Ein Taugenichts des 21. Jahrhunderts. Zeitweise mit Gitarre statt mit Geige wie bei Eichendorff. Aber ebenso naiv und ebenso untauglich für „normale“ Erwerbsarbeit wie der romantische Held. Anders als der zieht Flurin Jeckers Ich-Erzähler zunächst nicht aus, um sein Glück zu suchen. Er scheint mit seiner Tätigkeit als Friedhofswächter ganz zufrieden zu sein. Bis die dreizehnjährige Teresa auftaucht.
Nun könnte man meinen: Wenn ein lernschwacher vierunddreißigjähriger Friedhofswächter die Bekanntschaft eines dreizehnjährigen Mädchens macht, die auf den Friedhof kommt, um das Grab ihres toten Vaters zu besuchen und einen Joint zu rauchen, dann wäre dies der Beginn einer kitschigen Geschichte von einer lebenslangen Freundschaft zweier Außenseiter. Denkste.
Der Friedhofswächter hat, wie Eichendorffs Held, keinen Namen, nennt sich selbst Luchs und wird von anderen auch Traktor genannt. Nicht nett. Er passt nachts auf den Friedhof auf. Eine Arbeit, die auch eine Kamera erledigen könnte, wie er selbst meint. In der Schule hat man ihm eine Lernschwäche bescheinigt. Statt dem Unterricht zu folgen, hat er lieber von seinen Freunden, den Superhelden, geschrieben. Das Mädchen, das er auf dem Friedhof kennenlernt, ist wie er selbst seelisch beschädigt. Sie kann in ihm aber einen Funken entfachen, der sein Leben durcheinanderbringt. Schließlich bringt sie ihn dazu, sich eine Gitarre zu kaufen:
„Ich sagte, dass ich doch eine Gitarre kaufen möchte und zwar eine teure, weil es nicht mein Ziel war, an meiner Beerdigung Hunderternoten zum Schnäuzen verteilen zu können. […] Und darum hatte ich am Schluss eine Gitarre, von der man glauben konnte, sie hätten den halben Urwald dafür abgeholzt“.
Die Gitarre ist dann aber doch nicht das Richtige, obwohl er nach einem Youtube-Tutorial sofort „Horse with no Name“ (zwei Akkorde) spielen kann. Der nächste Ausbruchsversuch führt ihn nach Spanien, in Erinnerung an beglückende Ferien in Spanien mit Mutter und Tante in seiner Jugend. Nach Santa Tereza, wieder mit Mutter und Tante. Diesmal sind die beiden allerdings schon verstorben, was der völlig absurden Konversation mit ihnen allerdings keinen Abbruch tut.
Jeckers Ich-Erzähler rekapituliert in einem scheinbar naiven Erzählton seine Kindheit und Jugend in einer ganz eigenen, vom Mündlichen geprägten, oft anstrengenden Sprache, der nicht immer ganz leicht zu folgen ist: mit Halbsätzen, Nebensatzreihungen, Gedankensprüngen, sehr viel indirekter Rede. Der Text ist gespickt mit grotesken und oft sehr lustigen Passagen, beispielsweise zu seinem Arbeitsversuch als Telefonagent bei einer Firma, die im Streaming-Zeitalter Video-Abos verkaufen will.
„[U]nd es war alles, alles gut!“, heißt es am Schluss bei Eichendorff. Hier nicht. Aber versöhnlich endet der Taugenichts im 21. Jahrhundert auch.
Für Traumwandler, Glückssucherinnen und Freunde des absurden Humors!
Profile Image for kristinaliest.
644 reviews9 followers
May 6, 2025
Die Geschichte wird aus der Perspektive des Protagonisten Luchs erzählt. Teilweise wird die Geschichte so erzählt, als hätte Luchs gerade tausend Gedanken gleichzeitig im Kopf – das verleiht der Erzählung eine sehr lebendige und authentische Note. Allerdings hat mich diese Erzählweise auch ein bisschen gestresst, da ich manchmal den Überblick verloren habe und mir ein klarer Leitfaden gefehlt hat.

Trotzdem möchte ich dem Verlag herzlich danken, dass ich die Chance hatte, dieses Buch zu lesen. Auch wenn ich es nicht ganz vollständig verstanden habe, schätze ich die Arbeit und die Mühe, die in dieses Geschichte gesteckt wurden, sehr. Es ist immer spannend, neue Geschichten und Schreibweisen zu entdecken! Mich konnte die Geschichte aber leider nicht abholen.
15 reviews
May 28, 2025
Ich habe das Buch im Rahmen von Bern liest ein Buch gelesen. Ich kam nie wirklich in den Leseflow. Das Buch hat nur 78 Seiten, kam aber nur bis in die Mitte...
Profile Image for Steffen Weigl.
12 reviews
July 5, 2025
Hier geht es um die pure Lust am Schreiben! Und am Lesen natürlich. Ob es immer ganz stimmig ist, hat mich gar nicht mehr interessiert. Ein tolles Buch!
Profile Image for Claudia.
69 reviews1 follower
July 17, 2025
luchs ist 34 jahre alt und davon überzeugt, dass seine geschichte zu ende gelebt sei. doch eine begegnung bewegt ihn zu einer kleinen reise, die ihm zeigt, dass es noch eine menge zu leben gibt.
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