What do you think?
Rate this book
Gesicht aus Stein: Die Wiederentdeckung einer großartigen literarischen Stimme und eine einzigartige Perspektive auf das Massaker von Paris 1961
Als Teenager verlor Simeon Brown bei einem rassistischen Angriff ein Auge. Seitdem lebt der junge afroamerikanische Journalist in seiner Heimatstadt Philadelphia in einem Zustand quälender Spannung. Nach einer gewalttätigen Begegnung mit weißen Matrosen beschließt Simeon, nach Paris zu ziehen, das als sicherer Zufluchtsort für schwarze Künstler und Intellektuelle bekannt ist, und schon bald ist er im Bann der Stadt des Lichts, wo er tun und lassen kann, was er will, ohne Angst zu haben. Durch Babe, eine andere schwarze amerikanische Emigrantin, findet er neue Freunde, und bald verliebt er sich in eine polnische Schauspielerin, die ein Konzentrationslager überlebt hat. Gleichzeitig beginnt Simeon jedoch zu ahnen, dass Paris nicht das rassismusfreie Wunderland ist, das er sich vorgestellt Die französische Regierung bemüht sich, die Revolution in Algerien zu unterdrücken, und Algerier werden regelmäßig von der französischen Polizei angehalten und durchsucht, geschlagen und verhaftet...
305 pages, Kindle Edition
Published May 27, 2025
2 people are currently reading
27 people want to read
About the author
William Gardner Smith
12 books27 followersWilliam Gardner Smith was an American journalist, novelist, and editor. Smith is linked to the black social protest novel tradition of the 1940s and the 1950s, a movement that became synonymous with writers such as Richard Wright, Ralph Ellison, Willard Motley, and Ann Petry. His third book, South Street, is considered to be one of the first black militant protest novels. Smith's last published novel, The Stone Face, in its account of the Paris massacre of 1961, "stand[s] as one of the few representations of the event available all the way up until the early 1990s".
Ratings & Reviews
Friends & Following
Create a free account to discover what your friends think of this book!
Community Reviews
Displaying 1 - 2 of 2 reviews
July 21, 2025
5+⭐️ jahreshighlight!
an erster stelle danke an nagel und kimche und an harpercollins für das rezensionsexemplar!
lang lang ist’s her,aber endlich gabs mal wieder ein 5 sterne buch für mich und ich bin absolut sprachlos.
„gesicht aus stein“ von william gardner smith galt jahrzehntelang als todgesagtes werk und wurde ewig nicht mehr aufgelegt. bei meinen recherchen weshalb,konnte ich keine finite antwort finden,aber ich kann mir denken,warum dieses buch,als es 1962 erschienen ist,für aufruhr gesorgt hat.
unser hauptprotagonist simeon flüchtet vor dem,in den staaten herrschenden,rassismus nach frankreich um ein stück freiheit zu genießen. und am anfang scheint auch genau das der fall zu sein,er fühlt sich einfach wohl und willkommen.
aber dann muss er feststellen,dass zwar nicht er die mann ist,der diskriminiert wird,es aber trotzdem menschen gibt,die das selbe schicksal erleiden müssen. in frankreich waren es zu der zeit vor allem die algerier:innen bzw. muslim:innen und simeon sieht nicht weg,den er will keine ungerechtigkeit für irgendwelche menschen.
in diesem buch hab ich wieder gelernt,wie wenig ich über die geschichte weiß und wie viel eurozentrischer geschichtsunterricht versucht unter den teppich zu kehren. denn ich wusste nichts von dem massaker an algerier:innen in paris im jahre 1961 und ihr?
auch andere aspekte der geschichte wie die ns-zeit,der kongo krieg und die verfolgung für jüd:innen werden hier angeschnitten.
die frage: wie gehen wir mit politischen ereignissen um und was können wir tun? stellt sich unser protagonist immer wieder.
ich bin unfassbar dankbar,dass „gesicht aus stein“ 2021 erneut aufgelegt und nun auch ins deutsche übersetzt wurde,denn es ist aktueller denn je!
als james baldwin fan muss ich zusätzlich sagen,wie ähnlich die lebensgeschichten dieser zwei autoren sind und wie sehr sich die von ihnen behandelten themen ähneln. ich werde es mir zur aufgabe machen herauszufinden,warum diese beiden scheinbar keinen persönlichen kontakt hatten.
ein riesen leseempfehlungen oder beinahe noch ein „als pflichtlektüre ans herz legen“.
gardner smith hat vor über 60 jahren schon gesagt,was heute noch relevant ist.
an erster stelle danke an nagel und kimche und an harpercollins für das rezensionsexemplar!
lang lang ist’s her,aber endlich gabs mal wieder ein 5 sterne buch für mich und ich bin absolut sprachlos.
„gesicht aus stein“ von william gardner smith galt jahrzehntelang als todgesagtes werk und wurde ewig nicht mehr aufgelegt. bei meinen recherchen weshalb,konnte ich keine finite antwort finden,aber ich kann mir denken,warum dieses buch,als es 1962 erschienen ist,für aufruhr gesorgt hat.
unser hauptprotagonist simeon flüchtet vor dem,in den staaten herrschenden,rassismus nach frankreich um ein stück freiheit zu genießen. und am anfang scheint auch genau das der fall zu sein,er fühlt sich einfach wohl und willkommen.
aber dann muss er feststellen,dass zwar nicht er die mann ist,der diskriminiert wird,es aber trotzdem menschen gibt,die das selbe schicksal erleiden müssen. in frankreich waren es zu der zeit vor allem die algerier:innen bzw. muslim:innen und simeon sieht nicht weg,den er will keine ungerechtigkeit für irgendwelche menschen.
in diesem buch hab ich wieder gelernt,wie wenig ich über die geschichte weiß und wie viel eurozentrischer geschichtsunterricht versucht unter den teppich zu kehren. denn ich wusste nichts von dem massaker an algerier:innen in paris im jahre 1961 und ihr?
auch andere aspekte der geschichte wie die ns-zeit,der kongo krieg und die verfolgung für jüd:innen werden hier angeschnitten.
die frage: wie gehen wir mit politischen ereignissen um und was können wir tun? stellt sich unser protagonist immer wieder.
ich bin unfassbar dankbar,dass „gesicht aus stein“ 2021 erneut aufgelegt und nun auch ins deutsche übersetzt wurde,denn es ist aktueller denn je!
als james baldwin fan muss ich zusätzlich sagen,wie ähnlich die lebensgeschichten dieser zwei autoren sind und wie sehr sich die von ihnen behandelten themen ähneln. ich werde es mir zur aufgabe machen herauszufinden,warum diese beiden scheinbar keinen persönlichen kontakt hatten.
ein riesen leseempfehlungen oder beinahe noch ein „als pflichtlektüre ans herz legen“.
gardner smith hat vor über 60 jahren schon gesagt,was heute noch relevant ist.
December 17, 2025
Ein Jahreshighlight. Punkt.
Dieses Buch hat mich komplett auseinandergenommen. Ich habs gelesen, in mich aufgenommen, gegoogelt, gestaunt, geweint und bin am Ende einfach nur da gesessen mit dem Gefühl: Warum hat mir das nie jemand erzählt? Warum wusste ich nichts vom Pariser Massaker an Algerier:innen 1961? Warum war das kein Thema in der Schule, im öffentlichen Gedenken? William Gardner Smith reißt mit „Gesicht aus Stein" genau diese vergessene Wunde auf und tut das mit so viel Klarheit, Schmerz und literarischer Wucht, dass es sich eingebrannt hat.
Wir folgen Simeon Brown, einem schwarzen Journalisten aus Philadelphia, der nach rassistischen Gewalterfahrungen in die „Stadt des Lichts“ flieht. Voller Hoffnung, dort endlich frei atmen zu können. Was er findet, ist vermeintliche Freiheit. Zigaretten auf Caféterrassen. Gespräche mit anderen Exilant:innen. Liebe. Aber auch: die Erkenntnis, dass das Weißsein Frankreichs auf kolonialer Gewalt gebaut ist. Dass Polizeischikane, Schläge und staatlicher Terror einfach andere Zielscheiben gefunden haben. Diesmal die Algerier:innen. Und dass Wegschauen eine Entscheidung ist.
Dieses Buch ist schmerzhaft aktuell. Koloniale Kontinuitäten, antimuslimischer Rassismus, strukturelle Gewalt. Alles, was Smith hier beschreibt, hat in unserer Zeit einen anderen Namen, aber dieselben Muster. Und ich finde es fast skandalös, wie lange „Gesicht aus Stein" in Vergessenheit lag.
Großer Dank an Esra Abla, ohne deren Empfehlung ich dieses Buch vielleicht nie entdeckt hätte. Und Danke an HarperCollins für das Rezensionsexemplar.
ALLE LESEN. ES IST SO SO GUT!
Rezensionsexemplar
Dieses Buch hat mich komplett auseinandergenommen. Ich habs gelesen, in mich aufgenommen, gegoogelt, gestaunt, geweint und bin am Ende einfach nur da gesessen mit dem Gefühl: Warum hat mir das nie jemand erzählt? Warum wusste ich nichts vom Pariser Massaker an Algerier:innen 1961? Warum war das kein Thema in der Schule, im öffentlichen Gedenken? William Gardner Smith reißt mit „Gesicht aus Stein" genau diese vergessene Wunde auf und tut das mit so viel Klarheit, Schmerz und literarischer Wucht, dass es sich eingebrannt hat.
Wir folgen Simeon Brown, einem schwarzen Journalisten aus Philadelphia, der nach rassistischen Gewalterfahrungen in die „Stadt des Lichts“ flieht. Voller Hoffnung, dort endlich frei atmen zu können. Was er findet, ist vermeintliche Freiheit. Zigaretten auf Caféterrassen. Gespräche mit anderen Exilant:innen. Liebe. Aber auch: die Erkenntnis, dass das Weißsein Frankreichs auf kolonialer Gewalt gebaut ist. Dass Polizeischikane, Schläge und staatlicher Terror einfach andere Zielscheiben gefunden haben. Diesmal die Algerier:innen. Und dass Wegschauen eine Entscheidung ist.
Dieses Buch ist schmerzhaft aktuell. Koloniale Kontinuitäten, antimuslimischer Rassismus, strukturelle Gewalt. Alles, was Smith hier beschreibt, hat in unserer Zeit einen anderen Namen, aber dieselben Muster. Und ich finde es fast skandalös, wie lange „Gesicht aus Stein" in Vergessenheit lag.
Großer Dank an Esra Abla, ohne deren Empfehlung ich dieses Buch vielleicht nie entdeckt hätte. Und Danke an HarperCollins für das Rezensionsexemplar.
ALLE LESEN. ES IST SO SO GUT!
Rezensionsexemplar
Displaying 1 - 2 of 2 reviews