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Niemals aus Liebe: Männergewalt an Frauen

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In der Schweiz wird alle zwei Wochen eine Frau von ihrem Ehemann, Lebensgefährten oder Ex-Partner getötet. Jede Woche überlebt eine Frau einen versuchten Femizid. Warum werden Männer zu Tätern von häuslicher oder sexualisierter Gewalt an Frauen? Warum töten sie? 
Miriam Suter und Natalia Widla gehen dieser Frage nach im Hinblick darauf, was die Schweiz tut, um solche Verbrechen zu verhindern, und was noch getan werden muss. In Gesprächen mit verschiedenen Fachpersonen aus Justiz, Politik oder Psychologie und durch die Auseinandersetzung mit aktuellen Fällen von verurteilten Gewalttätern versuchen sie zu ergründen, welche Männer sich hinter dem Begriff «Täter» verbergen, welche psychologischen und gesellschaftlichen Mechanismen Gewalt befördern und welche präventiven oder kurativen Massnahmen bestehen. 
Zu den Gesprä gehören Markus Theunert vom Schweizer Männer- und Vaterverband, die forensische Diagnostikerin Nahlah Saimeh, die Soziologin und Aktivistin Melanie Brazzell, die Strafrechtsprofessorin Nora Markwalder, Bundesrat Beat Jans und viele weitere.

290 pages, Kindle Edition

Published October 10, 2024

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About the author

Miriam Suter

3 books17 followers

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Community Reviews

5 stars
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Displaying 1 - 11 of 11 reviews
Profile Image for RJ The Gay.
4 reviews2 followers
December 11, 2025
haven't entirely finished it, but will get back to it when i have more time.
very informative, lots of different important subcategories covered and just incredible.
even tho it is a dificult and frustrating topic, i learned a lot and it also helped me a lot with my VA.
definitely a must-read for every feminist, especially those in switzerland.
Profile Image for Aniya.
338 reviews36 followers
July 14, 2025
Umfangreich und wichtig, mit vielen interessanten Interviews und Lösungsansätzen. Aber natürlich auch harte Kost. Ich kann durch die Radikalisierung und der steigenden Gewalt gegen Mädchen und Frauen, vor der sogar das BKA warnt, Männern oft nicht mehr angstfrei begegnen. Was natürlich entsetzlich ist.
Profile Image for PiaReads.
345 reviews8 followers
December 2, 2024
Das neue Sachbuch von Miriam Suter und Natalia Widla setzt sich mit einem erschütternden, aber gesellschaftlich drängenden Thema auseinander: Femizide und Männergewalt in der Schweiz. Mit beeindruckender Sachkenntnis und tiefgehender Recherche untersuchen die Autorinnen, warum Männer zu Tätern werden, welche gesellschaftlichen und psychologischen Faktoren dazu beitragen und wie Prävention und Intervention verbessert werden können.

Besonders wertvoll ist die klare Fokussierung auf die strukturellen und individuellen Mechanismen, die diese extremen Formen von Gewalt ermöglichen. Durch Gespräche mit Fachpersonen aus Justiz, Psychologie, Politik und Zivilgesellschaft entsteht ein umfassendes Bild der Problematik – und der Lücken im Umgang mit ihr. Dabei wird deutlich, dass es nicht nur um die Frage geht, wie man Täter versteht und auf sie einwirkt, sondern auch darum, wie durch konsequente Täterarbeit Opfer geschützt werden können.

Suter und Widla gelingt es, ein emotional belastendes Thema mit analytischer Präzision aufzubereiten, ohne den Blick für die menschliche Dimension zu verlieren. Ihr Werk ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die verstehen wollen, warum es zu geschlechtsspezifische Gewalt kommt – und wie sie verhindert werden kann. Ein Buch von grosser gesellschaftlicher Relevanz, das aufrüttelt und zum Handeln aufruft.
Profile Image for Sophie Zurfluh.
25 reviews1 follower
September 8, 2025
sehr guets buech. gad viel um täterarbeit und han mich vorher noni viel demit befasst, drum guete ihstieg.
Profile Image for Sandra.
146 reviews
January 31, 2025
Wow Miriam Suter und Natalia Widla haben mit diesem Buch ein sehr wichtiges Werk erschaffen, dass von jedem gelesen werden soll!
Profile Image for Seitenmusik.
381 reviews19 followers
June 16, 2025
In "Niemals aus Liebe" widmen sich die Journalistinnen Miriam Suter und Natalia Widla einem der drängendsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit: der tödlichen Gewalt an Frauen durch vornehmlich (Ex-)Partner – sogenannter Femizide – und der Frage, wie sie verhindert werden könnten.
Miriam Suter (geb. 1988) lebt als freie Journalistin in Aarau und Zürich und ist unter anderem Mitbegründerin des feministischen Podcasts Faust & Kupfer. Natalia Widla (geb. 1993) hat Politikwissenschaft und Gender Studies studiert, lebt in Zürich und beschäftigt sich beruflich intensiv mit feministischen Perspektiven auf gesellschaftspolitische Themen. Zusammen ist ihnen mit diesem Buch eine tiefgehende, eindringliche und journalistisch hochwertige Analyse gelungen.

Worum geht’s genau?

Jede zweite Woche wird in der Schweiz eine Frau von einem (Ex-)Partner getötet, jede Woche überlebt eine einen versuchten Femizid. Die Autorinnen gehen in ihrem Buch der Frage nach: Warum töten Männer ihre Partnerinnen?
Sie beleuchten das Thema aus verschiedenen Perspektiven – juristisch, psychologisch, gesellschaftlich. Dafür führen sie Gespräche mit Expert:innen wie der forensischen Psychiaterin Nahlah Saimeh, Soziologin Melanie Brazzell, Strafrechtsprofessorin Nora Markwalder oder Bundesrat Beat Jans. Auch Betroffene, Angehörige und sogar Täter kommen zu Wort. So entsteht ein umfassendes Bild davon, was häusliche und sexualisierte Gewalt strukturell mit unserer Gesellschaft zu tun hat – und was getan werden müsste, um sie zu verhindern.

Meine Meinung

Wow – was für ein wichtiges, aber auch emotional forderndes Buch. "Niemals aus Liebe" hat mich nachhaltig berührt, beschäftigt, erschüttert und gleichzeitig wütend gemacht. Die Art, wie Suter und Widla sich dem Thema nähern, ist alles andere als oberflächlich oder einseitig. Im Gegenteil: Das Buch stellt keine schnellen Schuldzuweisungen aus, sondern bemüht sich um eine komplexe, differenzierte Auseinandersetzung – mit Gewalt, mit Tätern, mit Systemversagen.

Besonders beeindruckt hat mich, wie viele Perspektiven einbezogen werden. Die Autorinnen sprechen nicht nur mit Betroffenen oder Expert:innen, sondern auch mit Tätern. Diese Gespräche sind schwer zu ertragen, aber unglaublich aufschlussreich. Etwa wenn ein Täter rückblickend sagt:
„Ich hätte nie gedacht, dass ich zu so etwas fähig bin. Aber irgendwann war da nur noch Wut.“ (S. 72)

Es sind Sätze wie diese, die deutlich machen, wie wichtig Prävention und psychologische Arbeit schon vor der Tat wären.

Die vielen Gespräche mit Fachpersonen und die Einordnung von Fällen in rechtliche und strukturelle Zusammenhänge machen deutlich: Femizide sind keine Einzelfälle, sondern Ausdruck eines tief verwurzelten gesellschaftlichen Problems. Die Soziologin Melanie Brazzell bringt es auf den Punkt:
„Die Gewalt ist nicht das Ende einer Beziehung. Sie ist ein Werkzeug, um Macht zu sichern.“ (S. 115)

Erschreckend fand ich vor allem, wie oft das System – Polizei, Justiz, Gesellschaft – versagt. Frauen melden sich, sie bitten um Hilfe – und trotzdem eskaliert die Gewalt. In einem Fall (Kapitel 5) sagt eine Angehörige:
„Wir wussten, dass er gefährlich ist. Aber niemand hat etwas unternommen.“ (S. 137)

Diese Ohnmacht zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.

Ein großes Lob muss ich für den Rechercheaufwand aussprechen. Die Tiefe, mit der Fälle beleuchtet, Interviews geführt und Studien eingebunden wurden, ist beeindruckend. Die Autorinnen nehmen sich Raum für Komplexität, ohne sich in ihr zu verlieren. Das Buch wirkt dabei nie voyeuristisch oder reißerisch, sondern hochsensibel.

Allerdings: Zwei Dinge haben mich beim Lesen gestört. Erstens das Layout. Es gibt extrem viele und zur Verdeutlichung der strukturellen Problematik äußerst wichtige (!) Zahlen, Daten und Fakten – aber sie sind alle in Fließtextform eingebettet, ohne Tabellen, Grafiken oder Zwischenüberschriften. Gerade bei so einem anspruchsvollen Thema wären visuelle Auflockerungen oder Infokästen extrem hilfreich gewesen. Ich musste häufig zurückblättern, weil Informationen untergingen (und hab sie dann auch nicht immer mehr gefunden).

Zweitens: Die Sprache ist stellenweise recht akademisch. Es werden viele Fachbegriffe und sehr lange, verschachtelte Sätze verwendet. Das passt zwar zum anspruchsvollen Inhalt – könnte aber Leser:innen, die weniger im Thema sind, schnell abschrecken. Ein etwas zugänglicheres Wording hätte das Buch noch stärker gemacht – denn es soll ja gerade möglichst viele Menschen erreichen.

Trotz dieser Kritikpunkte: Der Erkenntnisgewinn, die emotionale Tiefe und der gesellschaftliche Wert dieses Buches sind enorm. Selten habe ich ein Sachbuch gelesen, das so unmissverständlich aufzeigt was in der medialen Berichterstattung oft untergeht: Gewalt gegen Frauen ist KEIN Randphänomen. Es ist ein Spiegel unserer patriarchalen Strukturen – und es braucht politischen, juristischen und gesellschaftlichen Mut, um wirklich etwas zu verändern.

Fazit

"Niemals aus Liebe" ist ein erschütterndes, kluges und gesellschaftlich enorm wichtiges Buch. Die Mischung aus journalistischer Tiefe, persönlicher Betroffenheit und struktureller Analyse macht es zu einem Werk, das lange nachhallt. 4,5 von 5 Sternen – ein starkes, dringendes Buch, das durch Layout und Sprache noch besser hätte zugänglich gemacht werden können, inhaltlich aber voll überzeugt.
Profile Image for Conny.
616 reviews86 followers
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December 8, 2024
Alle zwei Wochen wird in der Schweiz eine Frau von ihrem Ehemann, Partner, Ex-Partner, Bruder oder Sohn getötet. Jede Woche überlebt eine Frau einen versuchten Femizid. Warum Männer zu Tätern werden, untersuchen Miriam Suter und Natalia Widla in ihrem neuen Buch.

Der Begriff «Femizid» bezeichnet die gezielte Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Medial wird über Femizide kaum berichtet – und wenn, werden sie häufig nicht als solche benannt, sondern als «Familiendrama» oder ähnliches bezeichnet. Warum das ein Problem ist, wird gleich zu Beginn des Buches deutlich. Nicht nur wird den Opfern implizit eine Mitschuld angelastet; es fehlen auch konkrete Daten und Statistiken, wenn Femizide nicht gesondert als solche erfasst werden. Und das erschwert die Prävention.

«Niemals aus Liebe» fokussiert denn auch auf die Täter. Die Autorinnen gehen auf verschiedene Faktoren ein, die dazu beitragen können, dass ein Mann zum Täter wird: Psychische Erkrankungen, Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch und kulturelle Prägungen werden ebenso thematisiert wie die Radikalisierung im Internet (Stichwort Manosphere) und die Rape Culture im Allgemeinen.

Sie zeigen auf, welche Angebote und Strukturen zur Prävention – sei es kantonal (Polizei) oder auf der Basis von Freiwilligenarbeit (Notfallnummern) – heute bestehen und was fehlt. Auch die selbstorganisierte Täterarbeit durch das Umfeld, konkret transformative und restorative justice (und die Kritik daran) wird besprochen.

Die Autorinnen lassen bei jedem Themenschwerpunkt Betroffene selbst zu Wort kommen – Opfer wie Täter. Diese Passagen sind mitunter am schwersten zu lesen, insbesondere, wenn Täter ihre Tat(en) schildern. Es ist eine ungewohnte, aber wichtige Sicht.

Zum Abschluss fassen Miriam Suter und Natalia Widla zusammen, was die Schweiz braucht. Zwölf Punkte, von Gesetzesrevisionen über die Schaffung, Finanzierung und Verbesserung von Unterstützungsangeboten bis hin zum gesellschaftlichen Umdenken an sich: Es muss sich noch vieles tun. Zum letzten Punkt leistet dieses Buch auf alle Fälle seinen Beitrag.

Besprechung erschienen bei Phosphor Kultur.
33 reviews1 follower
June 11, 2025
In der Schweiz wird alle 2 Wochen eine Frau von ihrem Ehemann, Lebensgefährten oder Ex-Partner getötet. Jede Woche überlebt eine Frau einen versuchten Femizid. Während die beiden Autorinnen dieses Buch schrieben, haben 31 Männer Frauen getötet. Dieses Buch befasst sich mit den Fragen, warum Männer zu Tätern von häuslicher oder sexualisierter Gewalt werden, was die Schweiz dagegen tut und was noch getan werden muss. Verschiedene Fachpersonen kommen zu Wort, wie auch Opfer und Täter. Und auch wenn es einem beim Lesen oft schlecht wird, es einen fröstelt und man viele Gründe bekommt, an der Menschheit zu verzweifeln, ist es ein Buch, welches Hoffnung macht. Für Täter und für Männer die keine Täter werden wollen. Denn es gibt Hilfe. Viele konkrete Lösungen und Massnahmen werden in diesem Buch genannt und aufgezeigt - auch wenn es an der Umsetzung oft fehlt. Es ist kein "Wir-gegen-die"-Buch, welches nur mit dem Finger auf andere zeigt sondern ein Buch, das aufklären und helfen möchte. Für Gleichberechtigung und ein besseres Miteinander. Ein Buch das zeigt, dass auch Männer unter den patriarchalen Strukturen leiden ohne Taten und Täter zu entschuldigen. Ich habe selten über solche Themen so ausführlich, rational und ausgewogen gelesen. So schrecklich und beängstigend diese Themen sind, hat "Niemals aus Liebe" mir grosse Hoffnung geschenkt.
Lesen sollten dieses Buch ALLE. Gemäss Benjamin von Wyl aber vor allem "Männer, die sich fragen, in was für einer Gesellschaft sie leben - und wer sie selbst in dieser Gesellschaft sein wollen."
1 review1 follower
November 25, 2024
Ein spannendes und sehr wichtiges Buch. Es vereint journalistische Recherche, Interviews, Gerichtsberichterstattung sowie Schilderungen von Tätern und Opfern zu einem vielschichtigen Überblick über ein sehr schwieriges Thema. Abgerundet wird es mit konkreten Hinweisen zum Handlungsbedarf in der Schweiz. Hoffentlich findet es eine breite Leser*innenschaft!
Profile Image for Nora.
31 reviews2 followers
September 9, 2025
am Ahfang sehr guet, danach wars mr zu theoretisch. ha z andere vo ihne bsssr gfunde. aber wichtigs thema und tritzdem sehr spannend
3.5
Displaying 1 - 11 of 11 reviews

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