Tödliche Séancen und ein geheimes Bordell. Die grausame Rache einer Frau.
Im heißen August 1881 werden Kriminalrat Gustav Heller und sein Assistent Schrumm in die alte Villa von Adele Blumfeld gerufen, um den plötzlichen Tod eines Teilnehmers der gerade stattgefundenen Séance aufzuklären. Im Gegensatz zu Schrumm glaubt Heller keine Sekunde an Geister oder die übersinnlichen Kräfte der exzentrischen Gastgeberin. Doch das morbide Haus und vor allem Hermina, das stumme und seit einem Unfall schwer entstellte Dienstmädchen, scheinen ein Geheimnis zu hüten, dem Heller auf den Grund gehen will. Und was hat es mit dem »Roten Verlies« auf sich, von dem immer die Rede ist? Als es zu weiteren mysteriösen Todesfällen in der Villa kommt, nimmt Heller selbst an einer Séance teil und tappt beinahe in eine tödliche Falle …
Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren, machte aus Faulheit kein Abitur und bereute es sofort, als er sich stattdessen zum Maler und Lackierer ausbilden ließ. Mit Anfang 20 begann er zu schreiben, heiratete zwischendurch, ließ sich scheiden und wurde ein Meister in seinem Beruf. Außerdem hat er drei Kinder mit zwei verschiedenen Frauen. Kümmert er sich nicht gerade um seine Sippe, dann schreibt er.
Klappentext: Im heißen August 1881 werden Kriminalrat Gustav Heller und sein Assistent Schrumm in die alte Villa von Adele Blumfeld gerufen, um den plötzlichen Tod eines Teilnehmers der gerade stattgefundenen Séance aufzuklären. Im Gegensatz zu Schrumm glaubt Heller keine Sekunde an Geister oder die übersinnlichen Kräfte der exzentrischen Gastgeberin. Doch das morbide Haus und vor allem Hermina, das stumme und seit einem Unfall schwer entstellte Dienstmädchen, scheinen ein Geheimnis zu hüten, dem Heller auf den Grund gehen will. Und was hat es mit dem »Roten Verlies« auf sich, von dem immer die Rede ist? Als es zu weiteren mysteriösen Todesfällen in der Villa kommt, nimmt Heller selbst an einer Séance teil und tappt beinahe in eine tödliche Falle …
„Haus der Geister“ ist der 2. Band der Kriminalrat Gustav Heller Reihe von Frank Goldammer.
Der Autor entführt seine Leser*innen nach Dresden in das Jahr 1881. Im Mittelpunkt steht Gustav Heller, der Großvater von Max Heller aus der Bestseller-Reihe Max Heller. Gustav Heller ist ein sehr starker Mann mit einem großen Gerechtigkeitsgefühl. Er kann aber auch manchmal ganz schön aufbrausend sein. Nur sein Assistent Adelbert Schrumm und seine Frau Helene wissen ihn zu nehmen. Mit seinem Sohn Albert ist er sehr streng. Natürlich möchte er nur das Beste für Albert, aber das erkennt man nicht immer. Seine Tochter Johanna hingegen vergöttert er, was daran liegt, dass Johanna eine angeborene Herzschwäche hat und ihr Zimmer nur selten verlassen kann.
Es fängt damit an, dass Gustav Heller spätabends auf seinem Ritt nach Hause eine Gestalt in weiß sieht. Die weiße Frau, wie sie genannt wird ist eine Geistererscheinung. Doch Gustav Heller glaubt nicht an Geistern. Gerade jetzt bekommt er es mit mehreren Todesfällen, meist Selbstmorde zu tun die alle in Verbindung mit Adele Blumfeld stehen, die in ihrer Villa Séancen abhält. Regelmäßig erscheinen wohl Geister, die Anwesende in den Tod treiben. Gustav Heller versucht hinter das Geheimnis von Adele Blumfeld zu kommen und sie zu überführen. Rätselhaft ist auch die Magd Hermina, die bei Adele Blumfeld lebt. Durch einen Unfall ist ihr Gesicht total entstellt und das Mädchen spricht kein Wort.
Gekonnt hat der Autor die Zeitenwende geschafft und geht jetzt schon mit dem 2. Band seiner neuen Krimireihe zurück zu Gustav Heller. Auch wenn Gustav Heller etwas schwierig ist, finde ich ihn als Protagonist sehr interessant. Er hat sehr innovative Gedanken darüber, was die Ermittlungen erleichtern könnte. Die Polizei und die Spurensicherung waren zu dieser Zeit lange nicht so ausgerüstet wie heute. Interessant ist auch die Beschreibung von Dresden im Jahr 1881. Die Fortbewegung war, wenn nicht zu Fuß, dann mit Pferd oder Kutsche. Genau wie heute trieb es die Menschen in die Stadt. Dresden wurde immer größer und es gab nicht genug Arbeit für alle. Daher war auch die Armut groß.
Frank Goldammer hat mich wieder einmal mit seiner Geschichte begeistert. Er beschreibt die Handlungsorte sowie die Zeit der Handlung sehr eingängig. Man kann sich schnell ein Bild davon machen. Sein Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Als treue Leserin der Max-Heller-Reihe hat mich die Gustav Heller Reihe gleich mit ihrem 1. Band in ihren Bann gezogen. Ich bin auch bei „Haus der Geister“ wieder schnell tief in die Geschichte eingetaucht.
Jetzt freue ich mich, wenn es einen neuen Fall für den Kriminalrat Gustav Heller geben wird.
Als Kriminalrat Gustav Heller und sein Assistent in die Blumfeldsche Villa gerufen werden, glaubt Heller keine Sekunde daran, dass der Herztod eines Teilnehmers der abendlichen Séancen auf einen Geist zurückzuführen ist. Unter mysteriösen Umständen sterben weitere Menschen, und je tiefer Heller gräbt, umso dunklere Abgründe tuen sich auf. Bis schließlich auch Hellers Leben am seidenen Faden hängt. Treiben hier doch die Geister Verstorbener ihr Unwesen?
Eigentlich bin ich überhaupt kein Fan historischer Krimis, aber Frank Goldammer konnte mich ab der ersten Seite eines Besseren belehren. Vielleicht liegt es daran, dass die Epoche selbst nicht zu sehr in den Vordergrund rückt, die Ermittlungsarbeit der Polizei aber schon und diese von Anfang an im Mittelpunkt steht.
Sehr schlüssig und komplex erzählt Frank Goldammer seine Story, zeichnet seine Figuren realistisch und vielschichtig und verliert dabei niemals den Blick für das Wesentliche. Zeitweise habe ich kurz selbst daran gezweifelt, wie sich die dramatischen Ereignisse mit logischem Menschenverstand erklären lassen könnten. Nicht verwunderlich also, dass die Welt um Heller fast geschlossen an die bösen Mächte der Geister glaubt.
Bis zur letzten Seite schafft es der Autor, die Spannung ganz hoch zu halten. Dabei versteht er es perfekt, seine Leserschaft in die Irre zu führen und mit einem gekonnten Twist kurz vor Schluss das Ruder noch einmal komplett herumzureißen. Für mich war das definitiv nicht das letzte Buch, welches ich von ihm gelesen habe.
Tatsächlich bin ich erst mit diesem zweiten Band in die Welt Gustav Hellers eingetaucht, hatte aber überhaupt keine Probleme, der Handlung zu folgen. Goldammer verzichtet auf tiefgreifende und ausführliche Beschreibungen abseits der eigentlichen Ermittlungen. Das hat den Vorteil, dass Leser auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Teil problemlos in die Handlung einsteigen können, ohne das Gefühl zu haben, etwas verpasst zu haben.
Fazit: „Haus der Geister“ ist rundum gelungen! Spannungsgeladen von der ersten Seite an, entwickelt sich Goldammers zweiter Teil um Kriminalrat Heller zu einem überraschenden Pageturner. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!
Historische Krimis mit Ermittlerduos gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Auch Frank Goldammer ist bereits erfahrener Autor von historischen Krimis, dank seiner Max-Heller-Reihe, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg spielt. Dass er mit seiner neuen Reihe, in der es um den Großvater Max Hellers geht und im 19. Jahrhunderts spielt, einen nachlegt, bietet sich deshalb an.
Die Handlung hat mich direkt neugierig gemacht. Es geht um Geister, Spukerscheiungen, Séancen, und Gustav Heller und sein Kompagnon haben es mit allerhand finsterer Gestalten (im wahrsten Sinne des Wortes zu tun). Generell entwickelt sich die Geschichte in eine grausame und brutale Richtung, in der junge Menschen ausgebeutet und gequält werden.
Wie gesagt, die Ausgangssituation klingt super, auch die Ermittler sind sympathisch, sprechen allerdings sehr modernes Deutsch (z.B. ist mal von der "Couch" die Rede), aber darüber könnte man noch hinwegsehen. Leider hat das Buch noch einige andere Probleme.
Es fängt damit an, dass sich die Handlung zu Beginn sehr zieht. Die erste Hälfte dreht sich im Grunde im Kreis; die Handlung tritt auf der Stelle. Es sterben zwar Leute am Fließband, aber immer auf die gleiche Art und Weise und eher als Randnotiz. Heller und Schramm springen zwischen verschiedenen Personen hin und her, die sie befragen; es geht immer wieder um Séancen, es werden die immer selben Fragen gestellt, ohne dass etwas Nennenswertes passiert.