Nach dem Tod ihrer Großmutter kehrt die 25-jährige Hatoko nach Japan in ihren Heimatort zurück, um den Schreibwarenladen der Familie zu übernehmen. Der Laden befindet sich in Kamakura – einer der alten Hauptstädte Japans, berühmt für seine Tempel und für sein literarisches Erbe. Zum Erbe von Hatokos Großmutter gehört auch das Amt der öffentlichen Schreiberin, auf das ihre Großmutter Hatoko seit ihrer frühen Kindheit vorbereitet hatte.
Denn beim Briefeschreiben für andere kommt es nicht nur auf die Wortwahl Auch die Handschrift muss angepasst, Papier, Tinte, Umschlag und selbst die Briefmarke sorgfältig ausgewählt werden. Während Hatoko wunderschöne Liebesbriefe verfasst, Kindheitsfreunde wieder zusammenbringt, aber auch dabei hilft, Abschied zu nehmen, schließt sie selbst Freundschaften und wird immer mehr zum Zentrum einer liebevollen Gemeinschaft im Verlauf der vier Jahreszeiten. Kann sie sich endlich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit versöhnen?
*** Japanische Original-Briefe sowie die Original-Kalligrafie auf Japanisch sind enthalten; zum Ende des Romans sind die Übersetzungen der Briefe auf Deutsch in Spiegelschrift vorhanden - einfach den Roman vor einen Spiegel halten, um die Übersetzung der handgeschriebenen Briefe lesen zu können ***
HATOKOS wunderbarer Schreibwarenladen war für mich wie ein leiser, warmer Brief ans Herz. Hatokos kleiner Laden steckt voller Erinnerungen an Ihre Großmutter, voller besonderer Momente und voller Worte, die verbinden.
Was mich besonders berührt hat, war, wie sehr das Schreiben hier eine zentrale Rolle spielt. Jeder Brief, den Hatoko verfasst, ist mehr als nur eine Nachricht – es ist ein Stück Hoffnung, das sie weitergibt. Man vergisst heutzutage so schnell, wie besonders handgeschriebene Worte sein können.
Neben dem Schreiben mochte ich besonders, wie sehr die Geschichte im Einklang mit den Jahreszeiten erzählt wird. Frühling, Sommer, Herbst und Winter, jede Phase bringt eigene Feste, Traditionen und Stimmungen mit sich. Ob es das Kirschblütenfest im Frühling ist, die leuchtenden Sommerfeste, die ruhigen Herbsttage oder das stille Neujahr – Hatoko erlebt jede Jahreszeit mit einer feinen Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge. Diese Details haben die Geschichte für mich noch lebendiger und greifbarer gemacht.
Auch die Beziehungen, die Hatoko um sich herum aufbaut, fand ich wunderschön erzählt. Besonders ihre Nachbarin,Barbara ist für sie eine stille Stütze, jemand, der ohne große Worte für sie da ist. Diese leise Wärme zwischen ihnen hat mich tief berührt.
Der Schreibstil ist ruhig und sanft. An manchen Stellen war mir das Tempo ein wenig zu langsam, aber genau diese Langsamkeit passt auch so gut zu der Botschaft des Buches: dass echte Verbindungen, Traditionen und die richtigen Worte Zeit brauchen.
Eine der verschiedenen Bedeutungen des Wortes "Hatoko" meint etwas, wie feder(leicht). Genau das ist dieses Buch. Und gerade deshalb trifft sie mich so intensiv.
Ich durfte letztes Jahr als eine Gewinnerin bei Vorablesen "Akikos stilles Glück" von Jan-Philipp Sendker lesen. Mein Buch des Jahres 2024.
Seit diesem Meisterwerk, für das mir jegliche Worte fielen, bin ich auf einer Nichtsuche gewesen - Nichtsuche deswegen, weil ich gar nicht erwarten konnte, ein Buch zu finden, dass mich annähernd so eingenommen hat wie "Akikos stilles Glück"... Ich habe also nicht gesucht und ganz klar gefunden.
"Die einfache Handlung, das Reiben des Blocks auf dem Stein, um ein Meer von Tusche zu erzeugen, war für mich kaum zu bewältigen."
Die Geschichte rund um Hatoko, die den Schreibwarenladen ihrer Großmutter übernimmt, entfaltet sich ruhig, aber mit viel Gefühl. Jeder Kunde, der den Laden betritt, bringt eine eigene Geschichte mit, und nach und nach verwebt sich Hatokos Vergangenheit mit dem Schicksal ihrer Besucher. Dabei entsteht eine warme, fast magische Atmosphäre, in der kleine Dinge große Bedeutung bekommen.
Der Schreibstil ist schlicht, aber poetisch – mit viel Liebe zum Detail. Gerade die Beschreibungen der handgeschriebenen Briefe und der Papierwaren laden zum Träumen ein. Man merkt, dass hier nicht nur erzählt, sondern auch zelebriert wird – besonders die Kunst des Schreibens und Zuhörens.
Ich mochte dieses Werk sehr, gerade weil es so "ruhig" war.
Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen ist ein weiteres Buch in dem derzeit aufstrebenden Genre "Healing Fiction". Literatur, meist aus Korea und Japan, mit dem Ziel, die Seele zu beruhigen, gefüllt mit dem Alltäglichen. Ein Genre, was ich eigentlich sehr gerne mag. Ich weiß nicht, was bei mir und Ito Ogawas gefeiertem Buch schief lief.
Persönlich fand ich die Geschichte um den kleinen Schreibwarenladen in Kamakura oft langweilig. Ich konnte keine Beziehung zu der Hauptcharakterin aufbauen und sie blieb mir als sehr, sehr blase Erzählerin in Erinnerung. Ihr passieren ständig Sachen, Menschen kommen auf sie zu, bringen sie dazu etwas auszuprobieren, aber sie selber macht einfach nichts. Das fand ich so schade, da es sich auch im Laufe der Geschichte nicht ändert und ich mir das wirklich gewünscht habe. Von ihrer Gefühlswelt bekommt man, bis auf vielleicht die letzten 15 Prozent, für meinen Geschmack auch zu wenig mit. Der Schreibstil ist wahrscheinlich auch mit Schuld daran. So hat Hatoko auf mich leider oft sehr kalt gewirkt.
Das ganze Setting fand ich sehr gut und die Landschaft, der Ort Kamakura, und die ganzen Schauplätze der Geschichte waren dagegen wundervoll beschrieben und haben mich so fühlen lassen, als würde ich direkt dabei sein und alles beobachten können, was sich in dem kleinen Schreibwarenladen abspielt.
Leider, leider, fand ich die Thematik mit der Schrift und en Briefen oft sehr langweilig und wenig nachvollziehbar. Und ich habs wirklich versucht, da ich, wie bereits erwähnt, das Genre an sich eigentlich sehr gerne mag und es ja auch oft um die Jobs der Hauptfiguren geht. Ich wusste nur nicht, dass man sich so krass ins Briefe schreiben reinsteigern kann. Versteht mich nicht falsch, ich schreibe selber gerne Briefe und kann das zu einem gewissen Maß nachvollziehen, aber halt nicht in diesem Ausmaß. Dass die Briefe dann aber im Buch abgedruckt waren, fand ich ein sehr schönes Detail.
Die Geschichte ist wirklich, wirklich langsam. Schneckentempo. Und ich hätte mir einfach gewünscht, dass die einzelnen Nebencharaktere mehr und öfter vorkommen so wie bei "Willkommen in meiner Buchhandlung" von Hwang Bo-reum. Aber es blieb leider alle sehr farblos und oberflächlich. Einfach nicht mein Fall.
Das war so eine tolle Geschichte! Selten hat ein Buch so ein wohliges, friedliches Gefühl bei mir hinterlassen, als ich es beendet habe, wie eine Umarmung von einer guten Freundin.
„Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ ist ein literarischer Roman von Ito Ogawa. Das 272 Seiten starke Buch erzählt die Geschichte von Hatoko, einer Briefschreiberin, die mit Briefen Leben heilt.
Nach dem Tod ihrer Großmutter kehrt die 25-jährige Hatoko in ihre japanische Heimatstadt zurück und übernimmt den Schreibwarenladen der Familie. Sie führt nicht nur den Laden, sondern schreibt auch Briefe für Kunden. Durch ihre Tätigkeit als Briefschreiberin erlebt sie immer wieder das Leben anderer Menschen. Sie sagt, dass sie sich beim Schreiben eines Briefes vollständig in die jeweilige Situation hineinversetzen muss – nur so könne sie Briefe verfassen, die den Empfänger wirklich berühren. Jeder Brief ist eine neue Erfahrung, jede Geschichte einzigartig. Sie widmet sich mit Hingabe der Aufgabe, Briefe zu schreiben, die zufriedenstellen – selbst wenn es nur im Namen einer anderen Person geschieht. Für sie ist das nicht nur ein Beruf, sondern eine Reise durch die Geschichten anderer, die sie wachsen und reifen lässt – und letztendlich ihr eigenes Leben bereichert.
Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, blieb ein besonderes Gefühl zurück – eine sanfte Begleitung, ein ruhiges Leben, alles fühlt sich harmonisch an. Vielleicht liegt es an der wunderbaren Übersetzung, vielleicht an der Authentizität der Originalgeschichte – aber während des Lesens verspürte ich eine sanfte, beruhigende Atmosphäre. Die Protagonistin wirkt ruhig und gelassen. Ihr Leben ist stilvoll, durchdacht und von einem feinen Sinn für Ästhetik geprägt. Sie hat die Welt gesehen, ihre rebellischen Phasen durchlebt, und schließlich ein einfaches, aber erfülltes Leben gewählt – eines, in dem sie die Geschichten anderer miterlebt und dabei ihre eigene Entwicklung findet. Es fühlte sich an wie ein stiller Herbstnachmittag, an dem man mit einer heißen Tasse Kaffee in den Händen in der warmen Sonne sitzt – ein Moment des Friedens, der Stille und der Zufriedenheit mit der Welt. Ich liebe dieses Leben sehr.
Die Anzahl der Bücher von japanischen Autorinnen und Autoren am deutschsprachigen Markt hat in den letzten Jahren gefühlsmäßig stark zugenommen. Und stechen vor allem die vielen eher in ruhigen Tönen verfassten und meist etwas poetisch angehauchten Bücher heraus. Ich vermute, das liegt daran, dass sie das japanische Lebensgefühl sehr gut transportieren können. Auch "Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen" gehört genau zu dieser Kategorie von Büchern. Autorin Ito Ogawa-san beschreibt hier auf zauberhafte und manchmal auch ein wenig melancholische Weise ein Jahr im Leben von Hatoko-san. Welche nach dem Tod ihrer Vorgängerin den Schreibwarenladen übernimmt. Jedes der vier Kapitel ist dabei einer Jahreszeit gewidmet und demzufolge sind die Kapitel verhältnismäßig lang. Für Menschen, die ein Buch nicht mitten im Kapitel weglegen wollen, kann dies zu Problemen führen. Das Tempo des Buches kann man meiner Meinung nach einfach nur als ruhig und langsam beschreiben. Eine Spannungskurve gibt es nicht wirklich, habe ich mir aber auch nicht erwartet. Böse Zungen würden vielleicht sogar behaupten, dass in diesem Buch nicht viel passiert. Bis zu einem gewissen Grad stimmt das wahrscheinlich auch. Aber eben nur bis zu einem gewissen Grad, denn wir dürfen miterleben, wie Hatoko-san sich selbst findet, obwohl ihr nicht mal bewusst war, dass sie sich verloren hat. Wir dürfen erleben, wie der heiße Sommer langsam in den kühleren Herbst übergeht, welcher von einem kalten Winter abgelöst wird, bei dem man glauben könnte, dass er nie endet, bis dann ganz langsam und zaghaft der Frühling Einzug hält. Auch Ito Ogawa-san nimmt sich, wie ich es schon häufig in japanischen Romanen bemerkt habe, Zeit für die Beschreibung der Natur und der Umgebung. Während des Lesens hatte ich oft das Gefühl, dass ich die Blumen riechen kann, die sie beschreibt. Genauso intensiv und gefühlvoll wie die Autorin die Menschen und Pflanzen in dem Buch beschreibt, beschreibt sich auch die Arbeitsgeräte von Hatoko-san. Man merkt in jedem Satz die Liebe zum Detail, wenn die Hauptperson sich Zeit nimmt um für jeden Brief nicht nur die richtigen Worte, sondern auch das richtige Papier, das perfekte Schreibgeräte und auch die passende Briefmarke zu finden. Dies zeigt wieder einmal wie wichtig in Japan die kleinen Dinge des Lebens sind. Besonders authentisch wird das Ganze, da die Briefe die Hatoko-san schreibt auch im Buch abgedruckt sind. Sowohl im japanischen Original als auch natürlich in einer deutschen Übersetzung. Hatoko, QP, Madame Barbara und Panty sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich finde es sehr schade, dass ich mich mit dem Abschluss des Buches von ihnen verabschieden musste. Es war mir eine große Freude sie ein kleines Stück ihres Lebenswegs begleiten zu dürfen und zu sehen, wie sie sich Stück für Stück weiterentwickeln. Man merkt es vielleicht in jedem meiner Worte, ich bin absolut entzückt von diesem Buch und kann es wirklich nur von Herzen weiterempfehlen. Wer auf der Suche nach einem herzerwärmenden Roman ist, der den eigenen Fokus vielleicht ein wenig verändert, wird hier auf jeden Fall fündig.
Die Kraft der Briefe, die Wunder des geschriebenen Wortes und die Philosophie der Kalligraphie 🤍
Komm mit nach Kamakura. Eine Stadt südwestlich von Tokio, die bekannt ist für ihre zahlreichen buddhistischen Tempel und Shintō-Schreine und einst sogar mal die Hauptstadt Japans war. Erlebe die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten, guten Restaurants, dem Strand und der umliegenden bergigen Natur. Und besuche dabei unbedingt den Schreibwarenladen von Hatoko. Diesen hat sie von ihrer Großmutter, die sie aufgezogen hat, übernommen. Wenn du einen Brief schreiben musst, der dir zu schreiben schwer fällt, ist Hatoko die richtige Adresse. Wusstest du, dass allein die Papierart, das Schreibutensil, die Schriftart, die Briefmarke oder das Sigelwachs gemäß des Inhalts des Briefs ausgewählt werden und indirekte Botschaften übermitteln? So wird z.B. bei einem Trauerschreiben die Tusche absichtlich aufgehellt, „um große Trauer zu symbolisieren, als wären Tränen in den Tuschstein gefallen und hätten sie verdünnt.“ (S.32) Oder dass die Briefmarke mit der Wächtergottheit der Tempel den Charakter eines Ablehnungsschreiben unterstreicht? Auch muss das Schreibutensil an die Papierart angepasst werden. Um nur ein paar Punkte zu nennen. Hatoko versetzt sich sehr intensiv in die Person, die den Brief in Auftrag gegeben hat, fühlt sich in deren Anliegen ein und schreibt aus diesem Gefühl heraus; sie kann ihre Schriftart anpassen, an die des Auftraggebers angleichen und in der Art zu schreiben dem Anliegen besonderen Nachdruck verleihen. Nur ihre ganz persönliche, eigene Schriftart hat Hatoko noch nicht gefunden. Wird ihr das bis zum Ende des Buchs gelingen?
Das Buch ist rundum zauberhaft gestaltet; vorne befindet sich eine bebilderte Karte von Kamakura mit den Lokalitäten, Schreinen, Straßen und Kamakuras Besonderheiten, die man beim Lesen des Buchs immer wieder aufschlagen und Hatokos Wege durch die Stadt nachvollziehen kann. Die Japanischen Schriftzeichen werden im Text eingebunden und die ganzen Briefe sind (neben der deutschen Übersetzung natürlich) ebenfalls komplett auf Japanisch abgedruckt; es werden hier sogar die verschiedenen Schreibarten von Hatoko berücksichtigt, was ich besonders positiv hervorheben möchte; dies verleiht dem Buch eine sehr authentische und liebevolle Note. Ich fand es super spannend, die Philosophie hinter der Kalligraphie zu ergründen und die verschiedenen Schicksale der Personen mitzuverfolgen, die hier den Auftrag eines Briefs erteilen. Und wie auch diese Begegnungen Hatoko verändern und ihren weiteren Lebensweg ebnen. Das Buch ist in 4 Abschnitte - die 4 Jahreszeiten - gegliedert; wir begleiten Hatoko ein Jahr lang, erleben dabei auch die Bräuche und Rituale in Kamakura und gehen auf Sieben-Götter-Tour. Das Buch war genau meins, hat mein Herz erreicht und meinen Wissensdurst zu Japanischer Geschichte und Kultur genährt und befriedigt. Ein weiterer Schatz Japanischer Literatur in meinem Bücherregal 🌸🩷
Titel: Eine Hommage an eine aussterbende Kunst – das Briefeschreiben
Kurzmeinung: Ein poetischer und ruhiger Roman, der die Kunst des Briefeschreibens zelebriert und eine willkommene Auszeit vom hektischen Alltag bietet.
Immer mehr japanische Bücher werden ins Deutsche übersetzt, was eine großartige Bereicherung für die Buchwelt darstellt. So auch „Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“. In Japan ist dieser Roman ein Bestseller. Die Autorin Ito Ogawa ist in ihrer Heimat bekannt für ihre einfühlsamen und dichterischen Romane.
Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Hatoko tritt zunächst widerwillig das Erbe ihrer Großmutter an, nachdem sie in jugendlichem Überdruss ihre Berufung zur Kalligraphin und auch ihre Heimatstadt Kamakura verlassen hat. Doch je mehr Briefe Hatoko schreibt und je mehr sie sich mit ihren Auftraggeber*innen beschäftigt, desto mehr geht sie in ihrer Rolle auf und lernt, das Schreiben neu zu lieben. Dadurch schafft sie es nicht nur, ihren Kund*innen gerecht zu werden und ihnen zu helfen, mit einem Lebensabschnitt abzuschließen, sondern auch ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten.
Wirklich großartig finde ich, dass die einzelnen Briefe nicht nur angedeutet werden, sondern sogar erst im japanischen Originaltext und dann in deutscher Übersetzung abgedruckt sind. Ganz liebevoll ändert sich zu jedem Brief auch hier die Schriftart, und man bekommt das Gefühl, für kurze Zeit Hatoko über die Schulter zu blicken bei ihrer Arbeit. Frau Ogawa lässt dabei ganz nebenbei und fast zärtlich japanische Traditionen, Rituale und Besonderheiten einfließen. Es folgt meist eine elegante Erklärung, sodass man auch als Nichtkenner der japanischen Kultur sich niemals überfordert fühlt und als Kenner nicht gemaßregelt.
Inzwischen bin ich eine Liebhaberin japanischer Bücher im Stil von „Frau Komachi empfiehlt ein Buch“, „Mitternachtsbibliothek“ oder „Das kleine Café der zweiten Chancen“. Denn all diese Bücher eint ein entspannter, poetischer Stil, der den Lesenden sehr gut zur Ruhe kommen lässt. Besonders empfinde ich dabei, dass alle Bücher ganz eigenständig sind und keine Wiederholung anderer Autor*innen darstellen. So kann auch „Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ wieder mit seinem unaufgeregtem Cover, aber auch der sympathischen Hauptfigur Hatoko, alias Poppo-chan, punkten.
Natürlich kann man kleine Abstriche machen, da das Buch über keine nennenswerten Höhepunkte verfügt. Es ist ein ruhiger Roman, der einfach nur entschleunigen möchte und dabei die Kunst des Briefeschreibens ehrt.
Wer eine kleine Auszeit vom Alltag oder von dynamischen Büchern und Serien sucht, wird hier fündig. Dieser Roman lädt dazu ein, die Kraft und die Schönheit des geschriebenen Wortes wieder neu zu entdecken.
Nach dem Tod ihrer Großmutter kehrt die 25-jährige Hatoko aus dem Ausland nach Kamakura zurück, um deren Schreibwarenladen zu übernehmen. Zu Lebzeiten war das Verhältnis der beiden immer kompliziert, was Hatoko schließlich auch veranlasste, fortzugehen. Dennoch will sie nun den Beruf ihrer Großmutter fortführen, den der Schreiberin. Zu Hatoko kommen von nun an die unterschiedlichsten Kund*innen, um sich von ihr Briefe schreiben zu lassen. Doch diese Kunst ist komplex: Hatoko muss nicht nur den richtigen Ton treffen, sondern auch das richtige Schreibgerät, die passende Schrift und das Papier auswählen.
„Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ ist Ito Ogawas erster Roman, der in deutscher Sprache erschien, obwohl sie in Japan bereits seit 2008 Bücher veröffentlicht. Die Übersetzung stammt von Sabine Mangold, die auch schon Werke von Haruki Murakami oder Yoko Ogawa übertrug. Die Geschichte wird von der Protagonistin Hatoko selbst in der Ich-Form und im Präsens erzählt, ganz so als würden wir sie dabei begleiten. Darüber hinaus ist besonders, dass die Handlung alle vier Jahreszeiten durchschreitet – beginnend im Sommer, als Hatoko in Kamakura ankommt, bis in den Frühling, in dem sich für sie vieles verändert.
Zwei Dinge sind im Roman zentral: Hatokos Kund*innen und deren Briefe sowie das Verhältnis zur Großmutter, die Hatoko nur „meine Vorgängerin“ nennt. Das erste Thema ist unglaublich interessant, weil die Autorin sehr ausführlich beschreibt, wie viel Herzblut im Schreiber-Handwerk steckt und welche Konventionen bestehen, zum Beispiel, welches Papier oder welche Tinte zu verwenden ist und sogar, welche Briefmarke letztendlich ausgewählt wird. Auch die Kund*innen haben inhaltlich die unterschiedlichsten Wünsche, der Fokus bleibt jedoch immer auf Hatokos Leben.
Hatoko fühlte sich von ihrer Großmutter stets zu streng behandelt und in das Schreiberhandwerk hineingezwungen. Aus diesem Grund ging sie im Streit fort und kam erst nach deren Tod zurück, so dass beide kein klärendes Gespräch mehr führen konnten. Auch die Tante ist inzwischen verstorben, eine Mutter hat Hatoko nicht und so fühlt sie sich in Kamakura zunächst sehr einsam – wären da nicht ihre Freunde, wie Nachbarin Barbara, Grundschullehrerin Panty oder die 5-jährige QP-chan, die ihr zeigen, dass Familie nicht zwingend Blutbande bedeuten müssen. Und vielleicht kann Hatoko sich trotz allem mit ihrer Großmutter aussöhnen. Ein wirklich schöner Roman, der hoffentlich zu weiteren Übersetzungen der Autorin führen wird.
Die junge Hatoko kehrt nach dem Tod ihrer Großmutter in ihren Heimatort zurück, um deren Schreibwarenladen zu übernehmen. Wir begleiten sie durch das Jahr, sehen sie in ihrer Arbeit als professionelle Schreiberin für Briefe, und auf dem Weg ihre Vergangenheit und sich selbst zu erkunden.
Das Cover ist wohl eines der schönsten, das ich in den letzten Jahren gesehen habe. In einer Buchhandlung werden wohl viele dieses Buch in die Hand nehmen, unabhängig davon, ob ihnen das Thema zusagt oder nicht. Thematisch ist das Buch schwer einzuordnen und am ehesten vergleichbar mit der Buchreihe „Bevor der Kaffee kalt wird“ von Toshikazu Kawaguchi. Es gibt keinen großen Plot, Hatoko wird lediglich durch ein ganzes Jahr begleitet und schildert ihr Leben und die Freundschaften die sie in dieser Zeit schließt. Einen großen Teil des Buches nehmen daher andere Charaktere ein, die u.a. in den Schreibwarenladen kommen und Briefe in Auftrag geben. Ein anfänglich unbekannte Situation, ist es doch hierzulande völlig undenkbar, einen privaten oder geschäftlichen Brief von jemand anderem schreiben zu lassen. Doch die Autorin schafft es im Laufe der Geschichte das Briefeschreiben so anschaulich und sympathisch zu beschreiben, das man sich am Ende fragt, wie man jemals einen Trennungsbrief mit zu heller Tinte oder eine Darlehensanfrage ohne die richtige Briefmarke abschicken konnte. Die Briefe selbst sind sowohl im Original abgedruckt, als auch übersetzt. Einige halten für die Lesenden Überraschungen bereit. Der Schreibstil ist zuweilen sehr blumig, was gut zur japanischen Literatur passt. Leider sind manche Stellen dagegen fast schon umgangssprachlich wiedergegeben, was evtl. auch an der Übersetzung liegen könnte.
Das Buch verspricht einen wunderschönen Ausflug in die japanische Welt, viel gutem Essen und den Einblick in einen Beruf, den man sich schwer vorstellen kann. Das perfekte Buch für einen lauen Frühlingsnachmittag oder stürmischen Herbstabend.
"Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen" von der japanischen Autorin Ito Ogawa ist ein poesivolles, anmutiges und emotionales Kleinod, ganz wie von fernöstlicher Literatur gewöhnt.
Wir folgen der 25-jährigen öffentlichen Schreiberin Hatoko, die nach dem Tod ihrer Großmutter und Vorgängerin den Schreibwarenladen der Familie in ihrem Heimatdorf Kamakura übernommen hat. Fortan nimmt sie diverse Auftragsarbeiten an und hilft ihren Kunden beim Schreiben von Bewerbungen, Liebesbriefen, Beleidsbekundungen, Neujahrskarten und vielem mehr. Dadurch lernen wir, dass es nicht nur auf die richtige Wortwahl, sondern je nach Anlass auch auf das Briefpapier, die Tinte, die Briefmarke und auch den Umschlag ankommt, um das gewünschte Resultat zu erzielen oder die gewünschten Emotionen zu überbringen.
Das Besondere an diesem Buch sind für mich die Begegnungen mit den verschiedenen Kunden, die alle ihre ganz eigenen Gründe haben Hatoko aufzusuchen. Es macht unglaublich viel Freude zu lesen, wie sorgfältig und gewissenhaft jeder Auftrag ausgeführt wird und wie sehr Hatoko sich dabei in Sender und Empfänger hineinversetzt. Mit welcher Hingabe sie es schafft, dass die Schriftstücke nach Vollendigung so aussehen, als wären sie vom Kunden selbst geschrieben worden und wie viel Zeit und Gedanken sie dafür aufwendet. Das die Briefe nicht nur auf Deutsch übersetzt sondern auch im japanischem Original zu finden sind, macht das Ganze nochmal ein Stück authentischer und interessanter. Ein absolutes Wohlfühlbuch, dass mit seiner ruhigen Art besticht. Im Laufe der vier Jahreszeiten lernt Hatoko so viele neue Leute und auch Freunde kennen und am Ende lernt sie wohl auch ein Stück mehr über ihre Vergangenheit und ihre eigene Rolle im Leben kennen. Der Schluss hat mich zu Tränen gerührt. Ich kann diesen Roman nur jedem ans Herz legen, der gerne über zwischenmenschliche Beziehungen und Kunst liest.
"Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen" erzählt von Hatoko, einer 25-jährigen Frau, die nach dem Tod ihrer Großmutter in ihren Heimatort Kamakura zurückkehrt und den traditionsreichen Schreibwarenladen der Familie übernimmt. Mit dem Geschäft übernimmt sie auch das Amt der öffentlichen Schreiberin. Im Laufe eines Jahres, das in vier Kapiteln den Jahreszeiten gewidmet ist, schreibt Hatoko Briefe für andere Menschen: Liebesbriefe, Trennungsbriefe, Trauerbriefe und vieles mehr. Sie schließt Freundschaften, sieht ihre Vergangenheit aus einer anderen Perspektive und lernt ihr Leben anzunehmen.
Ruhig, oft detailverliebt beschreibt Ito Ogawa das Leben von Hatoko, lässt uns an ihren Gedanken und ihrem täglichen Leben teilhaben. Die Autorin nimmt sich Zeit für die Beschreibungen der Natur, der Umgebung und der Arbeitsgeräte, die Hatoko für ihre Schreibarbeiten verwendet.
Ito Ogawa's "Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen" ist in bester Gesellschaft mit anderen feel-good Büchern aus Japan, es hat mich jedoch weder begeistert noch berührt. Die Liebe zum Detail, die mitunter sehr ausgeprägten Beschreibungen habe ich als etwas langatmig, einige Szenen gar als befremdlich empfunden und es hat sich für mich beim Lesen mitunter zusammengewürfelt angefühlt.
Die Autorin vermittelt das japanische Lebensgefühl, lässt die Lesenden viel über japanische Traditionen und die Religion erfahren, die Karte zu Beginn des Buches gibt einen schönen Überblick über Kamakura und die Briefe in allerfeinsten Schriftzeichen sind hübsch anzusehen. Und die Tradition jährlich Post von Herzensmenschen mit einem Ritual zu verbrennen, finde ich wirklich wunderbar!
Auch wenn mir der Zauber dieser Geschichte ein wenig verborgen geblieben ist wird es bestimmt viele Lesende geben, die sich in Hatakos wunderbarem Schreibwarenladen wohlfühlen werden – und das ist gut so!
Essen, wandern, Menschen begegnen, traurig sein und doch wieder nicht
Was für ein wunderbarer Text, umkleidet von einem ganz wunderbaren Buch.
Frau Ogawa beschreibt ein Jahr im Leben von Poppo-Chan, die das Erbe der Großmutter antritt, die sie auch großgezogen hat und den Schreibwarenladen übernimmt. Dabei fungiert sie als öffentliche Schreiberin. Was ist das? Nun, lest das Buch und ihr werdet es erfahren.
Im wunderbar flüssigen Text nimmt uns die Autorin mit in das Leben eines unbekannten Japans. Es wird gegessen, Schreine besucht, Traditionen gelebt, gewandert und geschrieben. Viele Menschen treten in Poppo-Chans Leben, zumeist, wenn sie einen Brief verfassen soll. Das Buch lässt den Leser in eine Art Meditation verfallen. Es hat seinen eigenen, sehr ruhigen Rhythmus, der nur ein einziges Mal aufgebrochen wird, als ein Geheimnis gelüftet wird. Das hat mich überrascht, hätte nicht sein müssen, und dennoch passte es. Denn die Entwicklung Poppo-Chans in diesem einen Jahr ist die Beschreibung einer seelischen Heilung. Sie macht ihren Frieden mit sich, der Welt, ihrer Vergangenheit und ihrem Verhalten in der Vergangenheit. Am Ende kommt hinzu, dass die Aufmachung des Buches mehr als nur liebevoll ist. Beginnend mit der Karte von Kamakura am Anfang, aber insbesondere die Idee, die Briefe nicht nur in einer anderen Schriftart zu setzen, sondern sie auch noch im japanischen Original abzudrucken, hat mich beeindruckt und macht dieses Buch zu etwas Einzigartigem.
Mein Fazit lautet demnach: Uneingeschränkte Leseempfehlung. Nicht nur, aber vor allem für Fans der japanischen Kultur und Literatur. Es lohnt sich.
「Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen」ist ein zartes, von leisen Tönen getragenes Buch, das mich mit seiner warmherzigen Atmosphäre berührt und beim Lesen entschleunigt hat. Schauplatz ist Kamakura. Eine traditionsreiche Küstenstadt südlich von Tokio, geprägt von Tempeln, alten Gassen und stiller Natur und ein Ort, den ich mich freue, bald endlich besuchen zu können. Nach dieser zauberhaften Lektüre noch mehr als zuvor.
Vor allem gefällt mir die Liebe zum Detail, die sich durch das gesamte Werk zieht – insbesondere in den Passagen, in denen Hatoko sorgsam Papier, Tinte und Briefmarken auswählt, um die Persönlichkeit der Absender und den Geist der Botschaften einzufangen.
Besonders schön fand ich, wie sie stets bemüht ist, jede Geschichte aus mehr als nur einer Perspektive zu betrachten – eine Haltung, die sich wie ein feiner, stiller Faden durch das Buch zieht.
Die Tatsache, dass die Briefe im Buch ebenfalls im japanischen Originaltext abgedruckt sind, verleiht ihnen eine berührende Authentizität und unterstreicht die Wertschätzung gegenüber dem geschriebenen Wort.
Hatokos Entwicklung, ihre kleinen täglichen Rituale und die stille Offenheit, mit der sie nach und nach neue Freundschaften schließt, verleihen der Erzählung eine wunderschöne Bodenständigkeit.
「Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen」ist ein ruhiges, poetisches Buch, das den Leser einlädt, innezuhalten und die Schönheit im Alltäglichen zu entdecken. Es ist ein stiller Schatz, der lange nachklingt.
Ito Ogawas "Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen" erzählt eine leise, aber tief berührende Geschichte, die mich sowohl emotional als auch geistig angesprochen hat. Im Mittelpunkt steht Hatoko, die nach Jahren der Abwesenheit in das Schreibwarengeschäft ihrer verstorbenen Großmutter zurückkehrt. Dort übernimmt sie die Aufgabe, für ihre Kundinnen und Kunden Briefe zu verfassen – feinfühlige, persönliche Botschaften, die weit mehr sind als nur Worte auf Papier. In jeder Zeile taucht sie in die Gedankenwelt der Menschen ein, die sich ihr anvertrauen, und gleichzeitig beginnt ihre eigene Geschichte, sich nach und nach zu entfalten.
Besonders bewegend ist die Auseinandersetzung mit Hatokos schwieriger Beziehung zu ihrer Großmutter, die sie aufgezogen hat. Die Erzählweise ist still und intensiv, fast poetisch, und im Laufe des Buches gewinnt die Großmutter eine neue, unerwartete Bedeutung. Hatoko blickt auf ihre Vergangenheit zurück, lernt, loszulassen und ihre Geschichte anzunehmen. Japanische Traditionen, die Kunst der Kalligrafie und die Bedeutung von Aufmerksamkeit und Zuhören fließen dabei auf subtile Weise in die Erzählung ein.
Dieses Buch ist kein lauter Roman, sondern eine sanfte Einladung zum Innehalten, ein stiller Begleiter für jene, die nach etwas Wahrem suchen.
Beeindruckend geschrieben Das Cover ist wunderschön. Farblich ein echter Hingucker. Mindestens so beeindruckend, wie das Buch selbst. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr. Sie schafft es Alltagssituation so spannend zu verpacken, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, als würde ich einen Krimi lesen und kein Buch, welches die alltäglichen Situationen der Hauptprotagonistin aufzeichnet. Das Buch handelt von Hatoko, die als Schreiberin arbeitet. Einen selten gewordener Beruf in Zeiten von Email-Verkehr und Smartphone Nutzung. Wie bewegend ihr Beruf allerdings ist, wird einem als Leser sehr schnell klar. Ein tiefsinniges Buch was mich direkt auf Seite eins abgeholt und in seinen Bann gezogen hat. Das Buch ist in die Vier Jahreszeiten Sommer, Herbst, Winter und Frühling aufgeteilt und in diesen Jahreszeiten begleiten wir Hatoko in ihrem Schreibwarenladen. Das Setting Japan wird in der Geschichte gut beschrieben; die Karte zu Beginn gibt einen guten Eindruck über den Handlungsort. Schnell taucht man in die Kultur Japans ein und erfährt vieles über das Leben der Menschen und ihre Traditionen. Fazit: Ein Buch welches man gelesen haben sollte, da es einen definitiv bereichert. Ein großartig geschriebenes Buch, dessen Charaktere einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen gefunden haben.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie ein ähnliches Setting und ein vergleichbarer Ablauf doch ganz unterschiedlich wirken können.
Dieses Mal spielt die Geschichte in einem kleinen Schreibwarenladen, doch der eigentliche Fokus liegt auf Hatoko, die als professionelle Schreiberin arbeitet. Sie verfasst im Auftrag anderer Menschen formelle und persönliche Briefe – was ich sehr interessant und abwechslungsreich fand.
Die Personen, die sie aufsuchen, bringen die unterschiedlichsten Anliegen mit: Von Abschiedsbriefen über Liebesgeständnisse bis hin zu Absagen ist alles dabei – und noch viele weitere spannende Themen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass Hatoko als Figur sehr präsent ist. Man erfährt viel über sie und ihren Alltag, wobei ihr Freundeskreis zunehmend an Bedeutung gewinnt – schön, das mitzuverfolgen. Auch Kamakura wird atmosphärisch nah gebracht – mit seinen Tempeln, Schreinen und den regionalen Spezialitäten.
Der Stil ist wunderbar getroffen. Da das Buch direkt aus dem Japanischen übersetzt wurde, vermittelt es dieses ganz besondere, typische japanische Lesegefühl.
Charaktere und Handlung wirken rund und durchdacht. Die Einteilung in vier Jahreszeiten war stimmungsvoll und passend umgesetzt.
Ich kann das Buch absolut empfehlen – ein echtes Wohlfühlbuch.
Im Moment lese ich super gerne asiatische Literatur, und deshalb habe ich mich besonders auf das Buch von Ito Ogawa gefreut und wurde nicht enttäuscht. „Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ ist ein unglaublich schönes, warmherziges Buch.
Schon das Cover hat es mir angetan. Es ist liebevoll gestaltet, fast komplett in Blau gehalten, und dennoch strahlen aus dem kleinen Gebäude (vermutlich dem Schreibwarenladen) warme Lichtquellen aus Fenstern und Tür. Das wirkt direkt einladend und heimelig.
Im Mittelpunkt steht Hatoko, eine 25-jährige Frau, die nach dem Tod ihrer Großmutter in ihren Heimatort zurückkehrt. Dort übernimmt sie den traditionsreichen Schreibwarenladen der Familie und damit auch das Amt der öffentlichen Schreiberin. Hatoko schreibt Briefe für andere Menschen: Liebesbriefe, Trennungsbriefe, Trauerbriefe und vieles mehr.
Was mir besonders gut gefallen hat, war der ruhige, fast meditative Schreibstil, der mich ganz sanft durch die Geschichte getragen hat. Die Atmosphäre ist entspannt, fast entschleunigend und gleichzeitig sehr berührend. Ein Buch, das man nicht schnell „wegliest“, sondern in dem man verweilt. Für mich eine kleine literarische Wohlfühl-Oase. Ruhig, berührend und voller schöner Gedanken. Ich kann es absolut empfehlen.
Hatoko hat den Schreibwarenladen ihrer Großmutter geerbt und führt von nun an ihre Arbeit weiter. Neben Schreibwaren, die sie verkauft, schreibt sie aber auch auf Wunsch Briefe für andere Menschen. Hier erfährt man sehr viel über die Kunst des japanischen Briefeschreibens aber auch über die verschiedensten Menschen, die ihren Weg zu Hatoko finden.
Mir hat die ruhige Erzählweise sehr gut gefallen und auch Hatoko mochte ich sehr gern. Allzu viel erfährt man allerdings nicht von ihr, bzw. taucht man nur oberflächlich in ihre Gefühle und Gedanken ein. Dies hat mich in diesem Fall aber nicht groß gestört und es passt auch einfach zu einer Geschichte, die in Japan spielt. Hatoko und ihre Kultur bleiben einem zwar somit fremd aber auf eine interessante Art und Weise. Etwas seltsam fand ich es schon, dass ihre Auftraggeber ihr ihre doch teilweise sehr persönlichen Geschichte erzählen, die sie dann aufschreiben muss, statt einfach selbst die Briefe zu schreiben. Aber vielleicht gehört auch dies einfach zur japanischen Kultur dazu. Hier fehlt mir das Wissen über eben jene, um dies beurteilen zu können. Meine Erwartungen wurden aber in jedem Fall erfüllt.
Das Cover und der Klappentext haben mir sehr gut gefallen, da ich diese Art von Büchern eigentlich sehr mag, habe ich auch direkt danach gegriffen. Der Schreibstil konnte mich leider nicht so wirklich überzeugen, ich weiß leider nicht, was genau mich daran gestört hat, aber es war am Ende mit der Hauptgrund, warum ich dieses Buch nach ungefähr einem viertel abgebrochen habe. Dennoch habe ich auch Dinge, die mir an dem Buch gefallen habe, zum Beispiel mochte ich die Charaktere sehr gerne. Ihre Gedanken und Gefühle sind für mich sehr gut transportiert worden, man hat viel aus ihrer Vergangenheit erfahren, unter anderem auch, warum sie ihren Beruf als öffentliche Schreiberin so ernst nimmt und welche Gefühle sie damit verbindet. Generell hat mir sehr gut gefallen, dass man so viel über diesen Beruf erfährt. Der Erzählsprung hat mir zum Teil auch Probleme bereitet, weil teils recht unerwartete Sprünge in der Erzählung gab, nach denen ich erst einmal überlegen musste, wo in der Erzählung wir gerade sind. Ich bin mir sicher, dass es ein gutes Buch ist und es einem wirklich gut gefallen könnte, wenn einem der Schreibstil zusagt.
Dieses Buch ist für Feingeister. Es ist ästhetisch und feinsinnig geschrieben. Eine meditative japanische Story, die zu Herzen geht. Sie ist inspirierend und schön, mit leisen Tönen.
Mich hat das Thema Schreibwaren, Kalligraphie, zwischenmenschliche Beziehungen und das asiatische Flair sehr interessiert.
Die Protagonistin Hatoko ist 25 Jahre und kehrt nach einem Designstudium in ihren Heimatort Kamakura zurück, um den Schreibwarenladen ihrer Großmutter zu übernehmen.
Hatoko's Berufung ist, eine öffentliche Schreiberin zu sein. Diesen Beruf übt sie mit Emphatie, Mitgefühl und Nächstenliebe aus.
Sie taucht in die Gedankenwelt ihrer Klienten ab, um deren Bedürfnissen gerecht zu werden. Sie nutzt, abgestimmt auf die individuellen Persönlichkeiten, das passende Papier, das passende Schreibgerät, den Schreibstil als auch die Bedürfnisse der Klienten mit ihrer ganz eigenen Geschichte, um die jeweiligen Briefe in dessen Namen authentisch an den Adressaten zu übermitteln.
Es fliessen dabei auch bestimmte Zeremonien und Kulinarisches mit in die Handlung hinein. Die zwischenmenschlichen Beziehungen und Hatoko's Bewältigung ihrer Vergangeneit spielen ebenfalls mit hinein.
Ich kann das Buch uneingeschränkt jeden empfehlen, der sich mit einer wunderschönen Geschichte für die Seele entspannen möchte. Ebenso jenen, die eine asiatische Atmosphäre lieben.
Da ich japanische Romane sehr schätze und die Thematik rund um Kalligrafie und das Schreiben für andere Menschen als etwas ganz Besonderes empfinde, bin ich mit großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Leider konnte es diese nicht erfüllen.
Der Erzählstil hat mich nicht wirklich berührt – das Magische und Bildhafte, das ich so sehr an japanischer Literatur liebe, hat mir hier komplett gefehlt. Vieles wirkte eher nüchtern erzählt, ohne die Tiefe und Atmosphäre, die ich mir gewünscht hätte.
Es fühlte sich teilweise an, als würde man mitten in eine Geschichte einsteigen, bei der einem wichtige Hintergrundinfos fehlen. Die einzelnen Geschichten der Figuren wirkten etwas zusammenhangslos, und auch zu den Charakteren konnte ich keine echte Verbindung aufbauen.
Leider hat mich der Roman leider weder emotional erreicht noch wirklich gepackt – obwohl Setting und Idee viel Potenzial gehabt hätten. Für mich war es leider kein Highlight.
Zum Inhalt: Hatoko kehrt nach dem Tod der Großmutter in ihren Heimatort zurück. Sie übernimmt dort den Schreibwarenladen und mit zum Erbe gehört auch das Amt der öffentlichen Schreiberin. Und so wird Hatoko beauftragt, wenn Hilfe beim Verfassen von emotionalen Briefen benötigt wird und nebenher erfährt sie viel über sich selbst. Meine Meinung: Ich habe mich zunächst etwas schwer getan mit dem Buch, weil ich mich erstmal in die völlig andere Welt einfinden musste. Auch die Kunst des Schreibens mit all den zu beachtenden Regeln war mir sehr fremd. Nach und nach kam ich aber ins Buch und die Geschichte und hat mich immer mehr in den Bann gezogen. Insbesondere wie Hatoko sich mit der eigenen Vergangenheit in Bezug auf ihre Großmutter verändert, die sie erst nur als Vorgängerin bezeichnet und erst spät im Buch als Oma bezeichnet. Auch die Kunst des Schreibens hat was, was einem aus der westlichen Kultur eher fremd ist. Fazit: Fremde Kultur
Ich liebe koreanische und japanische Geschichten dieser Art, deshalb war ich sofort neugierig auf "Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen". Die Atmosphäre ist wirklich toll – ein kleiner, gemütlicher Schreibwarenladen, in dem Hatoko die Briefe anderer Menschen verfasst und dabei in die unterschiedlichsten Geschichten eintaucht.
Allerdings hatte ich während des Lesens ständig das Gefühl, dieses Buch in anderer Form schon einmal gelesen zu haben. Es gibt bereits viele Bücher mit einer ähnlichen Prämisse, die mich mehr berühren oder überraschen konnten. Auch wenn die einzelnen Aufträge, die Hatoko übernimmt, interessant sind, fehlte mir manchmal die emotionale Tiefe.
Für Fans von ruhigen, besinnlichen Geschichten oder Kalligraphie-Liebhaber ist das Buch sicher eine schöne Wahl. Ich persönlich kenne aber bereits stärkere Romane in diesem Genre.
Sanft und Einfühlsam Ito Ogawa nimmt die Leserschaft in „Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ mit auf die Reise in das Leben von Hatoko und anderer Menschen. Die Protagonistin Hatoko ist Ghostwriterin und verfasst Briefe für Menschen, die selbst nicht die richtigen Worte finden. Dabei ist sie sehr gewissenhaft und stimmt Papier, Tinte und Schriftstil aufeinander ab, um ihre Texte entsprechend ästhetisch zu gestalten. Durch diese Tätigkeit taucht sie in die Geschichten und Lebensumstände verschiedenster Menschen ein, dies gibt ihr wiederum Anlass zu ausführlichen Reflexionen und zur Selbstfindung. Dieses Buch ist mit einer beruhigenden Erzählweise geschrieben. Ogawa beschreibt die Natur und die Umgebung sehr ausführlich, sodass die Detailgenauigkeit sowie die liebevolle Art für eine sanfte sowie entschleunigende Atmosphäre sorgen.
Hach, was war das wohltuend! Nachdem Hatoko in ihre Heimat zurückgekehrt und den Schreibwarenladen ihrer Grossmutter bzw. "Vorgängerin" übernommen hat, fängt sie an, viel Vergangenes zu verarbeiten. Dabei helfen ihr Erlebnisse und Gespräche mit ihren Freunden und der kleinen Gemeinschaft, in der Hatoko nun lebt. Das Besondere an dieser Geschichte war für mich, dass sie auch als öffentliche Schreiberin tätig ist und Briefe verfasst für Menschen, die es nicht schaffen oder können. Mir war nicht bewusst, wie viel Papier, Art von Stift und Schrift aussagen können. Die Beschreibung dessen und wie Hatoko diese auswählt, waren im Hörbuch wirklich schön und entspannt. Ich habs sehr genossen und wer gerne über die verschiedenen Schreibweisen und Schriftarten Japans lernt, für den ist das ein Pluspunkt.
It took some time for me to get into the book, but about halfway through it started to pull me in. It is a slow book and I read it accordingly. Every few pages I stopped to research a specific cultural topic, festivities, tea or food mentioned in the book. It was a nice way to learn more about Japanese culture. There were some parts that I found a bit odd, but I enjoyed the slow pace, the attention to detail and the ending very much.
Eine absolut wohltuende Geschichte! Ich liebe solche Bücher einfach <3 Die Protagonistin Hatoko sowie mochte ich wirklich gerne. Es war außerdem schön zu sehen, wie langsam aber stetig neue Personen in ihr Leben treten und zum Teil auch bleiben, sodass sich ein kleiner, aber feiner Freundeskreis sich um sie herum entwickelt. Besonders gut hat mir jedoch gefallen wie stark Hatokos "Beruf" im Vordergrund stand und wie wichtig sie das Schreiben der Briefe für ihre Kunden genommen hat.
Ich sehe auf dieses Buch mit gemischten Gefühlen.. Einerseits war der Schreibstil sehr schön entschleunigend in einer Welt, in der alles sonst so schnelllebig ist. Außerdem fand ich die Thematik der Kalligraphie schon interessant. Jedoch muss ich andererseits sagen, dass mir trotzdem das ganze zu langatmig war und ewig ohne sichtbaren roten Faden stattfand. Die Geschichte hat irgendwie erst Richtung Ende des Buches Sinn ergeben.