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Kornblumenblau: Der geheimnisvolle Tod meines Großvaters 1945 und die Frage, was er mit den Nazis zu tun hatte. Eine Spurensuche - Ein SPIEGEL-Buch

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Nominiert für den NDR Sachbuchpreis 2025: Eine Kriegsenkelin auf der Spur eines düsteren Familiengeheimnisses

Susanne Beyer hat ihren Großvater nie kennengelernt. Er starb unter mysteriösen Umständen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Wer hat ihn erschossen? Und was war eigentlich seine Aufgabe im NS-Staat?In fast jeder Familie schlummern Haben die Eltern oder Großeltern während der NS-Zeit Schuld auf sich geladen? Was verschweigen die Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden? Susanne Beyer versucht, 80 Jahre nach dem Tod des Großvaters die Wahrheit herauszufinden. Dabei wird ihr immer klarer, welche Folgen die Vergangenheit für ihr eigenes Leben hat.Ein bewegendes Buch über eine Spurensuche und die Auswirkungen von Familiengeheimnissen auf die Gegenwart – mit vielen hilfreichen Hinweisen für alle, die mehr über die eigenen Vorfahren und sich selbst herausfinden möchten.»›Kornblumenblau‹ ist eine mutige, gut geschriebene Auseinandersetzung mit der eigenen Familie - mitreißend und anregend, nicht zuletzt auch, weil die Autorin ihren Text mit einem Anhang ergänzt, der zu eigenen Recherchen einlädt und diese erleichtert... Beyer zeigt, wie auch das Unausgesprochene uns über Generationen hinweg prägt und dass die vermeintliche Privatgeschichte eben immer auch Zeitgeschichte ist.« (Begründung der Jury zur Nominierung für den NDR Sachbuchpreis 2025)

241 pages, Kindle Edition

Published May 1, 2025

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About the author

Susanne Beyer

11 books2 followers

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Displaying 1 - 3 of 3 reviews
Profile Image for Wal.li.
2,546 reviews68 followers
May 14, 2025
Die Suche

Über den Großvater der Autorin wurde immer die seltsame Geschichte seines Todes erzählt. Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges starb er. Die Familie erhielt die Mitteilung erst Monate später. Die Mutter der Autorin war erst etwas über drei Jahre alt. Sie vermisste ihren Vater immer. Achtzig Jahre nach seinem Tod beginnt seine Enkelin sich Gedanken zu machen. Kann die Erzählung überhaupt so stimmen? Und spielte der Großvater bei den Nazis oder für diese eine Rolle? So viel ist nicht bekannt. Nur ein Lebenslauf bietet der Autorin erste Hinweise.

Es ist mehr als nur einen Gedanken wert. Wie erlebten die Vorfahren die Nazizeit. Die Autorin macht sich auf einen spannenden, aber auch beschwerlichen Weg. Sie versucht jeden kleinen Hinweis zu ergreifen und jeder Spur nachzugehen. Dabei stößt sie auf überraschende Informationen, die ein anderes Bild ihres Großvaters zeichnen, aber doch eines, welches zu den Informationen passt. Und dennoch, hat er sich in der Nazizeit schuldig gemacht? Die Autorin will sich dem Ergebnis stellen und sie merkt, dass es sie mehr anfasst als sie am Anfang ihrer Recherche gedacht hat.

Auch man selbst hat natürlich Vorfahren, die in der Nazizeit gelebt haben und auch jung waren. Eine Zeit, über in den meisten Familien nicht viel gesprochen wurde. Und als Nachkomme kann es schon in einem rumoren. Wie war das damals? Muss man sich damit befassen, dass Verwandte in der Nazizeit Schuld auf sich geladen haben? Irgendwie hat jeder einen aus dem Widerstand in der Familie.Doch, wenn es so viel Widerstand gab, wieso gab es diese Zeit dann überhaupt? Das kann irgendwie nicht sein. Und so nimmt man das Buch der Autorin mit großen Interesse in die.Hand. Wie ist sie vorgegangen? Was hat sie herausgefunden? Hat sie eine Antwort bekommen? Überraschend viel findet sie nach der langen Zeit noch über ihren Großvater heraus. Doch auch schwer wird ihr die Untersuchung. Ja, man muss auch mit dem Ergebnis leben. Vielleicht sollten noch mehr Menschen sich auf die Suche machen, damit so eine dunkle Zeit nie wieder heranbricht.

5 reviews
September 13, 2025
Ein wahrer Fehlkauf!
Ich hatte eine Auseinandersetzung mit der Person des unbekannten Großvaters erwartet.
Gelesen habe ich eine egozentrische Betrachtung der Befindlichkeit der Enkelin, die schon vor der Recherche über ihren toten Großvater ein Schuldurteil fällte: ein Täter. Es ging nicht um die Aufarbeitung der familiären Beziehungen. Lediglich die eigenen Erwartungen wurden eingehend reflektiert.
Enttäuschend!
Profile Image for WildesKopfkino .
707 reviews7 followers
October 7, 2025
Manche Familiengeschichten kleben an einem wie alter Kellergeruch – man kann noch so oft lüften, ganz verschwindet er nie. „Kornblumenblau“ ist genau so ein Buch, das einem diesen muffigen Vorhang wegreißt und plötzlich wird’s ziemlich hell, ehrlich und unangenehm auf die beste Art. Susanne Beyer geht der Frage nach, wer ihr Großvater eigentlich war – ein Opfer, ein Mitläufer oder gar ein Täter? Und was das alles mit ihr selbst zu tun hat.

Was mich richtig gepackt hat, war diese Mischung aus journalistischer Präzision und emotionaler Wucht. Beyer schreibt nicht trocken oder belehrend, sondern zieht einen mitten rein in ihre Spurensuche. Ich hatte mehrmals das Gefühl, selbst in alten Akten zu wühlen oder in vergilbten Briefen nach Hinweisen zu suchen. Dabei gelingt ihr das Kunststück, Geschichte so lebendig zu erzählen, dass sie plötzlich ganz nah wird – nicht als etwas, das „damals“ passierte, sondern als etwas, das bis heute in uns weiterwirkt.

Klar, an ein paar Stellen hätte ich mir etwas weniger Wiederholungen gewünscht – manchmal dreht sich das Thema Schuld ein bisschen im Kreis. Aber das ist wohl der Preis, wenn man sich in den Nebel der Vergangenheit wagt. Dafür gibt’s viele kluge Gedanken über Verantwortung, Erinnerung und wie man mit den dunklen Schatten seiner Familie leben kann, ohne selbst darin zu versinken.

Unterm Strich: ein bewegendes, ehrliches Buch, das zum Nachdenken bringt – über Geschichte, Familie und sich selbst. Kein leichter Stoff, aber genau das Richtige für alle, die wissen wollen, was in den stillen Ecken ihrer eigenen Familiengeschichte so alles schlummert. Und ja – danach guckt man alte Familienfotos garantiert mit anderen Augen an.
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