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Kaltblut

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»Seit jener Nacht behaupteten sie in den Bergdörfern, es donnere noch heute, wenn man genau hinhöre, sei da ein dunkler Puls in den Felsen.« Schon immer hat Stubber, der wortkarge Einzelgänger, mit seinem Heimatort in den Bergen gehadert. Doch seit er sein Kind dort oben zurückließ und für Jahre verschwand, hadert der Ort auch mit ihm. Ein »kaltes Mensch« sei dieser Mann, dieser rätselhafte Sprengmeister. Als bei einer nächtlichen Explosion in einer Hütte elf Männer zu Tode kommen, gibt man ihm die Schuld – eine Schuld, die ihn nun durch die Bergwelt treibt. Während man im Tal nach dem wahren Täter sucht, wächst in Stubber mit jedem Schritt über Almen und Hänge die Sehnsucht nach »Alaska«, der Frau mit den seltsam wässrig-blauen Augen. In seinem so atmosphärischen wie spannenden Debüt erzählt Wolfgang Maria Bauer von der Liebe zweier Außenseiter und der zermürbenden Kraft eines kleinen Ortes in den Bergen. Ein mitreißendes literarisches Leseerlebnis voller Wucht und lakonischer Schönheit. »Ein Roman wie ein aufwühlend, umwerfend und mit leuchtender Kraft.« Moritz Rinke

225 pages, Kindle Edition

Published March 12, 2025

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Community Reviews

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8 (24%)
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2 stars
4 (12%)
1 star
1 (3%)
Displaying 1 - 7 of 7 reviews
Profile Image for Sarah Sophie.
279 reviews259 followers
August 14, 2025
Dieses Buch ist eine Hommage an die Berge.. Wunderschön beschrieben und voller leiser Melancholie.

Diese Geschichte liest man am besten langsam, mit Bergweh im Herzen. Ich selbst bin erst seit ein paar Tagen aus dem Urlaub in den Alpen zurück und konnte mich mit diesem Buch noch einmal zurück träumen.

Stubber ist ein rauer Klotz - ein Kaltblut- zumindest nach außen! Aber tief im Inneren fühlt er auf seine Weise wie niemand sonst. Auch wenn ihn die Menschen seines Dorfes verachten und nicht hinschauen .. Ich hab ihn so gut verstanden!

Ein tolles Debut mit melancholischen, leisen Tönen, das deutlich nachhallen wird! Die Sprache ist eher „kurz an“ und irgendwie einsilbig - genau so wie ihr Protagonist.
29 reviews
September 20, 2025
Mir haben die Beschreibungen der Berglandschaft, der Natur, der Dorfleute gut bis sehr gut gefallen. Das Buch ist teilweise auch spannend, aber die verschiedenen Erzählstränge werden nicht zu Ende geführt, sie bleiben irgendwie einfach nebeneinander liegen und so fehlt mir am Ende ein stimmiger Abschluss. Für mich 3,5 Punkte, weil die Sprache mich angesprochen hat.
4 reviews
September 25, 2025
Okay, ich gebe zu, das Cover hat mich zu einem spontanen Kauf animiert. Der Anfang war spannend, es hatte seine Momente, aber meist fühlte es sich so an, als wolle dieses Buch zu viel. Zu viele lose Enden, zu viele Begebenheiten die nicht ganz passen.

Das Ende war vorhersehbar unvorhersehbar und hat in meinen Augen dem Buch keinen Gefallen getan.
Profile Image for Buchbesprechung.
209 reviews23 followers
April 23, 2025
REZENSION – Ein trotz seiner nur 224 Seiten wuchtiger Roman, atmosphärisch dicht, emotional beklemmend und packend erzählt, ist „Kaltblut“, das im März beim C. Bertelsmann Verlag veröffentlichte literarische Debüt des Schauspielers Wolfgang Maria Bauer (61). Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick vielleicht wie eine gelungene Mischung aus Heimatroman und Liebesroman, doch reicht sie als psychologisches Drama und Gesellschaftsporträt weit darüber hinaus. Bauers Erzählung zeigt anschaulich, wie die konservativ denkende Gemeinschaft eines kleinen Alpendorfes einem Menschen misstrauisch gegenübersteht und ihn zermürben kann, nur weil er sich außerhalb der gewohnten Norm bewegt und deshalb für sie unverständig handelt.
Sprengmeister Stubber, ein wortkarger Einzelgänger, lebte schon immer als Außenseiter abseits der Dorfgemeinschaft und ist jetzt nach siebenjähriger Abwesenheit in der Stadt wider Erwarten zurückgekehrt. Damals hatte er nicht nur sein Heimatdorf Hals über Kopf verlassen, sondern auch seinen neugeborenen Sohn Luka, dessen Mutter bei der Geburt starb, im Stich gelassen und in die Obhut des Pfarrers Georg und dessen Haushälterin Anna Anzengruber übergeben. Er sei ein kaltherziger Mensch, ein Kaltblut, stand deshalb für die Dörfler fest. „Das Dorf zerriss sich seit Jahren das Maul über seine Person, man hielt ihn für einen Unmenschen. Doch das war ihm einerlei.“
Auch nach seiner Rückkehr lebt Stubber wieder abseits des Dorfes, doch fühlt er sich heimatlos. „Zwar waren die Berge noch dieselben gewesen, aber sie bargen ihn kaum noch … Ebenso die Menschen. Auch sie waren unverändert gewesen, verlogen, stumpfsinnig und heimtückisch. Doch wo er sich früher mit ihnen auseinandergesetzt und gestritten, gegen die Alten aufbegehrt und mit den Jungen geprügelt hatte, da schien ihm heute jedes Wort vergeudet. Sie waren ihm gleichgültig geworden.“ Seinen spärlichen Unterhalt verdient er wie schon vor ihm sein Vater als Sprengmeister mit kleinen Aufträgen. Als bei einer nächtlichen Geburtstagsfeier in einer Hütte elf Männer bei einer Explosion zu Tode kommen, sehen die Dorfbewohner in ihm, dem Außenseiter und Einzelgänger, den wahren Schuldigen – obwohl Stubber zu jener Zeit gar nicht in jener Hütte war, wie die Polizei ermittelt hat. Doch dies ändert nichts an der abweisenden Haltung der Dörfler ihm gegenüber. Nicht einmal zur Beerdigung der elf Opfer wird er zugelassen.
Stubber zieht sich daraufhin in die Bergwelt zurück und sehnt sich nach seiner Geliebten „Alaska“, jener vor sieben Jahren verstorbenen Mutter seines Sohnes, „der Frau mit den seltsam wässrig-blauen Augen“. In diese junge Frau aus Irkutsk, die ihm vor sieben Jahren auf ihrer Walz in den Bergen zufällig begegnet war, hatte sich Stubber damals spontan verliebt und hatte sie seit ihrem Tod nicht mehr vergessen können. „Er mochte diesen Finger, diesen Befehl, dieses Grinsen, den Humor, den Akzent, die Augen, die Hare, jede Faser.“
Bauers Roman „Kaltblut“ zeichnet sich durch die klare, ruhige und eindringliche Sprache aus, durch stilistischen Anspruch und erzählerische Tiefe. Mit starken Bildern, die durch die bedrohliche Naturgewalt der Bergkulisse noch verstärkt werden, und den charakterlich gebrochenen Figuren erzeugt der Autor in seiner sich durch psychologischen Tiefgang auszeichnenden Geschichte eine langsame, aber umso intensivere Spannungssteigerung. Allein im geistig zurückgebliebenen Sepp, wegen seiner unkontrollierten Bewegungen von den Dörflern abschätzig „der Dirigent“ genannt und wie Stubber ein Außenseiter der Gesellschaft, hat Stubber von kleinauf einen anhänglichen Freund, „um den er sich gekümmert hatte wie um ein Kind, für den er empfunden hatte wie für einen Sohn“.
Von Seite zu Seite lernen wir den Menschen Stubber besser kennen. Durch gut eingepasste Rückblenden wächst während des Lesens das Verständnis für sein ungewöhnliches Handeln, für die Tragik im Leben dieses Einzelgängers, so dass Sympathie und Mitgefühl ihm gegenüber zunehmen und man als Leser fast mit ihm leidet. „Kaltblut“ ist ein in Handlung, Atmosphäre und Charakteren beeindruckender, fesselnder Debütroman, dem gern weitere Romane gleichen Niveaus folgen dürfen.
177 reviews3 followers
April 29, 2025
•Buchrezi• 😒

Zum Inhalt: Elf Tote - in einer Hütte in den Bergen. Es war eine Geburtstagsfeier. Der Grund? Eine Explosion. Der Hauptverdächtige? Der ortsansässige Sprengmeister. Wortkarg, eigenbrötlerisch - so wird er von den Dorfbewohner*innen beschrieben. Was so nahe liegt, kann doch nicht stimmen, denn dieser hat ein Alibi.
Und so begleiten wir den Sprengmeister, der von allen nur Stubber genannt wird auf seiner Flucht durch die Berge. Doch wovor flieht er wirklich? Vor seiner Vergangenheit? Vor der Liebe seines Lebens mit dem außergewöhnlichen Namen Alaska und deren gemeinsamen Kind, welches er vor Jahren zurückgelassen hat? Oder ist es die Trauer um seinen geliebten Freund, der nur mit musikalischen Gestiken kommunizieren konnte…
Doch Stubbers Geschichte ist nur der Anfang. Das abgeschiedene Bergdorf birgt viele Geheimnisse, Geschichten und Menschen, die nur darauf warten, ans Licht zu kommen…

Mein Fazit: Ich möchte gar nicht so viel zum Inhalt des Buches verraten - denn viele Wendungen habe ich nicht kommen sehen. Wir befinden uns hier in einem konservativen Bergdorf und lernen nach und nach einige der Bewohner*innen kennen. Stubber steht unter Mordverdacht und es wird geredet, denn der Sprengmeister ist alles andere als gut angesehen. Da liegt der Verdacht nahe, dass er etwas mit der Explosion in der Hütte zutun hat. Doch schaut man tiefer, lernt mehr über die Menschen im Dorf kennen, so wird einem schnell klar, jede* r hat seine/ihre ganz eigene Geschichte… und Stubber? Der trauert. Um Freundschaft. Und um Liebe. Denn seine Geschichte ist vor allem eines: herzzerreißend. Das Buch ist unverblümt, rau die Menschen und die Natur. Sympathien? Blieben bei mir auf der Strecke, so sind „Kaltblüter“ eben, so ist das Leben. Ich mag raue Geschichten, besonders diese hier. Kritik? Die Zeitsprünge der Kapitel und in welcher Stimmung mich diese Geschichte zurücklässt, aber gerade die ist eben auch die Stärke dieser Geschichte. ⭐️⭐️⭐️⭐️ von fünf ⭐️!
Profile Image for Franziska Dreßler.
138 reviews
May 28, 2025
Atmosphärisch und kalt

Stubber, der Sprengmeister in einem kleinen verschlafenen Ort in den Bergen, ist eigentümlich und zurückgezogen, ja fast kaltherzig, wie er lebt, was er tut. Gemunkelt würd viel über ihn in dem Dorf, in dem doch jeder seine eigenen Probleme mit sich herumträgt. Als dann eines Tages bei einer Explosion 11 Männer umkommen, wühlt die Suche nach dem Täter das ganze Dorf auf.

Eine Atmosphäre so dunkel und kalt wie ein russisches Märchen, verschrobene Figuren und viele dunkle Geheimnisse, das sind die Grundlagen des Romans. Er lässt einen in die Welt der Berge eintauchen, in die sozialen Gefüge kleiner Gemeinschaften, mit all ihrer Nächstenliebe, aber auch mit all dem Neid, der Missgunst und dem Gerede. Und während man die Dorfbewohnern kennenlernt, scheint plötzlich jeder ein möglicher Täter zu sein. Doch wer war wirklich so kaltblütig, die Explosion auszulösen?

Obwohl man ein Teil des Dorfes wird und die Berge spürt, bleibt die Geschichte und seine Personen für mich doch genauso kalt, wie der Schnee im Hochgebirge. Ich konnte einfach keine emotionale Verbindung aufbauen, da auch für mich wenig Emotionen übermittelt worden. Ein netter Roman, der sich leicht lesen lies, der mir aber ehrlich gesagt vermutlich nicht sehr lange im Gedächtnis bleiben wird.
Profile Image for Verena.
380 reviews
May 6, 2025
Ich hatte lange überlegt, ob ich „Kaltblut“ anfrage: das grandiose Cover stach mir natürlich sofort ins Auge, die Story über einen Außenseiter in einem abgeschiedenen Bergdorf klang nach etwas, was ich gerne lese. Doch irgendwie war ich skeptisch und fragte das Buch trotzdem nicht an.
Deshalb hat es mich zunächst total gefreut, als „Kaltblut“ mir ohne Aufforderung vom C. Bertelsmann Verlag zugschickt wurde – für eine kleine Bloggerin ist das nicht alltäglich.
Doch leider lag ich mit meinem Bauchgefühl richtig.
Los geht’s damit, dass unzählige Male das Z-Wort verwendet wird, ohne jegliche Relevanz für die Geschichte, ein Hügel vor dem Dorf – der nun wirklich jeden anderen Namen hätte tragen könnten – heißt so. Das so was immer noch durch ein Lektorat kommt ist für mich nicht nachvollziehbar. Aber ganz unabhängig davon konnte mich der Roman grundsätzlich nicht überzeugen, weder sprachlich noch inhaltlich. Zu stereotyp, zu flach, zu wenig Tiefe. Atmosphärisch ist einzig das Cover, das ist im Gegensatz zum Roman wirklich unglaublich gelungen. Keine Empfehlung von mir.
Displaying 1 - 7 of 7 reviews

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