Sechs Frauen, ein Der große Roman aus Südkorea über den sozialen Druck, der auf Frauen lastet, Mütter zu werden.
Munjeong und ihre fünf Mitstreiterinnen lernen sich in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen. Sie alle sind getrieben von dem Wunsch nach einem Baby, der sich auf natürliche Art nicht erfüllen will. »Hello Baby« heißt der Gruppenchat, in dem sie sich gegenseitig beistehen. Bis eine von ihnen, die 46-jährige Jeonghyo, plötzlich offline geht und spurlos verschwindet. Ein Jahr später taucht sie auf mysteriöse Weise mit einem Baby wieder auf ...
Sechs unfruchtbare Frauen finden sich im blinden Fleck der Gesellschaft wieder, ihr Kampf schweißt sie in einer Freundschaft wider Willen zusammen. Ein bewegendes Porträt darüber, was es bedeutet, heute Frau zu sein und sich Erwartungen in patriarchalen Gesellschaften zu widersetzen.
Kim Eui-kyung is a novelist and essayist. Her debut novel, Youth Bankruptcy (2014) won the Korea Economic Daily Youth Literary Contest, and her second novel Call Center was awarded the 6th Soorim Literary Prize. She also published the story collection Showroom, set against the backdrop of IKEA, and the essay collection The Season Called Life.
Her latest novel Hello Baby, a groundbreaking work of Korean feminist fiction about a group of women undergoing IVF at a fertility clinic in Seoul, will be published by Fourth Estate in the UK and Hogarth in the US. Foreign rights have also been sold to Germany, Italy and Holland. It will be the first time Kim Eui-kyung’s work will be published outside of Asia.
From my very personal perspective, I am glad that there are these Kind of books. A few years ago I would have found myself a lot more within its pages, but the book hit close nevertheless. I am convinced that the content does not fit for everyone and that those who are affected have different experiences. However, it moved me back into a very exhausting time and reminded me of many discussions with people close to me. How important is it to get a child? For me it is always fascinating that in this actually very selfish decision everyone suddenly has an opinion and wants to have a say. The pressure that arises from this is certainly exaggerated at the end of the book, but it cannot be neglected.
I am happy about this kind of book and hope that the story stimulates people to open up and talk to each other.
"Hello Baby" ist ein ausgezeichneter Roman über den sozialen Druck, der auf Frauen lastet, Mütter zu werden. Er behandelt diese Thematik auf eine besondere Art und es entsteht eine Handlung, die dem Leser all die Gedanken und Enttäuschungen einer unfruchtbaren Frau in einer patriarchalen Gesellschaft vermittelt. Und trotzdem habe ich nur 2 Sterne gegeben. Mehr dazu nach der Inhaltsangabe.
Sechs Frauen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen lernen sich in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen. Sie haben eine Gemeinsamkeit: Sie können nicht schwanger werden. Sie gründen zusammen einen Gruppenchat, um sich über ihre Behandlungen, Lebensgefährten und die Eindrücke von Außen auszutauschen. Denn die Verzweiflung, die durch den Kampf, mit verschiedensten und absolut schmerzvollen Methoden irgendwie schwanger zu werden, einhergeht, während die eigene Familie oder Lebensgefährten deinen Schmerz nicht nachvollziehen können, schweißt diese Frauen in einer starken Freundschaft zusammen. Doch plötzlich taucht die 46-jährige Jeonghyo, die seit einem Jahr mit der Behandlung aufgehört hat, mit einer überraschenden Nachricht wieder in diesem Gruppenchat auf: Sie hat ein Baby.
Allein diese Beschreibung verspricht einen wichtigen Roman über die Probleme, die das Leben als Frau in einer patriarchalen Gesellschaft mit sich bringen. Betrachtet wird hier selbstverständlich der Druck, Kinder zu kriegen und "seinem Zweck als Frau" zu dienen, der in Südkorea nochmals deutlich stärker ist als in Deutschland. Für diesen Zweck erleiden die Frauen unzählige verschiedene und schmerzvolle Methoden einer künstlich herbeigeführten Schwangerschaft, überprüfen ihren Körper bis aufs kleinste Detail mit allen möglichen Untersuchungen, um die Wahrscheinlichkeit, irgendwie schwanger zu werden, so hoch zu halten, wie es geht. Einher geht natürlich auch das Unverständnis der männlichen Lebensgefährten dieser Frauen. Sie verstehen den Druck ihrer Frauen nicht, können die Verzweiflung nicht nachvollziehen und wissen letztendlich meist auch gar nicht, welchen Schmerzen sich ihre Frauen aussetzen, während die Männer kaum etwas für die Schwangerschaft tun müssen und auch kaum gesellschaftlichen Druck spüren. All das und noch mehr wird wunderbar aufbereitet, die Frauen bekommen eine gute Charaktertiefe, weshalb das Thema des Romans ausgezeichnet behandelt wird. Er hat meine Sicht auf unsere patriarchale Gesellschaft auf ein Problem gelenkt, dem ich bisher wenig Beachtung geschenkt habe. Allein deshalb würde ich dem Roman 5 Sterne geben und ausgeschlossen jeder Person empfehlen.
Doch leider gibt es einen großen Kritikpunkt, der nichts mit dem Roman an sich zu tun hat. Nämlich hat der Verlag das Cover mit einer KI erstellen lassen. Dies lässt sich mittlerweile bei vielen Büchern bemerken und trotzdem erschreckt es mich immer wieder. Bücher, die für Kreativität und Kunst stehen, sollten in keinster Weise in Verbindung mit einer künstlichen Intelligenz gebracht werden, da diese keine Kunst kreieren können. Sie vermischen, stehlen und kopieren die Kunst, mit der sie trainiert wurde. Vor allem gibt es genügend qualifizierte Illustrator*innen, die ein grandioses, künstlerisches Cover gestalten können, ohne gleichzeitig fremde Kunst zu stehlen. Eine künstliche Intelligenz sollte nicht im Bereich der Literatur verwendet werden.
Aus diesen Gründen möchte ich diesen Roman auch nicht in meiner Buchhandlung präsentieren. Dies ist sehr schade, da der Roman definitiv mehr Aufmerksamkeit verdienen würde.
This was a read that left me with very mixed feelings. And it's not because of the book itself!
In Hello Baby, we follow six women who all want to have a baby through IVF treatment. They’re in a group chat together and occasionally meet up. But then one of them suddenly disappears from the group, and later turns out to have had a baby.
This book is quite interesting if you want to learn more about IVF and if you're curious about the cultural taboos surrounding motherhood and IVF in Korea. The thoughts, desires, and emotions of the women are described really well. I think many mothers, or hopeful mothers, will see themselves reflected in this.
Still, this book just wasn’t for me, mainly because it left me feeling a bit confused. I just turned 30 and have been single for years. I started wondering things like: should I freeze my eggs? I also couldn’t really relate to the longing for a baby, because I don’t feel that at all, though I do feel the pressure from society around me.
I think this book just came at the wrong moment in my life. That said, I do believe it’s a good read for people who are in that stage of life or are deeply interested in the topic. So if this subject speaks to you, I definitely recommend it! In short, a mixed read haha!
Zuid-Korea heeft het laagste geboortecijfer ter wereld. In een vruchtbaarheidskliniek ontdekte Kim Eui-Kyung ‘dat er een verhaal bestaat over de periode voordat een zwangerschap überhaupt begint. Een complex en levendig verhaal waarin pijn, tranen en blijdschap elkaar afwisselen.’ Ze baseerde Hello baby, haar derde roman, op haar eigen ervaringen en verlangen naar een kind.
Zes vrouwen, bestempeld als ‘op gevorderde leeftijd’, ontmoeten elkaar in een vruchtbaarheidskliniek in Seoul. In een groepschat delen ze hun ervaringen tijdens het ingrijpende vruchtbaarheidstraject. Zonder schroom praten ze over injecties, operaties, gebroken harten, hun relaties en de sociale druk waar ze als kinderloze vrouwen mee te maken krijgen.
’Tijden veranderen, maar schoonfamilies niet,’ zei de voluptueuze vrouw met het korte haar. ‘Als ze zwanger wordt, staat haar nog een grotere hel te wachten, toch? Dan is het maar de vraag of het wel een jongetje is.’
Er ontstaat een voorzichtige vriendschap tussen de vrouwen, waarin ze elkaar steunen en samen hopen op een kindje. De kracht van Hello baby zit in de uitwerking van deze personages. Hoewel hun persoonlijkheid, beroep en sociale achtergrond uiteenlopen, hebben ze een vurige kinderwens gemeen. Elk van de zes vrouwen heeft haar eigen verhaal en haar eigen verdriet. Haar eigen unieke manier om met de hoop en de teleurstellingen om te gaan. Kim Eui-Kyung schept een intieme sfeer en is niet bang om details uit het medische traject te belichten. Hoop en verdriet gaan hand in hand tijdens de eindeloze herhalingen van de procedures die de vrouwen ondergaan.
Twee jaar lang delen de dames wel en wee met elkaar, totdat een van hen verdwijnt uit de groepsapp. Wanneer ze een jaar later plots opduikt met het nieuws dat ze bevallen is van een baby komt alles op scherp te staan. Haar onaangekondigde moederschap roept vraagtekens op bij haar vriendinnen, maar als lezer heb je al snel door hoe de vork in de steel zit. Dat is echter helemaal niet erg: je moet geen thriller verwachten. De focus ligt op de mentale en fysieke inspanningen van de vrouwen om hun droom te verwezenlijken en de steun en vriendschap die ze bij elkaar vinden.
Als iemand me vraagt waarom ik een kind wil, weet ik niet wat ik moet zeggen. ‘Omdat ik mijn kind wil ontmoeten’ is het enige wat in me opkomt. Als het ooit zover komt, wil ik het in de ogen kijken en hallo zeggen.
Hello baby is geen verhaal over het krijgen van een kind. Het is een verhaal over het verlangen ernaar. Over vrouwen die in stilte hopen, lijden en soms voorzichtig troost bij elkaar vinden. Kim Eui-Kyung laat zien hoe kwetsbaar en complex het ivf-traject kan zijn.
Ein eindringlicher Roman über den gesellschaftlichen Druck auf Frauen, Mütter zu werden – erzählt aus der Perspektive von sechs Frauen, die sich in einer Kinderwunschklinik in Seoul begegnen. Obwohl ich selbst keinen Kinderwunsch habe, fand ich es spannend, Einblicke in die Erfahrungen von Frauen zu bekommen, bei denen es nicht „einfach so“ klappt.
Die Autorin verarbeitet ihre eigenen IVF-Erfahrungen während der Coronazeit, was dem Buch Authentizität verleiht. Kritisch sehe ich jedoch die wiederholte Bezeichnung von Embryos, Spermien und Eizellen als „Babys“. Aus emotionaler Sicht nachvollziehbar, aber wissenschaftlich ungenau und mit einem problematischen Unterton, der Schwangerschaftsabbrüche moralisch auflädt.
Insgesamt ein bewegender Roman, der wütend aufs Patriarchat macht – aber nicht ohne kritische Punkte.
Titel: Ein einfühlsamer Blick auf den unerfüllten Kinderwunsch und den Zusammenhalt betroffener Frauen.
Kurzmeinung: Ein berührender Roman, authentisch und viel Feingefühl.
Die koreanische Autorin und Essayistin Kim Eui-kyung öffnet ihrer Leserschaft eine fast noch geheime und tabuisierte Welt – die des unerfüllten Kinderwunsches.
Zunächst hat mich das eher künstlich bunte Cover, welches eine Art durchscheinendes Baby in mehrfacher Wiederholung zeigt abgeschreckt. Dennoch bin ich sehr froh, mich davon nicht weiter irritieren zu lassen, denn in diesem kleinen Roman stecken zahlreiche facettenreiche und lebensnahe Geschichten.
In „Hello Baby“ kommen abwechselnd sechs Frauen zu Wort, die alle den Wunsch nach einem eigenen Kind haben. Ihre Leidenswege sind dabei unterschiedlich, da sie auf verschiedenen Diagnosen basieren. Doch sie verbindet der Schmerz, die Sehnsucht, der Verlust – vor allem aber der ständige Druck von außen. Gemeinsam finden sie in einem Gruppenchat zueinander. „Nach dieser frustrierenden Erfahrung wurde ihr klar, dass sie Freundinnen brauchte. Freundinnen, die Verständnis für sie aufbrachten, die sich in der gleichen Situation befanden und ebenfalls sehnsüchtig auf ein Baby warteten.“ (Seite 50)
Was mich an diesem Buch besonders bewegt hat, waren neben den Schicksalen der Frauen vor allem der Zusammenhalt unter ihnen. Sie leiden miteinander, geben sich gegenseitig Halt und Ratschläge. Dabei schaffen sie es, neben Neid auch aufrichtige Freude zu empfinden, wenn es einer von ihnen endlich gelingt, schwanger zu werden.
„Hello Baby“ vermittelt für mich sehr eindrücklich die Emotionen, die eine Kinderwunschbehandlung mit sich bringt. Doch nicht nur das: Frau Eui-kyung zeigt auch gezielt die Schwächen der modernen Welt auf. Es ist egal, ob wir über Südkorea sprechen oder ein Land in Europa, wie Deutschland – überall herrscht Druck und Erwartungshaltung an Frauen im gebärfähigen Alter. Dieser beginnt bereits mit dem Zeitpunkt, wann es endlich soweit sein soll, und endet nicht, wenn sie Mutter werden. Die Frauen im Roman leiden besonders unter den Übergriffen ihrer Schwiegereltern, unter abwesenden Ehemännern, die sich nur teilweise für ihre Partnerinnen einsetzen oder sich um ihre Gesundheit kümmern. Zudem kämpfen sie darum, ihren Wunsch nach einem Kind auch im Berufsleben nicht aufzugeben.
Die Autorin hat sehr gut recherchiert und schafft es, eine Atmosphäre zwischen Sehnsucht und Enttäuschung eindrucksvoll zu vermitteln. Im Nachwort erwähnt sie ihre eigene Behandlung in einer Kinderwunschklinik, was man beim Lesen deutlich spürt. Das Buch wirkt dadurch auf mich aufrichtig und nahbar.
Auf den knapp 220 Seiten fühlt man sich schnell als eine Frau mitten in der Gruppe.
Diesen Roman würde ich jeder meiner Freundinnen wärmstens empfehlen.
Dieses Buch hat mich aus vielen Gründen neugierig gemacht; zwei der Hauptgründe sind, dass ich feministische Geschichten super gerne lese und zum Thema Mutterschaft bisher noch sehr wenig gelesen habe, und dass "Hello Baby" in Korea spielt, was auch noch eine Kultur spiegelt, in die ich bisher ebenfalls wenig Einblick hatte. Es war auf jeden Fall ein besonderes Leseerlebnis! Die Story ist abwechselnd aus der Perspektive mehrerer Frauen erzählt, die in einer Whatsappgruppe durch ihre Kinderwunschbehandlung verbunden sind und sich gegenseitig unterstützen. Jede dieser Frauen erlebt den bisher unerfüllten Kinderwunsch einhergehend mit unterschiedlichen Erschwernissen; sozialer und familiärer Druck, ihr Alter, finanzielle Sorgen, die eigene Karriere, unsopportive Ehemänner. Als eine der Frauen unerwartet die Geburt ihres Babys verkündet, nimmt die Geschichte außerdem eine spannende Handlung, die eine weitere wichtige Ebene aufmacht... Was mir besonders gefallen hat, war, wie prägnant in einer verhältnismäßig kurzen Geschichte sämtliche Erwartungen an Frauen* gezeigt werden, und wie es unmöglich ist, sie alle zu erfüllen. Die Headline des Klappentextes, "Wann ist eine Frau eine Frau?" trifft das für mich perfekt: wenn sie heiratet, sich um Mann und (Schwieger-)Eltern kümmert, wenn sie früh/ spät Kinder bekommt, wenn sie trotzdem arbeitet bis zum Entbindungstermin, wenn sie eine/ keine Nanny anstellt, wenn sie Schmerzen/ Fehlgeburten erleidet/ direkt weitermacht, ohne zu jammern, wenn sie die Scham ihres Mannes mitträgt, wenn sie einen Sohn auf die Welt bringt... ich könnte noch sehr lange weitermachen. Einige dieser Punkte scheinen kulturell bedingt in Südkorea schwerer zu wiegen, aber insgesamt beschreibt Kim Eui-kyung einen patriarchalen Kollektivanspruch. Einzig der Schreibstil hat mich hier und da etwas irritiert, kam mir eher distanziert und "berichthaft" vor, das kann aber auch an der Übersetzung liegen. Alles in allem wirklich lesenswert!
Das war ganz okay! In dem Buch geht es um 6 Frauen, die gemeinsam in dem Gruppenchat “Hello Baby” sind & alle versuchen, über IVF schwanger zu werden. Eines Tages meldet sich eine von ihnen, nachdem sie lange Zeit nicht aktiv war, um mitzuteilen, nun ein Baby zu haben. Nach und nach erhält man als Leser*in Einblick in alle IVF Reisen & Hintergründe der Frauen. Zuletzt in die, von der Frau, die schwanger geworden ist. Insgesamt war das Buch angenehm zu lesen, einfach zu verfolgen & beleuchtet, welcher Druck auf Frauen lastet, die schwanger werden wollen, es aber nicht können. Es ist ein sensibles Thema, was hier auch sensibel und einfühlsam behandelt wird. Manche Aspekte einer Fruchtbarkeitsbehandlung & deren Schmerz, haben mich wirklich schockiert & ich konnte einiges lernen. So richtig gepackt hat das Buch mich trotzdem nicht- sicherlich auch, weil ich aktuell nicht in einer vergleichbaren Situation bin. Ich fand es nur etwas schade, dass die Perspektive der sechs Frauen dann doch wirklich sehr ähnlich war. Es gibt ja sehr viele Gründe aus denen Frauen Schwierigkeiten damit haben, Kinder zu kriegen. Z.B eine queere Perspektive, hätte mich sehr interessiert, aber ich verstehe auch, dass die Autorin beim Schreiben eher in ihrem eigenen Erfahrungsbereich bleibt. Overall auf jeden Fall ganz interessant, mit einem unerwarteten Plottwist am Ende!
Sechs Frauen lernen sich in einer Kinderwunschklinik in Seoul kennen. Sie tauschen sich in einem Gruppenchat namens «Hello Baby» aus; eine von ihnen hat die Behandlungen allerdings bereits vor einem Jahr aufgegeben. Doch nun meldet sie sich plötzlich wieder – mit der Nachricht, unverhofft doch plötzlich Mutter geworden zu sein …
«Hello Baby» erzählt in nüchterner Sprache und ohne emotionale Tiefe von den IVF-Behandlungen, die die Frauen über sich ergehen lassen. Darüber hinaus erfahren sie grossen Druck aus der (Schwieger-)Familie, einen (männlichen) Nachkommen zu gebären. Im Job sollen sie entweder die gewohnte Leistung erbringen oder es ganz sein lassen. Schlussendlich dreht sich alles darum, ihren Zweck als Frau in der Gesellschaft zu erfüllen: Mutter zu sein. Das Buch ist somit ein gutes Porträt einer misogynen, patriarchalen Gesellschaft – erzählt davon allerdings recht emotionslos.
Voor de Koreaanse schrijfster en haar Koreaanse lezers gaat dit verhaal over de periode die bestaat voordat een zwangerschap überhaupt begint. Dat lezen we zelfs in het nawoord door Kim Eui-kyung.
Voor mij, een Westerse lezer, gaat dit boek vooral over de enorme familiedruk, over de emotioneel onbeschikbare Koreaanse mannen, over vreselijke Koreaanse schoonmoeders, over peer pressure onder Koreaanse vrouwen, de werkdruk, de sociale norm etc. Het is geen wonder dat het geboortecijfer in Zuid-Korea zo laag is als het daar is ( laagste van de wereld)!
Het boek leest vlot, elk hoofdstuk is geschreven vanuit het perspectief van steeds een andere vrouw uit het app-clubje 'Hello Baby', ze hebben allemaal met elkaar gemeen dat ze onder behandeling zijn bij 's lands beste vruchtbaarheidskliniek.
Interesting story - I enjoyed looking at fertility treatments from South Korean perspectives. Sometimes it gave the impression of being very futuristic/onrealistic, how being involuntarily childless is very complicated and what effects it could have on the human psyche. I could often relate, some parts were new to me which I found refreshing. Stories were told from the perspective of many individuals: their individuality seemed secondary to their experiences, which made it difficult at times to tell them apart, especially when the names seemed rather unfamiliar and similar to other individuals to me as a western reader. Nonetheless I did enjoy this novel and how the writer managed to capture the soul crushing journey walking a fine line between hope and desperation.
Dun boekje dus je bent er zo doorheen, maar het “verhaal” stelt ook niet zo veel voor. Gemiste kans aangezien ik het concept wel heel interessant vind!
trotz des relevanten themas (gesellschaftliche erwartungen vs biologische uhr/krankheiten/frausein im 21. jahrhundert) hat mich der roman leider kalt gelassen. der berichtton, der gleichbleibend die frauen vorstellt, die für mich ausschließlich aufgrund ihres berufs unterscheidbar waren, hilft dabei nicht und hat bei mir eher desinteresse geweckt. ebenso der sehr flache spannungsbogen, der durch das plötzlich erscheinende baby aufgebaut der showdown am ende war für mich nicht nachvollziehbar, vermutlich weil der ton davor distanziert und sehr höflich war und ich die freundinnenschaften als sehr beiläufig empfand. das gemeinschaftsgefühl, das sich auf den letzten seiten aufbaut, war bei mir wirklich nur dort vorhanden und vor allem dadurch bedingt, dass die frauen gemeinsam im gleichen boot sitzen. generell hat sich das ende messy & rushed angefühlt, dass sie dann alle so tränen in den augen hatten, hat mich null berührt. warum die frauen all die strapazen der ivf auf sich nehmen, blieb für mich verborgen – der erwartungsdruck von seiten der familie oder auch ein eher diffuser druck von auf frauen generell werden angesprochen, ein wirkliches bedürfnis scheint es keiner zu sein. dieses spannungsfeld lässt eui-kyung für mich leider zu unerforscht und das hinterfragen durch die frauen bleibt oberflächlich.
auch ich bin enttäuscht, dass das cover mithilfe von ai erstellt wurde.
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten wie man auf ein Buch aufmerksam wird. Manchmal sucht man gezielt nach Büchern von bestimmten Autorinnen und Autoren, weil man die früheren Werke geliebt hat oder sehnsüchtig auf eine Fortsetzung einer Reihe wartet. Sehr häufig, vor allem wenn man durch einen Buchladen schlendert, ist es das Cover, das einen neugierig macht. Bei diesem Buch war es eine Diskussion in einem Forum die mich aufmerksam hat werden lassen, denn das Cover hat mich anfänglich nicht angesprochen.
Als ich das Buch dann endlich in der Hand hatte, wollte ich es gar nicht mehr weglegen und habe es auch wirklich innerhalb weniger Stunden fertiggelesen. Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen und mich nicht mehr losgelassen. Einer der Gründe ist sicherlich, dass ich auch persönliche Erfahrungen mit dem Thema habe. Der andere Grund ist aber, dass die Autorin es wirklich geschafft hat ein faszinierendes Buch zu schreiben.
Besonders spannend finde ich das die Autorin, oder eventuell liegt es auch an der Übersetzung, einen verhältnismäßig neutralen und nüchternen Ton gewählt hat, obwohl das Thema äußerst emotional ist. Der eine oder die andere mag sich daran stören, für mich war das aber kein Widerspruch in sich. Denn trotz des distanzierten Tonfalls wurden die Emotionen sehr gut transportiert.
In der Geschichte begleiten wir sechs Frauen die sich aus den verschiedensten Gründen einer Kinderwunschbehandlung oder genauer gesagt einer IVF-Behandlung unterziehen. Diese teils sehr unterschiedlichen Frauen haben alle eines gemeinsam, nämlich den unerfüllten Kinderwunsch. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig und werden von der Autorin Kim Eui-kyung sehr genau beschrieben, so dass man auch ohne Vorwissen alles verstehen kann. Dies gilt auch für die Behandlung an sich und was dafür alles zu tun ist und den Frauen abverlangt wird. Denn es sind in erster Linie die Frauen, die ein Martyrium ertragen müssen, sowohl körperlicher als auch seelischer Natur.
Vor allem die psychische Komponente kommt in diesem Buch deutlich zur Geltung; der gesellschaftliche Druck der vor allem von Seiten der (Schwieger-) Familie auf die Frauen ausgeübt wird. Dies ist meiner Meinung nach auch der meist unterschätze Punkt, wenn es um Kinderwunschbehandlungen geht und vermutlich auch einer der Gründe, warum so wenige Paare offen darüber reden. Denn spannenderweise hat sich die Anzahl der IVF-Behandlungen in den letzten Jahren deutlich erhöht, und dies nicht nur in Südkorea, sondern auch in anderen Ländern, dennoch spricht kaum ein Paar offen und ehrlich darüber. Natürlich handelt es sich um ein sehr privates Thema und ist leider auch mit vielen Schuldgefühlen verbunden, trotzdem plädiere ich dafür, dass damit viel freier umgegangen werden sollte. Ich habe die Hoffnung, dass dadurch das Stigmata das (ungewollt) Kinderlose erhalten ein wenig gemildert wird. Und ein Stigma bekommt man als kinderlose Frau ab einem gewissen Alter und ja ich muss es noch einmal betonen, als Frau. Denn es ist immer die Frau, die gefragt wird, wann sie denn endlich Kinder bekommen wird. Wobei ich allein diese Frage mehr als nur übergriffig finde, ist es doch gleichzeitig auch die Frage, ob man mit seinem Partner regelmäßig intim ist. So etwas Privates würde aber eher nie jemand fragen, vor allem nicht Arbeitskollegen oder Schwiegereltern.
Ich ziehe meinen imaginären Hut vor der Autorin Kim Eui-kyung, denn sie hat all dies in Worte zu fassen ohne moralischen Zeigefinger oder ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken.
Für mich persönlich war dies ein besonderes Lesehighlight, dass ich von Herzen gerne weiterempfehle, und zwar nicht nur Menschen, die dieses Thema in irgendeiner Art und Weise betrifft.
"Hello Baby" heißt der Gruppenchat, in der sich die sechs kinderlosen Frauen Munjeong, Hyekyoung, Unha, Sora, Jeonghyo und Jiun austauschen, die sich in der Baby-Angel Fruchtbarkeitsklinik in Südkorea kennengelernt haben. Bisher konnte keine von ihnen auf natürlichem Weg schwanger werden und so versuchen sie es nun mit den Möglichkeiten, die eine Kinderwunschklinik bietet. Im Gruppenchat tauschen sie sich über ihre schmerzhaften und kräftezehrenden Behandlungen aus, schimpfen über die Lebensgefährten und schildern ihre Eindrücke und den wachsenden Duck durch Eltern und Schwiegereltern - denn die Verzweiflung schweißt sie zusammen. Doch als Jeonghyo sich plötzlich mit einem Babyfoto meldet, schlägt diese Nachricht ein wie eine Bombe, hat sie doch vor einem Jahr ihre Behandlungen eingestellt.
➸ Der Autorin Kim Eui-kyung gelingt es in "Hello Baby" die emotionalen und gesellschaftlichen Herausforderungen, denen Frauen in patriarchalen Strukturen ausgeliefert sind, sensibel und eindringlich zu schildern. So erfahren wir in jedem Kapitel etwas mehr über das Leben der sechs verschiedenen Frauen und die Verfahren, die in der Kinderwunschklinik angewandt werden. Dabei legt sie jegliche Arten von körperlichen und seelischen Schmerzen offen und als Leser durchlebt man dadurch eine große Bandbreite an Gefühlen, wobei Angst, Hoffnung, Scham, Freude und Leid nah beieinander liegen. Aber auch Fehlgeburten, Ausschabungen und die erneute Entnahme von Eizellen sind Themen, die oft allein auf den Schultern der Frauen ruhen, während den Männer jegliches Versagen in Abrede gestellt wird. Dabei macht Autorin sowohl die individuellen Schicksale ihrer Figuren sichtbar, aber auch jene, durch die jede einzelne von ihnen zusehends den Mut verliert, jemals Mutter werden zu können.
All das (und noch mehr) wird in einer respektvollen Art und Weise geschildert und die Frauen bekommen eine durchaus gute Charaktertiefe, dennoch hatte ich nie das Gefühl wirklich nahe dran zu sein - stattdessen blieb ich ein Beobachter aus der Ferne.
Fazit: "Hello Baby" ist ein eindrucksvolles Plädoyer für Empathie und Selbstbestimmung und stellt die Frage, was es in der heutigen Zeit heißt eine Frau zu sein. Der Schreibstil war mir persönlich zwar etwas zu nüchtern, hat aber auch dafür gesorgt, dass man bei diesem doch recht intimen und tabuisierten Thema nicht komplett emotional überrollt wurde. Definitiv lesenswert!
Ein Roman wie ein Gruppenchat voller Sehnsucht, Stärke und Solidarität Was für ein wunderbarer Roman. Hello Baby ist kein lauter, dramatischer Titel – und trotzdem hallt er lange nach. Kim Eui-kyung erzählt die Geschichten mehrerer Frauen, die sich alle in einer südkoreanischen Kinderwunschklinik begegnen – nicht im Wartezimmer, sondern über einen Gruppenchat. Was sie verbindet, ist der Wunsch nach einem Kind. Doch wie unterschiedlich dieser Wunsch aussehen kann, wie individuell jeder Weg, jede Hoffnung, jedes Scheitern ist – das zeigt die Autorin mit beeindruckender Klarheit und viel Einfühlungsvermögen. Wir erleben die ganze Bandbreite: Frauen, deren Partner kaum befruchtungsfähige Spermien haben. Frauen, die vorsorgen und Eizellen einfrieren. Andere, die nach unzähligen Versuchen mit hormonellen Behandlungen kämpfen – und eine, die bereits Kinder hat und sich trotzdem alles andere als "angekommen" fühlt. Was diese Frauen teilen, ist nicht nur der Ort, an dem sie medizinische Hilfe suchen. Es ist der Druck von außen, die Leere innen, das ständige Kreisen um Zyklus, Chancen und Scheitern. Es ist der gesellschaftliche Blick auf Frauen, die „noch keine Kinder haben“ – und die implizite Erwartung, dass man eben "alles dafür tun muss". Mich hat der Roman auf mehreren Ebenen berührt: Zum einen ist da der klare, unaufgeregte Schreibstil, der dennoch tief trifft. Jede Perspektive ist präzise und glaubhaft gezeichnet – nichts wirkt überzogen oder gekünstelt. Zum anderen war es die Ehrlichkeit, mit der Kim Eui-kyung die realen Schattenseiten von Kinderwunschbehandlungen zeigt: körperlich, emotional, gesellschaftlich. Und das, ohne zu verurteilen oder zu dramatisieren. Besonders stark fand ich den Aspekt, dass nicht nur der unerfüllte Wunsch thematisiert wird, sondern auch, was danach kommt: das Muttersein, das eben nicht nur Glück bedeutet. Auch diese Stimme bekommt Raum. Und sie zeigt deutlich: Frau sein ist nie einfach – egal, ob mit oder ohne Kind. Für Frauen mit Kinderwunsch kann dieser Roman eine stille Begleiterin sein, eine Stimme, die Verständnis schenkt. Für andere vielleicht ein Trigger – denn das Thema ist sensibel, schmerzhaft, sehr persönlich. Für mich war es vor allem ein eindrucksvoller Einblick in die Welt der Kinderwunschkliniken – und in die besondere Situation in Südkorea, wo der gesellschaftliche Druck auf Frauen besonders groß ist. Kim Eui-kyung, selbst betroffen, lässt ihre eigene Erfahrung spürbar in den Text einfließen – ohne ihn zu dominieren. Dadurch wirkt der Roman authentisch und sehr nahbar. Am Ende bleibt das Gefühl, Teil dieser Gruppe gewesen zu sein – und ein tiefer Respekt für jede einzelne dieser Geschichten.
In einer südkoreanischen Kinderwunschklinik treffen mehrere Frauen aufeinander, alle zwischen Mitte 30 und Mitte 40. Ihre Hintergründe sind verschieden, aber sie verbindet der Wunsch nach einem Baby, für den sie vieles bereits sind zu tun, sie nehmen Schmerzen und immer wiederkehrende Enttäuschung auf sich, und schöpfen immer wieder Hoffnung, zumindest, so lange es geht.
In Südkorea scheint dies ein alltägliches Phänomen zu sein, obwohl oder vielleicht auch weil es das Land mit der geringsten Geburtenrate weltweit ist. Die Gründe dafür werden hier nur angerissen. Die Autorin gehört selbst zu den Betroffenen, was sie letztlich zu diesem Roman inspiriert hat.
Die Gründe, warum die hier vertretenen Frauen ohne Nachhilfe nicht Mutter sein können, sind vielfältig, manchen war ihre Karriere zunächst wichtiger, andere hatten erst spät einen Kinderwunsch, eine möchte gar vorsorgen, und nicht bei allen ist die Frau an der Kinderlosigkeit schuld. Viele haben zusätzlich das Problem, dass die Familie drängt. Die körperliche Last haben ausschließlich die Frauen zu tragen, sie müssen sich schmerzhaften Behandlungen unterziehen, sie müssen hautnah erleben, ob es geklappt hat oder nicht, nicht wenige Männer ziehen sich eher zurück und unterstützen nicht. Dass diese gesellschaftskritischen Aspekte nicht nur typisch für Südkorea sind, sondern im Grunde global auftreten, dürfte klar sein.
Man lernt die Frauen trotz der Kürze des Romans gut kennen, sie bekommen alle ein Kapitel, in dem man ihren Werdegang erfährt, so dass man schließlich auch mit ihnen mitfühlen kann. Interessanterweise ist darunter auch eine Frau, die gar nicht zur Gruppe der kinderlosen Frauen gehört, sondern im Gegenteil innerhalb kurzer Zeit drei Kinder bekommen hat. Doch auch sie hat es ihre Probleme, ein Kind zu haben heißt nicht, dass man dann wunschlos glücklich ist.
Der Twist gegen Ende schockiert, zeigt er doch, wohin Verzweiflung führen kann. Insgesamt bringt der Roman Nachdenkenswertes mit, lässt sich aber auch gut lesen.
Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch haben es aus verschiedenen Gründen nicht leicht, und tun oft alles, um ihren Wunsch doch noch erfüllt zu bekommen. Die Autorin nimmt mit in eine Kinderwunschklinik und zu einigen der Patientinnen, und bringt zum Nachdenken.
Ich hatte einige Probleme mit diesem Buch. Alles in allem: gefallen hat es mir nicht wirklich. Ich versuche meine Gedanken kurz und bündig zusammen zu fassen.
- Es wird sehr oft der Begriff "Baby" verwendet. An sich habe ich damit kein Problem, denn darum geht es ja in dem Buch, den sehnlichen Babywunsch zu erfüllen. Mir gefällt es nicht, in welchem Kontext das Wort gebraucht wird, denn es wird oft einfach falsch verwendet. In den meisten Fällen handelt es sich, zumindest hier im Buch, um ein Embryo oder Fötus. Ein richtiges Baby ist es erst, wenn es geboren wurde. Es werden sogar Spermien oder Eizellen manchmal mit Babys verglichen und das ist faktisch falsch und gibt medizinisch und wissenschaftlich ein komplett falsches Bild ab. Mich hat es sehr gestört. - Durch meinen ersten Stichpunkt habe ich sehr starke prolife bzw konservative vibes bekommen. - Die Übergange von den verschiedenen weiblichen Charakteren war - zumindest im Hörbuch - schwer nachzuvollziehen. Für mich gab es manchmal keine klare Trennlinie und Abgrenzung zueinander. - Was ich sehr traurig bzw merkwürdig fand, dass keine einzige Frau nur einen Gedanken an eine mögliche Adoption verschwendet hat. Was mich zu meiner Theorie kommen lässt: ich glaube, dass keine der Frauen wirklich Mutter werden wollte oder sich zumindest keine tiefgründigeren Gedanken um das Thema gemacht hat. Sie hatten alle verschiedene Gründe angegeben wie z.B. Druck von den Schwiegereltern, aber keine schien aufrichtig sich zu freuen. Warum wollen sie Kinder? Warum die schmerzhaften Strapazen auf sich nehmen? Ich verstehe, dass das Gefühl einer Schwangerschaft ein wichtiger Teil ist, aber wenn der Wunsch nach einem Kind so groß ist und die Fälle von Unfruchtbarkeit sich so häufen, würde ich persönlich dann doch über eine Adoption nachdenken. Dass das hier aber nicht passiert ist, sagt mir, dass der eigentliche Kinderwunsch nicht getrieben ist vom Grund ein Kind per se zu haben, sondern dem gesellschaftlichen Wettbewerb des biologischen Kindes stand zu halten. - Für mich war das alles leider nicht tiefgründig genug, ich hätte mir sehr gerne gewünscht, dass die Themen ein wenig mehr komplexere Züge annehmen. Leider ein Reinfall für mich.
Erwartungen an Frauen in Südkorea, unerfüllter Kinderwunsch und Solidarität.
Wir begleiten sechs Frauen jenseits der vierzig, die sich teils seit Jahren in der größten Kinderwunschklinik Koreas behandeln lassen und sich in einem gemeinsamen Chat gegenseitig Mut machen, ihr Wissen teilen und Trost spenden. Die Rahmenhandlung spielt an einem einzigen Tag und zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, während wir gleichzeitig in Rückblenden die einzelnen (Leidens-)Geschichten aller Frauen kennenlernen.
Alle Frauen hegen einen Kinderwunsch, sind sonst aber ganz verschieden: da ist diejenige, die einen intrinsischen Wunsch nach einem Kind verspürt; diejenige, die den Forderungen ihrer (Schwieger-)Eltern gerecht werden will; diejenige, die sich wegen schlechter Kindheitserfahrungen ein eigenes Kind und eine stabile Familie wünscht und diejenige, die ihre Eizellen einfrieren lässt, weil sie gerade noch ihre Erwerbsarbeit priorisiert, später aber nicht unbedingt einen Mann, aber sehr wohl ein Kind haben möchte.
Obwohl ich mich bislang wenig mit Kinderwunsch, künstlicher Befruchtung und In-Vitro-Fertilisation (IVF) auseinandergesetzt habe, fand ich das Thema sofort spannend. Eine Kinderwunschklinik in Seoul? Ist Südkorea nicht seit Jahren das Land mit der niedrigsten Geburtenrate der Welt? Das Land, das mit der feministischen 4B-Bewegung (u.a. Nein zur Ehe und zum Kinder bekommen mit Männern) Schlagzeilen macht? Wie geht man in dieser Kultur mit Frauen um, die einen (unerfüllten) Kinderwunsch hegen?
„Ihr war auch der Gedanke gekommen, dass Heirat und Kinder womöglich die größten Hindernisse für weiblichen Erfolg darstellten.“
Mich haben schon „Kim Jiyoung, geboren 1982“ von Cho Nam-Joo und „Die Vegetarierin“ von Han Kang sehr beeindruckt. Beide Bücher beschäftigen sich ebenfalls mit Rollenverteilung und Erwartungen an Frauen und ich war neugierig auf eine weitere Perspektive. Tatsächlich fand ich gerade das kulturelle Umfeld spannender als die medizinischen Aspekte: die selbstverständliche und subtile Glorifizierung von Erwerbsarbeit, die Bedeutung der Schwiegereltern, der Erwartungs- und Rechtfertigungsdruck, der unabhängig von den Gründen der Unfruchtbarkeit nur auf den Frauen zu lasten scheint, die Rolle (aller) Frauen und das fehlende Engagement der Männer bei der Kinderbetreuung und nicht zuletzt die staatlichen Maßnahmen gegen die sinkende Geburtenrate wie beispielsweise IVF-Urlaubstage, die aufgrund der gefürchteten Kommentare der Kolleg:innen jedoch oft nicht genommen werden. Interessant fand ich auch, dass Katholizismus immer wieder eine Rolle spielt.
Trotz des eher nüchternen Schreibstils konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und habe mit den Frauen gelitten, war mit ihnen traurig, wütend, es einfach nicht recht machen zu können, und habe mich mit ihnen gefreut. Während des Lesens erschien mir das ein oder andere doch etwas überzogen, doch im Nachwort erzählt Kim Eui-kyung von ihrer eigenen Erfahrungen mit einer Kinderwunschklinik - und es wird klar, wie nah ihr Roman an der Realität liegt und weshalb sie fachliche und emotionale Aspekte so hervorragend miteinander kombiniert. Das Buch lehrt sehr viel über Schwangerschaft, IVF und Kinderwunschbehandlung im Allgemeinen und obwohl ich das wirklich interessant fand, besteht in der Detailtiefe mein einziger Kritikpunkt: Es gibt so viele teils kleinteilige Erklärungen, dass ich mich zwischendrin gefühlt habe, als würde ich ein Sachbuch lesen. Das ist okay, ich mag Sachbücher, doch „Hello Baby“ ist ein Roman und bei einem solchen wünsche ich mir eher einen Figuren- oder Handlungsfokus. Beides kam stellenweise fast etwas zu kurz, auch wenn sachliche Erläuterungen, Rahmenhandlung und persönliche Geschichten insgesamt sehr gut miteinander verwoben werden.
Wer sich wirklich gar nicht für Kinderwunschbehandlungen oder koreanische Kultur interessiert, dürfte sich bei diesem Buch etwas langweilen. Allen anderen würde ich „Hello Baby“ klar empfehlen - Offenheit für diese Themen lohnt sich!
"Hello Baby" von Kim Eui-kyung erzählt die Geschichte von sechs Frauen, die sich über ihren unerfüllten Kinderwunsch kennenlernen und darin Gemeinschaft finden.
Anfangs fiel es mir etwas schwer, trotz Interesse in die Geschichte hineinzufinden. Das liegt zum Teil daran, dass die Erzählstimme eher nüchtern ist und zunächst viele technische Informationen und Abläufe der IVF-Behandlungen behandelt werden. Außerdem konnte ich mich ohne eigenen Kinderwunsch, und somit emotionale Nähe zum Thema, nicht ausreichend in die Perspektive einfühlen. Vielmehr habe ich mir die Emotionen aus den zum Teil schwerwiegenden Eingriffen, den Rückschlägen und dem schier endlosen Durchhaltevermögen der Frauen abgeleitet, für welches ich große Bewunderung habe. Und auch das letzte Drittel mit einem sich ankündigenden Twist hat noch an Spannung zugenommen und mich schlussendlich nachdenklich gemacht.
Sehr gelungen fand ich auch die Beobachtungen der Autorin, inwieweit Frauen, im Gegensatz zu ihren Männern, schon lange vor einer möglichen Schwangerschaft die beinahe alleinige Verantwortung tragen, sowohl für das Scheitern des Kinderkriegens, als auch für die zum Teil schmerzhaften und kräftezehrenden Eingriffe, die sie wieder und wieder über sich ergehen lassen. Dabei haben mich besonders der gesellschaftliche, wie auch der (groß-) elterliche Druck auf die Frauen entsetzt. Zu den gesellschaftlichen Einflüssen Südkoreas zu dem Thema kann ich nicht mehr sagen, als ich selber durch das Buch erfahren habe. Insgesamt unterscheiden sich die Kernaspekte wie Misogynie oder die Diskriminierung von Müttern, beispielsweise am Arbeitsplatz, wohl wenig von dem, was ich auch hier erlebe und mitbekomme.
Anmerkung: Das Buchcover wurde leider mithilfe von midjourney.ai erstellt, was ich erst nach Erhalt des Buches gesehen habe. Die Nutzung von KI beeinflusst für gewöhnlich meine Konsumentscheidungen, weswegen ich das hier zumindest nicht unerwähnt lassen möchte.
Kim Eui-kyung erzählt in Hello Baby die Geschichte von sechs Frauen, die sich in einer Fruchtbarkeitsklinik in Seoul begegnen – verbunden durch einen tiefen, oft unausgesprochenen Wunsch: Mutter zu werden. Über eine gemeinsame Chatgruppe namens »Hello Baby« stehen sie in engem Kontakt, tauschen Hoffnungen, Rückschläge und Zweifel aus. Der Roman beleuchtet eindrucksvoll den gesellschaftlichen Druck auf Frauen, sich über Mutterschaft zu definieren – und die Unsichtbarkeit, die mit unerfülltem Kinderwunsch oft einhergeht.
Was mir besonders gefallen hat, war die ehrliche, aber nie gefühlsduselige Darstellung dieses existenziellen Themas. Trotz meiner persönlichen Erfahrungen blieb der Roman für mich überraschend nüchtern – nicht, weil es an Tiefe mangelte, sondern weil die südkoreanischen sozialen Strukturen in Familie und Beruf so anders sind als die hiesigen. Gerade dieser kulturelle Abstand hat für eine gewisse Distanz gesorgt und mir ermöglicht, die Geschichte mit Neugier und Reflexion zu lesen, ohne emotional überrollt zu werden.
Kim Eui-kyung gelingt ein sensibles, klug komponiertes Porträt weiblicher Lebensrealitäten – mit viel Respekt für die unterschiedlichen Wege, auf denen Frauen mit gesellschaftlichen Erwartungen ringen. Die überraschende Wendung rund um die Figur Jeonghyo verleiht dem Roman zudem eine geheimnisvolle, beinahe krimihafte Note.
Ein starkes, leises Buch über Sehnsucht, Solidarität und Selbstbestimmung – unbedingt lesenswert.
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich nicht so genau, was in diesem Buch auf mich zukommen würde. Die Geschichte, die Autorin Kim Eui-kyung, geschaffen hat, konnte mich dann jedoch stark für sich einnehmen! Sprache und Schreibstil, übersetzt durch Inwon Park, haben mir gut gefallen. Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen, ich war sofort in der Story gefangen und konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Erzählt wird die Story aus verschiedenen Perspektiven: den Mitgliedern des Hello-Baby-Chats. Dabei wird der Fokus auf sechs Frauen und deren unterschiedliche Geschichten gelegt. Somit wird sowohl die grundlegende Handlung, welche die sechs einzelnen Frauen miteinander verbindet, als auch die einzelnen Schicksale der Frauen in den Fokus gestellt. Ein angenehmer und kurzweiliger Aufbau der Story. Zunächst hatte ich Schwierigkeiten alle Zusammenhänge und Verbindungen zu verstehen, da ich die Namen nicht immer korrekt den Personen zuordnen konnte. Mit der Zeit gelang es mir immer besser, was zum Lesefluss beigetragen hat. Ich hätte mir gewünscht an einigen Stellen noch mehr Tiefe und weitere Auseinandersetzung mit den individuellen Problemlagen zu lesen. Die Thematik der ungewollten Kinderlosigkeit ist unterrepräsentiert und häufig schambehaftet, umso wichtiger sind Texte wie dieser hier. Der persönliche Bezug der Autorin lässt die Thematik noch eindringlicher wirken. Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen, ich persönlich hätte mir jedoch stellenweise mehr Tiefgang gewünscht.
Hello Baby ist ein sehr informatives Buch, was ich in dem Ausmaß nicht erwartet habe aber sehr gut finde. Als Mutter von drei (inzwischen erwachsenen Kindern) hat mich die Story wahnsinnig berührt. Ich habe durch Bekannte / Kollegen mitbekommen wie belastend der Prozess um künstliche Befruchtung sein kann bzw wie furchtbar eine Fehlgeburt ist. Ein Thema was auch in unserer Kultur - leider - ziemlich häufig und doch meist verschwiegen wird. Ausgehend von eigenen Erfahrungen schildert die Autorin die Erlebnisse mehrerer südkoreanischer Frauen in einer Kinderwunschklinik. Mir war nicht mal im Ansatz bewusst was für ein großes Thema dies in Südkorea ist, ein Land mit einer sehr niedrigen Geburtenrate und sehr vielen Fruchtbarkeitsbehandlungen. Wie so oft ist dies eine überwiegend von Frauen erlebte physische und psychische Achterbahnfahrt. Sie sind dem gesellschaftlichen und familiären Druck ausgesetzt (es darf doch nicht am Mann liegen) und durchlaufen die Behandlungen meist alleine. Alle Ehemänner im Buch spielen so eine unscheinbare Rolle, sie sind nicht mal einen Namen wert. Die Frauen dagegen halten zusammen, tauschen im Gruppenchat Tipps aus und unterstützen einander. Ja, die asiatischen Namen sind mir fremd und ich brauche immer etwas länger zur Unterscheidung der Charaktere. Auch der Schreibstil unterscheidet sich ein wenig zu dem was ich sonst lese. Daher finde ich es besonders schön auf diese Art und Weise ein klein wenig in eine fremde Kultur eintauchen zu können, dies war hier sehr gelungen. In Kombination mit dem Thema auf jeden Fall eine Lesehighlight.
Für mich war dieser Roman so etwas wie eine Docu-Fiktion – auch wenn ich nicht weiß, ob es diesen Ausdruck überhaupt gibt. Einerseits lernt man enorm viel über künstliche Befruchtung, besonders über die In-vitro-Fertilisation, andererseits entfaltet der Text zugleich ein Gesellschaftsbild. Nicht nur das medizinische Verfahren steht im Mittelpunkt, sondern auch die sozialen Erwartungen in Südkorea und das, was Frauen und Männer daraus machen.
Besonders eindrücklich fand ich, wie stark der Druck auf den Frauen lastet, Nachwuchs zu bekommen – und wie tief und existenziell der eigene Kinderwunsch empfunden wird. Viele der Protagonistinnen erleben die Behandlungen im „letzten Moment“ ihrer Fruchtbarkeit, sie nehmen fast unmenschliche Strapazen und Schmerzen auf sich, häufig ohne Unterstützung oder gar Verständnis durch ihre Ehemänner. Oft kommt noch der Druck der Schwiegereltern hinzu, meist in Gestalt der Schwiegermutter.
Das Buch macht erfahrbar, dass der Kinderwunsch fast wie ein Trieb wirkt – nicht nur individuell, sondern auch gesellschaftlich geformt. Im Erzählen privater Schicksale öffnet der Roman den Blick für größere gesellschaftliche Fragen.
Was für mich allerdings ein Manko war: die Sprache. Ich hätte mir gewünscht, dass der Text literarisch stärker gestaltet wäre. An manchen Stellen wirkt er eher dokumentarisch, beinahe wie eine Reportage. Das ist spannend, aber als Roman hätte ich mir ein sprachlich anspruchsvolleres Niveau erhofft.
📚 Weitere Rezensionen auf Deutsch findest du auf meinem Goodreads- und LovelyBooks-Profil.
Hello Baby ist ein Buch, das mir echt gut gefallen hat. Schon das Cover ist total besonders – sehr modern, fast ein bisschen wie ein Kunstwerk. Das passt auch super zum Thema, denn Kinderwunsch ist gerade ein Thema, über das zum Glück immer mehr gesprochen wird. Dass es dazu jetzt auch ein Buch gibt, finde ich richtig gut – und noch spannender, dass es in Südkorea spielt. Für mich war das ein interessanter Blick von außen, weil man sonst selten so direkt Einblicke in andere Kulturen bekommt, vor allem zu so persönlichen Themen.
Was ich auch toll fand: Es gibt viele verschiedene Frauenfiguren im Buch, und jede hat ihre eigene Geschichte und Perspektive. Das zeigt, wie unterschiedlich der Umgang mit Kinderwunsch sein kann – manchmal traurig, manchmal hoffnungsvoll, manchmal auch ganz sachlich. Das macht das Buch vielseitig, aber ich muss sagen: Manchmal war es ein bisschen schwer, den Überblick zu behalten, weil doch viele Geschichten auf einmal erzählt werden.
Trotzdem war der Schreibstil total mitreißend. Ich konnte mich gut in die Figuren hineinversetzen, vieles hat mich emotional wirklich berührt.
Ich würde Hello Baby auf jeden Fall weiterempfehlen – nicht nur für Leute, die sich gerade konkret mit dem Thema beschäftigen. Es ist für alle spannend, die sich einfach mal mit einem wichtigen, oft noch tabuisierten Thema auseinandersetzen wollen. Und ja: Auch Männer sollten das ruhig lesen.