Von Ina Haller habe ich schon einige Regionalkrimis gelesen. Sie habe mich blendend unterhalten und mich fleißig rätseln lassen. Als ich ihr neues Werk „Aargauer Vergeltung“ gesehen habe, da habe ich gleich zugegriffen. Das ca. 272 Seiten starke Werk ist Ende Januar im Verlag emons erschienen. Das emons-typische Cover hat mich gleich fasziniert. Das Blutrot der Blätter umgeben von den weißen Eiskristallen vor dem grauen Hintergrund lenken meinen Blick sofort auf den Titel. Neugierig starte ich in die Geschichte. Eine junge Autorin stirbt. Ihr Name ist Melissa Sonderegger und sie hat gerade mit ihrem Debütroman die Bestsellerlisten gestürmt. Davon träumt jeder Autor. Exakt wie die Tote in ihrem Krimi starb Melissa an einer Vergiftung. Andrina fragt sich, ob das ein Zufall ist. Als die Verlagsräume verwüstet werden und eine Kollegin von ihr verschwindet, ist ihr schnell klar, dass das kein Zufall ist. Von der ersten bis zur letzten Seite gelingt es Ina Haller, meinen Geist mit ihrer Geschichte zu beschäftigen. Einmal mit dem Lesen gestartet, gelingt es mir nicht, das Buch wieder aus der Hand zu legen und so lese ich „Aargauer Vergeltung“ an einem Abend durch. Doch keine Angst. Die Autorin hat ihren Kriminalroman in 20 Kapitel unterteilt. Es ist durchaus möglich, das Werk in mehreren Teilen zu lesen. Es gelingt mir nur nicht. Früh präsentiert mir Ina Haller die tote Melissa Sonderegger. Ihren Spannungsbogen pflegt sie geschickt mit immer neuen Informationen, die mich regelmäßig neu denken lassen. Sie beschäftigt mich nebenbei mit vielen Themen der Bücherwelt, z. B. mit Fragen nach dem Urheberrecht, Künstlicher Intelligenz oder Chat Gpt. Relativ früh habe ich zwar die richtige Ahnung, dass Melissa ihr Buch vielleicht nicht selber geschrieben hat, doch die Auflösung der Autorin haut mich vom Hocker. Alles in allem hat Ina Haller mit „Aargauer Vergeltung“ einen Regionalkrimi aus der Schweiz auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Wer Krimis zum Miträtseln liebt, der ist hier richtig. Von mir bekommt die Autorin 5 kriminell gute Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.
Andrina arbeitet im Korrektorat des Buchverlages Cleve. In ihren Zuständigkeitsbereich fällt die Betreuung der Bestsellerautorin Melissa. Die hat so ihre Besonderheiten und Andrina mag nicht die Zusammenarbeit mit ihr nicht wirklich, aber als wichtige Autorin des Verlags muss sie dies nun mal tun. Als sie in der Mittagspause mit ihrer Kollegin Gabi in Aargau unterwegs ist, bemerkt sie ein Polizeiauto vor einem Wohnhaus in dem Melissa wohnt. Marco der Freund von Gabi ist ebenfalls dort im Einsatz, da er Polizist ist. Eine Nachbarin, die die Tote gefunden hat, bestätigt dass es sich um Melissa handelt. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf und hat die Verlagsmitarbeiter im Blick. Die Frage, wo der Mörder bleibt, vorerst im Dunkeln. Der Krimi „Aargauer Vergeltung“ von Ina Haller ist ein sehr spannender, regionaler Krimi aus der Schweiz, Das Cover ist für mich ohne Bezug zum Inhalt, aber ein gut gewähltes Wintermotiv. Dafür ist die Sprache, aber sehr zielführend und mit den eingefügten Begriffen, die nur in der Region benutzt werden, auch sehr authentisch. Es ist schon eine sehr gute Idee, der Mord an der Krimi Bestsellerautorin. Dann auch noch vergiftet. Ein spannend entwickelter Plot und auch die einzelnen Figuren entwickeln im Fortlauf der Story ihre Eigenheiten, sei es die Verlagsmitarbeiter oder aber auch die Polizisten, die auch noch teilweise mit den Verlagsmitarbeiterinnen befreundet sind. Aber aus dieser Bredouille weiß der Autor einen eleganten Ausweg, der auch im richtigen Leben immer wieder hilfreich ist. Der Spannungslosen ist gut aufgebaut und es gibt auch manch überraschende Wendung bis zum Ende. Ich finde diesen regionalen Krimi sehr gelungen, spannend und interessant und in einem Milieu, dass nicht so häufig Thema eines Krimis ist. Ich finde diesen Krimi empfehlenswert für alle, die auch an Regionen interessiert, die in dem Krimi mit eingebunden sind.
Ina Haller ist eine meiner Lieblingsschweizerautorinnen! Sie schreibt mit geballt schweizerdeutschen Wörtern (die hinten im Buch übersetzt werden) und damit bringt sie sehr viel Lokalkolorit und Charme in das Buch. Zudem gibt es noch weiteren Lokalkolorit, was mir sehr gut gefällt.
Ihre Charaktere sind gut ausgefeilt und die Krimis sind auch ohne weitere Vorkenntnisse der restlichen Serie zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig, es wird mir nie langweilig. Dieser Krimi gefällt mir besser, als die anderen, weil die Hauptprota nicht so sehr leiden muss, wie sonst. Es ist trotzdem sehr spannend und man erwartet Sachen, die unbedingt eigentlich sofort eintreffen, aber dann doch nicht und somit bleibt die Spannung erhalten.
Der einzige Wehrmutstropfen, den das Buch hat, ist, dass es einfach zu schnell ausgelesen ist. 2 Abende und das Buch gehörte schon der Vergangenheit an und ich dachte, oh man, und jetzt muss ich wieder ein Jahr (?) auf das nächste Buch warten? Allerdings habe ich noch nicht alle Bücher der Serie gelesen, daher kann ich die zwischendurch lesen. Außerdem gibt es zwei schöne Rezepte im Buch.
Mein – Lesezeichenfees – Fazit: Ein weiterer Höhepunkt im Lesejahr und wir sind erst im Februar (!), spannend, unterhaltsam und einfach spitze! 10 Feensternchen für das Buch.
War einfach nicht meins leider, die zweite Hälfte habe ich aus reiner Langeweile nur noch Quergelesen da lange die Spannung fehlte, die kam dann erst in den letzten Paar Kapiteln auf. Liest sich auf jedenfall flüssig.