Selbstauslöschung der Menschheit – die atomare Gefahr
Seitdem die Supermächte große Kernwaffenarsenale besitzen, ist die Menschheit Wir können unsere gesamte Zivilisation in kürzester Zeit auslöschen und den Planeten in eine radioaktive Ödnis verwandeln. Es hängt von allen außenpolitischen Akteuren ab, wie wahrscheinlich ein Atomkrieg wird. Wir sollten die äußerste Gefahr nicht Durchdachte Sorgen, so der Essay, sind etwas anderes als Panik oder German Angst.
Ich habe dieses Buch vor allem aus Neugier gelesen. Einerseits schätze ich es sehr, dass die Gefahren von Atombomben überhaupt einmal direkt angesprochen werden. Andererseits sehe ich mich aber nach der Lektüre auch nicht besser informiert als vorher. Vieles ist knapp referiertes, altbekanntes Wissen, während die Fallanalyse im letzten Kapitel (Russisch-Ukrainischer Krieg) mir zu spekulativ vorkommt. Müller hat weder die sicherheitspolitische Expertise noch Zugang zu Quellen, so dass ich mich frage, ob es irgendeinen Unterscheid macht, ob Müller Vermutungen anstellt oder ich in meiner Freizeit oder ich irgendjemanden auf dem Marktplatz befrage. Das ist in Teilen natürlich die Pointe: Die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs lässt sich so genau nicht angeben, weshalb wir die Gefahr ernst(er) nehmen sollten. Allerdings braucht man für diesen Punkt nicht seitenweise Nacherzählung der Bennett-Verhandlungen 2022. Ich frage mich ohnehin, welche Reaktion Müller mit seiner Warnung erreichen will. Das Vertrackte ist nun einmal, dass oft genug nicht wirklich bekannt ist, ob eine Maßnahme die Gefahr steigert, senkt oder unverändert lässt. Hat die Wahl von Trump die Gefahr eines Atomkriegs erhöht, gleich gelassen oder verringert? Würden Taurus-Lieferungen die Gefahr erhöhen, gleich lassen oder verringern? Ich habe schon Argumente für alle Antworten gehört. Was hilft eine Warnung, solange unklar bleibt, wovor sie warnt?