Warum wissen wir so wenig über den zweitgrößten Kontinent der Erde? Wenn Afrika in den Medien auftaucht, dann meist nur im Zusammenhang mit negativen Nachrichten. Dabei hat dieser Erdteil so viel mehr zu bieten. Das ist der Ausgangspunkt für Stève Hiobis Der mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnete Afrofluencer klärt über die Geschichte des vielseitigen Kontinents auf und teilt sein Wissen über Afrika mit uns. So zeigt er beispielsweise, dass der Kaiserschnitt zuerst in Uganda erfolgreich durchgeführt wurde und analysiert, warum der Kolonialismus noch lange nicht vorbei ist. Immer im Blick bleibt die Was hat das mit uns zu tun? Ein faktenreiches und unterhaltsames Buch über einen Kontinent, in dem nicht nur die Wiege der Menschheit, sondern auch ihre Zukunft liegt.
Ein sehr empfehlenswertes Debütwerk von Steve Hiobi, der vielen wohl insbesondere durch seine Social Media Kanäle ein Begriff sein wird, auf denen er seit Jahren Wissen über den afrikanischen Kontinent vermittelt.
Das Buch nimmt sich der monumentalen Aufgabe an, einen weit gefächerten Einblick in die Geschichte und Kulturen der 54 Länder Afrikas zu geben. Das geschieht durch Vignetten-artige Kurzgeschichten zu einer Auswahl an Ländern, die Aspekte wie Kultur, Musik, Geschichte, bedeutende Persönlichkeiten oder aber Traditionen aufgreifen und den Schwerpunkt nach Bedarf legen. Dazu gehört an vielen Stellen auch die Wissensvermittlung von kolonialer Geschichte, die teilweise sehr schwer zu lesen, aber umso wichtiger zu vermitteln ist. Auch die Verbindungen zu der heutigen Post-kolonialen Zeit wird hierbei des häufigeren thematisiert. Gleichzeitig schafft es Hiobi aber auch, für europäische LeserInnen eine Impression afrikanischer Länder zu schaffen, die weit über das Leid hinaus geht, das deren Bevölkerung angetan wird und wurde.
Jedes der im Buch thematisierten Länder könnte selbst ein ganzes Buch füllen, daher ist es wenig verwunderlich, dass die einzelnen Ausführungen sich teilweise “zu kurz” angefühlt haben. Das ist an dieser Stelle aber nicht weiter tragisch, denn das Buch ermutigt hier stark dazu, an das Gelesene in Eigenrecherche anzuknüpfen.
Am Ende des Tages sollte man sich nach einem guten Sachbuch klüger, weniger ignorant und mit einem extra bisschen Empathie ausgestattet fühlen. Und das hat dieses Buch sehr gut geschafft. Großes Lob 🤞🏼
Ein klein wenig hin- und hergerissen bin ich schon was dieses Buch angeht. Grundsätzlich: sehr schöner Ansatz und wirklich sehr vielfältig und tiefgründig recherchiert. Es wurde erst einmal der große Zusammenhang Afrikas umrissen. Und da liegt auch mein Problem - im Titel. Eine Zusammenfassung über die Geschichte, vor allem der letzten Jahrhunderte, eines riesigen Kontinentes. Es ist eben nicht „alles über Afrika“. Natürlich nicht. Trotzdem stört es mich. Es verallgemeinert am Ende eben doch wieder einen sehr breit aufgestellten Kontinenten und gibt vor, auf nicht mal 250 Seiten, alles davon zu erfassen. Find ich echt schade. Es passt ins narrativ, dass man eben schon gewohnt ist: „Afrika - hä? Ist das kein Land? Sprichst du nicht Afrikanisch?!“ Vielleicht war Hiobi sich dessen bewusst und vielleicht ist es bewusst gewählt. Mich holts aber nicht ab, es ärgert mich. Also: anderer Titel, andere Intention (grober Überblick) und es hätte mich schon ziemlich gut zufriedengestellt. Wenn man diese Intention unterstellt, gefällt der Inhalt. :)
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Ich bin erst seit kurzem auf Instagram und gar nicht auf TikTok vertreten, deshalb war mir Stève Hiobi bisher kein Begriff. Ich bin eher zufällig auf sein Buch "All about Africa" gestoßen.
"All about Africa" als Buchtitel zu wählen, ist natürlich eine ganz schöne Ansage. Und selbst als eine Person, die lediglich Schulwissen über Afrika vorweisen kann, war mir klar, dass Stève Hiobi natürlich NICHT alles über Afrika in einem Buch (zumal mit gerade einmal 256 Seiten inklusive eines umfangreichen Anhangs) präsentieren kann.
Was Stève Hiobi aber super geschafft hat, das ist, einen tollen ersten Einblick in die Vielfalt Afrikas zu bieten. Es obliegt dann den interessierten Leser*innen, sich gegebenenfalls weiter mit diesem Kontinent zu beschäftigen.
Mir hat zunächst vor allem Stève Hiobis Schreibstil gefallen. Er wendet sich direkt an seine*n jeweilige*n Leser*in, so dass ich oft den Eindruck hatte, er spräche direkt zu mir. Das fand ich super, zumal mich dieser lockere Stil gut bei der Stange gehalten hat, eben weil nicht an ein trockenes Sachbuch erinnerte und dadurch zu keiner Zeit Langeweile aufkam.
Die Kapitel an sich sind nicht lang. Sie wirkten dadurch auf mich immer ein bisschen wie eine Einladung, einfach ein bisschen weiterzulesen. Ja, es fiel mir schwer, das Buch beiseite zu legen.
Aufgrund der Größe Afrikas, der vielen verschiedenen Länder und damit einhergehend der vielen verschiedenen Völker sowie Sitten und Gebräuche und geschichtlichen Hintergründe, kann der Autor in vielen Belangen nur an der Oberfläche kratzen. Hiobi erhebt aber auch nie den Anspruch, mehr abliefern zu wollen. Er selbst ist sich darüber im Klaren, dass Afrika zu vielfältig ist, um dem Kontinent und seinen Bewohner*innen mit nur einem Buch gerecht werden zu können.
Was Hiobi aber ganz wunderbar schafft ist, den Kontinent und seine Menschen abseits von weißem Überlegenheitsdenken zu präsentieren. Er geht auf das vorkoloniale Afrika genauso ein wie das heutige, moderne Afrika. Einen großen Raum nimmt auch der Kolonialismus ein, den Hiobi sehr gut einzuordnen weiß. Ebenso wie alle anderen Themenfelder, die Hiobi in seinem Buch aufgreift, hat auch dieses meiner Meinung nach genau die richtige Länge, um seine Leser*innen erstens bei der Stange zu halten und zweitens trotzdem das Wesentliche herauszuarbeiten.
"All about Africa" habe ich als eine Einladung verstanden, mir mit diesem Buch erst einmal einen Überblick abseits des gängigen Schulwissens zu verschaffen und dann für mich zu entscheiden, welche Themen mich so sehr interessieren, dass ich mich anderweitig näher mit ihnen beschäftige.
Fazit: "All about Africa" ist ein super Einstieg für alle, die sich näher mit dem Kontinent Afrika und seinen Bewohner*innen beschäftigen möchten. Inhalt und Erzählstil sind eine Einladung, uns wenigstens ein bisschen mit Afrika und seiner Geschichte und seinen Menschen zu beschäftigen. Ich kann das Buch nur empfehlen!
Meine Hyperfokus auf Afrika begann Anfang 2023, als ich gemeinsam mit der wundervollen Nadège Kusanika an deren Buchprojekt arbeiten durfte. Seitdem habe ich: Prägungen und Vorurteile hinterfragt, meine Privilegien reflektiert, einige Bücher gelesen, zu denen ich üblicherweise nicht gegriffen hätte und Stève Hiobis Accounts auf Instagram und TikTok entdeckt.
Wenn ihr ihm noch nicht folgt, dann tut das (@brudersteve), denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es euch wie mir geht und ihr viel zu wenig über Afrika wisst. Ich jedenfalls habe in meiner Schulzeit über den Kolonialismus gelernt (aus einer nicht besonders reflektierten Perspektive, Gruß an die Schulbuchverlage!) und ein bisschen was über Ägypten. Das war es dann aber auch. Und das muss sich ändern.
Als @brudersteve postet Stève regelmäßig Reels mit Ereignissen aus der afrikanischen Geschichte, Lebensgeschichten berühmter Personen des Kontinents oder einfach interessante Fakten über Afrika. Kein einziges seiner Reels hat mich nicht ein wenig schlauer zurückgelassen, als ich es zuvor gewesen bin.
In „All About Africa“ versammelt Stève nun die wichtigsten Ereignisse ausgewählter afrikanischer Länder und erzählt von berühmten Persönlichkeiten des Kontinents. Ob es um den syrischen Missionar Frumentius geht, der das Christentum ursprünglich nach Afrika gebracht haben soll oder um Patrice Lumumba, den ersten Premierminister der unabhängigen Republik Kongo, der unter Beteiligung des belgischen und amerikanischen Geheimdienstes ermordet wurde. Oder um die Sapologie, die kongolesische Bewegung, der staatlichen Autorität die Stirn zu bieten und mit eleganter Kleidung das Leben zu feiern.
All das ist prägnant geschrieben und in kurzen Kapiteln aufbereitet, sodass sich das Buch über ein paar Tage hinweg gut snacken lässt. Wobei der Inhalt oft nicht besonders snackable ist, was an den historischen Tatsachen liegt und nicht an Hiobis Schreibe.
Trotz all des Lobes habe ich auch ein paar – kleinere – Kritikpunkte: Die Kapitel wirkten oft fragmentarisch und so gern ich sie gelesen habe, hat mir doch hin und wieder der rote Faden gefehlt. Zwischendrin gab es erzählende Passagen, die ich sehr gemocht habe, die für mich aber in diesen Fällen nur an der Oberfläche gekratzt haben, wo es an anderen Stellen schon fast zu detailliert in die Tiefe ging.
Der Titel impliziert eine umfassende Thematik, aber es gibt eben noch so viel mehr über Afrika zu wissen, so viel mehr zu lesen. Das Buch lädt zu tieferen Recherchen ein, liest sich aber stellenweise wie ein Geschichtsbuch, was zu Lasten des Leseflusses geht.
Auch Buchempfehlungen am Schluss haben mir gefehlt, aber Mr. Google ist ja nur einen Klick weit entfernt und genau das ist es, was das Buch tut: Auffordern, die Arbeit zu tun, selbst aktiv zu werden.
Insgesamt ein sehr, sehr lesenswertes Buch, dem definitiv sehr bald all die anderen Bücher mit Afrika-Thematik, die noch auf meinem Lesestapel liegen, folgen werden.
“All about Africa - Was du über den Kontinenten wissen solltest” ist ein Sachbuch von Stève Hiobi. Hiobi - geboren in Kamerun, aufgewachsen in Deutschland - ist ein Afrofluencer und informiert in dieser Eigenschaft auf Social Media über den afrikanischen Kontinenten, räumt mit Vorurteilen auf, erkundet die Geschichte und Kultur und wirft einen Blick hinter die negativen Schlagzeilen. Und das tut er nun auch in Form dieses Buches.
In überschaubaren Kapiteln führt Hiobi durch eine Auswahl der 54 Staaten des afrikanischen Kontinents, berichtet mal über (untergegangene) Kulturen und Königreiche, die koloniale Vergangenheit und deren Auswirkungen, modernen Imperialismus, Sprachkulturelle Feinheiten, aufstrebende Musikkultur und noch einiges mehr. Die Informationen bewegen sich dabei über das ganze Spektrum von Funfact und Nice to know bis zu den grossen Aha- und Wtf?!-Momenten. Und ich räume hier gerne ein, dass mir mal wieder peinlich bewusst wurde, wie mein Bewusstsein immer wieder verdrängt, dass der territoriale Kolonialismus in Afrika erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts überwunden wurde. Und vom wirtschaftlichen Imperialismus spricht ja niemand… Gerade in diesem Punkt liegt, in meinen Augen, Hiobis grosser Verdienst. In leicht verständlicher Sprache zeigt er komplexe Abhängigkeitsverhältnisse und ihre Folgen auf - so trocken und kompliziert, dass man davor die Augen verschliessen muss, ist bei ihm weder Geschichte noch (wirtschaftliche und politische) Gegenwart. Der persönliche, kumpelhafte Stil mit dem humorvollen Unterton, den Hiobi in den thematisch leichteren Kapiteln anschlägt, verleihen dem Buch zudem eine angenehme Atmosphäre.
Es ist, als wäre ich auf eine kleine Entdeckungsreise gegangen, ein Abenteuer von zu Hause aus. Inhaltlich ist “All about Africa” eher breit aufgestellt, geht aber punktuell und exemplarisch doch tief - immer grad so tief, dass ich zwar genug bekomme, aber eigentlich doch noch mehr möchte. Es regt zur Recherche an. Oder dazu, dem Autor auf einem seiner Kanäle zu folgen. Persönlich hätte ich thematisch gerne mehr von Menschen wie Wangari Maathai und ihren Projekten gelesen, von Afrikas eigenem Weg in und Ausblick auf die Zukunft. Denn mit 1.5 Milliarden Menschen ist Afrika die wohl grösste marginalisierte Gruppe der Welt - wie dieser Kontinent in die Zukunft geht, wird für uns alle noch von Bedeutung sein. Also Augen auf und den ersten Schritt auf diesen faszinierenden Kontinent zugemacht!
Ich bedanke mich beim Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar! Meine Meinung bleibt natürlich und wie immer trotzdem meine eigene.
Ich kenne "deinbrudersteve" von Social Media, auch wenn ich nicht religiös seine Videos und Beiträge verfolge, habe ich doch instinktiv die Verbindung von dem Buch zu ihm geschlossen. Ich wollte schon immer mehr Bücher über Afrika und afrikanischer Literatur lesen, wieso nicht also mit der Geschichte Afrikas anfangen?
Ich muss sagen, dieses Buch hat mich innerhalb der wenigen Seiten sehr viel gelehrt, was ich nicht wusste oder mir nicht recht bekannt war. Oft habe ich auch Künstler*innen, Könige und Herrscher nochmal nachgegoogelt, weil ich deren Leben oder Werke super interessant fand. Von Kolonialismus, Königen, Traditionen, Politik, Wirtschaft, Sport, Musik und vieles mehr, war für jeden etwas dabei. Viele Beiträge waren nur kurz angerissen, weshalb ich mir da mehr Ausführungen gewünscht hätte. (Vielleicht kommt ja ein zweites Buch!) Ich wünschte es würden mehr Bücher auf dem deutschen Markt erscheinen, die falsche Vorurteile oder falsche Kenntnisse im Gedächtnis der Menschen challengen würden. Bücher wie diese - oder zumindest die wichtigsten Themen daraus - sollten definitiv im Lehrplan mit aufgenommen werden.
Mein vielleicht größter Kritikpunkt ist die willkürliche Art und Weise wie die kurzen Beiträge zusammengewürfelt wurden. Man ist von einem Thema zum nächsten gesprungen ohne eine gute Überleitung zu haben und das hat mir gefehlt. Ich war beinahe wie vor den Kopf gestoßen, als man innerhalb eines Paragraphen von afrikanischen Schönheitsidealen zu Genoziden gewechselt ist.
Ansonsten finde ich das dieses Buch mehr gelesen und besprochen werden sollte, auch in Bezug zu Deutschlands Gräueltaten während der Kolonialzeit. Falls der Autor mehr Bücher schreibt, würde ich sie auf jeden Fall kaufen und lesen!
Ta da: mein erstes Jahreshighlight, und sicherlich eines der besten Non Fiction-Bücher, die ich in meinem ganzen Leben gelesen habe.
Das hatte mehrere Gründe. Zum einen ist es leicht verständlich, und deswegen sehr flüssig zu lesen. Zumindest, was den Erzählstil angeht. Der Autor bietet hier viele interessante, und deswegen spannende Informationen. Dabei hatte ich nie das Gefühl, dass diese einfach herunter gerattert werden, sondern habe mich durch die angemessene Portion Humor stellenweise auch unterhalten gefühlt. Mitgenommen habe ich viel neues Wissen über Afrika als Kontinent, aber auch über die einzelnen Länder, die auch gesondert bearbeitet werden.
Dass ich viele sachliche Informationen bekommen habe, ist die eine Sache. Viel eindrücklicher fand ich jedoch, was das Buch mit mir persönlich gemacht hat. Mir war nicht bewusst, dass alles, was ich bisher an "afrikanischer Kultur" aufgenommen habe, aus einer europazentrierten Sichtweise transportiert wurde. Viele Dinge werden schlichtweg falsch, oder aus einer rassistischen Sichtweise heraus geschildert. Mit Vorurteilen und Klischees wird hier also gnadenlos aufgeräumt. Mich hat es stellenweise sehr bedrückt, wie wenig ich über die afrikanische Kultur wusste, bzw. wie verzerrt meine Wahrnehmung war. Auch war mir die Vielfältigkeit Afrikas überhaupt nicht bewusst.
Sehr geschockt war ich auch von den extremen Nachwirkungen des Kolonialismus. Damit ist das System keine Sache der Vergangenheit, ganz im Gegenteil. Wirtschaftliche Abhängigkeit, Ausbeutung und struktureller Rassismus sind leider noch immer an der Tagesordnung. 😔
Fazit: Ein Buch, das ich am liebsten jedem (!) in die Hand drücken würde.
Das Debütwerk von Stève Hiobi hat mich auf eine Reise durch vielfältige afrikanische Länder mitgenommen.
Das spannende Sachbuch gibt einen ersten Einblick in die komplexe Geschichte afrikanischer Länder. Nicht nur auf die kulturell-traditionelle Vielfalt der Länder, sondern auch auf die Verflechtung von politisch-historischen Ereignissen wird Bezug genommen. Dabei gehören Aspekte wie das vorkoloniale Zeitalter, die traditionelle Lebensweisen, die Riten, die Religionen, die Musik, die Kunst, die Gleichberechtigung, die bedeutenden Persönlichkeiten, die Errungenschaften, der Kampf gegen die Ausbeutung, das moderne Afrika und die Rolle der afrikanischen Diaspora in der post-kolonialen Zeit und vieles mehr zu den Themenschwerpunkten, die je nach Abschnitt unterschiedlich variieren.
Stève Hiobi gelingt es mit einer gut verständlichen, klaren und humorvoll-lockeren Sprache die Geschichten mit unserer Gegenwart zu verknüpfen und lädt uns europäische LeserInnen ein eine womöglich für uns ungewohnte Perspektive, nämlich eine afrozentrische Perspektive des Lesens einzunehmen. Diese Perspektive schafft eine neue Impression, die die vielfältigen Geschichten der afrikanischen Länder frei von falschen Narrativen erzählt. Zusätzlich werden wir LeserInnen ermutigt, Themen durch Eigenrecherche weiter nachzugehen.
Für mich unter dem Strich ein gelungenes Buch und ein Must-have für Afrika interessierte Menschen, die mehr über das Kontinent erfahren möchten und Lust auf wissensreiche Geschichten haben.
Ich habe in meinem bisherigen Leben so wenig über Afrika gelernt (außer der Konolial- und Sklavenhandelsgeschichte, und auch das nur in sehr groben Zügen), dass ich mir nicht sicher war, wo ich überhaupt anfangen soll, um das zu ändern. Und dann entdeckte ich All About Africa in der Bibliothek. Dieses Buch war für mich ein super Einstiegspunkt, um einen ersten Einblick in eine Vielzahl der unglaublich vielfältigen und geschichtsträchtigen afrikanischen Kulturen zu erhalten. Ich fand persönlich insbesondere die Kapitel über Ghana, Kamerun und Kenia wahnsinnig interessant; genauso die Persönlichkeiten, die beleuchtet wurden, wie z. B. Wangari Maathai. Selbstverständlich wird auch der europäische Kolonialismus und die unfassbare Gewalt und Unterdrückung, die mit ihm einhergingen, thematisiert, weil er die Vergangenheit und Gegenwart nahezu aller afrikanischen Völker und Staaten entscheidend geprägt hat und weiterhin beeinflusst. Ich freue mich, dass ich auch hier meine Wissenslücken etwas verkleinern konnte, auch wenn am Thema selbst keine Freude zu finden ist. Ich habe viel dazugelernt, und habe jetzt noch mehr Lust, mehr über den Kontinent herauszufinden.
Ich folge dem Autor Stève Hiobi auf Instagram, und da mir der Content dort schon sehr gefiel, wollte ich dann auch sein Buch lesen.
Ähnlich wie in den Videos sind die Themen im Buch nie ein Deep-Dive, sondern eher ein kurzer Aha-Moment, der dann ein Sprungbrett sein kann, um sich selbst auf Spurensuche zu begeben. Der Mix aus Kultur, Geschichte und Politik, war unterhaltsam und informativ, und die Sprache ist ähnlich wie in den Videos locker und spricht einen direkt an.
Da ich hier und da mal Karten oder auch Personen gegoogelt habe, um für mich besser einzuordnen von welchem Land wir jetzt in welches Land gesprungen sind, oder wie ich mir die beschriebene Person vorzustellen habe, hielt es sich mit der Verwirrung in Grenzen. Vielleicht wären ein paar mehr schwarz-weiß Fotos, oder auch eine Karte des Kontinents, im Buch aber doch ganz hilfreich gewesen.
Der Titel „All about Africa“ ist wahrscheinlich etwas gewagt gewählt, denn natürlich kann nicht alles über Afrika auf etwa 230 Seiten erzählt werden. Stève Hiobi erzählt stattdessen von etwa 20 Ländern und hat für jedes ein Thema, eine Geschichte oder Person ausgewählt anhand der er das jeweilige Land vorstellt. Herausgekommen ist ein Überblick der einem vor allem die eigenen Leerstellen aufzeigt.
Ich hätte mir tatsächlich gewünscht, dass einige Geschichten noch weiter erzählt werden oder mehr mit einander verbunden werden. Zwar habe ich einiges Neues gelernt, jedoch beschleicht mich auch das Gefühl, dass vieles nur als „gefährliches“ Halbwissen hängen geblieben ist bzw. sich mir viele Zusammenhänge noch nicht erschlossen haben. Der Anspruch des Buches ist jedoch bestimmt auch nicht, ein Lehrwerk über den gesamten Kontinent zu sein, sondern mit Vorurteilen zu brechen und die Vielfalt Afrikas abzubilden und das ist gelungen.
Was mit aber sehr gefehlt hat, ist die Abbildung einer Karte, um sich zu orientieren. In diesem Zusammenhang kann ich sehr die App „Seterra“ empfehlen, um die eigenen Geografie-Kenntnisse aufzufrischen. Außerdem hätten mir manchen Begriffe in Lautschrift geholfen, um das Gelernte dann auch korrekt wiedergeben zu können.
Was weiß ich über Afrika? Das war die Frage, die ich mir gestellt habe, bevor ich mit dem Buch "All about Africa" von Stève Hiobi angefangen habe. Schon nach den ersten Seiten war mir klar: ich weiß herzlich wenig. Und ich halte mich für aufgeklärt und offen.
Der Autor zeigt im rasanten Schnelldurchlauf durch Zeit und Länder, was der Kontinent Afrika zu bieten hat, wie alt und umfangreich seine Geschichte ist und wie viel durch Kolonialismus, Rassismus und Ausbeutung bis heute zerstört und unterdrückt wird.
Ich empfand die Lektüre als lehrreich und werde die vielen Fakten nutzen, um selbst weiter zu recherchieren.
4 Sterne. Sehr interessantes Thema (bzw. Themen), guter Schreibstil. Zwischendurch waren Stellen, die nicht gut lektoriert waren (z.B. Absätze, die sich wiederholten oder hier und da fehlende Einordnungen/Infos oder auch öfters thematische, sich nicht gut einfügende Sprünge). Außerdem hätte dem Buch ein Bereich mit mehr und mit Farbfotos sehr gut getan (ironischerweise soll ein Schwarzweißfoto die rote Haarpflege zeigen...).
Als Einstieg in die Thematik empfehlenswertes Buch, dass einen kurzen Abriss über Geschichte und Kulturen des afrikanischen Kontinents und deren Verflechtung mit anderen Teilen der Welt beleuchtet. Mancher Themenwechsel kommt zwar etwas abrupt daher, und es ist für mich das erste Sachbuch, in dem die Leserschaft geduzt wird, jedoch stellt es eine weitere Bereicherung bei der Vermittlung von Wissen und Erfahrungen aus besagtem Erdteil dar.
Sehr viel Info auf sehr kurzem Raum. Sehr viel Politik, teilweise einfach als eine Aneinanderreihung von Zahlung und Fakten. Die kurzen Einschübe zu Kultur, Musik und Tradition fand ich spannend und haben das ganze Buch etwas aufgelockert.
Inhaltlich eigentlich sehr interessant, aber unglücklich aufgebaut. Lies doch dennoch gut weg. Ich hätte gern eine Landkarte gehabt und einen kompletten Länderkompass mit jedem einzelnen Land.
Teilweise etwas oberflächlich, aber dafür schneidet er viele Regionen und historische Ereignisse an. Macht Lust, tiefer in die afrikanische Geschichte einzusteigen!
Sehr schönes informatives Buch. Es hat mein Wissen über Afrika deutlich erweitert. Außerdem erzählt es Geschichte, nach der man sonst gezielt suchen muss.