Festlich soll es sein, glänzend und gemütlich. Kinderaugen leuchten, die Familie kommt zusammen, und an Liebe wird nicht gespart. Freude soll herrschen, Besinnlichkeit und Wärme. Doch woher nehmen und nicht stehlen, wenn die Verwandtschaft bucklig, der Tannenbaum verwachsen und der Festschmaus misslungen ist? Für heiter-subversive Stimmung in der Heiligen Nacht sorgen Geschichten von Daniela Krien, Ildikó von Kürthy und Daniel Glattauer. Mit einem Originalbeitrag von Mareike Fallwickl.
In dieser Anthologie wird sich wohl für jeden Lesenden und jede Stimmung eine passende Geschichte zur Weihnachtszeit finden. Mareike Fallwickls herrlicher Beitrag war dabei einer meiner absoluten Highlights!
Von all den Geschichten, die in diesem Band gesammelt wurden, haben mir nur folgende gefallen:
- Der Baum auf dem Dach - Yvonne Zitzmann - Ella und die Dame in Rot - Seraina Kobler - Der alte Mann und der Bär - Janosch - Fünfzig Mark und ein fröhliches Weihnachtsfest - Hans Fallada
Das mag sich vielleicht auf den ersten Augenblick nach viel anhören, ist es aber nicht. Viele Geschichten waren einfach nur unglaublich komisch - im negativen Sinne und viele unglaublich veraltet. Die erste Geschichte, die versuchte, mit veralteten Rollenbildern zu brechen, war zu forciert und letztlich gesagt, dass in der neuen Generation alles paletti sei, was nicht stimmt. Also sehr mittelmäßiges Buch.
Sehr überrascht war ich von Remarque - mein absoluter Lieblingsautor - ich wusste, dass er wahnsinnig verliebt in Marlene Dietrich war und sie ihn am Ende hat sitzen lassen und auch während der Affäre oft betrogen hat. Sein verletztes Herz kann man den in den folgenden Jahren geschriebenen Büchern (anhand der darin vorkommenden Frauen) sehr gut ablesen.
Aber irgendwie hat es mich schockiert seinen Brief an sie zu lesen. Er hat so viel Liebe und schreibt, um ihr zu schreiben - er hat nichts, was er ihr mitteilen kann. (Fühle ich). Ich weiß, nicht ob er gewollt hätte, dass solch intime Gedanken und Gefühle seinerseits publiziert werden. Ich finde er schreibt privat ganz anders als öffentlich (was ja eigentlich selbstverständlich ist, aber daran denkt man nicht, als Leser).