Ein sagenumwobener Schatz, das osmanische Heer vor Wien – und die Henkersfamilie mittendrin
1683: Das Reich ist in Gefahr, denn das osmanische Heer steht kurz vor Wien und ein vernichtender Krieg scheint unausweichlich. Auch um den alten Henker Jakob Kuisl steht es schlecht, körperliche Schmerzen und Sorgen plagen ihn. Umso erstaunter ist er, als er einen Brief von seinem früheren Weggefährten Nepomuk erhält, der ihn bittet, nach Passau zu kommen, um bei der Bergung eines Schatzes zu helfen. Jakob Kuisl tritt diese letzte große Reise in der Hoffnung an, mit seinem Anteil des Schatzes seiner Familie das Bürgerrecht zu erkaufen. Doch als der Henker in der Stadt an der Donau ankommt, macht er eine schreckliche Sein Freund wurde auf entsetzliche Weise ermordet. Schnell erfährt Kuisl, dass er nicht der Einzige ist, den Nepomuk nach Passau gebeten Vier frühere Kameraden haben ebenfalls Briefe erhalten. Und so schließen sich die fünf alten Söldner zusammen, um herauszufinden, wer Nepomuk getötet hat – und warum ...
Oliver Pötzschs historische Romane begeistern ein Mit der Mischung aus farbprächtigem Zeitkolorit und spannenden persönlichen Verwicklungen ist »Die Henkerstochter und das Vermächtnis des Henkers« ein großartiger Roman, in dem eine ganze Welt steckt.
Oliver Pötzsch is a German writer and filmmaker. After high school he attended the German School of Journalism in Munich from 1992 to 1997. He then worked for Radio Bavaria. In addition to his professional activities in radio and television, Pötzsch researched his family history. He is a descendant of the Kuisle, from the 16th to the 19th Century a famous dynasty of executioners in Schongau.
Ich freu mich immer über einen neuen Band der Henkerstochter, die mich schon sehr viele Jahre lang begleitet und immer gut unterhält! Oliver Pötzsch recherchiert großartig über die Ereignisse der damaligen Zeit (was man auch im Nachwort nachlesen kann) und beschreibt auch hier wieder ein authentisches Bild über die Umstände des Krieges und dem Leben der Reichen und Armen.
Das osmanische Heer steht vor Wien und die Truppen ziehen sich rund um Passau zusammen, um der Stadt zu Hilfe zu eilen.
Erzählt wird wieder aus verschiedenen Perspektiven. Der Henker Jakob Kuisl ist mittlerweile schon sehr in die Jahre gekommen, aber ein Brief von seinem alten Freund Nepomuk und die Aussicht auf einen Schatz lässt ihn nochmal eine Reise antreten, die ihn in seine Vergangenheit führen wird. Hier hat der Autor einiges über die Schrecken des Krieges mit eingeflochten und wie sich dieser vor allem auch auf die Menschen auswirkt, die sich mitten darin befinden. Ich kann mir nicht vorstellen, wie traumatisch diese Erfahrungen sind, auf Befehl andere töten zu müssen und wie man sich verändert, wenn man in dieser Rolle "gefangen" ist und keine andere Möglichkeiten hat, wenn man selbst überleben möchte. Und zu welch grausamen Taten man fähig ist. Auch der Henker hat so einige dunkle Geheimnisse, weshalb er wohl auch zum Trinker geworden ist, um zu vergessen und wieder zur Menschlichkeit zurück zu finden.
Simon und Magdalena müssen ihre Dienste am königlichen Hof unter Beweis stellen und werden gegen ihren Willen in viele Ereignisse hineingezogen. Ebenso ihr Kinder Peter und Sophia. Gerade die kleine Tochter ist allerdings Feuer und Flamme, wenn es um das Aufdecken eines Mordfalls geht und steckt ihre neugierige Nase in Dinge, die sie wieder einmal in Gefahr bringen.
Aber auch Paul spielt eine entscheidende Rolle. Er gilt ja als das "schwarze Schaf" der Familie und muss seinen Platz im Leben erst finden.
Jeder von ihnen ist eigen und als Person sehr gut einschätzbar. Sie alle sind unterschiedlich und haben andere Anschauungen, was das Leben und ihre Ziele betrifft und halten dennoch als Familie zusammen, was eine sehr schöne Botschaft ist!
Jedes Kapitel ist mit Ort und Zeit eingeleitet, was einem direkt einen guten Überblick gibt. Gerade was die Nachforschungen über den Schatz und den Mörder betrifft, kann man hier gut mitraten, wer wann wo war und welche Personen damit zusammen hängen könnten. Es gibt viele Spuren und Hinweise und es hat viel Spaß gemacht, ihnen zu folgen - auch wenn ich schon recht bald geahnt habe, wer hinter allem steckt. Die Spannung war dennoch da, denn durch die vielen wechselnden Sichtweisen gab es immer wieder kleine Cliffhanger, die mich zum weiterlesen getrieben haben. Ein paar Zufälle haben hier zwar nachgeholfen, aber die sind kaum ins Gewicht gefallen.
Bei den Nebenfiguren hab ich besonders Prinz Eugen Franz von Savoyen ins Herz geschlossen. Seine Person war so eine erfrischende, liebenswerte Persönlichkeit, die mir durchweg sympathisch war und die einige Überraschungen geboten hat!
Die Morde, die Intrigen und Rätsel haben für viele spannende Momente gesorgt, die Beschreibungen der damaligen Zeit haben ein lebendiges Bild gezeichnet, was sich auch gut in den Dialogen widergespiegelt hat - ich fand es sehr passend, wie sich die "einfachen Leute" einer eher derben Sprache bedient haben, weil man dadurch ein sehr anschauliches Gefühl für sie bekommt. Vor allem der knurrige Henker ist ein Unikat, den man einfach gern haben muss!
Auch wenn es heißt, dass er hier seine letzte Reise angetreten hat, hoffe ich, dass wir noch mehr Geschichten über Jakob Kuisl zu lesen bekommen :)
Seit seinem Schlaganfall hat sich der inzwischen über siebzigjährige ehemalige Henker Jakob Kuisl besser erholt als er selbst geglaubt hätte. Dennoch fällt ihm manches schwerer als früher. Seine Enkelin Sofia mit ihren hellen Verstand ist seine größte Freude. Als er jedoch einen Brief von seinem alten Freund Nepomuk erhält, der ihn um Hilfe bittet, macht er sich sofort auf den Weg nach Passau. Sofia folgt ihm heimlich. Nach seinem ersten Ärger als er sie entdeckt, ist Jakob sehr froh, seine Enkelin bei sich zu haben. In Passau angekommen muss Jakob feststellen, dass Nepomuk gewaltsam zu Tode gekommen ist.
So ein zehnter Band einer Reihe ist schon ein Meilenstein. In diesem hier geht es für Jakob Kuisl um viel. Nepomuk will gemeinsam mit ihm nach einem Schatz suchen. Mit seinem Anteil könnte Jakob sich einen großen Traum erfüllen. Für seine Familie möchte er die Bürgerrechte erwerben und ohne diese Gelegenheit können sie das Geld nie zusammenbekommen. Und so ist Jakob neben der Trauer um den alten Weggefährten auch sehr enttäuscht. Als aber weitere alte Kameraden auftauchen, fragt sich Jakob, was eigentlich hinter der Sache stecken könnte. Gleichzeitig ist das Reich im Jahr 1683 in Gefahr, die Osmanen stehen vor Wien und der Ausgang der Kämpfe ist ungewiss.
Dieses Hörbuch wird sehr ansprechend vorgetragen von Johannes Steck. Er versteht es ganz wunderbar, den Figuren Leben einzuhauchen.
Schon einige Jahre, wie erwähnt über nunmehr zehn Bände, konnte man das Leben der Henkersfamilie Kuisl verfolgen. Eigentlich sind es ehrenwerte Menschen, die allerdings wegen ihres Berufes keine Bürgerrechte haben. Man kann Jakob also sehr gut verstehen, dass er seiner Familie ein besseres Leben bescheren will. Dafür gibt er förmlich alles. Ob er es schafft, kann nicht mit Gewissheit gesagt werden. Aber das Rätsel um seine alten Kameraden ist sehr spannend und seine Begegnungen mit seiner Vergangenheit machen die Kenntnisse um seine Persönlichkeit richtig rund. Auch der Rest der Familie hat einiges auszustehen, doch die Kuisl und Frohnwiesers sind schon welche, die sich durchbeißen. Und so kann man diesen Band schließen und feststellen, dass man sehr gut unterhalten wurde. Ob sich genug offene Fragen finden für einen weiteren Band, diese Gewissheit wird die Zeit zeigen.
Der ehemalige Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl hat von seinem früheren Weggefährten Nepomuk einen Brief erhalten, in dem er ihn bittet, dringend nach Passau zu kommen. Es geht um einen Schatz, den er mit Jakobs Hilfe bergen will. Dies kommt Jakob soweit gelegen, da er seiner Familie das sehr teure Bürgerrecht kaufen will, also macht er sich auf gen Passau. Sofia, seine 12jährige Enkelin, folgt ihm, was ihm zunächst so gar nicht recht ist. Wie sich jedoch später herausstellt, ist sie ihm eine große Hilfe. In Passau angekommen, muss er zu seinem Entsetzten feststellen, dass Nepomuk getötet wurde und er nicht der einzige ist, der nach Passau gelockt wurde.
Derweilen sind Sofias Eltern Magdalena und Simon bei Hofe unentbehrlich. Die Kaiserin erwartet jeden Augenblick ihr nächstes Kind, Magdalena weicht nicht von ihrer Seite und Simon ist für die Gesundheit des Kaisers mitsamt seinem Gefolge zuständig. Kein leichtes Unterfangen, denn die Türken belagern Wien, auch Magdalena und Simons Söhne Peter und Paul sind involviert. Peter als Feldarzt, Pauls Schicksal indes ist ungeklärt. Keiner weiß, wo er sich aufhält oder ob er überhaupt noch am Leben ist.
Das Hörbuch wird von Johannes Steck vorgetragen, er ist geradezu prädestiniert für die Henkerstochter-Saga. Er gibt jeder Figur seinen individuellen Charakter, wobei alle männlichen Rollen perfekt gesprochen sind und sie stimmlich gekonnt variieren, so gelingt dies bei den Frauenrollen nicht ganz so gut, was aber angesichts der brillanten Lesung vernachlässigbar ist. Es waren großartige, es waren kurzweilige Hörstunden, die viel zu schnell vorüber waren, trotzdem die gekürzte Version, die ich gehört habe, über 16 Stunden und 18 Minuten geht (das ungekürzte Hörbuch hat eine Spieldauer von knapp 18 Stunden).
Der Autor, Oliver Pötzsch, hat einmal mehr bewiesen, dass er zur ersten Riege der historischen Erzähler gehört. Nicht nur seine Bücher um den Schongauer Henker und seiner Familie lasse ich mir nicht entgehen, auch seine anderen historischen Bücher sind für mich Pflichtlektüre. Wird es weitergehen? Wird er, der Nachfahr der Henkersfamilie, weiterhin über seine Vorfahren schreiben? Jakob Kuisl ist nicht mehr der Jüngste, gesundheitlich ist er auch ziemlich angeschlagen, aber er ist zäh und noch immer schmeckt so manches Mohnpfeifchen. Gerne würde ich noch mehr über ihn und die Seinen erfahren.
Mein Dank für dieses gekürzte Hörbuch geht einmal wieder an NetGalley und den Verlag ❤
Allein das Cover ist bereits ein Hingucker und hat Wiedererkennungswert, denn alle Romane im gedruckten sowie digitalen Format haben diese herrlichen historischen Bilder im Mittelpunkt. Auch der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt spannend, in der dritten Person Singular geschrieben und führt die Geschichte weiter, die durchaus historische Fakten enthält und die Vorfahren des Autors skizziert.
Viele Handlungsstränge sind zu einem großen Ganzen verwoben und schildern das Leben und die Abenteuer der Kuisls und auch deren Ermittlungen nicht nur der Mordfälle, sondern auch der Suche nach einem sagenumwobenen Schatz. Es macht Freude, Johannes Steck zu lauschen, der seiner Aufgabe als Sprecher gekonnt nachkommt und vor allem dem Henker eine wunderschön polternde Stimme verleiht.
Das Ende des 10. Bandes der Reihe lässt erahnen, dass mit diesem die Geschichte der Henkerstochter vollendet ist, denn alle Fäden führen zu einem (fast immer) guten Schluss. Aber, wer weiß? Vielleicht folgt ja doch noch ein weiterer Band... irgendwann...
Mir hat das Hörbuch wirklich gut gefallen. Dass es gekürzt ist, habe ich nur an einer Stelle tatsächlich gemerkt, ansonsten hat es mich durch viele Stunden Warte-, Strick- und Fahrzeiten bestens unterhalten. Ich gebe daher 85/100 bzw. 08/10 Punkte.
Ich bin schon seit dem ersten Band ein großer Fan der Henkerstochter-Reihe und der Familie Kuisl!
Und auch in diesem neuesten - letzten? - Abenteuer schafft es Pötzsch wieder, historische Fakten mit spannenden Geschichten zu vermischen! Was mich dabei ein klein wenig stört, ist die sehr lange Hinleitung, die final zu einem allzu raschen und teils ein wenig „künstlich“ herbeigeführten Ende führt. (Als Beispiel sei auf die erste Vermutung Kuisls bezüglich des Täters verwiesen, der nach bester Christie-Manier plötzlich aus dem Nichts auftaucht, um wenig später schon wieder ad Acta gelegt zu werden). Sicher, auch hierbei gibt es wieder die „Tatsachen“ bzw. bekannten Legenden, auf die aufgebaut wird, aber die Lösung des großen Rätsels erscheint dann beinahe ein wenig zu rasch zu erfolgen. Die Spurensuchen in anderen Bänden der Reihe waren in meinen Augen packender geschrieben und komplexer konstruiert.
Aufgrund dieses kleinen „Ungleichgewichts“ vier verdiente Sterne und für Freunde der Reihe eine klare Leseempfehlung.
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Die Henkerstochter und das Vermächtnis des Henkers (Die Henkerstochter-Saga 10) Hörbuch gehört dank Netgalley Weiter geht die Geschichte rund um die Tochter des Henkers und die ganze Familie. Intrigen, Krieg, Kurierdienst und Gefangenschaft, eine ungewöhnliche Mordserie und der Versuch der Familie das Bürgerrecht zu kaufen. Unterhaltsam geschrieben bei aller Brutalität und gut gelesen. Wer die Reihe nicht kennt, wird sich vermutlich mit den Beziehungen gelegentlich schwer tun, für alle anderen: Solide das zu Erwartende! #DieHenkerstochterunddasVermächtnisdesHenkers #OliverPötzsch #Audiobook #NetGalleyDE! #KathrinliebtLesen #Bookstagram #Rezension