Ein Roman wie ein Skisprung. Ein gewaltiger Anlauf und nach geglücktem Absprung mit kurzem Vergnügen. Aber die Telemarklandung gelang. Mit Bestnoten. Sieger des Wettbewerbs, mit rund hundert Springern, ist ein gewisser Mausbiber. Die Anreise leunte sich.
Das Finale war ein riesiger Uff-Moment mit Knalleffekt.
Wahnsinn! Michelle Stern brennt ein regelrechtes Feuerwerk mit dem zweiten Teil ihres Doppelbandes ab.
Der Verrat Alcots durch die Unterstützung der beiden blinden Passagiere Gucky und Sichu Dorksteiger geht weiter. Shrell weiß weiter hin nichts von den Intrigen ihres einzigen Crewmitgliedes und scheint auch keinen Verdacht zu schöpfen. Bis dieser zu beschwingt und freundlich auftaucht. Wer ist am Ende der verratene Verräter?
Der Kheti-Leun Alcot - ein super Charakter, der für mich von Anfang an zwiespältig auftrat. Klasse eingeführt von der Autorin und großartig zu Ende gebracht. Shrell liefert den erneuten Beweis, dass sie eine eiskalte Killerin und nicht bloß eine »kosmische Schreckschraube« ist, wie Gucky mir hier 2-3 Mal zu oft erwähnt.
Auf dem Höhepunkt des Romans kommt es zum entscheidenden Showdown und Gucky muss sich entscheiden. Sichu oder er.
Ganz ehrlich? Ich habe Sichu schon sterben sehen (*gelesen). Ich hatte auf den letzten Seiten einen so dicken Klos im Hals und dachte, ich muss mich von meiner Lieblingsfigur verabschieden.
Sowas vor dem Einschlafen senkt den Puls nur bedingt
MACHT SOWAS DOCH NICHT MIT MIR! :(
Doch Michelle Stern findet eine Lösung, die zwar schlüssig ist, mir am Ende aber etwas zu schnell abgehandelt wurde. Egal, Sichu überlebt und Gucky hat ein großes Abenteuer vor sich.
Der Roman hätte gern noch weiter gehen können! Sau stark!
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Wow, der Zyklus bleibt sich treu: Am Ende des Romans gibt es wieder eine faustdicke Überraschung und das, nachdem es vorher auch schon eine überraschende Wendung gegeben hatte. (Spoiler: Die Überraschung betrifft Gucky, die Wendung betrifft Sichu, um die man sich Sorgen machen muss.) Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, insbesondere die Figur des Leun Alcot, das Konzept der Leun von Volkszugehörigkeit (“Macht ihr etwa eure Volkszugehörigkeit an etwas so Primitiven wie der Spezies fest? Das ist barbarisch!”) und die Art, wie wir nach und nach mehr über Shrell und die ELDA-RON erfahren. Langsam wird es auch kosmischer. Das begann ja schon bei den Wyconcern, die eine kosmische Vergangenheit haben, über die sie nicht reden. Perry hat auffällig alle Anspielungen und Fragen vermieden, ich denke, früher oder später wird es hier einen großen Zusammenhang geben und wir werden die Macht kennen, für die die Wyconder mal gearbeitet haben.
P.S. Sehr schöner Report, in dem Olaf Brill ein längeres Gespräch mit Michelle Stern führt, die gerade Urlaub in Japan gemacht hat. Ein solches Interview sollte Olaf auch noch mit anderen Autor*innen führen.
Nachdem mir der erste Teil des Doppelbandes von Michelle Stern wenig gefallen hat, obwohl sie m.E. zu den besten PR-Autoren gehört, bin ich mit diesem 2. Teil restlos versöhnt. (sie hatte allerdings auch ein Exposé, aus dem man einiges machen konnte.) Das Ende des Romans hinterläßt den Leser mit drei Ereignissen, die wahrscheinlich den weiteren Verlauf des Zyklus beeinflussen werden. Das Eine betrifft Alcot, den Wüco-Leun (Es wäre schön, wenn man dem Leser mal eine Übersicht über die verschiedenen Leun-Spezies präsentieren könnte, man kommt sich angesichts der vielen verschiedenen Völker und deren Namen etwas überfordert vor) der in diesem Band, nachdem er mehrere Seitenwechsel vollzogen hat, zu Tode kommt. Das andere Ereignis betrifft Gucky, der von der ELDA-RON fliehen konnte und auf etwas trifft, das dessen Status auf fundamentale Weise ändert, das dritte Ereignis betrifft Sichu Dorksteiger, die sich nun in der Gewalt Shrells auf der ELDA-RON befindet. Da Shrell unbedingt auf die Anwesenheit einer anderen Wesenheit angewiesen ist, hat Sichu ein dringend benötigten Druckmittel gegen die Massenmörderin. Was für mich dieser Zyklus faszinierend macht ist das Volk der Leun, kann es sein, dass man sich hier auf die Xindi aus der 3. Staffel von Star Trek ENTERPRISE orientiert ? Wie auch bei den Leun bestehen die Xindi aus verschiedenen Spezies. Um Druck auf Shrell ausüber zu können, droht Sichu mit ihrem Selbstmord, da nach dem Tod von Alcot und der Flucht Guckys Shrell auf Sichu angewiesen ist, geht sie auf verschiedene Forderungen Sichus ein. Für mich ist diese Drohung vieleicht ein Fingerzeig, wie es mit Sichu Dorksteiger angesichts ihres Alterungsprozesses weitergehen könnte; denken die Autoren und die Redaktion wirklich daran, sie so "entsorgen" zu können ...?
Auf der ELDA-RON scheinen Gucky und Sichu in Alcot einen verbündeten zu finden, der bereit zu sein scheint, Shrell zu verraten - doch dann kommt alles anders. Gucky und Sichu sind es, die von ihrem scheinbaren Verbündeten verraten und Shrell ausgeliefert werden. Gucky flieht auf einen nahegelegenen Planeten, Alcot wird für seine zwischenzeitlichen Pläne von Shrell getötet, und Sichu verbleibt als offizielles Besatzungsmitglied und gleichzeitig Shrells neue Gefangene auf der ELDA-RON. Auf dem Planeten Canephor entdeckt Gucky Statuen, die Vertreter der Mitgliedsvölker der Leun darstellen. Darunter auch eine, die sein gesamtes Leben auf den Kopf stellt...
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Wow, was für eine Achterbahnfahrt auf den letzten Seiten. Es war ein eher ruhiger, sich langsam entwickelnder, ganz normaler Roman - und dann gibt es wieder den Knall am Ende, der einen fast mit offenem Mund da sitzen lässt. Vorher droht Sichu absolut glaubwürdig mit Selbstmord, um von Shrell ein Zugeständnis zu erpressen, und wir erleben einen doppelten Verrat, den ich so nicht erwartet habe. Die neue Perspektive für Gucky eröffnet gleichzeitig ziemliche Spannung: die Leun als Restauraten scheinen mit Reginald Bull komplett über Kreuz zu liegen. Für wen entscheidet sich unser Mausbiber - für seinen ältesten und besten Freund, oder für die neuentdeckten Yuit-Leun, die seinen sehnsüchtigsten Traum zu erfüllen scheinen? Doch die Yuit-Leun, wird Gucky einen ihrer Vertreterinnen finden, oder bleiben sie nur ein unerreichbarer Traum? So viele Fragen...
4/5
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Noch ein minimales Bisschen stärker als der erste Teil des Doppelbandes. Das "Würmchen" hat mir extrem gut gefallen, fremdartig, aber doch nachvollziehbar in seinen Handlungen. Sehr spannend war auch das Ende und die Perspektive für unseren Lieblings-Ilt. Insgesamt ein toller Doppelband, der sich fast fünf Sterne verdient hat...aber eben nur fast, für den fünften Stern fehlte mir insgesamt etwas Tempo in der Story, besonders in Teil 1.
Nichtsdestotrotz hat das Lesen in beiden Wochen sehr viel Spaß gemacht. Auch das Interview mit Michelle Stern war übrigens sehr lesenswert.
Ich mochte den Bogen der bei Alcot aufgemacht wurde sehr. Mit der Geschichte von Gucky und Sichu bin ich immer noch unzufrieden. Ich kann die ein oder andere Handlung nicht nachvollziehen. Das ist aber ein Geschmacksurteil. Die Erwartung, dass wir mit Shrell einen Gegner mit vielen Facetten vor uns haben, wird hier voll erfüllt. Ich gespannt was Gucky auf dem Nest noch herausfindet und welchen Weg Sichu noch zu gehen hat.
Nachdem mich das letzte Heft so gar nicht abgeholt hatte bin ich mit diesen Kammerkatzen und Maus-Spiel versöhnt, besonders weil dieser Roman mit einem Knall endet. Kurz zur Handlung Sichu und Gucky sind immer noch im Elda Ron und treffen auf Alcot, ein wurmähnliches Wesen (Ich meine es war kheti Leun, bin mir aber gerade nicht sicher). Machen sie eine Meuterei oder wird es eine Flucht?
Die circa letzten zehn Seiten sind gut bis sehr gut - und der Twist am Schluss schlägt ein! Der Weg dorthin ist jedoch etwas schleppend. Vielleicht liegt es auch daran dass ich als Neueinsteiger in die laufende Erstauflage den Charakter von Sichu nur schwer greifbar finde.