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Streiten

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„Warum also streite ich? Davon und von der Frage, was Streiten heißt, handelt dieses Buch.“ Svenja Flaßpöhler gilt als streitlustig, als jemand, der gerne angreifbare Positionen vertritt. Doch in ihr wohnt eine ganz andere die eines Trennungskinds, das mit der Angst vor Streit und Eskalation aufgewachsen ist. In ihrem persönlich-philosophischen Essay zeigt sie, dass über das Streiten nachzudenken vor allem heißt, sich von Illusionen zu befreien. Ein Streit ist kein herrschaftsfreier Diskurs, sondern es geht um Der Abgrund der Vernichtung ist immer als Möglichkeit präsent. Gleichzeitig ist es gerade der Streit in seiner Unversöhnlichkeit, der uns vorantreibt und Veränderung bewirkt. Ein flammendes Plädoyer für Lebendigkeit, Mut und den Eros des Ringens.

128 pages, Hardcover

Published September 23, 2024

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About the author

Svenja Flaßpöhler

18 books25 followers

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Community Reviews

5 stars
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56 (23%)
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57 (24%)
1 star
29 (12%)
Displaying 1 - 30 of 44 reviews
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,950 followers
November 7, 2024
So yesterday, Trump was elected President, then my neighbor needed emergency open-heart surgery so I kept watching the news with her confused dog (unrelated to the orange menace, but still), then the German government collapsed feat. major politicians openly insulting each other on live television into the night, and this morning, the Berlin shit show just continues with people leaving parties and preparing new elections and so on (don't ask). I think it's time to acquire a heroin addiction or something. Until that, it's maybe a good idea to polish up those debating skills and read Flaßpöhler's "Arguing", a manifesto in defense of, well, the battle of the arguments.

Flaßpöhler is a philosopher, so of course she believes in debating ideas based on logical thinking. What I liked is the more surprising idea that emotion has a valid place in these discussions, and that she underlines that open disagreements build trust: Where people are unwilling to invest emotional labor, relationships suffer. It's in dissent and how we deal with it that the true nature of relationships is unveiled.

What didn't convince me though is how she tries to define "arguing" as opposed to "discourse" - I would maintain that looking at an issue from another perspective is always a prerequisite for finding a solution, and that hard debates can absolutely include trying to understand the other side. It's the level of emotional involvement that makes the difference, and that can be tricky to balance, although I agree with Flaßpöhler that I only get REALLY upset if I REALLY care. When an argument doesn't seem worth my while, I don't care about that person and/or issue all that much, I just let it slide. And that's an undervalued fact: That the strife for harmony can also be a form of indifference.

And sure, I would not agree with all the examples Flaßpöhler gives, but hey: This book is called "arguing". Currently, I'm unsure how we can maintain the energy to do all the arguing necessary, but I'm afraid we will have to find it somewhere.
Profile Image for Robert.
136 reviews5 followers
February 9, 2025
Streiten hat mich genervt. Svenja Flaßpöhler hat seltsame Takes. Sie verurteilt, dass Linke auf der Frankfurter Buchmesse eine Veranstaltung des Antaios-Verlags von Götz Kubitschek gestört haben. Man dürfe andere Positionen nur kritisieren, wenn man sie sich auch ruhig anhört. Dass die Gegenseite auf einer von Antaios besetzten Bühne gar keine Chance hat, ihre eigenen Meinungen kundzugeben, scheint Flaßpöhler zu übersehen. Sie kritisiert die #MeToo-Bewegung, weil dort nur über Männer gesprochen wird. Aber sind es nicht Frauen, die dort sprechen und erstmalig eine Plattform haben, die ihnen nicht von Männern erst überlassen werden muss? Flaßpöhler sagt, Streit heißt, fest auf seiner Position zu beharren. Ginge man aufeinander zu, wäre es ja kein Streit mehr, sondern ein Kompromiss. Ok, aber was ist der Punkt? Was ist der Sinn eines Streits, wenn nicht die Kompromissfindung? Sie kritisiert die vermeintlich woke Forderung nach Sensitivität im Diskurs. Der Diskurs müsse auch hart geführt werden und zu jeder Sensitivität gehöre auch Resilienz der kritisierten Seite. Dass diese Sensitivität jedoch für die Verwendung von Begriffen wie diskriminierenden Fremdbezeichnungen gefordert wird und nicht heißt, dass „man nichts mehr sagen darf“, erwähnt die Autorin nicht. Niemand muss die Resilienz haben, sich abwerten zu lassen. Mir scheint, Frau Flaßpöhler geht es darum, dass niemand mehr ihre seltsamen Takes hören möchte. Sie selbst nimmt gern mal Bücher neurechter Verlage in die Hand, um zu versuchen, die Meinungen zu verstehen. Ist ja fein, dass sie als Philosophin das überhöhte und unreflektierte Selbstvertrauen in ihre eigenen Standpunkte hat, um sich über Stunden und Tage mit Quatsch zu befassen, nur weil sie andere Denkweisen interessant findet. Auch Feuer ist interessant, trotzdem halte ich nicht meine Hand dort hinein, wenn ich davon ausgehen kann, dass mir das Feuer höchstwahrscheinlich wehtun wird. Die Autorin verkennt jegliche Machtdynamiken, die es in modernen Diskursen gibt. Zur Freiheit von Menschen wie Flaßpöhler, ihre Meinung sagen zu dürfen, gehört aber auch meine Freiheit, mir den Scheiß nicht anhören zu müssen.
Profile Image for le.lyssa.
161 reviews488 followers
December 16, 2024
»Sie, Frau Flaßpöhler, können mich gar nicht verstehen und ich nicht Sie, weil wir in jeweils anderen Welten leben«,

"Wenn kein Streitraum möglich ist, dann braucht es eben einen Störenfried, der den falschen Frieden stört."

Ich kann „Streiten“ sehr weiterempfehlen, weil es zum nachdenken anregt und auch (endlich) aneckt und man somit auch aus seiner Komfortzone austreten kann.🤞🏼
Profile Image for Luba.
248 reviews11 followers
June 29, 2025
wenn ich meine augen noch mehr verdrehen würde, würde mein sehnerv reißen

der Text ist wissenschaftlich und argumentativ so fundiert wie meine erste hausarbeit, aber ich wäre auch stark überrascht gewesen, wenn frau "wer austeilt, muss auch einstecken können, außer wenn ich einstecken muss, dann ist alles unfair und alle haben sich gegen mich verschworen, obwohl ich objektiv (lol) richtig lag :(" ein stabiles argument aufgestellt hätte, das nicht auf ihre persönlichen erfahrungen bezogen wäre
Profile Image for frau.gedankenreich.
352 reviews122 followers
November 23, 2024
"Wenn kein Streitraum möglich ist, dann braucht es eben einen Störenfried, der den falschen Frieden stört."

Insgesamt liefert der Text einige interessante Denkanstöße. Berechtigung und Nutzen von Streitbarkeit anhand von Meinungen und Thesen verschiedener Wissenschaftler einzuordnen, ist mir persönlich allerdings zu einseitig, da hätte Flaßpöhler gerne mehr eigenes Gedankengut gegenüberstellen dürfen.
Profile Image for Jana.
13 reviews5 followers
November 1, 2024
Problematische Ansichten, mit denen ich mich nicht identifizieren kann.
Profile Image for Lisi.
191 reviews5 followers
May 12, 2025
1,5? Ach mh- irgendwie schon wieder ein eher enttäuschendes Buch aus der Reihe… Ich war glaube ich von allen Themen (neben Wohnen) am gespanntesten auf Streiten, weil ich mir als so ein komplexes Thema vorgestellt habe, aber irgendwie hat das Buch mir echt keine neuen Ansätze gegeben. Ich hatte das Gefühl, der erste Teil des Buches war sehr sehr unzugänglich für alle Menschen, die nicht philosophisch unterwegs sind & es wurde einem eine durchgekaute Theorie von einem alten Mann nach dem anderen entgegengeworfen: Freud, Kant, Freud, Freud… Ich bin es so müde, immer und immer wieder ueber dieselben Philosophen zu lesen. Oder auch mal über andere Philosophinnen als Hannah Arendt & Simone De Beauvoir. Nun ist Flasspöhler ja auch Philosophin, aber auch ihre Gedanken haben mich irgendwie nicht überzeugt… vor allem, weil ich das Gefühl hatte, der Hauptteil des Buches war eine Verteidigungsschrift ihrer Selbst, mit der sie sich für ihre Konflikte mit ehemaligen Arbeitgeber*innen & Mitmenschen rechtfertigt. Das hat mich ehrlichgesagt hauptsaechlich gelangweilt. Auch bei manchen ihrer Takes, wie dass Rechte Meinungen in Talkshows mehr Raum bekommen sollten, um sich in die “Denkweise” des Gegners hereinzusetzen sehe ich anders. Hier wird viel mit “das können die Zuschauer ja mit ihrer Medienkompetenz einordnen” argumentiert, was ich als ziemlich vereinfachte privilegierte Begründung wahrnehme, der ich auch nicht zustimmen würde. Es war leider einfach entweder defensiv oder sehr schwer zugänglich & hat mich beim Lesen entweder genervt oder gelangweilt. Ob das allen so ging, darüber kann man wohl streiten…
Profile Image for Lara.
57 reviews3 followers
December 8, 2024
2,5. Irgendwie ist das geschriebene problematisch aber auch relatable? Es kam mir ein wenig vor wie eine Rechtfertigung, welche allerdings gut zum Titel passt. Die Sichtweisen sind interessant, jedoch teile ich viele davon nicht. Es regt dennoch zum Nachdenken an und vor allem dazu, sich auch immer mit der gegnerischen Seite der eigenen Meinung zu befassen.
Profile Image for Jemima.
314 reviews25 followers
December 28, 2024
Text ist schwer zugänglich und zäh zu lesen. Hätte mir mehr eine literarische Zusammenfassung zu Streit gewünscht, keine Interpretation aus wissenschaftlicher Sicht.
Profile Image for Lara.
24 reviews
May 8, 2025
3.5⭐️

„Gerade dann, wenn Menschen vieles teilen, können die wunderlichsten Kleinigkeiten und Lapalien sie brutal entzweien. Die Kleinigkeit steht als Para pro Toto für den Menschen an und für sich.“
54 reviews
November 29, 2024
2 1/2 Sterne, die durch das letzte Viertel des Buches einer Abrundung auf zwei Sterne bedurfte.

Zu Beginn argumentativ schlüssig und objektiv, liest es sich im Verlauf wie eine Biografie, die sich zwar nicht unbedingt zwangsläufig selbst als Opfer darstellen will, aber zumindest als Rechtfertigung, warum es immer und immer wieder gerechtfertigt war sich so zu verhalten, dass man allgemein Anstoß gefunden hat. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass Frau Flaßpöhler die Rolle der rebellischen Jugendlichen, der man „gar nichts zu sagen“ habe, nie abgelegt hat und dass es ihr vor allem darum geht, Hauptsache dagegen zu sein. Wie sonst ließe sich erklären, dass sie grundsätzlich nie die Rolle des allgemeinen Konsens zu vertreten scheint, sondern immer eine Gegenmeinung? Oder versucht sie nur das Bild der missverstandenen Rebellin zu zeichnen? Ich reagierte irgendwann einfach nur noch genervt auf immer den nächsten Konflikt, in dem sie scheinbar nicht richtig zu Wort kam. Argumentativ glaubhafter wäre gewesen, wenn sie stellenweise auch mal zugegeben hätte, wann sie sich in Konflikten selbst nicht ganz so „streitbar“ gezeigt habe.

Dem Fass den Boden hat sie für mich ausgeschlagen, als sie sich mit Folteropfern vergleicht, nur um dann zu erklären, dass sie sich „hier selbstverständlich nicht zu einem Folteropfer stilisieren“ wolle, nachdem sie während des ganzen Textes zumindest den Standpunkt des Opfers bemüht hat und genau zu diesem Zweck auch die Foltertechnik nach Dorlin anbringt, nur um dann argumentativ dort zu enden, dass sie quasi keine andere Wahl hätte als dem Extremismus zu verfallen wenn so mit ihr umgegangen würde. Eine Forderung nach besserer Streitkultur wirkt irgendwie unglaubwürdig, wenn man selbst die eigenen gescheiterten Diskurse ständig nur als den Fehler der Anderen sehen möchte. Sie versucht einen Kompromiss, indem sie erklärt, dass sie sich bei allen wichtigen Themen ja nicht einfach raushalten könne, das sei zu bequem, man müsse doch was sagen. Für mich hat sie damit fast die Kurve gekriegt.

Am Schluss gibt es keine Handlungsempfehlung, keine Hoffnung auf eine streitfähige und damit geeinte Gesellschaft. Doch sie zeigt sich versöhnlich, indem sie den Vergleich Streiten=Bleiben aufmacht und treffend einräumt, dass jeder Streit an die Substanz einer Beziehung gehen könne und das vermutlich auch soll, um produktiv zu sein. Quasi ein Aushandeln der Konflikte am Abgrund des Bruchs. Wir sollen also auch ohne Hoffnung streiten. Verdammt, ich hatte mir etwas einfacheres gewünscht.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for altbauleserinberlin.
76 reviews1 follower
August 3, 2025
Hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Ich kann noch nicht sagen was genau meine Meinung ist, aber ich glaube alleine die Tatsache, dass ich Flaßpöhlers Meinungen und Thesen nicht einfach blind übernehme, ist genau das, was sie erreichen wollte bzw. ein von ihr gewünschter Effekt ist.
Profile Image for Gözde.
6 reviews
October 19, 2024
90% stimme ich nicht zu. Habe komplett eine andere Meinung!
49 reviews2 followers
December 28, 2024

Ein persönlich-philosophischer Essay, heisst es im Klappentext. Stimmt beides.
Zu Beginn einige sehr private Beschreibungen ihrer Kindheit und Jugend (Vater und Mutter trennten sich als sie zwei Jahre alt war, die Mutter verließ wiederum die Familie, sie als 14 war und brach den Kontakt lange ab - Svenja Flaßpöhler wuchs dann weiter mit den Halbgeschwistern beim Stiefvater auf). Sie dankt der Mutter für ihren Mut- und den Satz „im Zweifel ist es egal, was die Nachbarn sagen“. Die Kindheitserfahrungen, auf die sie sich im Buch immer wieder bezieht, machen ihre oft eingenommene Rolle als Provokateurin für die Leserin nachvollziehbar.

Es wird das Wesen des Streites, der Kampf, die Affekte , der Unterschied zum Diskurs erläutert, der Unterschied zwischen Gegner und Feind aufgefächert.
Ein interessanter Punkt ist die Zitation von Georg Simmels Buch „Streit“ aus dem Jahr 1908 (!) indem er beschreibt, dass aufgrund des Nahverhältnisses in intimen Verhältnissen, in denen es „viel Gemeinsames“ gibt, bereits „die wunderlichsten Kleinigkeiten“ und „Lappalien“ sie brutal entzweien: inmitten der „grossen Gleichheit“ wird „die Schärfe des Gegensatzes als etwas ganz Unerträgliches fühlbar.“ Bei Fremden sei man „von vorneherein auf alle möglichen Differenzen gefasst“. Dazu kommt laut Simmel ein zweiter wesentlicher Punkt: die radikale Verallgemeinerung, mit der aus der einzelnen Kleinigkeit das Kennzeichen der ganzen Person wird. („Du- überhaupt“)
Flaßpöhler bezieht diese „Dialektik der Kleinigkeit und der tödlichen Verallgemeinerung („immer“,“typisch“)“ auf das Wesensmerkmal der Digital-Dynamik. Somit werde die Streitdynamik von Intimbeziehungen auf die Öffentlichkeit im Netz übertragen. Stimmt.
Spannend auch, wie sie sich zur Diskursethik von Habermas äußert und diese kritisch hinterfragt.
Dass eben meist nicht „der zwanglose Zwang des besseren Argumentes“ siegt.
Zum Umgang mit der AfD mag es ist sicher nachdenkenswert sein, ob man sie als Gegner oder Feind (wie Habermas) betrachten möchte. Flaßpöhler meint, „zu streiten heisst, ein Gegenüber nicht kalt als Feind abzustempeln, sondern die Mühen der Argumentation auf sich zu nehmen.“ Sie zitiert Kant: „Denn worüber es erlaubt sein soll zu streiten, da muß Hoffnung sein, unter einander übereinzukommen“. Hier ist von Hoffnung die Rede, die sich natürlich nicht erfüllen muß.
„Der Versuch, vorschnell abweichende Positionen zu heiklen Fragen aus dem Denken zu verbannen, könnte zu einer fatalen Schwäche demokratischer Resilienz führen: selbst solche politischen Gegner, die trotz aller Differenzen Verbündete im Kampf gegen den Faschismus sein könnten, werden zu Feinden und zerfleischen sich gegenseitig.“
Diese Haltung muß man nicht teilen, interessant ist sie allemal. Ich nehme ihr ab, dass es ihr primär um das Verstehen-wollen konträrer Positionen geht.
Sie hat viele weitere interessante Punkte, die eine weitere Bandbreite verdient hätten - in diesem Buch geht es für mich jedoch insgesamt zu sehr um die Darstellung bzw. Richtigstellung ihrer eigenen Erfahrungen und politischen Meinung in der Redaktion im öffentlich-rechtlichen Radio, der Denunzierung als „AfD-Maulwurf“, ihrer kritischen Haltung zur #metoo
Debatte und ihrem bashing bei „Hart aber Fair“.
Das war zu viel Apologie.
Aber es ist ja ein persönlich-philosophischer Essay.
Ich hätte mir allerdings mehr „philosophisch“ gewünscht.



Profile Image for Lena.
23 reviews
October 27, 2025
2,5 ⭐️
Ich weiß nicht so recht was ich von dem Buch halten soll.
Zum einen bringt es viele interessante Aspekte zum Thema Streiten. Wieso streiten wir? Lohnt es sich mit Menschen, die eine komplett andere Meinung haben, mit denen ein vernünftiges Streitgespräch nicht möglich ist, überhaupt zu streiten? Was muss für so ein vernünftiges Streitgespräch überhaupt gegeben sein? Dieser Teil des Buches hat interessante Denkanstöße zu Streiten und der heutigen Streitkultur, die vor allem durch das Internet eine neue Struktur angenommen hat, geliefert.
Zum anderen habe ich den Eindruck, dass sich Flaßpöhler in diesem Buch vor allem selbst verteidigen will. Über Hälfte des Buches ist eigentlich nur ein Verteidigen ihrer eigenen Position in Situationen, in denen sie sich falsch verstanden und dargestellt fühlte. Natürlich hat jeder das Recht sich in einer solchen Position zu verteidigen, dies hat aber in diesem Fall zur Folge, dass man als Leser den Eindruck hat, die Autorin hat das Thema des Streitens allein für diesen Zweck gewählt. Und so sind ein Großteil der Kapitel eine Rechtfertigungsschrift für “Skandale” aus ihrer Vergangenheit.
Profile Image for Anna.
87 reviews
November 14, 2024
Interessante Aspekte. Inhaltlich gehe ich nicht mit allem mit, aber die Autorin benennt durchaus bedenkenswerte Punkte. Dass sie immer wieder auf die Beziehung zu ihrer Mutter zurück kommt, finde ich eher überflüssig. Und zum Teil wirkt es auch, als würde sie das Buch als eine Plattform nutzen, um nachträglich Situationen zu erklären, in denen sie sich missverstanden gefühlt und Gegenwind bekommen hat. Zum Teil kommt sie dabei für meinen Geschmack zu weit vom Thema ab.
Profile Image for Alexandra.
73 reviews48 followers
April 24, 2025
3.5✨ Svenja Flaßpöhler gelingt es, mit „Streiten“ ein kluges und sprachlich starkes Plädoyer für eine neue Streitkultur zu formulieren. Besonders beeindruckt hat mich ihr guter Stil und die Art, wie sie komplexe gesellschaftliche Fragen mit klaren, anschaulichen Beispielen verknüpft. Ihre Perspektiven sind durchdacht und spiegeln ihre Herkunft aus den Geistes- und Sozialwissenschaften deutlich wider, die Argumentationen sind schlüssig und theoretisch fundiert.

Gleichzeitig ist genau das auch eine Schwäche: Obwohl es kein wissenschaftliches Buch ist, verlangt es den Leser*innen einiges an Vorwissen und Aufmerksamkeit ab. Für eine breitere Zielgruppe könnten manche Passagen dadurch schwer zugänglich sein. Trotzdem ein lohnenswerter Beitrag zur Frage, wie wir heute (wieder) streiten sollten.
Profile Image for mia :).
38 reviews
November 8, 2025
Wie kann jemand ein solch interessantes Thema zu einer Bühne für die Verharmlosung der AfD und des generellen rechten Rands der deutschen Politik machen? Anstatt über das Phänomen des Streitens spricht Svenja Flasspöhler davon, sie stelle sich gegen den „Widerstand der Linken“ indem sie Holocaust-leugnende Texte liest und jene Autoren ins Radio einlädt. Die me-too Bewegung gleiche einer Kastration gegenüber der Männerwelt. Alleine die Aussage, Kritik an faschistischen Politikern bringe sie dazu, automatisch das „gecancelte“ interessant und sympathisch zu finden und sich absichtlich auf die Seite der Kritisierten stellen zu wollen- Abgesehen davon dass die Autorin generell problematisch ist und kritische Aussagen in Talkshows getroffen hat, über welche sie auch spricht, sich selbst aber nur in der Opferrolle wiederfinden kann. Sie selbst vergleicht sich sogar infolgedessen mit Folteropfern.
Profile Image for Isa Kr.
47 reviews5 followers
September 13, 2025
einige takes fand ich worth pondering, an anderen stellen war es mir dann aber doch zu viel nachträgliche kontextualisierung eigener vergangener aussagen bis hin zu straight up problematischen aussagen lol
6 reviews
December 28, 2024
Ich habe zwei Werkzeuge vermisst, und hätte mir hier mehr Informationen gewünscht; zum Ersten das Thema Mediation. Und mehr zum Thema gewaltfreie Kommunikation.
Profile Image for Pia Marina.
65 reviews1 follower
January 20, 2025
Interessant, zwischendurch leider eher gezeichnet durch eine persönliche Rechtfertigung der Autorin und inhaltlich insgesamt schwächer als die anderen Titel der Reihe
415 reviews
November 14, 2024
Ich kannte zitierte Persönlichkeiten und deren Werke aus dem Studium bereits. Das hat mir geholfen die Aussagen einzuordnen.
Vielen Aussagen würde ich allerdings nicht zustimmen.
Profile Image for Moritz Fritschle.
52 reviews2 followers
October 21, 2024
bisschen kurz, aber ziemlich provokativ. Brauchte ich glaube ich auch. An anderen Tagen hätte ich das Buch wohl schlechter bewertet. Jetzt hat es mir aber sehr gut gefallen.

Hilft dabei im Eifer des Gefechts innezuhalten und die Standpunkte der Streitgegner nochmal kritisch zu beobachten.
Profile Image for Ami.
36 reviews
July 13, 2025
Interessante Lektüre.


Das #MeToo-Kapitel hat mich zum Munkeln gebracht. Einerseits verstehe ich den Punkt, den sie rüberbringen wollte. Andererseits finde ich es komisch, dass ihre Kritik teilweise besteht aus "Wieso können wir nicht etwas Größeres bzw. Bedeutenderes (so habe ich sie verstanden) daraus (#MeToo) machen?", als wäre dieses Thema nicht bedrückend bzw. mutig genug. Mitten in der schwierigen und emotionalen Zeit wie die der #MeToo-Bewegung.
Frauen haben sich über Taboo-Themen in den sozialen Netzwerken geöffnet und ihre Emotionen, Gefühle und Gedanken mit anderen Opfern sowie der ganzen Welt geteilt. Für diese Menschen hat das viel Überwindung gekostet.
Ich verstehe ihre Leidenschaft sowie ihren Drang, argumentieren zu wollen, in Diskursen einzutauchen und ihre Meinung zu präsentieren. Doch ich finde Gefühle, besonders starke, kann man nicht sachlich einfach weg argumentieren.
Profile Image for Prusseliese.
427 reviews20 followers
November 19, 2024
Ich muss bei 50 % abbrechen. Soviel AFD-Geschwurbel halte ich nicht aus!
Profile Image for Anna.
97 reviews2 followers
March 28, 2025
mäh.
Mir ist dieses Buch zufällig in die Hände gefallen u es enthält durchaus interessante Passagen u Gedanken zum Streiten, vA da ich mich zugegebenermaßen selten auf solche Argumentationen einlasse, die nicht meinen Positionen entsprechen, aber zB das Kapitel, dass der MeToo-Bewegung kritisch gegenüber steht ist eher ein Beweinen des Shitstorms, den die Autorin für ihr Buch ‘Die potente Frau’ (wont read) abbekommen hat, als dass es ihre Kritik irgendwie nachvollziehbar ausführt. Die ganzen Kant-Bezüge erschöpfen sich auch irgendwann und ihr Interesse an dem Vortrag einer Identitären, dessen Abbruch durch eine linke Intervention sie beklagt, ist schlichtweg befremdlich - sollte ein Plädieren für Streitkultur nicht einen solch unterbrechenden Protest gutheißen?

Die große Frage, ob ein genereller Ausschluss gewisser Positionen nicht auch kontraproduktiv ist, ist neben den Definitionen von Streit das spannendste. Eigentlich bin ich der Ansicht, dass rechtes Gedankengut keine Plattform bekommen sollte, aber die Autorin zeigt (aus einer selbst ausgewiesen linken Perspektive) durchaus glaubwürdig auf, dass gerade so das rechte Opfernarrativ gefährlich gestärkt werden könnte. Außerdem vermittelt sie durchaus nachvollziehbar, dass die Grenzen des (Un)Sagbaren nicht immer so leicht zu ziehen sind (oft auch schon). Ich werde noch eine Weile über Fasspöhlers diesbezügliche Argumentationen nachdenken.
Profile Image for ReadLikeAWoman.
188 reviews
August 28, 2025
Streiten von Svenja Flasspöhler

Dieses Buch hat mich wirklich gefesselt, weil es das Thema Streiten nicht nur beleuchtet, sondern neu denkt. Besonders spannend fand ich die Haltung der Autorin, dass jede Position auch wenn man sie selbst nicht teilt – diskutiert und von allen Seiten betrachtet werden sollte. Das hat mir sehr imponiert, weil es zeigt, wie wichtig es ist, den Diskurs offen zu halten und nicht vorschnell in Schubladen zu denken.

Sehr eindrücklich war für mich auch der Einblick in das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Mir war vorher nicht bewusst, wie wenig unparteiisch dort teilweise berichtet wird. Gerade deshalb ziehe ich den Hut vor Svenja Flasspöhler: Trotz ihrer eigenen Haltung scheut sie sich nicht, die unliebsamen Seiten zu beleuchten und Meinungen Raum zu geben, die sie selbst nicht vertritt – nicht, um diese zu rechtfertigen, sondern um zu ermöglichen, dass die Leser:innen und Zuschauer:innen sich ein eigenes Bild machen können. Das ist eine Qualität, die heutzutage leider selten geworden ist, und hat mir wirklich die Augen geöffnet.

Einziger Kritikpunkt für mich war, dass die historischen Hintergründe zum Thema Streit an manchen Stellen sehr philosophisch geraten und für meinen Geschmack etwas kürzer hätten ausfallen dürfen. Dennoch bleibt das Buch insgesamt spannend, hochinteressant und absolut bereichernd. Es hat mich inspiriert, noch neutraler an Diskussionen heranzugehen und gleichzeitig kritischer die Berichterstattung zu hinterfragen.

★★★★☆ (4 von 5 Sternen)
Profile Image for Lucie.
396 reviews4 followers
March 21, 2025
Den Beginn fand ich durchaus spannend, weswegen ich die schlechten Bewertungen bis dahin kaum verstehen konnte, doch leider wurden mir diese dann nach und nach doch bewusster. Auch wenn ich den Einblick in ihren Beruf und ihre Einschätzung zur Kritik, die sie erfahren hat, interessant fand, konnte ich viele Argumente gar nicht nachvollziehen. Am schlimmsten war für mich die gesamte AfD Buchmesse Thematik, nein danke. Obwohl ich auch in der MeToo und Gender-Thematik komplett andere Ansichten vertrete und ich mich an manchen Stellen gefragt habe, ob sich die Autorin über ihrer politischen Positionierung sicher ist. Absolut keine Empfehlung.
Displaying 1 - 30 of 44 reviews

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