Nie zuvor ist die Deutsche Allgemeine Zeitung in den Besitz solch brisanter Informationen Ihr fällt die geheime Krankenakte des Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten in die Hände, der zu entnehmen ist, dass der einst mächtigste Mann der Welt an einem potenziell tödlichen Gendefekt leidet. Das ist eine Sensation angesichts der Tatsache, dass Adam Rycart verkündet, zur Wiederwahl antreten zu wollen. Für die Zeitung geht es um Auf der einen Seite steht die Sensationsstory, auf der anderen droht infolge der Enthüllungen der wirtschaftliche Ruin. Denn es zeigt sich schnell, wie gefährlich es ist, den Ex-Präsidenten zum Gegner zu haben.
Ein komplexer Verschwörungsthriller mit politischen Anklängen
Buchmeinung zu Achim Zons – »Von Schafen und Wölfen«
»Von Schafen und Wölfen« ist ein Kriminalroman von Achim Zons, der 2025 bei C.H.Beck erschienen ist.
Zum Autor: Achim Zons studierte Jura, Politik, Geschichte und Philosophie in Heidelberg und München. Nach Examina und Promotion blieb er zunächst als Dozent an der Universität, bevor er dann mehr als dreißig Jahre als Redakteur für die Süddeutsche Zeitung schrieb. Er arbeitet heute als Drehbuchautor und lebt in München.
Zum Inhalt: Das Buch beginnt wie ein klassischer Verschwörungsthriller mit der Planung des Sturms auf das Capitol in Washington und einem Auftragsmord in Bayern. Parallel werden der Deutschen Allgemeinen Zeitung brisante Informationen über den Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten angeboten.
Meine Meinung: Dieses Buch hat mich von Beginn an gefesselt mit einer komplexen Handlung und einem hohen Spannungslevel. Es gibt reichlich Personal, von denen kaum einer mit offenen Karten spielt. Nahezu jede Figur verfolgt dazu eigene Interessen, die meist lange im Verborgenen bleiben. Die Geschichte wird aus diversen Perspektiven erzählt und der Leser hat mehr Informationen als die handelnden Figuren. Es gibt einige Erzählstränge, die wenig miteinander zu tun zu haben scheinen. Stück für Stück werden Zusammenhänge deutlich und ein düsteres Gesamtbild nimmt Gestalt an. Eine wichtige Funktion kommt einer geheimnisvollen Organisation zu, die mit fortschrittlicher Technik Daten und Videos aller Art auswertet. In den Mittelpunkt rückt eine junge Journalistin, die unerschrocken recherchiert und auch noch mit Beziehungsproblemen zu kämpfen hat. Dann spitzen sich die Dinge zu und es kommt zu einem finalen Showdown, bei dem alle Fragen beantwortet werden. Das Erzähltempo ist meist hoch und die Sprache nüchtern, aber auch mitnehmend. Actionszenen spielen kaum eine Rolle, aber dies tut der Spannung keinen Abbruch. Der Erzählstil fordert zum Mitdenken und Miträtseln auf, aber auch das Mitfiebern kommt nicht zu kurz. Ich habe mich prächtig unterhalten und die Geschichte genossen.
Fazit: Mich hat dieser Verschwörungsthriller mit politischen Anklängen ausgezeichnet unterhalten. Deshalb bewerte ich ihn mit fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.
Eine rein imaginäre Story - überzeugt mittels genialer Verquickung von Realität & Fiktion
Am 29.01.2025 durften sich die deutschen Spannungsgenres Fans über die Veröffentlichung des dritten Teils der Jakubowicz-Reihe freuen.
VON SCHAFEN UND WÖLFEN wurde im Taschenbuch und E-Book Format, von C.H.Beck veröffentlicht.
Mit großer Spannung & auch Anspannung beobachte auch ich täglich die Nachrichten aus dem In- & Ausland. Dieser Thriller hatte nach der Lesung von Klappentext & Leseprobe mein starkes Interesse hervorgerufen. Covergestaltung: Auf den ersten Blick eine von Dunkelheit beherrschte Szenerie. »Dunkle Gestalten im Schnee mit einem Fadenkreuz im Blickmittelpunkt«. Das Cover konnte bei mir keine Begeisterung bewirken. Es wurde dem Inhalt des Buchs leider nicht gerecht.
Mein persönlicher Gesamteindruck:
Schon ab der ersten Seite hat mich die Story in ihren Bann gezogen. Durch die gekonnte Verquickung von Fiktion und Realität wurde die Geschichte für mich weiterhin immer attraktiver.
Aufbau, Momentum, Besonderheiten, Protagonisten Der Erzählstil ermöglicht einen wirklich guten Lesefluss. Auffällig ist für mich das Tempo der Erzählung. Ich empfinde es als moderat, bisweilen als zu langsam. Zu einem gewissen Punkt ist dies sicher der Strukturierung bzw. dem Gesamtaufbau des Buches geschuldet.
Bei näherer Einordnung: Der Prolog spielt im Hier & Jetzt, die folgenden Kapitel erzählen von den Ereignissen, die aus der Vergangenheit zu diesem Zeitpunkt führten. Durch die Kapitel Zuordnung in Tag & Datum wird dem Leser eine gute Zeitlinie an die Hand gegeben. Zugleich erfordert es ein gewisses Maß an Leser – Konzentration. Die Einführung der Protagonisten stellten mich anfangs vor eine Herausforderung. Musste ich mir die Charaktere, deren Persönlichkeiten, individuellen Hintergründe und Auswirkung neben ihren jeweiligen Kognomen merken & dann einordnen. Nach einigen Kapiteln war ein Lerneffekt eingetreten und dadurch der gefühlte Lesefortschritt erhöht.
Jetzt zu den außerordentlichen Aspekten: Gleich zu Beginn wird darauf hingewiesen, dass alle Ähnlichkeiten der hier handelnden Personen, mit denen auf der derzeitigen Weltbühne, rein fiktiv sind. Es sei alles erfunden … Hier zeigt sich die Genialität der Erzählweise bzw. deren Konstruktion. Als Leser komme ich nicht umhin. Ich stelle immer wieder fest, wie großartig die Verschmelzung zwischen Realität und Fiktion in diesem Stück komponiert & dann erreicht wurde. Durch diesen Mix findet die Story ihre Basis auf einem sehr guten und beständigen Spannungslevel. Inzwischen möchte ich mit jeder gelesenen Seite den Geheimnissen & deren Auflösung immer schneller entgegen lesen.
Zusammenfassung: Sehr guter Realitäts-Fiktion-Mix, der durch seine kognitiv – fiktiv erdachte politische & Personen Verbindungsparallelen, spannende Unterhaltung in Petto hat. Es gibt auch Gewalt, aber die Bereicherung des Leseergebnisses kommt durch den genialen Mix, eher als durch Mord & Totschlag.
Ein kleiner Verbesserungstipp: eine Persona – Legende im Buchanhang. Bei dieser umfangreichen Anzahl handelnder Personen wäre diese für mich ein wirklich hilfreiches Instrument gewesen. Insbesondere nach Lesepausen waren bei mir, die Infos rund um die Randcharaktere &/oder deren Spitznamen in den Tiefen meiner Erinnerung versunken. ;)
Fazit: Ein sehr gut konstruierter Politthriller. Ohne Vorkenntnisse lesbar.
Ich vergebe sehr gute 4*Lesesterne und verbinde diese mit einer Leseempfehlung an alle Fans, die tiefgreifende Kernbotschaften in ihrer Spannungslektüre zu schätzen wissen.
Der Thriller "Von Schafen und Wölfen" von Achim Zons erzählt eine Geschichte aus dem Umfeld des fiktiven Präsidenten Adam Rycart. Der Redaktion der Deutschen Allgemeinen Zeitung wurden Informationen zugespielt, wonach der Präsident unter einem unheilbaren Gendefekt leiden soll. Einerseits wittert man eine Sensations-Story und will mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit gehen, auch um den wirtschaftlichen Erfolg dieser Neuigkeiten einzustreichen. Andererseits würde die Verbreitung dieser Informationen dazu führen, dass der amerikanische Investor aus dem Umfeld des Präsidenten, der den Verlag vor dem Ruin bewahren sollte, abspringen wird. Es ist also keine leichte Entscheidung, die die Verlegerin Helen Christensen treffen muss. Etwa zur gleichen Zeit werden verschiedene Todesfälle bekannt: Neben Personen aus dem unmittelbaren Umfeld des Präsidenten kommen auch zwei Journalisten zu Tode. Was verbindet die Mordfälle miteinander?
Der Titel "Von Schafen und Wölfen" ist Teil einer Serie, die aus dem Leben des Journalisten David Jakubowicz erzählt. Der vorliegende Thriller ist bereits der dritte Teil der Serie, was jedoch weder aus der Inhaltsangabe, noch aus der Gestaltung des Covers hervorgeht. Mir ist das erst beim Lesen bewusst geworden, und ich hätte mir hier eine transparentere Kommunikation gewünscht, um mehr darüber zu wissen, was mich erwartet. Ich bin zwar der Meinung, dass Vorkenntnisse aus den anderen Teilen nicht notwendig sind, um der Handlung von "Von Schafen und Wölfen" zu folgen, aber ich glaube, dass er der Geschichte mehr Tiefgang verleihen würde, die Vorgeschichten der verschiedenen Personen zu kennnen. Die Geschichte mutet relativ komplex an, trotzdem gelingt es einem beim Lesen gut, den verschiedenen Handlungssträngen zu folgen und sie miteinander in Bezug zu setzen. Leider hat mich die Geschichte trotz ihrer vielen Verstrickungen und Verwicklungen nicht so sehr gefesselt, wie ich es mir erhofft hatte. Das liegt zum Teil daran, dass manche Zusammenhänge relativ leicht vorherzusehen sind, während andere Verwicklungen die Erzählung nur unnötig verschachtelt wirken lässt. Womöglich erschließt sich die Bedeutung dieser Elemente durch die weiteren Bände, für den Band "Von Schafen und Wölfen" haben sie jedoch keinen Mehrwert. Was mir persönlich nicht gefallen hat, ist die Vorblende zum Ende am Beginn des Buches. Was wohl als umspannendes Element gedacht war, erscheint mir als unnötiger Kunstgriff, der nicht zum Spannungsaufbau beiträgt, da er bereits zu viel zu früh verrät. Eine Besonderheit des Buches ist sicher die Parallelen zu verschiedenen wahre Begebenheiten, die immer wieder in die Erzählung eingeflochten werden. Bei mir persönlich war es allerdings so, dass diese Elemente meine Lesefluss eher gestört haben, da ich meist inngehalten musste, um für mich Fiktion von Fakt zu trennen. Andererseits haben diese Überschneidungen von Realität und Erfindung einen Bezug zu aktuellen Geschehnissen hergestellt, was die Story interessanter macht. Die abschließende Bewertung dieser Parallelen ist also sicher Geschmackssache. Insgesamt hat mich "Von Schafen und Wölfen" ganz gut unterhalten und an manchen Stellen überrascht. Ein besonderes Lese-Highlight war es für mich allerdings nicht.
Big Brother is always watching Sehr spannendes Buch, das viele Fragen aufwirft und, wie es sich für einen guten Thriller gehört, im Laufe der Handlung beantwortet werden. Alle handelnden Personen werden aus dem Schatten heraus beobachtet, jeder Schritt wird dokumentiert, keine Begegnung ist zufällig, alles ist inszeniert, wie von einer geheimen Macht. Zuallererst, wer ist in diesem Thriller Schaf und wer ist Wolf? Adam Rycart, der fiktive ehemalige und zukünftige Präsident der USA, zählt eindeutig zu den Wölfen. Seine Entourage ebenso. Anthony Zara, Mitglied der Maddox-Corporation und Rycarts Wahlkampfmanager, ist ein kaltblütiger Mörder, desgleichen wie Brandon Lee, Auftragskiller. Aber wie steht es auf deutscher Seite? Helen Christensen, die Verlegerin? Ist sie ein Wolf oder ein Schaf? Oder ein Schaf im Wolfsmantel? Eigentlich will sie ja ihren Verlag aus einer finanziellen Notlage retten, tritt aber dadurch ihre Prinzipien in die Tonne. Wie steht es mit dem BND? Tilda Hansson, Wolf nach außen hin und für die Deutschen Lamm? Oder Max Goldberg? Betrügerischer Wolf oder Schaf? Die Mittel, derer sie sich bedienen, sind nicht immer gesetzeskonform und sauber, aber letzten Endes heiligt der Zweck die Mittel. Andererseits, wer sind die Schafe? Zuerst einmal alle Mordopfer, Irina Semková, ihr Sohn Vincent, Lennart Forsberg, ehemaliger Journalist, Bobby Meyer, der Amerika-Korrespondent der DAZ, Dr. Jacoby, einstiger persönlicher Arzt des Präsidenten, Jacob Wood, teils Wolf aus dem Team von Anthony Zara, aber da er selber auch ermordet wird, ist er auch ein klein bisschen ein Schaf, oder? Ebenfalls zur Schafherde zähle ich Emma Bricks, David Jacubowicz, Vater und Tochter, beide Vollblutjournalisten, beide totale Sympathieträger im Buch. Genauso wie ihre Kollegen, allen voran Alex Khan. Die klare direkte Sprache schlägt einen in den Bann. Gleichzeitig verwendet Zons aber auch rhetorische Stilmittel, zum Beispiel die Rede von Anthony Zara, die von leeren Worthülsen trieft: “Wir dürfen den Regierenden nicht durchgehen lassen, wenn sie lügen, nur um bei der nächsten Wahl wiedergewählt zu werden. Wir müssen die Kontrollinstanz der Mächtigen überall in der Welt sein, auch wenn wir deswegen unsere geschäftlichen Ziele verfehlen sollten. …Und wir müssen es hinbekommen, unsere Leser zu Komplizen zu machen in unserem Kampf für das Gute, Richtige und Wahre. Dafür, vor allem dafür will ich mich einsetzen mit allem, was ich bin und habe.” (S.314) Er lügt wie gedruckt, oder, wie meine Oma zu sagen pflegte: Er lügt wie eine amerikanische Gazette!
Spannender Thriller über Menschen, die glauben, absolute Macht zu besitzen und über alle und alles verfügen zu können. Doch manchmal werden sie zu Fall gebracht, durch einen kleinen Videoclip oder einen rostigen Nagel.
Die Redaktion einer deutschen Zeitung erhält eine äußerst brisante Information über den erst kürzlich nicht erneut gewählten usamerikanischen Präsidenten. Doch soll man diese wirklich veröffentlichen? Immerhin steht man kurz vor einer Fusion mit einem usamerikanischen Konzern, die vielleicht daran scheitern könnte.
Dies ist bereits der dritte Roman um den Journalisten David Jakubowicz, für mich allerdings der erste, mir war vor dem Lesen gar nicht klar, dass es sich um eine Reihe handelt. Man kann diesen Roman gut ohne Vorkenntnisse lesen, doch die vereinzelten Erinnerungen an frühere Ereignisse machen mich neugierig auf die Vorgängerbände.
David gefällt mir gut, er ist sympathisch, und lässt sich nicht gerne manipulieren. Von den Ereignissen, die hier geschehen, ist er auch stark persönlich betroffen. Zunächst ist man bei der Redaktionskonferenz dabei, bei der die bereits erwähnte Entscheidung getroffen werden soll, dann erfährt man nach und nach, wie es überhaupt so weit kam. Im Laufe der Erzählung gibt es ein paar Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen, anderes konnte ich dagegen ahnen.
Von der Vielzahl der Charaktere war ich zunächst ein bisschen erschlagen, doch nach und nach klärt sich das. Es gibt neben David ein paar andere wichtige Charaktere, teilweise wird aus deren Perspektiven erzählt wird. Nicht jede:r von ihnen ist mir sympathisch, aber interessant sind die meisten. Insgesamt verlangt der Roman schon eine gewisse Aufmerksamkeit, auch wegen der nach und nach aufgedeckten Erkenntnisse.
Das Thema des Romans ist hochaktuell und für sich schon sehr brisant. Tatsächlich stattgefundene Ereignisse spielen hier zudem eine wichtige Rolle, allen voran der Sturm auf das Kapitol am 06.01.2021. Ich finde die Verknüpfung der realen Ereignisse mit dem fiktiven Geschehen sehr interessant und spannend. Spannend ist auch der gesamte Roman, der für mich schnell zum Pageturner wurde. Hin und wieder gibt es für mich kleine Irritationen, am Ende habe ich ihn aber zufrieden zugeklappt.
Spannend, aktuell, brisant, der Roman war für mich ein Pageturner, der aber auch Aufmerksamkeit beim Lesen erfordert.
"Von Schafen und Wölfen" bringt alles mit für einen spannenden und komplexen Politthriller, der aktueller nicht sein könnte. Leider kann er dem Anspruch nicht gerecht werden.
An der Handlung liegt es nicht, die ist gut konstruiert und teilweise erschreckend realistisch dargestellt. Erzählt aus verschiedenen Perspektiven und zu verschiedenen Zeitpunkten, erfordert der Spannungsroman besonders am Anfang viel Aufmerksamkeit, um nicht den Überblick über die verschiedenen Handlungsstränge und die handelnden Personen zu verlieren. Nach und nach werden die Zusammenhänge jedoch klarer und die Verwirrung legt sich. Man taucht in die Welt von Journalisten ein, die bei ihren Recherchen zu einer brisanten Krankenakte des Ex-US-Präsidenten es mit Geheimdiensten und rücksichtslosen Hintermännern zu tun bekommen, die über Leichen gehen, um ihre Ziele zu erreichen.
Man merkt dem Autor an, dass er viel Hintergrundwissen im Bereich Journalismus hat. Die Einblicke in die Redaktionsräume einer fiktiven deutschen Zeitung in München tragen auch zum Reiz des Buches bei.
Dank der verschiedenen Erzählperspektiven und der kurzen Kapitelabschnitte, schafft der Autor es zu Beginn noch Spannung aufzubauen. Doch nach und nach lässt diese nach. Zum einen liegt es am zu beschreibenden Schreibstil. Die ein oder andere ausführliche Beschreibung weniger hätte dem Spannungsbogen sicherlich gutgetan. Auch wirkten manche Nebenschauplätze zu erzwungen und nahmen zu viel Platz in der Haupthandlung ein. Zudem löste sich zum Ende hin alles etwas zu schnell auf. Zum anderen fehlten mir es an Schockmomenten. Vielleicht ist die Realität in den USA schon zu abgedreht.
Alles in allem, ist "Von Schafen und Wölfen" ein Politthriller, der seinen Ansprüchen nicht ganz gerecht wird. Kurzweilig und gut konstruiert, mehr aber auch nicht.
"Dies ist eine wahre Geschichte. Nichts davon ist wirklich passiert."
...und Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder/und mit lebenden Personen sind alles andere als rein zufällig sondern bewußt so gewollt.
Im Zentrum der Handlung steht der Journalist David Jakubowicz, der Hinweise auf einen großen politischen Skandal erhält. Seine Recherchen führen ihn zu einflussreichen Personen, die bereit sind, alles zu tun um ihre Machenschaften zu vertuschen und ihre Macht zu sichern. Als weitere Hauptcharaktere fungieren Emma und Max, die Mithilfe modernster KI-Techniken ihre eigene Ermittlungen aufnehmen.
Zentrale Themen dieses, bereits dritten Romans um den Journalisten David Jakubowicz, betreffen einerseits die moralische Verantwortung von Medien, sowie andererseits die Einflussnahme von Lobbyismus in einer brisanten politischen Gegenwart.
Achim Zons präsentiert mit seinem Buch "Von Schafen und Wölfen" einen kompetent und exzellent recherchierten Politthriller, der mit seiner brisanten Handlung und den deutlichen Parallelen zu aktuell realen Ereignissen überzeugt. Allerdings erfordert der Einstieg in die Lektüre einiges an Konzentration und Geduld: Die Vielzahl der eingeführten Charaktere kann anfangs überfordernd sein. Dazu kommen die häufigen Schauplatzwechsel sowie Sprünge zwischen verschiedenen Zeitebenen, die es zusätzlich erschweren, den Überblick zu behalten.
Zum Ende hin überraschen einige genreübliche Storywendungen positiv. Die finale Auflösung der Geschichte ist allerdings vorhersehbar. Wer sich auf die komplexe Struktur des Romans einlassen kann, wird mit einem spannenden und klug konstruierten Politthriller belohnt.
Ein komplizierter Plot Thematisiert werden die brisante finanzielle Situation des deutschen Zeitungsverlages DAZ und ihre geplante Fusion mit dem Zeitungstycoon Maddox in München und die Stürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 in Washington incl. Diebstahl der geheimen Krankenakte des Ex- Präsidenten der Vereinigten Staaten Adam Rycart samt weiterer mörderischer Begleiterscheinungen innerhalb von 10 Tagen im Februar 2021. Interessant ist die Idee der Verquickung der tatsächlich geführten Diskussion über den Gesundheitszustand des Präsidenten – damals von Barack Obama - sowie der Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 mit den fiktiven Enthüllungen. Die spannenden Szenerien spielen sich vorwiegend in München, im dortigen Wald, in New York und Washington, in Ljubljana und Piran in Slowenien ab. Aufschlussreich sind die Fakten über die Krankheit Chorea Huntington, verursacht durch einen erblichen Gendefekt. In diesem komplexen Polit-Thriller sind mindestens sechs Tote und ein Hund mit Chip-bedachtem Halsband zu verarbeiten, was aber für den BND, für Max Goldbergs Forensic Architecture (GFA) und Anthony Zara und seine drei reichen Partner kein Problem darstellt. Nicht nur die Hauptfigur Chefreporter David Jakubowicz mit seinen brennenden moralischen Ansprüchen gegenüber Medien wird realistisch und rational beschrieben. Demgegenüber versprühen die kreativen Dialoge zwischen Max und Emma mehr emotionale Vibes. Der Prolog stört. Insgesamt eine spannende Mischung von Realität und Fantasie.
Sehr interessant an dem Buch fand ich, dass der Autor wahre Begebenheiten wie den Sturm auf das Kapitol in Washington in die Geschichte einwebt. Auch einige der Personen haben ein real existierendes, inspirierendes Vorbild, sodass das Buch eine gewisse Aktualität hat.
Die Perspektive aus der Redaktion einer großen deutschen Zeitung hat mir gut gefallen. Da diese kurz davor steht, teilweise von mächtigen Amerikanern übernommen zu werden, stellt sich indirekt immer wieder die Frage, wie frei diese berichten können wird.
Es hat allerdings etwas gedauert, bis ich in die Geschichte reingekommen bin. Gerade am Anfang werden sehr viele Zeitebenen und Personen eingeführt, wodurch es teilweise verwirrend wurde. Manche dieser Personen erwiesen sich dann auch im Laufe des Buches als nicht relevant und hätten weggelassen werden können.
Die Erzählperspektive ist die eines auktorialen, also eines allwissenden Erzählers, wovon ich leider generell kein so großer Fan bin.
Auch waren einige Handlungen aus meiner Sicht nicht ganz so logisch und nicht alle Fragen/Hintergründe wurden geklärt. Der Plott war recht erwartbar und die Spannung nicht darauf gerichtet, wer wen getötet hat, sondern wie alles zusammenhängt.
Insgesamt für mich ein durchschnittlicher Politthriller, der gute Ansätze, aber auch seine Schwächen hat.
Ein polarisierender Ex-Präsident mit einem Geheimnis, das unbedingt gewahrt werden muss, ein Plot, der zurück zum Sturm auf das Kapitol zurückreicht, eine Medienfusion, die eine Qualitätszeitung womöglich inhaltlich unter den Einfluss eines globalen Medienkonzerns bringt: "Von Schafen und Wölfen" von Achim Zons klang nach einem Polit- und Medienthriller mit aktuellen Bezügen, auf den ich gleich nach der Lektüre des Klappentextes sehr gespannt war.
Der "Deutschen Allgemeinen Zeitung", die irgendwie an die Süddeutsche erinnert, wird kurz vor der Fusion mit einem amerikanischen Medienkonzern eine brisante Information zugespielt: Der ehemalige US-Präsident soll an einem seltenen Gendefekt leiden, den er an mindestens zwei Nachkommen weitergegeben haben soll. Die entsprechende Akte ist seit dem Sturm auf das Kapitol verschwunden. Chefreporter David stößt im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod einer alten Freundin auf Ungereimtheiten und ein neues Rätsel: Wer hat die Leiche ihres tödlich verunglückten Sohnes gestohlen?
Seine Tochter Emma wiederum, die es offenbar gleich nach dem Abi und ohne Volontariat ins Investigativteam der Zeitung geschafft hat, nun aber endlich mal wieder eine große Geschichte liefern muss, hofft mit Hilfe eines Nerds finsteren Machenschaften auf die Spur zu kommen, verheddert sich aber zugleich in ihrem Gefühlsleben. Der gewaltsame Tod eines US-Korrespondenten lässt ahnen, dass es tatsächlich Geheimnisse gibt, die von einigen Menschen um jeden Preis geschützt werden müssen.
Macht und Medien - das ist eigentlich immer eine spannende Kombination. Hinzu kommt die Verbindung von Fiktion mit aktuellen Bezügen. Eigentlich ein Mix, der genau der richtige Lesestoff für mich wäre. Aber einerseits sind dann einige Entwicklungen doch recht unglaubwürdig, andererseits scheint der Autor ein wenig zu selbstverliebt in seinen Protagonisten zu sein, so ein Supertyp, auf den alle Frauen fliegen, auch wenn sie das eigentlich gar nicht wollen. Und überhaupt, die Frauenfiguren - die konnten nun gar nicht überzeugen. Da schien irgendwie das Wunschdenken dahinter zu stecken, dass auch Powerfrauen eigentlich nur den richtigen Kerl brauchen, und schon wird das Denken weitgehend ausgeschaltet. Insofern leider mehr Melodram als Politthriller, trotz eines vielversprechenden Ansatzes.
Ich lese zwischendurch ganz gern Politthriller und habe mich sehr gefreut dieses Buch lesen zu dürfen. Die Handlung dieses Thrillers passt sehr gut in die heutige Zeit, da es ständig darum geht als erstes die nächste reißerische Story zu veröffentlichen, sich selber als Zeitung/Journalist treu zu bleiben oder eben auch nicht. Beim Lesen kann man leicht vergessen, dass es nicht um Donald Trump geht, sondern um einen fiktiven Charakter. Der Autor hat geschafft, die politischen Umstände in eine fiktive Handlung zu packen. Mich hat der Anfang des Buches (Dies ist eine wahre Geschichte. Nichts davon ist wirklich passiert.) während des ganzen Buches nicht mehr losgelassen. Mir haben auch die Einblicke in das Zeitungswesen sehr gut gefallen. Die Handlung ist komplex, aber sämtliche Verwicklungen, Intrigen, Machtstrukturen sind sehr gut ausgearbeitet und nachvollziehbar. Es ist für mich einer der besten Politthriller, die ich gelesen habe und ich werde mir jetzt auf jeden Fall noch die Vorgänger ansehen.
Zum Inhalt: Sehr brisante Informationen in Form einer geheimen Krankenakte des Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten geraten in die Hände einer deutschen Zeiten. Scheinbar leidet der Präsident an einem potenziell tödlichen Gen-Defekt. Angesichts dessen, dass er wieder antreten will, ist das eine Sensation, aber auch sehr gefährlich, diese Information zu besitzen oder gar zu nutzen. Meine Meinung: Politische Thriller sind eigentlich nicht so mein Ding, aber hier hat mich der Klappentext und auch die Leseprobe gleich angefixt und das war auch gut so. In einem zum Teil schon sehr verzwicktem Netzwerk aus Informationen zu Politik, der Medienwelt und nicht zuletzt medizinischen Erkenntnissen wird zu dem der Sturm aufs Capitol geschickt mit eingewoben, so dass der Spannungsfaktor für mich durchgängig sehr hoch war. Ich konnte meiner Vorstellungskraft nur schwer erklären nicht den aktuellen Präsidenten vor Augen zu haben, denn auch ihm traut man so manches zu. Fazit: Spannend