Sommer 2055: Roboter, Androiden und virtuelle Welten sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die 16-jährige Hannah soll zum Ausgleich analoge Ferien auf einer Farm in Ohio verbringen. Doch dann gerät alles aus den Die Maschinen wenden sich gegen Menschen – mit tödlichen Folgen.
Für Hannah beginnt eine atemlose Flucht, auf der sie sich größten Gefahren und ihren Ängsten stellen muss. Begleitet wird sie vom geheimnisvollen Jarrett, der ihr immer wichtiger wird. Und mit ihm landet Hannah genau dort, wo der tödliche Technik-Virus geplant wurde …
Ein Pageturner, den man nicht aus der Hand legen will!
Ein außergewöhnlicher Thriller....der etwas Vorstellungskraft benötigt...und in seiner Sprachgestaltung an ein Jugendbuch erinnert....Trotzdem spannend und kurzweilig!
2055 besteht der Alltag der Menschen vor allem aus der Unterstützung von Robotern und Drohnen....doch als diese sich gegen ihre humanen Herren wenden, beginnt ein Kampf ums Überleben....
Das Buch hatte ich erst einmal gar nicht im Blick, aber von der Thematik her hat es mich sofort angesprochen, als ich es gelesen habe. Es ist wohl schon eine gute Weile her, seit ich über eine Apokalypse gelesen habe.
Der Start war dann auch wirklich rasant und konnte mich sofort packen. Es wird direkt zum Handlungsstrang gegriffen. Das hat mir wirklich gut gefallen, denn obwohl die Action gleich zentral im Vordergrund steht, so kommen auch die Figuren nicht zu kurz. Gerade durch ihr Verhalten lernt man schon so einiges über sie, ohne noch lange Abschnitte mit Beschreibungen an sie zu verschwenden.
Ich muss auch sagen, dass ich es gut finde, dass vor einer gewissen Brutalität nicht zurückgeschreckt wird, auch wenn es nur einzelne Szenen betrifft. Es ist eine Apokalypse und die ist nun mal nicht harmlos. Dadurch, dass Hannah und Jarrett aber praktisch sowieso die ganze Zeit nur zu zweit in dem Buch sind, sieht man nicht zu viel davon. Ich habe bei manchen gesehen, dass sie das Gefühl haben, dass das Buch durch diese einzelnen Szenen nicht ganz der Altersvorgabe entsprechen würde. Ich würde dem nicht zustimmen. Ich habe im Alter von 12 bis 14 ebenfalls ohne Mühe solche Inhalte lesen können («Die Welt, wie wir sie kannten» gehört noch bis heute zu meinen Lieblingsreihen) und das Buch begrenzt sich ja wirklich nur auf ein Minimum.
Ich finde es auch unglaublich genial, wie beschrieben wird, wie Hannah und Jarrett versuchen mit den Umständen umzugehen. Man gibt sich zufrieden, mit dem, was man eben hat und versucht daraus das Beste zu machen. Das wurde gut beschrieben und gehört zu den grossen Pluspunkten des Buches.
Man lernt dadurch auch einiges über die Figuren und ich mag es, wie sie nach und nach lernen zusammenzuarbeiten. Nur die Beziehung ist so ziemlich überflüssig und hat auch keinen wirklichen Aufbau bekommen. Ich konnte damit nichts anfangen, auch wenn der sonstige Umgang zwischen den beiden relativ gut beschreiben wurde.
Das Problem ist, dass sie es doch ziemlich isoliert machten. Ein ganzer Bundesstaat ist betroffen, aber sie laufen grösstenteils durch die Welt, als seien sie die letzten Menschen. Die meisten sind zwar logischerweise entweder tot oder irgendwo versteckt, aber ich kann schlecht glauben, dass die beiden die Einzigen sind, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren und sich so nicht mehr rechtzeitig verstecken konnten und nun umherirren müssen. Die Interaktion mit Mitmenschen in dieser Situation kommt zu kurz (das ist auch einer der Gründe, warum die Brutalität dann doch auch sehr eingeschränkt ist, denn es kann auch nicht zu viel passieren, wenn man nur die beiden Protagonisten sieht, die auch unbedingt am Leben bleiben müssen).
Dadurch konnten die Szenen mit Allie natürlich am absolut besten strahlen. Allie, die die Vorteile der Technik so strahlend aufzeigt und gleichzeitig nun die ist, die am meisten unter dem Virus leiden muss. Ihre Figur war wirklich unglaublich gut und alle Szenen mit ihr waren grossartig.
Das Ende jedoch war dann umgekehrt wieder völlig falsch. Ich finde es eigentlich sogar noch eine gute Idee, dass man zeigen will, dass aus allem eigentlich nichts gelernt wurde, aber dafür hat der Ton absolut nicht gepasst. Wenn es das Ziel war, dann kam es nicht wirklich so herüber, wie die Warnung die das Ende hätte sein sollen. Aber ich bezweifle generell, dass das überhaupt das Ziel war und das macht es irgendwie noch schlimmer. Sie lösen alles relativ rasant auf und geben die Information dem Staat weiter. Damit haben sie keine Probleme mehr und ihr Happy End gefunden, ohne überhaupt irgendetwas gelernt zu haben.
Das Buch kämpf also mit so einigen Stärken und Schwächen. Für jeden grossen Pluspunkt gibt es auch ein Minus. Mehr Länge, um sowohl mehr Interaktionen und ein wesentlich besseres Ende einzubauen, hätte dem Buch gutgetan. Ich hätte eine solide Dilogie darin gesehen, die auch wirklich mehr von diesen beiden Seiten des Fortschritts unterstrichen hätte und auch eine Lektion eingefügt hätte, sei es nun die Warnung vor dem Vergessen oder eine wirkliche Änderung in der Gesellschaft. Die Umsetzung war aber noch immer nicht schlecht und ich kam schnell hindurch. Letztendlich haben die guten Szenen für mich gewonnen, aber durch die vielen Abzüge reicht es doch auch nur für vier Sterne.
Der Anfang: «Eigentlich mochte ich Überraschungen. Genau wie Gespräche und .. Jungs. Doch wann immer zwei oder drei dieser Dinge zusammenkamen, war ich heillos überfordert. Jedenfalls im sogenannten echten Leben. Im Metaverse war alles leichter. Dort merkte niemand, wie ich vor Aufregung rot wurde. Niemand sah die Schweißflecken unter meinen Achseln oder die kleinen Härchen, die meine Arme bevölkerten. Im Metaverse hatten alle mein virtuelles Ich vor sich und das war 24/7 selbstsicher und cool.»
Sommer 2055: Roboter, Androiden und virtuelle Welten bestimmen den Alltag der Menschen, angefangen von Haushaltsrobotern, selbstfahrenden Verkehrsmitteln bis zu online-Dauerberieselung. Die 16-jährige Hannah soll endlich mal offline gehen, mit echten Menschen Kontakt haben, wird auf analoge Ferien auf einer Farm in Ohio geschickt. Ziemlich zur gleichen Zeit gerät die Welt aus den Fugen: Die Maschinen wenden sich plötzlich gegen Menschen – mit tödlichen Folgen. Der Aufstand der Maschinen als Jugendroman.
Hannah wird am Flughafen von Jarret und einem KI-SUV abgeholt. Hier frage ich mich, wozu ein Mensch, der sich nicht wirklich um sie kümmert – und ein SUV in der Zukunft, der einzelne Personen transportiert? Eine Smartwatch (warum kein kreativer Name) ist unter die Haut gelegt, aber man muss noch Buchstaben tippen. Es fällt mir auf den ersten Seiten auf, dass die Zukunft nicht stringent durchdacht ist und hier mit alter Technik agiert wird, was mir die Glaubwürdigkeit in Frage stellt. Auf der Farm angekommen, wird Hannah herzlich begrüßt, hier wird noch richtig gekocht und gebacken – allerdings vom Hausandroiden Bones. Hannah und Jarret werden aufgefordert, etwas zu essen, damit Bones nicht beleidigt ist. Das nächste Mal, dass ich mit dem Kopf schüttele. Draußen auf dem Feld arbeiten Roboter, nur der Traktor, so Farmer Quentin, ist noch ein Museumsstück, das sich nur bewegt, wenn der Mensch es fährt. Plötzlich reagiert Quentins Hologramm unter der Haut nicht mehr. Komisch. Die Jähroboter rasen auf den Traktor zu, die Düngedrohnen spritzen Quentin und Jarret gezielt Pestizide ins Gesicht (gibt es in der Zukunft noch giftige Pestizide?). Sie versuch den Traktor zu erreichen. Im Haus dreht Bones durch, greift die Frauen an. Lediglich Hannah und Jarret können mit dem Traktor entkommen. Am Highway angekommen bietet sich ihnen ein grauenhaftes Bild!
«Schreiend fasste er sich an die verätzten Augen und während die Drohnen ihn aus allen Richtungen besprühten, walzte über den Feldweg der Panzer heran. Jarrett brüllte und endlich setzte sich Quentin wieder in Bewegung. Aber er taumelte nur noch vorwärts und geriet vom Weg in den angrenzenden Acker, wo er blindlings in eine Ackerfurche stolperte. Er ging zu Boden, seine Augen waren einen Moment lang ungeschützt und die Tanks der Drohnen noch längst nicht leer. Schreiend und wankend rappelte sich Quentin wieder auf. Doch im nächsten Moment walzte der Panzer über ihn hinweg und der Pflug grub seine eisernen Messer in ihn.»
Gleich auf den ersten Seiten des Near-Future-Thriller geht die Post ab. Für Hannah und Jarret beginnt eine atemlose Flucht, auf der sie sich größten Gefahren und ihren Ängsten stellen müssen. Während ihre Gefühle verrücktspielen, jagt eine Gefahr die nächste – die Maschinen sind überall. Ein Pageturner, spannend, leider ziemlich vorhersehbar. Hannah hat sich bisher in der virtuellen Welt versteckt, die sie sicher durchschreitet, im Gegensatz zur realen Welt, in der sie sich unsicher im Umgang mit Menschen fühlt. Die beiden Jugendlichen müssen sich nun aufeinander verlassen, um zu überleben. Langsam fassen sie Vertrauen und es fängt an zu knistern. Ein dystopischer Thriller, der aufzeigt, wie Maschinen, die uns behilflich sein sollen, zur tödlichen Falle werden, wie abhängig wir von ihnen sind. Und der Autor zeigt, wie einsam wir eigentlich sind, wenn wir ins Virtuelle flüchten. Das Thema wurde oft beschrieben: Die Maschinen, die wir erfinden, werden uns vernichten. Hier ist mir so einiges nicht genau für die Zukunft durchgespielt, zu dicht an der heutigen Technik, teils bereits überholt, inhaltlich zu durchsichtig und vorhersehbar, auch philosophisch recht kraftlos. Nicht der große Wurf, aber gute Unterhaltung, da das Jugendbuch von Action und Spannung lebt. Der Ueberreuter Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 14 Jahren. Das passt für mich.
Andreas Langer ist gelernter Journalist und arbeitete anderthalb Jahrzehnte lang als Lokalredakteur und Werbetexter. Mittlerweile begleitet er vormittags Schwabens ländliche Entwicklung in Wort und Bild, während er sich nachmittags, abends oder auch nachts Geschichten ausdenkt und von fantastischen Welten erzählt. Gemeinsam mit seiner Frau, drei Kindern und zwei dreifarbigen Katzen lebt er in einer kleinen Stadt am Westrand Bayerns. Für sein Kinderbuch »Schneekinder« wurde Andreas Langer mit dem Kranichsteiner Kinder- und Jugendliteraturstipendium ausgezeichnet.
KI‘s, VR-Reality und Robotik nehmen bereits heutzutage immer mehr Raum in unserem Leben ein. Egal ob als Freizeitbeschäftigung, Ratgeber oder Hilfsmittel in Industrie, Medizin oder Alltag.
In „They are Everywhere“ schreiben wir das Jahr 2055 und bekommen einen Einblick in die Zukunft. Das Leben und Arbeiten der Menschen wird durch allerlei technische Raffinessen erleichtert. Landwirtschaftliche KI-gesteuerte Maschinen, autonom fahrende Autos, sowie KI-Haushaltshelfer prägen das Leben der Bevölkerung. Menschen treffen sich im Metaverse, kommunizieren miteinander in dieser künstlichen „Parallelwelt“, schaffen ein neues, ihrer Meinung nach, perfektes Ich ihrerselbst, und merken dabei gar nicht, wie weit sie sich eigentlich von sich selbst und ihrem sozialen Umfeld entfernen.
Hannah fühlt sich mehr als wohl in ihrer kleinen eigenen VR-Welt, doch ihre Eltern sehen ihre Entwicklung kritisch und schicken sie zum Technik-Entzug nach Ohio, wo sie auf einer Farm analoge Ferien verbringen soll. Für Hannah das Grauen schlechthin! Schon auf der Fahrt zur Farm begegnet sie Jarrett, einem jungen Mann mit einer ganz eigenen Geschichte, eigenen Ängsten und dem ein oder anderem Geheimnis.
Angekommen auf der Farm währt die Idylle jedoch nicht lang, denn plötzlich spielen alle Maschinen und Geräte komplett verrückt und werden zur Todesfalle für die Menschen.
Hannah und Jarrett schaffen es zu flüchten, ohne zu ahnen, welche Gefahren an jeder Ecke auf sie lauern, denn wie der Titel schon sagt: They are Everywhere.
„They are Everywhere“ ist ein wirklich interessanter Near-Future-Thriller, durch den man mit ganz anderen Augen auf die rasante technische Entwicklung blickt und sie kritisch hinterfragen lässt. Man erkennt sehr schnell Parallelen zu unserem heutigen Stand der Technik und denkt ganz automatisch über die Vor- und Nachteile von KI nach. Denn was passiert wirklich, sollte je ein Logik-Virus von diesem ausgeklügelten System Besitz ergreifen?
Andreas Langer schreibt sehr bildhaft und eingängig und lässt den Leser so an dieser, ja fast schon apokalyptischen Welt, teilhaben. Man fühlt sich in Jarrett und Hannah hineinversetzt, spürt ihre Ängste, ihre Furcht, aber auch ein kleines Fünkchen Hoffnung. Die beiden Jugendlichen kämpfen um ihr Überleben und finden dabei auf gewisse Weise zu sich selbst.
Allerdings waren mir persönlich die beiden Charaktere etwas zu blass. Ich hätte mir mehr Tiefe, mehr Einblicke in ihre Gedanken und noch mehr Gefühl gewünscht. Denn ich denke, so eine Ausnahmesituation macht etwas mit dem Menschen und genau das habe ich leider nicht erkennen können. Alles in allem war es ein sehr rasanter Trip in Richtung Zuversicht und Erkenntnis, bei dem eine Katastrophe auf die nächste folgte. Spannend, erlebnisreich und durchaus nachvollziehbar.
Ein Buch für alle, die bereit sind, sich auch mit den möglichen Gefahren und Konsequenzen von technischer Weiterentwicklung zu beschäftigen - auch wenn die Vereinfachung und der Spaß meist überwiegen.
Maschine vs. Mensch - hohe Spannung, starke Charakterentwicklung - ich konnte das Buch nicht weglegen
Stellt euch unsere Welt im Sommer 2055 vor: selbstfahrende, KI-gesteuerte Autos, Roboter, die in Farmscrapern und auf Feldern Nahrung produzieren, Androiden, die das Abendessen zubereiten und Menschen, die die meiste Zeit in virtuellen Welten verbringen. Mittendrin irgendwo in Ohio zwei Jugendliche - Hannah und Jarrett - für die das alles Alltag ist. Doch wie aus dem Nichts wenden sich die Maschinen gegen die Menschen. Ein Albtraum, in dem nur eines zählt: Überleben. Die Altersempfehlung des Verlags für "They Are Everywhere" von Andreas Langer ist mit ab 14 Jahren passend, denn der Beginn der Geschichte hat es in sich und ist etwas brutal und blutig. Der Titel des Buches ist auf jeder Seite Programm, denn die Maschinen sind überall und die beiden Protagonisten fliehen von einer brenzligen Situation direkt wieder in die nächste. Wer aber hier ein einziges Gemetzel erwartet, täuscht sich, denn der Fokus der Geschichte liegt ganz klar auf Hannah und Jarrett. Während die beiden Hauptfiguren der ständigen Gefahr durch KI-gesteuerte Maschinen entgehen müssen, beschäftigen sie gleichzeitig ganz alltägliche Probleme: Unsicherheiten bezüglich ihres Körpers, die Abgrenzung von den Eltern oder die plötzliche Nähe zu einem anderen Menschen. Damit unterscheiden sich Hannah und Jarrett gar nicht so sehr von heutigen Teenagern. Die Entwicklung, die sie in dieser kurzen Zeit durchmachen, ist realistisch und sehr nah erzählt. Besonders Hannah war für mich sehr greifbar und ihre Abhängigkeit von der virtuellen Welt wird in vielen kleinen Situationen deutlich. Die Entwicklung der beiden und ihre Beziehung zueinander sind so geschickt in diesen Thriller eingebaut, dass auch in den ruhigeren Szenen, in denen sich Hannah und Jarrett besser kennenlernen, die Gefahr nie vergessen werden kann. Zu jedem Zeitpunkt muss man mit neuen Robotern oder Maschinen rechnen, die nur ein Ziel haben: Menschen töten. Durch das hohe Tempo, die ständigen Gefahren und die beiden interessanten Charaktere konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Deshalb empfehle ich diesen packenden Thriller allen Jugendlichen ab 14 Jahren und auch Erwachsenen, die sich in jüngere Charaktere und deren Entwicklung hineinversetzen können.
Andreas Langer macht in diesem Buch sehr gut auf die Gefahren aufmerksam, die mit der immer stärkeren Digitalisierung einhergehen und besonders durch Hacking in Zukunft zu einem Problem werden können. Ist man erst einmal richtig in der Geschichte drin, ist es schwierig das Buch aus den Händen zu legen, allerdings gab es für mich sehr viele Kleinigkeiten, die das Buch leider nur zu einem zwei, maximal 2,5 Sterne Rating bringen: Die Geschichte ist sehr vorhersehbar und eine Gefahr folgt auf die nächste, ohne dass es wirklich Verschnaufpause gibt, in denen sich die Charaktere für den Leser wirklich näher kommen. Zwar wird häufig erwähnt, dass beide sich unterhaltend, doch es fällt zumeist leider unter das „Tell don't show“ Prinzip, wodurch diesen Gesprächen oft an Tiefe mangelt. Für mich als Leser ist eine nahende Beziehung zwischen den Charakteren zwar durch den Klappentext bereits klar gewesen, wirkte im Buch allerdings sehr gezwungen. Jarrett (männlicher Hauptcharakter) springt als Marry Jane heraus und kann sofort alles, von schnell rennen über klettern bis hin zu Autofahren, obwohl er es zuvor noch nie gemacht oder gar gesehen hat (in der Welt gibt es nur selbstfahrende Autos). Der andere Charakter (Hannah) ist das intelligente aber zurückgezogene Mauerblümchen und erfüllt auch hier wieder das Klischee eines weiblichen Hauptcharakters. Neben dem vorherzusehenden, klischeebehaften Ende, stoßen auch Stellen auf, die zwar auf vorangegangene Unterhaltungen anspielen, diese Unterhaltungen durch den „tell don't show“ Charakter dieses Thema leider nie angesprochen haben, wodurch es leider zum Gefühl kommt, dass es dem Autor im Moment des Schreibens des Kapitels eingefallen ist, allerdings keine Mühe darein gesteckt wurde nochmal drei Seiten zurückzugehen und es in dem vorangegangenen Gespräch zu erwähnen. Alles in allem eine gute Geschichte, die aber gerne ein weniger vorhersehbares Ende und gut 100 bis 150 Seiten mehr hätte haben können, um die Tiefe der Charaktere und deren Beziehung zu stärken, deshalb leider nur 2,5 Sterne.
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Vibes: 🔸sehr spannend 🔸Darstellung, die real sein könnte 🔸humorvoller Schreibstil 🔸überzeugende Charaktere
Der weibliche Hauptcharakter lebt nahezu im Metaverse. Das reale Leben spielt für sie nur eine nebensächliche Rolle. Ihre Eltern wollen diesen Zustand nicht akzeptieren und schicken sie daher weit weg nach Amerika, um dort auf einer Farm eine Zeit lang ohne ihre Online Aktivitäten zu verbringen. Noch am Flughafen vereitelt sie den Plan ihrer Eltern, indem sie die Ausrüstung einfach nochmal kauft. Kaum angekommen auf der Farm, taucht sie wieder ab. Doch das Unfassbare passiert. Alle Systeme sind plötzlich offline und zeigen nur noch einen bestimmten Spruch an. Noch schlimmer: die Roboter, die mittels künstlicher Intelligenz verscheidenste Arbeiten verrichten, wurden umprogrammiert. Sie sollen jetzt nicht mehr ihre Arbeit verrichten. So sollen die Menschen vernichten. Die Geschichte ist von der ersten Seite an spannend und lässt den Leser bis zum letzten Satz nicht los. Eine kleine Romanze gibt es ebenso. Diese wirkt in dieser Geschichte aber irgendwie fehlplatziert. Nicht so sehr, dass man sie sich wegwünscht, aber irgendwie auch nicht passend. Die Charaktere selbst sind wirklich außerordentlich gut dargestellt worden. Man kann sich die beiden Hauptcharaktere und alle Nebencharaktere wirklich gut vorstellen. Sie verhalten sich ihres Alters und ihres Charakters entsprechend und geben dem Leser so die Möglichkeit sich gut in jene hineinzuversetzen. Der Schreibstil ist das größte Plus. Er lässt den Leser gekonnt in die Welt abtauchen und ist sehr humorvoll. Man kann sich die Welt und die Charaktere sehr gut vorstellen. Besonders, da sie nicht perfekt sind, sondern auch auf jene Stellen in der Optik oder der Persönlichkeit eingegangen wird, die nicht perfekt sind.
Insgesamt ein tolles Leseerlebnis! Es hat sehr viel Spaß gemacht die Geschichte zu verfolgen. Gerne mehr!
In diesem Thriller wenden sich die Maschinen gegen den Menschen und für Hannah und Jarrett beginnt eine atemlose Flucht und diese recht schnell, so dass das Buch schon nach wenigen Seiten zum absoluten Pageturner wird - zumindest ging es Junior (15) und mir so. Beide waren wir total fasziniert von den unterschiedliche Maschinen, den Möglichkeiten und den gut durchdachten negativen Folgen der Technisierung. Auch wenn die Roboter zum Teil wirklich kreativ sind und zum Teil nicht mal so unrealistisch, da es sie so ähnlich schon gibt, stehen diese hier nicht im Vordergrund. Die Hauptfiguren und deren Entwicklung stehen im Fokus v.a. Hannah. Fühlt sie sich anfangs in ihrer virtuellen Blase heimisch muss sie über sich hinauswachsen, mutig sein und selbstbewusster werden. Mit Hilfe von Jarrett schafft sie das ganz gut und auch er kann über seine Vergangenheit hinaus wachsen. Die Beiden passen gut zusammen und die Entwicklung hat uns gut gefallen. Junior fand zwar Hannahs Unsicherheit anfangs etwas nervig, aber mit der Zeit ist sie ihm doch sympathisch geworden. Besonders beklemmend finde ich, dass dieses Szenario nicht mal so unrealistisch oder in weiter Ferne liegt und das regt schon zum Nachdenken an. Die Folgen, wenn die unterschiedlichsten Maschinen sich gegen Menschen wenden, sind gut durchdacht und regen zum Nachdenken an. Wir haben uns jedenfalls nach dem Lesen noch einige Male darüber unterhalten. Die rasante Action kommt durch die emotionale Tiefe definitiv nicht zu kurz, was den Teenie natürlich besonders gefreut und ans Buch gefesselt hat. Das Ende lässt auch noch Raum für eigene Gedanken oder Gespräche, obwohl es abgeschlossen ist. Für uns hat das so gut gepasst. Junior (und ich auch) empfehlen das Buch gerne weiter, allerdings eher ab 14, da die Maschinen nicht gerade zimperlich sind;)
„They Are Everywhere“ von Andreas Langer wird als Near-Future-Thriller geführt, bis auf die Jahreszahl ist die Geschichte für mich allerdings eher eine weiter entfernte Science Fiction, denn von der Allgegenwärtigkeit von solch spezialisierten Maschinen und Robotern sind wir derzeit noch weit entfernt. Nichtsdestotrotz zeichnet der Autor ein packendes wie auch gruseliges Zukunftsszenario und lässt aufgrund eines Computerviruses die Apokalypse losbrechen. Gerade zu Beginn sind manche Szenen nichts für schwache Nerven und die blutigen Schilderungen hatten durchaus Horror-Momente. Aber auch im restlichen Buch finden sich immer wieder grauenhafte Tötungen, weshalb ich das Buch eher für ältere Jugendliche empfehlen würde. Der Thrill ist aber gerade durch diese unzähligen gefährlichen Situationen hoch, denn die Protagonisten Hannah und Jarrett dürfen kaum zur Ruhe kommen. Trotz all der Action entwickelt sich aber zwischen den beiden etwas und auch persönlich wachsen die Teenager über sich hinaus. Eine große Stärke des Buches liegt für mich deshalb in den authentischen Figurenzeichnungen und deren stimmigen Entwicklung. Etwas weniger konnte mich hingegen die Handlung selbst überzeugen. Hier gibt es für meinen Geschmack zu viele glückliche Zufälle und auch die Logik hackt an mancher Stelle. Mal davon abgesehen liest sich der Schreibstil aber unglaublich flüssig und auch durch das hohe Tempo getrieben, kam ich gut durchs Buch. Wer also mit einer einfacher gestrickten Rahmenhandlung leben kann, wird mit sympathischen Charakteren, jeder Menge Action und doch auch viel Gefühl belohnt. Insgesamt vergebe ich dafür 3 1/2 Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.