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Sonnenhang

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Aufrichtig und kompromisslos schreibt Kathrin Weßling über das Nicht-mehr-jung-Sein, zerbrochene Lebensträume und darüber, dass man manchmal an den ungewöhnlichsten Orten Freundschaft findet.

Während ihre Freundinnen Kinder bekommen und Instagram eine einzige Happy-Wife-Happy-Life-Show zu sein scheint, sitzt Katharina in ihrer Wohnung und betäubt sich mit Arbeit und Trash-TV. Mit Ende dreißig hat sie sich arrangiert mit diesem recht ereignislosen Leben, in dem noch alles möglich ist. Das zumindest glaubt sie, bis sie erfährt, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann. Plötzlich fühlen sich die Nächte in Kneipen und die Tage am Schreibtisch nur noch sinnlos an. Dann nimmt sie eine ehrenamtliche Stelle in der Seniorenresidenz Sonnenhang an. Die Wochenenden bestehen nun aus Eierlikörschmuggel, Kniffeln und skurrilen, liebenswürdigen Begegnungen. Als die nächste große Entscheidung ansteht, muss Katharina sich fragen, was sie eigentlich will. Und ob sie nicht ganz unbemerkt schon längst gefunden hat, wonach sie so verzweifelt sucht.

224 pages, Hardcover

Published January 28, 2025

35 people are currently reading
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About the author

Kathrin Weßling

11 books248 followers

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Community Reviews

5 stars
304 (25%)
4 stars
517 (42%)
3 stars
315 (26%)
2 stars
59 (4%)
1 star
9 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 129 reviews
Profile Image for Ninia LaGrande.
87 reviews124 followers
February 25, 2025
So ein kleines Juwel. Ich mag Katharinas Stil sowieso und habe alle ihre Bücher gelesen. Dieses hier sticht nochmal raus. Es ist fein, empathisch, authentisch. Must read dieses Jahr.
Profile Image for Literatursprechstunde .
196 reviews92 followers
January 28, 2025
Katharina ist Ende dreißig und fühlt sich unvermittelbar, denn sie hat seit nunmehr sechs Jahren keine richtige Beziehung mehr geführt - aber dafür einige unausgegorenen Bekanntschaften, die nie lange hielten. Auch die Sache mit ihrem Ex Schnittlauch nagt noch an ihr, denn lange hielt er sie mehr oder minder geheim, stand nicht zu ihr. Daher lebt sie seitdem Schluss ist mit dem Gefühl, dass es gar keine richtige Beziehung gewesen war und die Trennung von daher unnötig. Torschlusspanik ergreift sie - wird sie alleine enden?! Sie hadert mit der Hoffnung, doch noch dem richtigen zu begegnen, denn so langsam muss er ihr doch mal begegnen, oder etwa nicht?! Halt findet sie bei ihren Freundinnen: „Sie lachen und für einen Moment ist Katharina glücklich, weil es guttut, wenn ein anderer Mensch erlebt, was einen selbst oft so nervt, geteiltes Leid ist immer noch das gleiche Leid, aber wenigstens kann man ein paar gemeinsame Witze machen, das ist ja auch schon was.“

Eine unverhoffte Diagnose beim Frauenarzt wirft sie schließlich vollends aus der Bahn: Ihre Gebärmutter muss entfernt werden, sie kann keine eigenen Kinder mehr bekommen. Sie fühlt sich nun leer, unvollständig, wie ein Donut, mit einem Loch in der Mitte. Zusehends verliert sich Katharina in ihrer Situation: „ Sie will sich einfach mal wieder gebraucht fühlen und sie will, dass irgendwas in ihrem Leben sich wie eine gute Idee anfühlt und nicht wie Treibsand.“
Total gelegen kommt ihr also die Chance, sich ehrenamtlich im Seniorenheim Sonnenhang zu engagieren - sie könnte die neue Spässekenulla werden, die vorher für die samstägliche Bespaßung der Bewohner zuständig war, mit ihnen Spiele spielte und viel lachte.
Katharina möchte raus aus ihrem Hamsterrad aus Job und ödem Alltag: „Man sitzt da und wartet, dass etwas passiert, das einen aufweckt, ein Jobangebot bei LinkedIn, eine neue Liebe, ein Todesfall, einmal Ayahuasca mit Julian Zietlow oder so, irgendein Erweckungserlebnis, das einen rausholt.“
Ist es für Katharina möglich, im Sonnenhang ihre Erfüllung zu finden?!

Katharina fehlt es an Rücksicht durch ihre Mitmenschen, sie fühlt sich nicht gesehen und immer wieder kommt ihr ihr fehlender Uterus in den Sinn, ihr Loch, ist sie ein Mensch gewordener Donut?! „Als das Loch noch ganz offen und wund war, hatte sie sich manchmal gewünscht, es wäre sichtbarer, ein riesiges, klaffendes, rundes Loch in ihrem Bauch, durch das man hindurchsehen könnte, als sei sie ein Donut.“

Katharina struggelt mit dem Sinn ihres Lebens, überlegt, ob eine schöne Wohnung auf Teneriffa ihr zu mehr Lebensqualität verhelfen könnte. Doch sie kann ihrem alten Leben und dem was Geschehen ist, nicht entfliehen. „Was man aber kann: vieles überschreiben mit neuen Eindrücken, mit dem Geruch des Meeres, mit Gesprächen mit Menschen, die man noch nie zuvor gesehen hat und vielleicht auch niemals wieder sieht, mit neuen Lieben und neuem Kummer, mit Sorgen, mit Hoffnungen und mit dem unbedingten Willen, weiterzumachen.“

Kathrin Weßling hat ein Buch geschrieben, dass unser Lebensweg nicht immer straight verlaufen muss, um ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Das Glück liegt nicht für alle Menschen im Mutter-Werden und Kinderkriegen, für manche Menschen liegt es auch in zwischenmenschlichen Begegnungen, der Familie (egal ob eigene oder selbst erwählte), in erfüllenden Hobbies und manchmal findet man sein persönliches Glück eben auch an wundervollen Orten wie dem Sonnenhang.
Danke Kathrin Weßling für die humorvollen, ebenso glücklichen wie traurigen, aber immer wunderschönen Lesestunden mit „Sonnenhang“ - es hat mein Herz erfüllt! Es ist für mich das allerschönste Buch über den Sinn des Lebens, das ich je gelesen habe!
Profile Image for Jenny-007.
60 reviews5 followers
October 24, 2025
Ich bin Kathrin Weßling Fan 3000. Das ist mir ganz wichtig zu sagen, weil ich möchte, dass meine folgende Kritik auch im passenden Kontext gelesen wird. Ich habe jedes ihrer Bücher gelesen, einige mehrfach. Kathrin Weßling schafft es so wunderbar, Gefühle sprachlich einzufangen, das schätze ich so an ihr. Nur dieses Buch - da ist kein anderes Gefühl bei mir angekommen als Selbstmitleid und ich erkläre gerne, warum es nicht für mich gepasst hat.

Ich wollte ganz lange Kinder & merke, je mehr ich mich der 30 nähere, dass das eigentlich gar nicht mehr mein Lebensziel ist. Ich habe gedacht, dass Sonnenhang endlich die Art von Story ist, die Frauen, die keine Kinder bekommen, nicht als bemitleidenswert darstellen, aber das war nicht so. Wir begleiten Katharina in diesem Buch, die nach einer schweren Trennung, die laut ihrem Ex ja eh keine war, weil sie nie zusammen waren, und dem Verlust ihrer Gebärmutter nun darum trauert, keine Kinder bekommen zu können, obwohl alle um sie herum in Partnerschaften Familien gründen. Durch einen Zufall übernimmt sie eine ehrenamtliche Stelle in einer Senior*innenresidenz und ist nun wöchentlich dafür verantwortlich, Spielenachmittage zu organisieren. Alle Bewohner*innen bringen ihre Eigenarten mit und zu Umut fühlt Katharina sich auch ganz schön angezogen - klingt nach einem einem lebensverändernden Plot, übrig bleibt nur Selbstmitleid.

Ja, das Leben ist kein Happy-End und trotzdem darf man seinen Lesenden Geschichten mit Tiefe präsentieren. Man darf Nebencharaktere näher betrachten und sich auf andere Themen als die Trauer und Unzufriedenheit der Hauptcharaktere konzentrieren. Man darf Frauen, die keine Kinder bekommen können, tatsächlich auch positiv darstellen. Man darf zeigen, wie sie diesen Verlust bewältigen und eine neue Perspektive für sich finden. Aber all das tut das Buch nicht. Es bleibt an der Oberfläche, Katharina bleibt an der Oberfläche. Ihr tut alles weh und das ist so verständlich, aber da bleibt sie stehen. Ja, die Bewohner*innen bedeuten ihr schlussendlich etwas, dennoch fühlt sie sich auf S. 191 mit Baby in der Trage immer noch klein und unbedeutend, weil sie keine Mutter ist. Natürlich kann es genauso sein, aber warum MUSS es so sein? Nicht jede Frau, die keine Kinder bekommen kann, ist auf ewig ein Trauerkloß und ich habe Kathrin Weßling, deren Bücher ich eigentlich so liebe, weil sie so facettenreiche Charaktere schreiben kann, so viel mehr zugetraut.

Ich habe ihr zugetraut, Katharina mehr Tiefe zu geben, mehr Perspektiven aufzuzeigen und eine Protagonistin zu skizzieren, die ihr Glück ohne Kinder finden kann, die ihren Selbstwert in sich und nicht in anderen findet. Aber da ist keine Charakterentwicklung. Und vielleicht ist das Ziel des Buches auch, aufzuzeigen, dass nicht jede Story ein Happy End hat, ~ weil so halt das Leben ist, aber dann war’s halt nicht für mich gedacht.
Profile Image for Booklunatic.
1,117 reviews
March 1, 2025
5 Sterne

Absolutes Highlight, hab mir so viele Sätze angestrichen.

Warum nochmal hab ich schon ewig 2noch ungelesene Bücher von Kathrin Weßling auf dem SuB?! Das kann unmöglich so bleiben...
Profile Image for Sarah.
149 reviews12 followers
January 12, 2025
"Sie weiß nicht, wie viele wirklich große Fehler man sich im Leben erlauben darf, bis wirklich endgültig alles so unleugbar falsch gelaufen ist, dass man einsehen muss, dass man das Leben falsch gelebt hat, dass man versagt hat, verzagt ist am Am-Leben-Sein."

"Es gibt tausend gute Gründe, das eigene Leben zu ändern, aber keiner davon sollte sein, dass der eigene Körper versagt.“

"[…] denn eigentlich war ja gar nicht so viel passiert, wenn man es mal genau nahm, waren es nur ein paar Sätze gewesen, die alles verändert hatten, und das ist wohl die große Ironie des Lebens, dass es am Ende immer nur ein Satz oder zwei sind, die mit einem Schlag alles zerstören."

„Ein Mensch vergießt durchschnittlich etwa fünf Millionen Tränen, bei einer kleinen Heulerei verliert man trotzdem nicht einmal siebzig Milliliter Wasser, bei einer großen manchmal schon."

„«Kein Mann, keine Kinder?» Katharinas Hals wird schon wieder so trocken. «Ich habe wirklich viel Zeit», sagt sie und hofft, dass das als Antwort reicht. Früher hatte sie darauf immer «Noch nicht!» geantwortet und laut gelacht. Weil die meisten Menschen sie etwas jünger schätzen, als sie ist, hatte sie meistens «Das kommt schon noch, eines Tages ist der Richtige da und dann geht alles ganz schnell» geantwortet und dann waren alle glücklich gewesen, Katharina, weil sie ja nur geduldig sein und warten musste, und die anderen, weil Katharina offenbar eine ganz normale Frau war, die einfach noch nicht den Richtigen getroffen hatte, nicht so eine nervige Feministin, die glaubte, dass sie allein eh glücklicher sei."

„Das Leben geht immer weiter und das ist das Gute und das ist die größte Scheiße von allem, je nachdem.“

„Wieso reicht es nicht, dass wir für jemanden etwas bedeuten, dass wir Töchter und Söhne sind, Väter und Mütter, dass wir Schwestern und Brüder sind, Freunde und Freundinnen, Kollegen, Angestellte oder einfach die Nachbarin, wieso müssen wir immer anders als alle anderen sein, obwohl es doch so gemütlich ist, einfach komplett durchschnittlich vor sich hin zu leben.“

„Alles fühlte sich seit einer geraumen Weile leer und wie Papier an, als sei die ganze Welt nur eine getrocknete und schlecht angemalte Pappmachématsche, ihr Laptop, ihr Bett, ihre Wohnung, die Tram."

„Man kann nicht gleichzeitig nichts fühlen, aber glücklich sein wollen. Wenn man sich auf Gefühle einließ, musste man immer das ganze Kindermenü nehmen, mit allem Drum und Dran, Pommes, Cola, Burger, Apfeltasche, selbst wenn man den Rest wegschmiss, überreicht bekam man immer die ganze fettige, stinkende Tüte."

"Ständig muss man was machen, die Kontodaten ändern oder das beste Tagesgeld finden oder den Müll runterbringen und diese sich völlig von allein vermehrenden Pfandflaschen weg und dann ist der Automat kaputt, immer muss man jemanden zurückrufen oder was liken oder das Bett beziehen oder richtig lüften, Klamotten aussortieren oder nicht mehr so viele bestellen, man ist so ein CO2-Schwein, ekelhaft, zum Ausgleich benutzt man nur Pappstrohhalme, die nach alter Klorolle schmecken, und dann darf man sich nicht mal über Taylor Swifts Privatjet bei Instagram aufregen, weil man dann auch keine gute Feministin mehr ist, und man muss dünn sein, aber nicht mit Abnehmspritzen und wenn, dann darf man das keinem sagen, man soll vorsorgen, aber nicht über Geld sprechen, man soll sich verlieben, aber nicht in die Red Flag, man soll den Mann nicht nerven, man soll Onlinedating machen oder es lassen, man soll lieb sein und klein und trotzdem lange Beine haben und wenn man groß ist, muss man damit leben, dass die Männer immer die kleineren Frauen wollen, und man darf keinen Mann wollen, der größer als man selbst ist, weil das ist Bodyshaming, und man darf dem Typen bei Twitter nicht antworten, dass er seine dumme Fresse halten soll, weil man «dumm» nicht mehr sagt, und man darf nicht schreien und keine klärenden Gespräche suchen, wenn man nicht zusammen ist, denn dann ist man anstrengend, und man soll nicht auf das hören, was andere sagen, obwohl andere ständig einfach ungefragt was zu einem und vor allem über einen sagen, und man soll Sport machen, aber nicht zu viel, und man soll kein Mann sein wollen, aber trotzdem stark, und man soll sich immer zusammenreißen und die OBs selbst kaufen, Rasierer für Bärte gibt es ja schließlich auch nicht umsonst und man darf das Matriarchat trotzdem nicht wollen, auch wenn jeden zweiten Tag eine Frau durch einen Mann stirbt, und man darf eigentlich gar nichts, erst recht nicht alles wollen und selbst wenn das nur die faire Hälfte ist, ist das doppelt zu viel. Ständig muss man sich entschuldigen, weil einem das so beigebracht wurde, man darf die Nachbarn auf der Dachterrasse nicht anbrüllen, dass sie die Schnauze halten sollen, man darf als Frau nicht zu viele Schimpfwörter in ein Buch schreiben, sonst ist man nicht intellektuell genug, und einen Instagram-Account hat man am besten auch gar nicht erst, sonst kommt eine andere Frau und spricht nicht über das, was man kann, sondern nur noch über das, was man ihrer Meinung nach ist. Man darf nicht hassen und auf gar keinen Fall zu schnell lieben, man darf den besten Freunden nicht sagen, dass sie behaupten, Feministen zu sein, und trotzdem immer die Fresse halten, wenn's um ihre Bros geht oder um ihre Partnerinnenwahl, denn huch, wie kann das denn sein, das sind ja alles immer dünne, kleine Mädchen, aber das hat natürlich nichts mit dem Patriarchat zu tun. Man darf nicht jammern und man darf nicht klagen, man darf nicht einsam sein, weil das peinlich ist. Man darf oben ohne ins Freibad, aber wenn man vergewaltigt wird, ist man selbst schuld, du Nutte, was ziehst du auch nichts an. Man muss Kinder haben und wenn man keine hat, muss man einen Partner haben und wenn man den auch nicht hat, dann ist was mit einem, dann ist man bestimmt eigentlich gar nicht hetero oder verrückt oder kaputt oder alles zusammen, das ist ja alles das Gleiche, frag mal Torsten76 bei Facebook, der bestätigt dir das.“

"Das, was eine Frau bestimmt, ist ein Wort, ein einziges Wort, das sie ihr ganzes Leben verfolgt, es ist für sie so klar, es wird ihr beigebracht, seit sie denken kann: Sie MUSS. Der Mensch an sich muss ja sowieso einiges, aber einige müssen mehr als andere. In diesem einen Punkt haben die Frauen dieser Welt endlich mal mehr als Männer, na herzlichen Glückwunsch und jetzt bitte die Schnauze halten und hübsch aussehen, vielen Dank.“

„[…] denn der Mensch ist keine Insel, der Mensch ist ein Wald voller Bakterien und Dreck.“

"Das mit dem Glück ist wie mit dem Unglück, es schleicht sich hinterrücks an und ist einfach plötzlich da, Wochen, Monate, Jahre, ganze Leben kann man darauf warten und dann küsst einen ein schöner Mann im Regen in einer gewöhnlichen Mittwochnacht, die eigentlich ganz anders geplant war, oder man hat endlich diese fünf Zahlen richtig getippt, diese fünf kleinen Zahlen, die alles ändern, oder man hat einen Test mit zwei Streifen in der Hand und es ist die gute Art von Streifen, die, bei denen man fast ohnmächtig wird vor Freude, oder man schafft endlich dieses eine verdammte Level. Es ist Erdbeerkuchen von Oma an einem Tag bei fünfundzwanzig Grad und Sonne, es ist Freibadpommes, es ist so sehr lieben, dass man fast ohnmächtig wird vor Glück, es ist auf dem Boden liegen und in einem Buch diese eine Stelle finden, die man nie wieder vergisst und bis zum Rest des Lebens zitiert, es ist am Geburtstag ein Geschenk bekommen, mit dem man nicht gerechnet hat, von jemandem, den man lange nicht gesehen hat, es ist diese eine WhatsApp nachts um drei, die alles wieder ändert, es ist Ja sagen, tausendmal Ja sagen und kein einziges Mal Nein, es ist nicht aufgeben, sondern hoffen, bis man raue Hände bekommt vom ganzen Beten darum, dass doch noch alles gut geht, es ist die neuen Schuhe ausziehen und barfuß weiterlaufen, mitten im Sommer über die Museumsinsel bei dreißig Grad, es ist ein Gespräch unter Freunden, bei dem man nachher nicht wach liegt und sich fragt, ob man schon wieder zu viel war oder viel zu wenig, es ist sich im Spiegel anschauen und die eigene komplett irre Schönheit bewundern, die das ist, weil man da ist, weil man existiert, weil man so was von am Leben ist, mit all der Härte und dem Rotz, mit all den Tränen und dem Hass, mit dieser ganzen wahnsinnigen Liebe, die man trotz allem und genau deswegen immer wieder in die Welt brüllt wie so eine Irre, weil die ganze Menschheit das wissen soll, dass das Herz schlägt und das Blut pumpt und der Magen knurrt vor Hunger auf einfach alles, alles, alles. Es ist, von den Menschen überrascht zu werden, von denen man es am wenigsten erwartet hat, es ist einfach dieses Leben, bei dem sich die Autoren immer wieder etwas ausdenken, mit dem jetzt aber wirklich niemand gerechnet hat.“

"Das Geschenk zu wissen, dass sie kein bisschen allein ist, nicht einmal einsam. Da sind all diese Menschen, manche kommen, manche gehen, manche bleiben, manche kriechen, manche stehen, manche bringen dich zum Lachen und andere zum Schreien, sie sind alle da, alle acht Milliarden Menschen, und sie ist nicht allein. Dieses kleine Glück, das eigentlich das größte ist, das es gibt, die elementarste Vergewisserung, die wir Menschen brauchen, diese Sicherheit, nicht völlig allein zu sein, die ist das größtmögliche Glück, das wir alle finden wollen, das wir alle suchen und brauchen, um weiterzumachen.“
Profile Image for Patrizia.
349 reviews17 followers
February 19, 2025
Ein Buch, in dem alles und jede Person, so fühlen darf, wie sie sich eben fühlt - auch beim Lesen! Nicht nur schön wegen des Ehrenamts im Altersheim, nicht nur wegen der Alpakas! Vor allem wegen der weiblichen Wutflüsse ohne Punkt - lieben wir! Vor allem aber, weil Katharina eine Figur ist, die beides vereint: eine Frau, die ihre kinderlose Unabhängigkeit schätzt und auf der anderen Seite Traurigkeit über die Nichtfähigkeit ihres Körpers fühlt, bedauert, sichtbar macht und ausspricht, weil BEIDES nebeneinander existieren kann, darf und muss. What a time to be alive, in der Autorinnen über diese Themen schreiben können und damit trotzdem und gerade deshalb erfolgreich sind. Vor 10, 15, 20 Jahren wäre das gar nicht möglich gewesen. Hoffentlich bleibt uns dies erhalten. 🌞
21 reviews
April 20, 2025
2,5 Sterne. Irgendwie habe ich etwas sehr anderes erwartet bei dem, was auf den Buchrücken stand. Aber wie das oft so ist mit Erwartungen: diese haben leider selten etwas mit der Realität zu tun. Man merkt, dass die Autorin schreiben kann und dass sie auch Spaß daran hat. Allerdings hatte ich zwischendurch immer wieder den Eindruck, ich höre der Autorin zu, während sie auf einer Bühne steht und einen witzig-bissigen, intellektuellen Poetry Slam hält über die Schwierigkeiten einer Enddreißigerin. Dadurch ist für mich die Handlung einfach ein wenig zu kurz gekommen.
Profile Image for Shirley-Maria Christian.
14 reviews
October 8, 2025
Ich habe mir irgendwie so viel erhofft und bemerke, dass ich doch ein RomCom-Eat.Pray.Love-Buch erwartet habe. Vllt bin ich deswegen etwas enttäuscht, weil sie wirklich einfach normal ist.
Einerseits hat mir dieses Selbstmitleid total genervt ab der Hälfte des Buches, andererseits ist es nicht ganz so einfach und das ist okay, es hat mich teilweise berührt. Ich hoffe sie findet ihren Frieden.
Ich bin sehr erleichtert, dass sie nicht mit Umut zusammengekommen ist, das wäre so ein Rückschritt gewesen.
Dieses Vergleichen mit Influencern bei denen alles so perfekt wirkt kann ich SO nachvollziehen. Denke es spiegelt die Gedanken vieler Frauen wieder.
Die Storyline mit den Älteren fand ich okay, aber auch nicht unbedingt nötig. Habe auch wieder auf paar Weisheiten gehofft, fühlte mich dann von Margot total ertappt als sie sich darüber aufgeregt hat. Am Ende sind es auch nur Menschen.

Schreibstil: nicht besonders, hat mich teilweise total genervt

PS: es ist bei der Gyn kein Echokardiogramm (=EKG) sondern ein Cardiotokogramm (=CTG). Das hat mich irgendwie gefuchst hahaha
Profile Image for Kat Jacobi.
117 reviews7 followers
February 13, 2025
Das einzige was ich an diesem Buch nicht mochte: Es war mir zu schnell vorbei.
Tolle Geschichte, tolle Charaktere, ich würde so gern noch viel tiefer in die Eigenheiten Sonnenhangs eintauchen.
Profile Image for Aki.
1,011 reviews
September 8, 2025
Es hat mir super gut gefallen und sogar zum Weinen gebracht. Die Emotionen waren so toll beschrieben und ich habe mich voll reinfühlen können. Auch wenn mir die Protagonistin nicht immer sympatisch war, waren ihre Gedanken so realistisch. Ein Stern Abzug, weil ich gerne mehr von den Senioren gehabt hätte, aber irgendwie hat auch so alles funktioniert, also vielleicht hätte es das kaputt gemacht.
Profile Image for Sarah.
635 reviews10 followers
September 8, 2025
Am Anfang wollt ichs gar nicht lesen, aber ich war dann sehr gut unterhalten. Das 24-in-1-Duschgel hat mich vor Lachen umgehaut und das Ende hat mir ein paar Tränen entlockt.
Profile Image for Lisi.
191 reviews5 followers
July 25, 2025
Hat mich leider irgendwie gelangweilt. Ich weiß nicht mal genau woran es lag- die Prämisse des Romans hat mich ja eigentlich angesprochen: Katharina stellt Ende 30 fest, dass sie keine Kinder bekommen kann. Sie ist in keiner festen Partnerschaft und fühlt sich verloren & orientierungslos. Sie beginnt ehrenamtlich in einem Seniorenheim zu arbeiten & ihren Weg zu gehen. Naja, und mehr kann ich irgendwie gar nicht sagen… ich konnte einfach nicht viel mit dem Buch anfangen- die Charaktere, gerade die Nebencharaktere waren sehr flach, die Hauptfigur trotz des Themas überraschend eindimensional und die Storyline mit dem Seniorenheim wurde viel weniger exploriert, als ich es mir erhofft/gedacht hätte. Das Buch ist sehr pessimistisch und niedergeschlagen, was sicherlich auch die Stimmung von Personen in Katharinas Lage widerspiegeln kann. Aber irgendwie fand ich’s auch krass & wenn ich mir vorstelle, dass ich es in der Position einer Frau wie Katharina lese, könnte ich mir vorstellen, dass es teilweise echt hart ist & weniger validierend? Aber ich kann diesen Aspekt fairerweise wirklich nur raten, für viele Frauen ist es wahrscheinlich richtig toll. Mir persönlich hat es einfach nichts gegeben & ich erinnere mich jetzt schon kaum noch an wirklich eindrückliche Plotpoints zwischen Beginn & Ende des Buches. Ein bisschen wie „Guten Morgen wie geht es dir?“ fand ich, im Sinne dass es interessante Themen mitbringt & sie dann nicht wirklich ausschöpfen kann. Hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Eva Rub.
118 reviews1 follower
May 20, 2025
Ein wirklich schönes Buch, so ohne Kitsch, einfach ehrlich geschrieben. Was macht das Leben aus? Absolute Empfehlung!
Profile Image for Annelie Herrmann.
39 reviews3 followers
April 28, 2025
Mannomann, hat mich das mitgenommen! Am Ende sind dicke Tränen gekullert.
Profile Image for Stina Pr.
5 reviews
May 25, 2025
Das Buch ist toll und so wunderbar geschrieben. Habe ich so schnell durchgelesen und bin jetzt traurig, dass es vorbei ist.
Profile Image for Carmen.
41 reviews3 followers
April 17, 2025
„Das, was eine Frau bestimmt, ist ein Wort, ein einziges Wort, das sie ihr ganzes Leben verfolgt, es ist für sie so klar, es wird ihr beigebracht, seit sie denken kann: Sie MUSS. Natürlich kann sie sich dagegen entscheiden, aber dann wird's eben hässlich und dann muss sie das eben aushalten und ertragen, die Häme und Beleidigungen und die Blicke und die Chancen, die nicht kommen, und die Jahre, die vorbeiziehen. Der Mensch an sich muss ja sowieso einiges, aber einige müssen mehr als andere. In diesem einen Punkt haben die Frauen dieser Welt endlich mal mehr als Männer, na herzlichen Glückwunsch und jetzt bitte die Schnauze halten und hübsch aussehen, vielen Dank.“

Ehrlich, witzig, klug – Katrin Weßling überzeugt mit ihrem Roman "Sonnenhang" durch pointierte Beobachtungen, Humor und Tiefgang. Ein Buch, das definitiv im Gedächtnis bleibt.
Profile Image for Great-O-Khan.
469 reviews126 followers
June 19, 2025
Ein Lob an unsere Stadtteilbibliothek: Manchmal nehme ich Bücher mit, bei denen ich keine großen Erwartungen habe. Ich habe dann einfach nichts besseres gefunden. Dann fange ich an zu lesen und bin trotz aller Skepsis von Anfang an begeistert. "Sonnenhang" von Kathrin Weßling war wieder einmal so ein Fall.

Die Protagonistin Katharina Webeling (38) ist "Werberin mit Burnout, die keine Kinder kriegen kann und seitdem eine Lebenskrise schiebt". Sie ist wohl eine, die man als eine "schwierige" Person bezeichnen würde. Gerade das macht sie für mich interessant und überraschenderweise auch sympathisch. "Das Leben geht immer weiter und das ist das Gute und das ist die größte Scheiße von allem, je nachdem."

Die Auswirkungen auf Katharinas Psyche, die die krankheitsbedingte Unmöglichkeit hat, Kinder zu bekommen, ist für mich schwer nachzuvollziehen. Ich finde das Thema aber so gut dargestellt, dass ich dem nahe kommen kann. Katharinas Verhältnis zu ihrer Arbeit ist im Vergleich dazu für mich sofort verständlich. Sie hat einen sehr gut bezahlten Job, beobachtet aber mehr und mehr, dass dieser durch zu großen Teilen sinnlose Abläufe im Großunternehmen überhaupt nur in diesem Umfang existiert. Katharina arbeitet sich an den Burnout heran, weil dort so viele Windmühlenflügel zu bekämpfen sind und das viel zu viel Zeit und Kraft kostet. Sinn sucht Katharina in der Arbeit in der Seniorenresidenz "Sonnenhang".

In einigen Rezensionen wird der Teil der ehrenamtlichen Seniorenarbeit als überflüssig und geschönt bewertet. Mir hat der Teil als Gegengewicht zur "normalen" Lebensrealität der Protagonistin gerade gut gefallen. Es ist ein wunderbare Balance, die dadurch für mich entsteht. Katharina muss wie Sisyphos ihre Probleme den (Sonnen)hang heraufrollen, um diese zu überwinden. Die Sprache ist direkt und manchmal etwas ruppig. Dadurch rutscht der Text nie in Befindlichkeitsprosa ab, die es für meinen Geschmack zu häufig in der deutschen Gegenwartsliteratur gibt. Die Geschichte könnte ein bisschen dichter sein, manchmal plätschert es etwas. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt. Die Protagonistin und die Sprache haben mich sehr begeistert. Außerdem kann ein Roman mit Alpakas ja nur gut sein;-)
Profile Image for Anna.
18 reviews
August 26, 2025
Catfish 😔
Die Grundidee der Geschichte hat mir gut gefallen: Eine Frau Ende dreissig, die sich nach einem Partner und einem Kind sehnt, beides aber nicht hat. Dabei steht sicher auch der gesellschaftliche Druck im Hintergrund. Im Laufe der Handlung erkennt sie jedoch, dass auch andere Formen von Beziehungen wertvoll sein können und dass sie nicht allein ist.
Leider konnte mich die Umsetzung weniger überzeugen. Die Geschichte bleibt für meinen Geschmack zu oberflächlich, und auch der Aufbau der zwischenmenschlichen Beziehungen wird nicht besonders gut dargestellt. Beim Lesen fehlt ein richtiger Erzählfluss, der die Handlung organisch miteinander verbindet. Zudem gibt es viele nebensächliche Handlungsstränge, die nur kurz angerissen, aber nicht ausreichend weiterentwickelt werden und dadurch eher wie Füllmaterial wirken, ohne wirkliche Relevanz für die Geschichte zu haben.
Profile Image for SophieBlack6.
66 reviews1 follower
July 9, 2025
Das Buch war leider gar nichts für mich. Ich bin weder mit dem Schreibstil, noch mit der Geschichte oder der FMC warm geworden 🫣
1/5 ⭐️
34 reviews
July 17, 2025
Ein schönes Buch, das mich aber nicht durchgehend gefesselt hat.
Profile Image for Dana.
25 reviews
April 2, 2025
Dieses Buch fühlt sich an wie eine feste Umarmung einer liebenden Person.
Profile Image for Kaddi.
96 reviews2 followers
March 16, 2025
Mir persönlich fehlte hier etwas mehr Tiefe. Trotzdem ein schönes Buch für zwischendurch, das man auch mal eben so in einem Rutsch an einem cozy Tag durchlesen kann.
Profile Image for Judith.
19 reviews1 follower
February 15, 2025
So wholesome. Lieb’s. Wünschte auch es wäre länger.
Profile Image for Isa.
10 reviews2 followers
March 11, 2025
Jetzt schon ein ganz klarer Jahresfavorit!
Profile Image for Julia DeLuise.
59 reviews5 followers
March 30, 2025
„Sie war grenzenlos traurig. Denn das ist es, was manchmal gegen die Traurigkeit als einziges hilft. Traurig zu sein. Man muss die Traurigkeit aus sich heraus bluten. Und das tat Katharina.“

Dieses Buch ist so klug und schön und wahr und kurzweilig. Stellenweise habe ich mich gefragt, ob sich im Körper von Kathrin Weßling vielleicht ein kleiner hutzliger Zen-Buddhist versteckt, so viele Weisheiten finden sich in den Zeilen. Ich habe geschmunzelt und geweint und mich gefreut, dass ich auf der Welt bin… Zur gleichen Zeit wie diese tolle Autorin.
89 reviews4 followers
March 9, 2025
Zerplatze Zukunftsideen, Einsamkeit und das Gefühl zu alt für alles zu sein und zu jung um aufzugeben. Mich haben viele Themen sehr abgeholt, die romantisierten Darstellungen der Altenpflege hätte es für mich nicht gebraucht. 📻
Displaying 1 - 30 of 129 reviews

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