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Porträt meiner Mutter mit Geistern

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Rabea Edels Roman umspannt Jahrzehnte und verknüpft Zeitgeschichte mit persönlichem Schicksal. Im Mittelpunkt: eine unangepasste Frau, flirrend, poetisch und mutig, die isch entscheidet, dem scheinbar Vorherbestimmten etwas Eigenes entgegenzusetzen.

Raisa lebt allein mit ihrer Mutter Martha und das schon immer. An ihren Vater hat sie keine Erinnerung. Ihr Name ist das Einzige, was sie von ihm bekommen hat – besser so, sagt Martha. Doch Raisa beginnt, Fragen zu stellen. Als der Nachbarsjunge Mat verschwindet, beginnt Martha zu erzählen. Von der Großmutter Dina. Von Lügen, die schützen, und Lügen, die in Gefahr bringen. Von der Liebe ihres Lebens und ihrem größten Verlust.
Rabea Edel zeichnet in ihrem Buch die bewegende Lebensgeschichte ihrer Mutter und das Portrait einer Nachkriegsgeneration, die im Schatten der Gewalt und des Schweigens aufgewachsen ist. Sie erzählt von der Kraft der Liebe und von der Rückeroberung der eigenen Geschichte durch die Sprache. Ein Buch wie ein Kaleidoskop, das vor allem die Frauen in den Blick nimmt – und die weibliche Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden.

"Es liegt eine Art Trost in Edels Sprache, in der Zurückhaltung, mit der sie erzählt. Eine wahre Bereicherung." Haaretz
Drei Generationen von Frauen, die ohne Väter aufwachsen
Eine Tochter, die den Zirkel des Schweigens durchbricht
"Rabea Edel beschreibt in überraschenden Bildern das Entgleisen der Gefühle. Durch verblüffende Dialoge und Porträts gelingt ihr ein Roman über die Abhärtung gegen das Glück." Herta Müller über "Das Wasser, in dem wir schlafen"

396 pages, Hardcover

Published January 29, 2025

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About the author

Rabea Edel

5 books1 follower

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Profile Image for Buchdoktor.
2,353 reviews186 followers
January 31, 2025
Raisa wächst in den 80er Jahren im (bis 1993) von der US-Armee besetzten Bremerhaven wie in einer amerikanisch geprägten Enklave auf; denn das umliegende Niedersachsen ist von der Britischen Armee besetzt. Sie ist ein fantasievolles Kind, dessen Gedanken ihre Lehrerin nur schwer folgen kann. Ihre alleinerziehende Mutter hat mit ihr mehrmals den Wohnort gewechselt, um sich mit Heimarbeit und Aushilfstätigkeiten in Hotels durchzuschlagen. In einem klapprigen Siedlungs-Häuschen, mit Raisas Großeltern in Sichtweite verbringt das Mädchen mit Freund Mat in einfachen Verhältnissen eine idyllische Kindheit. Mat und Özlem sind als Kinder berufstätiger Eltern Schlüsselkinder; Raisa dagegen kann ihrer Lehrerin nur schwer erklären, dass auch ihre Mutter „arbeitet“. In den 90ern stöbern die Kinder im Keller Fotoalben mit Pergamentpapier zwischen den Seiten auf, zu denen Erwachsene ihnen keine Fragen beantworten wollen. Gerade Oma Selma wehrt die Fragen ihrer fantasievollen Enkelin ab. Das Verhältnis zwischen Mutter und Großmutter wirkt gespannt; Raisa pendelt wie eine Botin zwischen den Haushalten. In der Haut von Martha, die keinen Schritt unbeobachtet tun kann, aber auf die Kinderbetreuung angewiesen ist, hätte ich ungern gesteckt.

Raisa ist gerade über das Album beunruhigt, das Kinderfotos enthält und offenbar nach kurzer Zeit abgebrochen wurde. Ein paralleler Handlungsstrang führt im Jahr 2014 zum 1920 geborenen Juden Jakob nach New York, der dort offenbar schon 1939 als Seemann gelandet ist und Raisas Fragen beantworten könnte – wenn der Kontakt zu ihm während des Krieges nicht abgerissen wäre. Mit schwindender Kraft will Jakob Ereignisse der 50er Jahre niederschreiben. In Rückblenden entfaltet sich die Geschichte dreier Frauengenerationen (Urgroßmutter Dina *1900, Großmutter Selma *1919, Mutter Martha *1945, Raisa * 1982) und Raisas Kind, das erst in der unmittelbaren Gegenwart geboren werden wird. Sie alle brachten in schweren Zeiten Kinder zur Welt und lernten zu schweigen, um zu überleben.

Fazit
Mit Bremerhaven als Auswandererhafen, Standort der US-Armee nach 1945 und Ausbildungsort für Kapitäne aus aller Welt blickt Rabea Edel auf einen nicht nur für Nordlichter hochinteressanten Schauplatz. Ihr biografischer Roman beruht auf wahren Begebenheiten. Ein empathischer Einblick ins Aufwachsen während des Nationalsozialismus, über Verfolgung, Flucht und die Prägung der Nachkriegszeit durch die amerikanische und britische Besatzung. Durch den Rückblick auf Familiengeheimnisse aus drei Generationen hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass ich zwischen Realität, Fantasie und Traumata balancierte, die evtl. besser verborgen geblieben wären.

Der Stammbaum vorn im Buch könnte spoilern. Da Namen und Daten darin in meiner ebook-Datei beinahe unleserlich waren und die Familienbeziehungen erst scheibchenweise offengelegt wurden, fand ich die Spurensuche erheblich spannender, als wenn mir die Verbindungen zu Beginn schon deutlich gewesen wären.
Profile Image for Literatursprechstunde .
196 reviews86 followers
February 7, 2025
4,5 Sterne

Rabea Edel springt durch Zeit und Raum in ihrem neuen Roman „Porträt meiner Mutter mit Geistern“. Die Protagonistinnen sind fünf Generationen von Frauen, die auch gleichzeitig das Zentrum des Romans bilden. Die Ich-Erzählerin Raisa berichtet von ihren Vorfahrinnen, die alle eine Gemeinsamkeit haben: sie sind vaterlos. Raisa aber möchte mehr wissen, wer ist eigentlich ihr Vater? Was ist passiert?

Ganz vorne (und auch nochmal am Ende) gibt es einen Stammbaum der Familie, für den ich mehr als dankbar war, denn immer wieder habe ich nachgeschaut, um mich zu orientieren, wer denn nun eigentlich gerade wie, wann und wo erzählt. Das Buch ist strukturell anspruchsvoll, aber es lohnt sich, sich an der einen oder anderen Stelle durchzukämpfen, was Personen, Verknüpfungen usw. angeht (schaut bitte während der Lektüre immer wieder in den Stammbaum, das hat mir enorm geholfen!).
Das Buch beginnt in den 1990er Jahren, dann geht es zurück in die 1950er, springt anschließend ins Jahr 2014, später auch in die 1920er Jahre, in die Zeit des 2. Weltkriegs. Haupterzählerin Raisa befindet sich in den 1980er und 1990er Jahren, ihre Mutter Martha erzählt aus den 1950er und 1960er Jahren in der amerikanischen Enklave Bremerhaven, aber auch die Jugendstränge zu Jakob wechseln sich ab und sind miteinander verflochten. Vor allem die Töchter haben in diesem Buch eine schwierige Position, denn sie sind dem eisernen Schweigen ihrer Mütter ausgesetzt, bezüglich der Väter behalten sie alle Informationen lieber für sich, sei es die Herkunft, die Umstände des Verschwindens und co. Übrig bleibt natürlich die Frage nach dem Warum - warum schweigen die Mütter?! Das möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen, denn das würde Euch den Spaß an der Lektüre vermiesen. Aber eins möchte ich Euch verraten: Die Enthüllungen haben es in sich!

Der Haupthandlungsort ist Bremerhaven (auch gleichzeitig die Heimat der Autorin Rabea Edel), was für mich ein typisches Meeresnähe-Flair versprüht hat. Der Ozean und der Hafen sind präsent, welcher ja quasi sinnbildlich das Tor zur Welt darstellt (ich bin ein Fan dieses Bildes und der damit verbundenen Atmosphäre). Ein Teil des Romans spielt auch in New York und einer der Väter fährt zur See. Das Buch spielt zu großen Teilen in den 1950er und 1960er Jahren, als Bremerhaven eine amerikanische Enklave war und die GIs dort stationiert waren, die der ganzen Stadt eine Atmosphäre von Aufbruch und neuen Optionen verliehen haben, was auch für Martha die Möglichkeit schuf, aus der Familie herauszukommen und eine komplett neue Welt kennenzulernen. Das Gegenbild waren die 1920er und 1930er, in denen sich Bremerhaven als erste Stadt Deutschlands als judenfrei deklariert hat - für mich eine neue Information und eine Tatsache, über die ich zum ersten Mal in Rabea Edels Buch gelesen habe.

Das Schweigen ist das zentrale Thema in „Porträt meiner Mutter mit Geistern“. In ganz vielen Generationen und Familien gibt es Themen oder Umstände, über die geschwiegen wird - vielleicht kennt Ihr es sogar aus der eigenen Familie?! Es kann oder wird über Dinge nicht gesprochen aus unterschiedlichsten biografischen oder historischen Gründen und Rabea Edel macht klar, wie wichtig es ist, dieses Schweigen aufzubrechen. Indem sie ihre Figur Martha weniger schweigen lässt, lässt sie die Geschichte zu einer Geschichte der Heilung und Selbstermächtigung werden, denn wer nicht mehr schweigt, ist in der Lage Ruhe und persönlichen Seelenfrieden zu finden.

Erlittene Traumata, Verdrängung, Verbrechen - kann Schweigen auch Schutz sein?! Verschonen die Mütter ihre Töchter vor der Wahrheit?! Nur wir Leser*innen erfahren die Wahrheit und ich konnte nach Beenden des Buches ehrlicherweise das Schweigen der Mütter nachvollziehen, denn es (=die Enthüllungen) ist schon harter Tobak - wie sollen die Töchter das bloß verkraften?! Mir hat Rabea Edel bewusst gemacht, dass Schweigen nicht immer nur etwas Negatives sein muss, es kann auch genau das Richtige für eine Situation, für einen Menschen sein. Eine Erkenntnis, für die ich sehr dankbar bin, denn in der Form der Aufarbeitung habe ich das Thema Schweigen noch nicht gelesen. Man kann (und sollte) nicht an allen Gegebenheiten rühren, manchmal steht das Schutzbedürfnis im Vordergrund oder der Schmerz, den das Durchbrechen des Schweigens auslösen würde, ist einfach zu groß. Danke Rabea Edel für die Sensibilisierung für das Thema Schweigen, ich habe aus dem Buch viel für mich selbst mitnehmen können - großartig, wenn Literatur dazu in der Lage ist, das ist einer der Gründe, warum ich das Lesen so sehr liebe!
Profile Image for Ellinor.
742 reviews358 followers
July 9, 2025
Auf den ersten Blick mag Portrait meiner Mutter mit Geistern wie eine Mutter-Tochter-Geschichte gemixt mit einem Roadtrip wirken. Doch weit gefehlt: der Roman ist soviel mehr. Das eben beschriebene ist nur der Ausgangspunkt zu einer Erzählung, wie sie so - insbesondere in der deutschsprachigen Literatur - wahrscheinlich ihresgleichen sucht. Über vier verschiedene Generationen wird das Schicksal von vier Frauen erzählt, beginnend um 1900 herum bis in die heutige Zeit. Mit wenigen Ausnahmen spielen die Männer dabei nur eine untergeordnete Rolle. Es geht viel um die Beziehungen von Müttern und ihren Kindern, sowohl den lebenden als auch den verstorbenen. Doch nicht ausschließlich, der Roman erzählt darüber hinaus. Er erzählt vor allem auch sehr viel zwischen den Zeilen, vermittelt einen Hauch magischen Realismus. Personen verschwinden, tauchen wieder auf, verschwimmen, vermischen sich.
Portrait meiner Mutter mit Geistern ist ein Buch zum langsam lesen, aber auch eines, bei dem man dranbleiben muss. Es sind viele Personen, daher ist der Stammbaum am Anfang bzw Ende enorm hilfreich. Ich jedenfalls bin begeistert. Das Buch hat mich regelrecht aufgesaugt, die Sprache fasziniert. Das Aufbau der Handlung ist sehr durchdacht und gelungen strukturiert. Für mich ein großes Stück Literatur, dem ich eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis wünsche.
Profile Image for LeserinLu.
308 reviews37 followers
February 15, 2025
Dieser Roman war für mich ein echtes literarisches Highlight: schillernd, fragmentarisch, voller verdeckter Wahrheiten und mit Schweigen gefüllter Leerstellen. Rabea Edels „Portrait meiner Mutter mit Geistern“ erzählt die Familiengeschichte von Raisa und ihrer Mutter Martha, in der sich Generationen an Traumata und Geheimnissen verdichten. Während Raisa beginnt, Fragen nach ihrer Herkunft zu stellen, öffnen sich Risse in dem jahrzehntelang bewahrten Schweigen.

Von der ersten Seite an hat mich die subtile Spannung des Romans in den Bann gezogen. Edel entfaltet die Erzählung mit akribisch ineinander verwobenen Zeitsprüngen und einer ruhigen, aber eindringlichen Sprache, die Leerstellen bewusst stehen lässt. Die Vergangenheit Marthas, ihrer Mutter und ihrer Großmutter enthüllt sich Stück für Stück, oft nur durch Andeutungen oder sprachliche Bilder – und gerade das macht den Roman so intensiv. Die Verstrickung in die deutsche Nachkriegsgeschichte, die Nachwirkungen von Gewalt und Verlust, all das schwingt in den Dialogen, im Ungesagten und in Raisas vorsichtiger Annäherung an ihre eigene Familiengeschichte mit.

Besonders beeindruckt hat mich, wie Emotionen transportiert werden – sei es in der liebevollen, aber durch das Schweigen auch von Unsicherheit geprägten Beziehung zwischen gRaisa und ihrer Mutter oder in der Verzweiflung über das Schweigen und das Suchen nach der eigenen Sprache, was wie ein unsichtbares Erbe weitergegeben wird. Die Konstruktion des Romans ist dabei ebenso durchdacht wie seine Sprache: präzise, poetisch, aber dennoch ohne überflüssige Schnörkel - jeder literarische Kunstgriff hat eine wichtige Bedeutung für die Familiengeschichte.

„Portrait meiner Mutter mit Geistern“ ist so klug, feinfühlig und mit einer erzählerischen Tiefe, dass ich oft zurückblättern musste, um Absätze nachzulesen und neu einzuordnen. Gerade dieses langsame Lesen passt aber zu den großen Schwierigkeiten, das Schweigen über die Vergangenheit zu brechen und mit der Kraft der Sprache verlorene Geschichten zurückzuerobern. Ich bin mir sicher, dass man den Roman auch mit großem Gewinn noch ein zweites Mal lesen kann, bei mir bleibt er auf jeden Fall im Regal. Absolute Leseempfehlung!
Profile Image for an Anna Blume.
140 reviews12 followers
Read
July 26, 2025
Immer surrealer wird der Text, Geschehen nur in Bildern erzählt.
Reichhaltiger Cast an Protagonist*innen macht den Stammbaum nötig.
Irgendwo las ich: ein Kaleidoskop, sehr treffend.
Dann verliert mich die Geschichte vollends.
Wirklich zu schade...
Profile Image for Melanie.
426 reviews4 followers
February 15, 2025
Porträt meiner Mutter mit Geistern ist ein autofiktionaler Roman, der wirklich eine besondere Herausforderung zum Lesen bedeutet. In 15 Teilen wird durchsetzt mit vielen, vielen Zeitsprüngen dieGeschichte einer Familie erzählt, die sich mit Traumata und vor allem Schweigen umgibt.

Dina, Selma, Martha und Raisa sind Frauen, die geliebt haben, die Mütter waren oder sind, die zum Teil Kinder verloren haben.

Die Geschichte bleibt bis zum Schluss nicht linear und viele Stränge werden nicht geschlossen, viele Fragen blieben am Schluss bei mir offen - aber das passte zur Geschichte und tat ihr keinen Abbruch.

Mir war an manchen Stellen das Buch ehrlich gesagt etwas zu abgehoben, wenn ich auch die Sprache wirklich sehr mochte. Bildhaft und besonders beschreibt die Autorin eigentlich die ganze Zeit - und das ist große Stärke wie auch Schwäche des Buches. Es ist auf jeden Fall kein Buch, das man der Handlung wegen einfach mal so "weg" liest, sondern ein Buch, mit dem ich mich aktiv beschäftigen musste und das - ehrlicherweise - anstrengend war zu lesen.

Einen Punkt Abzug dafür, dass ich es einfach nicht immer gern in die Hand genommen habe und mich mit der Geschichte und der Erzählweise einfach ab und an überfordert gefühlt habe.
Profile Image for Caro.
193 reviews1 follower
April 1, 2025
Der Anfang des Buches hat mich noch richtig gecatcht, doch dann setzten die Perspektivwechsel und die Zeitsprünge ein und ich kam einfach nicht mehr mit. Zudem werden viele Geschehnisse nur vage angedeutet, was mich auch nicht wirklich überzeugen konnte. Entweder man schreibt über ein Thema oder man lässt es bleiben – meiner Meinung nach. Pluspunkte gibt es für den Schreibstil.
Profile Image for Estrelas.
899 reviews
March 8, 2025
Eine Familiengeschichte über ein Jahrhundert und fünf Generationen mit dem Fokus auf die Ahnenlinie der Frauen. Im Mittelpunkt stehen Martha und ihre Tochter Raisa, über deren Zusammenleben etwas Düsteres schwebt, was selbst für die Tochter schwer zu greifen ist. „Kannst du bitte normal mit mir reden, so wie andere Mütter auch?“
Eigentlich reizen mich in Romanen die Verstrickungen zwischen den Figuren, und derer gibt es einige. So erfahren wir in Zeitsprüngen von einer schwierigen Vergangenheit, können Verhalten in der jüngsten Zeitebene anders interpretieren.
Mein Problem mit diesem Roman liegt aber genau in diesem Interpretieren. Wir werden mit vielen Andeutungen konfrontiert, durch die dramatische Ereignisse blass bleiben und eine Distanz zu den Figuren entsteht. Ich hätte mir gewünscht, mich in ihre Probleme einfühlen zu können; das ist mir nur selten gelungen.
Gut gefallen hat mir die Darstellung einer kindlichen Freundschaft, die durch Phantasie und Offenheit geprägt ist. Auch sprachlich habe ich das Buch als sehr ansprechend empfunden.
128 reviews5 followers
February 15, 2025
Keine Angst vor Geistern.

„Portrait meiner Mutter mit Geistern“ Rabea Edel, erschienen 2025 bei C.H. Beck, ist so ein Jahrhundertroman, dem man mit einer Rezension einfach nicht gerecht werden kann. Ein Jahres-Highlight schon jetzt, im Februar 2025. Ein Roman, wie man ihn nur ganz selten lesen darf und einer, den ganz viele Menschen unbedingt lesen sollten.

Rabea Edel erzählt uns die Geschichte einer ganzen Mehrgenerationenfamilie mit Fokus auf die weibliche Linie, sich erstreckend über knapp 100 Jahre. Ausgehend von dem Kind Raisa, die schon immer mit ihrer Mutter allein zusammenlebt und bis zur Einschulung mit dieser die Welt bereist in Kreisbewegungen um die Heimatstadt herum, Raisa, die von ihrer Mutter nichts, aber auch gar nichts über ihren Vater und ihre Familie erfährt oder Antworten darauf bekommt, warum nachts so oft das Telefon klingelt, von Raisa also, die mit so viel Schweigen aufwächst, machen wir uns auf den Weg weit zurück in die Geschichte der Familie und lernen Raisas Mutter Martha kennen und deren Mutter Selma und deren Mutter Dina und auch noch Meta und Jakob und Edom und Oskar, Phillipe, Eric, Carl, Heinrich, William, Franz, Berendine und, auch ganz wichtig, Mats. Es sind viele Namen und viele Generationen, weshalb der Stammbaum im Innencover eine große Hilfe ist, denn wir reisen durch die Zeiten und Welten und springen dabei hin und her.

Edel schreibt großartig und intensiv, die Geschichte dieser Menschen und die Art, wie sie geschrieben ist, hat eine totale Sogwirkung. Das Buch formt einen eng verwobenen Teppich von Momenten und kleinen Rätseln, Andeutungen, hingeworfenen Ausschnitten, so dass jede Unterbrechung einen beim Lesen erst einmal zurückwirft. Geheimnis reiht sich an Geheimnis und nur ganz langsam schält sich eine mögliche Wahrheit heraus. Die Figuren haben allesamt etwas Versehrtes, Karges an sich und obwohl viel gesprochen wird, spürt man beim Lesen auch durchweg ein ganz großes Schweigen. Die Kinder, die nicht geboren werden, der Nationalsozialismus, der über allem droht, die kleinen Ausblicke in die Jetztzeit, das viele, was nicht gelebt werden kann. Ein extrem berührender Lebensteppich. Keine Beziehung scheint einfach, Menschen müssen ihren Glauben verleugnen, ihre Gefühle, ihre Erlebnisse, werden in andere Länder verfrachtet. Vieles bleibt zunächst offen und verwirrend, wenn man das beim Lesen irgendwann einfach loslässt und mit dem Flow der bildhaften Sprache geht, ist es einfach großartig.

Über die Geschichte, über das, was in dieser Familie vorgefallen ist und sich wiederholt, über das Trauma, das weitergegeben wird von Generation zu Generation möchte ich gar nichts erzählen, das muss man unbedingt beim Lesen dieses Meisterwerks an Konstruktion selbst entdecken. Erzählen möchte ich über einen Zauberspruch, der im Buch steht: „Keine Angst vor Geistern. Sie sind nur Möglichkeiten, die wiederkommen.“ Es sind die Geister der Vergangenheit, die immer mit uns auf den Familienfotos sind – und wenn es keine guten Geister sind, dann können wir es schaffen, uns ihrem Zugriff zu entziehen. Weil die Geister aufzunehmen in uns nur EINE Möglichkeit ist. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich dagegen zu entscheiden. Wir können den Geistern ihre Kraft nehmen und so das Trauma durchbrechen, das immer weitergegeben wird in Familien, über viele Generationen. Wir können selbst neu anfangen in unserer Familie und frei werden. Dass das möglich ist, ist ein großes Plädoyer, das der Geschichte von Raisa, Martha, Selma und Dina zugrunde liegt.

Uff, was für ein Roman. Jetzt schon ein Jahreshighlight. Ein herausforderndes literarisches Puzzle – das mich mit seiner emotionalen Intensität und seiner besonderen Sprache und Konstruktion ganz in seinen Bann gezogen und mich sehr fasziniert hat! Unbedingte Leseempfehlung.

Ein großes Dankeschön an lovelybooks.de und C. H. Beck für das Rezensionsexemplar!
74 reviews4 followers
January 29, 2025
Auch im Jahr 2025 scheint die literarische Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegsgeneration noch nicht abgeschlossen zu sein – so zumindest legt es Rabea Edel mit ihrem Roman „Porträt meiner Mutter mit Geistern“ nahe. Doch angesichts der Fülle an Geschichten, die bereits über diese Epoche erzählt wurden, stellt sich zwangsläufig die Frage: Was hat dieses Werk zu bieten, das nicht schon gesagt wurde?
Die Handlung dreht sich um die Protagonistin Raisa, die in den 1990er Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter Martha aufwächst. Der Vater ist abwesend, und Martha hüllt sich in Schweigen, was seine Geschichte betrifft. Diese Leerstelle ist zentral für Raisas Kindheit und prägt die Beziehung zu ihrer Mutter. Erst als Martha zu erzählen beginnt, entfaltet sich eine vielschichtige Familiengeschichte, die von Liebe, Verlust und den Narben der Nachkriegszeit gezeichnet ist.
Stilistisch geht Edel dabei ungewöhnliche Wege. Obwohl es sich um einen Roman handelt, wirkt das Werk streckenweise wie eine Biografie. Auffällig ist das nahezu vollständige Fehlen ausführlicher Gefühlsbeschreibungen. Emotionen werden lediglich angedeutet, was den Lesern Raum für eigene Interpretationen lässt, aber auch eine gewisse Distanz schafft. Besonders die Szenen aus Raisas Perspektive, in denen sie ihre Freundschaft mit dem Nachbarsjungen Mat erlebt, kommen einer klassischen Erzählweise am nächsten. Diese Passagen wirken lebendig und vermitteln ein Gefühl von unbeschwerter Kindheit, die jedoch zunehmend von der düsteren Vergangenheit überschattet wird.
Der Fokus des Romans liegt jedoch nicht auf Raisas Erleben, sondern auf der Geschichte ihrer Mutter Martha. Edel wählt eine distanzierte Erzählweise in der dritten Person, die sich weniger um persönliche Reflexionen als um die Schilderung historischer Stationen bemüht. Diese narrative Entscheidung könnte damit zusammenhängen, dass das Werk zumindest teilweise auf wahren Begebenheiten basiert. Edel verarbeitet in „Porträt meiner Mutter mit Geistern“ offenbar auch die Biografie ihrer eigenen Familie, um den Lebensweg unerschrockener Frauen zu skizzieren, deren Leben vom Krieg und den Nachkriegsjahren geprägt wurden.
So wird Marthas Lebensgeschichte zu einem Spiegelbild ihrer Generation. Ihre Erlebnisse, so spezifisch sie auch erscheinen mögen, repräsentieren das kollektive Schicksal vieler Frauen dieser Zeit. Doch genau hier liegt auch eine Schwäche des Romans: Für Leser, die bereits andere Werke zu diesem Thema kennen, fühlt sich „Porträt meiner Mutter mit Geistern“ nicht neu an. Die Stationen in Marthas Leben scheinen vertraut, fast archetypisch – ein Schicksal, das in der Literatur schon oft beschrieben wurde.
Auf der Makro-Ebene überzeugt der Roman dennoch. Er vermittelt ein beeindruckendes Gesamtbild der Nachkriegszeit und lädt dazu ein, die Geschichte aus einem übergeordneten Blickwinkel zu betrachten. Im Detail jedoch, auf der Mikro-Ebene, fehlt es dem Werk an Originalität und erzählerischer Finesse, um es von ähnlichen Büchern abzuheben. Die distanzierte Erzählweise und das Fehlen eines innovativen Blickwinkels machen es schwer, sich emotional tief auf die Geschichte einzulassen.
Dennoch bleibt „Porträt meiner Mutter mit Geistern“ ein bedeutsames Werk. Es dokumentiert eine tragische Lebensgeschichte und erinnert an die Narben, die eine Generation von Frauen geprägt haben – eine Erinnerung, die auch heute noch von Relevanz ist. Wer sich für die Nachkriegsgeneration interessiert und bereit ist, Altbekanntes in einem neuen Gewand zu lesen, wird diesem Roman mit Sicherheit etwas abgewinnen können.
Profile Image for Nicola.
375 reviews22 followers
February 19, 2025
Als ich die Inhaltsangabe zu "Portrait meiner Mutter mit Geistern" las, war mir sofort klar, dass ich den Roman unbedingt lesen möchte. Ich wollte erfahren, was es mit Martha und ihrer Familie auf sich hatte und warum sie so lange schwieg. Nun, nachdem ich den Roman gelesen habe, fühle ich mich hilflos, denn mir fehlen die Worte, um Rabea Edels "Portrait meiner Mutter mit Geistern" gerecht zu werden.

"Jakob stand im Feld und sah zu Selma hinüber. Seit mehr als sechzig Jahren".

Zunächst einmal bewundere ich Rabea Edels Entschluss, keinen Gefälligkeitsroman zu schreiben. Sie hätte die Geschichte, die sie erzählt, für die Leser*innen wesentlich einfacher gestalten können, sie hätte ohne Ende Antworten auf all die Fragen liefern können, die sich mir als Leserin gestellt haben.

Stattdessen liefert sie ein Puzzle, das nach und nach zusammengefügt wird. Und am Ende bleiben trotzdem viele Leerstellen. Das mag für viele Leser*innen unbefriedigend sein, denn natürlich sind wir neugierig und möchten möglichst viel erfahren. Aber für mich fühlt es sich konsequent an, dass manche Fragen nicht beantwortet wurden. Es ist wie im echten Leben.

Ausgehend von Raisa, die sich nicht mit dem Schweigen ihrer Mutter Martha abfinden möchte, erfahren wir nach und nach bruchstückhaft die Geschichte der Familie. Vieles bleibt vage, wie das eben oft sie ist bei weit zurückliegenden Ereignissen innerhalb einer Familie. Vieles wird ganz bewusst verschwiegen - die Traumata, die diese Familie erlitten hat, vor allem die Frauen, sitzen tief. Und was die Frauen durchgestanden haben!

Umso schöner ist es, dass Martha, obwohl sie ebenso wie die anderen Familienmitglieder (zunächst) schweigt, versucht, einen anderen Weg zu gehen und im wahrsten Sinne des Wortes versucht auszubrechen, sich nicht damit abzufinden, dass sich alles wiederholt, sondern alles daran setzt, dass sich nichts wiederholt.

"Portrait meiner Mutter mit Geistern" basiert auf der Familiengeschichte der Autorin, ist aber keine reine Nacherzählung, sondern auch und vor allem Fiktion. Aber die Geschichte könnte sich tatsächlich so zugetragen haben, woraus sich für mich Mitgefühl und Grauen ergeben haben, die ich so nicht erwartet hatte. Dabei hält sich Rabea Edel zurück. Der Roman ist frei von Pathos und sentimentalen Kitsch. Gerade das aber habe ich als ausgesprochen wirkungsvoll empfunden.

Mir hat auch der Umgang mit Worten gefallen. Immer wieder schmuggelt die Autorin neue Umschreibungen für altbekannte Ereignisse ein, wodurch sie sich noch einmal anders in meinem Bewusstsein eingenistet haben und nicht nebenbei abgehakt wurden.

"Es gab Dinge, die unsagbar bleiben sollten, weil das Aussprechen sie real werden ließ. Ein Leben konnte kaputt erzählt werden. Aber es konnte auch gesund erzählt werden, (...)".

Das war für mich das Schönste: dass am Ende Martha ihr Mantra "nichts wiederholt sich" - das genaue Gegenteil dessen, was ihre Mutter Selma ihr ständig predigte ("alles wiederholt sich") - zu einem Erfolg und damit wahr werden lässt. Egal, welches Grauen diese Familie im Lauf des Jahrhunderts erlebt hat, am Ende gibt es Hoffnung. Und Liebe.
1,356 reviews7 followers
February 17, 2025
Eine ungewöhnliche Geschichte

Klappentext:
Raisa lebt allein mit ihrer Mutter Martha und das schon immer. An ihren Vater hat sie keine Erinnerung. Ihr Name ist das Einzige, was sie von ihm bekommen hat, besser so, sagt Martha. Doch Raisa beginnt, Fragen zu stellen. Als der Nachbarsjunge Mat verschwindet, beginnt Martha zu erzählen. Von der Großmutter Dina. Von Lügen, die schützen, und Lügen, die in Gefahr bringen. Von der Liebe ihres Lebens und ihrem größten Verlust.

„Portrait meiner Mutter mit Geistern“ ist eine außergewöhnliche Geschichte von Rabea Edel.
Ich habe etwas gebraucht um in die Geschichte hineinzukommen, es werden viele Personen eingeführt, die in einem Verwandtschaftsverhältnis zueinander stehen. Zum Glück gibt es am Anfang des Buchs einen Stammbaum, so konnte man doch immer einmal nachsehen. Als ich die verschiedenen Charaktere verinnerlicht hatte, hat mich die Geschichte doch in ihren Bann gezogen.

Das Buch benötigt etwas Zeit zum Lesen, die man ihm auch widmen sollte. Die Zeiten springen etwas und die Geschichte ist komplex. Es ist die Geschichte von Raisa und von ihrer Mutter Martha. Es ist aber auch die Geschichte verschiedener anderer Charaktere.

Eins haben alle gemeinsam, das Schweigen. So wie Martha Raisa ihren Vater verschweigt, so werden auch andere Väter verschwiegen. Die Geschichte führt in den 2. Weltkrieg. Es gibt Judenverfolgung und Vergewaltigungen.

Rabea Edel beschreibt ihre Charaktere sehr anschaulich. Ich hatte für jeden ein Bild im Kopf. Auch die Handlungsorte werden gut beschrieben. Die meiste Zeit über bewegt sich die Geschichte in Bremerhaven. In den 1950er und 1960er Jahren, die einen Großteil der Geschichte einnehmen, waren dort GIs stationiert.

Die Autorin schafft es zu jedem Abschnitt, zu jedem Charakter die passende Atmosphäre zu schaffen. Wenn man bei den Kriegsjahren angelangt ist, wird es oft bedrückende. Nach einer Weile versteht man, warum in der Familie so oft geschwiegen wurde. Es wurde geschwiegen aber doch aufgeschrieben.
Zu Beginn hatte ich sehr viele Fragen, die mir im Laufe der Geschichte beantworte t wurden. Aber nicht alle Fragen haben eine Antwort gefunden. Einiges beleibt offen und ist denn Gedankengänge der Leser*innen überlassen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Man kann ihn an verschiedenen Stellen poetisch nennen. Ich liebe es, wenn Autoren/Autorinnen mit der Sprache spielen. In diesem Buch habe es sehr viele wunderschöne Sätze, die ich mit unterstreichen musste.

„Portrait meiner Mutter mit Geistern“ ist eine komplexe Geschichte, der man die Zeit benötigte Zeit zum lesen geben sollte. Mir hat das Lesen viel Freude bereitet.
Profile Image for Elke Sonne.
510 reviews
February 15, 2025
Ein anspruchsvolles und lesenswertes Werk

„Portrait meiner Mutter mit Geistern“ von der Autorin Rabea Edel ist ein Roman, der überwältigt.
Inhaltlich ist der Roman kaum in Worte zu fassen. Es geht um vier Frauen aus vier Generationen. Raisa, aus deren Perspektive das Buch geschrieben ist und die jüngste von ihnen, beginnt ihrer Mutter Martha Fragen zu stellen. Sie möchte mehr über sich und ihren Vater – den sie nie kennengelernt hat – erfahren. Aber sie stößt auf Schweigen.
Der Roman wird nicht linear erzählt. Die Autorin springt zwischen den Zeiten und fordert dadurch beim Lesen die volle Konzentration ihrer Leser. Auch wenn die Kapitel durch Orts- und Zeitangaben zuzuordnen sind, es gibt so viele Parallelen im Leben der Frauen, dass es einfach schwierig bleibt. Sehr hilfreich ist der Stammbaum, der im vorderen Innencover des Buches zu finden ist und ohne den ich verloren gewesen wäre.
Es dauert, bis sich aus vielen einzelnen Puzzlestückchen Zusammenhänge herstellen lassen. Das Schweigen, das sich durch den Roman zieht und das so typisch für die traumatischen Erlebnisse der Kriegs- bzw. Nachkriegszeit ist, wird dabei unglaublich laut.

Die Sprache von Rabea Edel ist unglaublich intensiv. Mal schildert sie die Ereignisse ganz nüchtern, dann wieder poetisch, wortgewaltig und bildhaft.

Mich hat das Buch gefesselt und gleichzeitig habe ich mich überfordert gefühlt, so dass ich immer wieder Pausen einlegen musste. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich das Buch gelesen habe und es wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.
Profile Image for Patricia Hummel.
89 reviews1 follower
April 1, 2025
Ein sprachliches Meisterwerk!

Dieses Buch ist definitiv keine Lektüre für zwischendurch. Sowohl die Themen, die vorkommen, laden zum Nachdenken und Reflektieren ein, als auch der anspruchsvolle Aufbau des Buchs verlangt ein aufmerksames Lesen.
Frauen aus 4 Generationen stehen im Mittelpunkt der Geschichte und langsam wird von jeder die Vergangenheit aufgearbeitet. Das Generationstrauma wird bereits zu Beginn angedeutet, und zum Schluss machen viele Handlungen innerhalb der Familie Sinn.
Diese Frauen waren wirklich stark und einzigartig. Gleichzeitig ist ein Gefühl des sich hilflos ausgeliefert-sein gegenüber der Familie und den Männer in den Jahren ca. 1918-1960, latent im Buch anwesend.
Sprachlich ist es eines der besten Bücher, die ich heuer gelesen habe. Jede Frau hat ihre eigene Sprache, reflektiert anders über ihr Leben, denkt anders über sich selbst nach und kommt zu einem anderen Lebensweg. Im Buch sind außerdem Sätze zu finden, die wunderschön und ergreifend sind. Mich hat der Schreibstil der Autorin sehr beeindruckt.
Ich habe die Lektüre genossen und nachdem ich das Buch beendet habe, hatte und habe ich viel Stoff zum Nachdenken.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Martina Weiss.
478 reviews6 followers
January 31, 2025
Dieses Buch hat es mir, das muss ich ehrlich zugeben, nicht ganz einfach gemacht. Der, manchmal recht metaphorische, Schreibstil und der, in der Zeit herumspringende, Plot mit den vielen Protagonistinnen haben meine Gehirnwindungen ziemlich knacken lassen. Einfach mal schnell weglesen war da nicht drin, vollste Aufmerksamkeit war geboten.
Aber das hat sich auch wirklich gelohnt, denn die sehr komplexe Familiengeschichte Rabea Edels ist äußerst lesenswert und wird mich noch eine Weile beschäftigen.
Das Leiden der Frauen über Generationen hinweg ist an sich nichts Neues, aber durch die spezielle Art des Erzählens dann wieder doch.
Eine aussergewöhnliche Familiengeschichte auf außergewöhnliche Art erzählt, ein Schreibstil der fordert und eine ungeheure Anziehungskraft entwickelt.
Sehr empfehlenswert!
Displaying 1 - 16 of 16 reviews

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