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Drei Wochen im August

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Ein abgelegenes Ferienhaus an der französischen Atlantikküste: Hier will Elena mit ihren Kindern drei unbeschwerte Wochen verbringen. Ihr Mann ist zu Hause in Deutschland geblieben, die Ehe läuft nicht gut. Dafür hat Elena die Babysitterin Eve und eine Freundin der dreizehnjährigen Tochter mitgenommen. Doch was als entspannte Auszeit beginnt, wird immer stärker bedroht, von außen wie von innen: Die ausgetrockneten Wälder stehen in Flammen, unangekündigte Gäste tauchen auf, Konflikte spitzen sich zu – befeuert von Eifersucht, Misstrauen und Abhängigkeiten. Bis eines der Mädchen plötzlich verschwindet.
Drei Wochen im August ist ein intensives Kammerspiel in der Hitze des Sommers. Alles scheint harmonisch, aber die Abgründe lauern im Idyll. Eine unbedachte Bemerkung, eine falsche Verdächtigung, und das komplexe Beziehungsgeflecht droht zu zerreißen. Davon erzählt Nina Bußmann mit großer psychologischer Klugheit und einem feinen Gespür für Spannung.

317 pages, Hardcover

Published February 24, 2025

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About the author

Nina Bußmann

4 books2 followers

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Community Reviews

5 stars
6 (3%)
4 stars
32 (19%)
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2 stars
44 (26%)
1 star
7 (4%)
Displaying 1 - 25 of 25 reviews
74 reviews4 followers
April 16, 2025
Ein Geflecht zwischenmenschlicher Beziehungen

In „Drei Wochen im August“ versammelt Nina Bussmann ihre Figuren in einem abgelegenen Ferienhaus an der französischen Atlantikküste. Was auf den ersten Blick wie ein klassischer Familienroman anmutet, erweist sich schnell als Versuch, das Genre auf unkonventionelle Weise neu zu denken. Im Mittelpunkt steht Elena, die sich in einer kriselnden Ehe befindet. Um Abstand zu gewinnen, reist sie ohne ihren Mann, aber mit ihren drei Kindern und zwei familienfremden Personen in den Urlaub.
Bussmann interessiert sich weniger für äußere Handlung als für das feine Geflecht der zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie seziert das Zusammensein auf engem Raum mit präzisem Blick, besonders Elenas ambivalentes Verhältnis zu ihren Kindern. Im Zentrum dieser Entwicklung steht die bislang eher verschlossene, dickliche Tochter, die im Verlauf des Aufenthalts zögerlich beginnt, sich zu öffnen.
Spannungen entstehen schleichend und bleiben oft unter der Oberfläche – ein erzählerischer Kniff, der die Atmosphäre unterschwellig auflädt, ohne sie zu dramatisieren. Der Reiz dieses Ansatzes liegt darin, dass der vermeintlich idyllische Rückzugsort zur Projektionsfläche für verdrängte Emotionen wird. Elena, gezwungen zur Innenschau, entdeckt dabei nicht nur ihre Rolle als Mutter, sondern auch sich selbst neu.
Trotz dieser vielversprechenden Anlage gelingt es Bussmann nicht durchgehend, ihre Figuren greifbar zu machen. Sie bleiben distanziert, fast austauschbar. Diese emotionale Unnahbarkeit erschwert die Identifikation und lässt die literarische Auseinandersetzung mit den Charakteren unbefriedigend wirken. Gerade weil der Roman beinahe vollständig auf seine Figuren baut und Handlung nur als Hintergrundrauschen dient, wiegt dieser Mangel schwer.
Auch stilistisch bleibt Bussmann hinter den Erwartungen zurück: Ihr knapper, teils abgehackter Schreibstil wirkt oft spröde und schafft es nicht, über die gesamte Länge zu tragen.
„Drei Wochen im August“ ist ein ambitionierter, aber letztlich blasser Roman. Er hinterlässt kaum Spuren – weder inhaltlich noch emotional. Nach der letzten Seite sind Elena und ihre Familie schnell vergessen.
Profile Image for tomboy.
58 reviews
July 26, 2025
„Drei Wochen im August“ will die präzise Vermessung zwischenmenschlicher Feinheiten sein, liefert aber vor allem die endlose Innenbeschallung einer anstrengenden Helikopter-Mutter mit pseudo-intellektuellem Job, esoterischem Einschlag und konstantem Dämmerzustand. Bussmann wirft Plotfäden wie Konfetti, schaut ihnen beim Fallen zu und lässt sie liegen. Das im Klappentext groß angeteaserte Verschwinden eines Mädchens passiert spät (und wird innerhalb von 20 Seiten abgehandelt), ist erzählerisch irrelevant und wirkt wie Etikettenschwindel. Statt kluger Analyse: Eine driftende, verwirrte Stimme, die zu allem eine Meinung hat und zu wenig mitbekommt. Ergebnis: Viel Pose, wenig Substanz. Ein Roman, der im Nichts verhallt.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Lese lust.
570 reviews36 followers
July 27, 2025
1,5 Sterne ...

gelesen habe ich das Buch eigentlich, weil das Cover von einer Bekannten gemalt würde (oder von ihrer Freundin, so genau kann ich mich nicht erinnern)...

Die Geschichte, die eigentlich 3Wochen Urlaub im August in Frankreich verkörpern soll, sich aber unendlich viel länger anfühlt, wird abwechselnd aus der Perspektive von Elena - Mutter der beiden Kinder, macht beruflich "was mit Kunst", ihr war das Ferienhaus in Frankreich für den Urlaub angeboten worden - und Eve, dem Kinermädchen / Hausangestellte / Vertraute erzählt.

Unglücklicherweise sind sich nicht nur die beiden Frauennamen, sondern auch in die Erzählstimmen fürchterlich ähnlich, obwohl die beiden Frauen sich doch eigentlich laut ihrer Biographie so sehr unterscheiden sollten...

Das ist alles unglaublich zäh und blutleer. Konflikte werden angedeutet, aber nie auserzählt, sie versickern einfach. Nicht einmal das dramatische Verschwinden der Tochter bringt auch nur einen Hauch Spannung in diese Ödnis. Muss man nicht gelesen haben.
Profile Image for Ellinor.
758 reviews361 followers
January 27, 2025
Nach der Leseprobe hatte ich hohe Erwartungen an das Buch: Elena fährt mit ihrem sechsjährigen Sohn und ihrer Teenietochter nach Frankreich in ein Ferienhaus, eine Freundin der Tochter kommt ebenfalls mit. Der Mann bleibt zu Hause, er muss arbeiten. Auch mit von der Partie ist Eve, das Kindermädchen, nennen wir sie mal so. Gleich im ersten Kapitel werden gewisse Andeutungen gemacht, es scheint etwas in der Luft zu liegen. Das Haus gehört der Partnerin von Elenas Chefin; letztere ist auch Elenas Freundin. Vor Ort ist noch Ilya, eine Art Hausmeister. Irgendwann tauchen dann noch unangemeldete Besucher auf und die ganze Region wird von Waldbränden bedroht. Ach ja, und Handyempfang gibt es auch kaum.
Daraus hätte man echt was machen können, das hätte ein Kammerspiel sein können. Kein Thriller, aber ein feinsinniges psychologisches Spiel. Die Geschichte dümpelt dann aber nur so vor sich hin. Es wird vieles angedeutet, dann doch wieder fallen gelassen, ständig kommt neues dazu, woher plötzlich fragt man sich. Häufig mangelt es auch einfach an Kommunikation. Beim Lesen dacht ich manchmal, sie müssen doch jetzt schon länger als drei Wochen dort sein. Ich habe mich regelrecht gelangweilt. Zeitweilig hatte ich auch überlegt abzubrechen, wollte dann aber doch wissen, ob da noch etwas kommt (Spoiler: tut es nicht). Sprachlich mochte ich das Buch; das konnte aber leider den Rest nicht ausgleichen.
Profile Image for Sini [on hiatus].
71 reviews3 followers
March 5, 2025
3,75 | Subtiles Kammerspiel


In ihrem Roman »Drei Wochen im August« stellt Autorin Nina Bussmann ihr feinsinniges Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen unter Beweis.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Elena und ihrem Kindermädchen Eve. Nachdem Elena das Angebot, drei Wochen im Haus einer alten Freundin an der französischen Atlantikküste zu verbringen bekommt, beschließt sie anzunehmen.
Ihr Mann, immer mit Arbeit beschäftigt und wenig an sozialen Interaktionen interessiert, bleibt zunächst allein daheim. Zusammen mit Elenas Kindern und einer Freundin der Tochter machen sich die zwei Frauen auf die Reise.
Doch dort angekommen, schließen sich bald ein paar ungebetene Gäste der kleinen Runde an.

Die Handlung ist in diesem psychologisch stark aufbereiteten Roman nur zurückhaltende Nebensache. Im Vordergrund stehen allem voran die komplexen Beziehungsgeflechte der Figuren, deren inneren Konflikte und die zum Ende hin immer stärker bröckelnde und mühsam aufrecht erhaltene Fassade der Frauen.
Man kann deutlich das Machtgefälle zwischen ihnen spüren, die Eifersucht um die Gunst um Elenas Kinder oder die der Männer.


Ungefähr ab der Mitte des Buches nimmt das Geschehen eine subtil düstere bis fast schon bedrohliche Atmosphäre an, die Kapitel wirken zeitweise abstrakt und erinnern an einen Fiebertraum.
Die klare, schnörkellose Sprache bringt das Geschehen ohne große Umschweife direkt auf den Punkt und lässt die Leser*innen dennoch nicht selten fragend zurück, was hier eigentlich vor sich geht.

Mich konnte der Roman durch seine tiefgreifende psychologische Darstellung der Beziehungsdynamiken überzeugen.
Wer Freude an eher ungewöhnlicher Literatur hat und nicht auf alle Fragen eine Antworte braucht, wird mit diesem Buch auf jeden Fall einige bereichernde Lesestunden haben.
Profile Image for Chrissy.
95 reviews1 follower
January 23, 2025
Ein schönes Cover, ein schöner Titel, eine schöner Erzählstil. Anfangs hat es mir die Geschichte angetan gehabt, vor allem der Klappentext hat mich angesprochen. Aber leider bin ich nicht so wirklich in die Geschichte reingekommen, auch nach den 317 Seiten nicht.
Der Schreibstil von Nina Bussmann hat mir eigentlich gefallen, ich kann garnicht genau sagen, was mir an den Erzählungen gefehlt hat. Der Perspektivenwechsel war angenehm, das Erzähltempo auch, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass nicht genug erzählt wird. Was ist in diesem Buch eigentlich passiert? So viel, und wiederum auch nichts. Kleine Einblicke in den Alltag der Protagonistinnen, die aber für mich nicht mitreißend waren. Zu wenig Frankreich, zu wenig Urlaub.
Und doch gab es sehr schön formulierte Passagen, die es mir lyrisch wirklich angetan haben.Ich denke, ich werde einen anderen Roman der Autorin lesen wollen.
Profile Image for Andreas Riedl.
140 reviews1 follower
January 25, 2025
Ein Sommer ohne Spannung

Ein Sommerroman im Winter. Zwei interessante Hauptfiguren mit Elena und Eve. Beziehungsdynamiken, spannende äußere Einflüsse, Geheimnisse und Ungeklärtes. Insgesamt ein Setting, was sehr vielversprechend aussah. Eine Sprache, die klar und direkt klang und gut lesbar daher kommt. Aus vielen guten Grundideen wird aber dann trotzdem kein überzeugendes Ganzes. Dies liegt an mehreren Gründen. Die Handlungsstränge sind und werden nicht klar und so ergibt sich kein richtiger Spannungsbogen. So ergeben sich auch viele Hänger, weil die anekdotischen Teile der Handlung das Gesamtkonstrukt nicht tragen. Die Details sind nicht kunstvoll genug, um die leere Leinwand genug zu füllen und ein ansprechendes Kunstwerk zu schaffen.

Und so bleibt für dieses Buch ein bisschen die Enttäuschung über nicht erfüllte Versprechen. Warum entwickeln sich die Handlungspfade nicht anders? Warum werden die Charaktere nicht greifbarer? Ich persönlich habe nicht den Zugang gefunden, den ich mir gewünscht hätte und erlebe die erste Lektüre-Enttäuschung des Jahres 2025.
Profile Image for Gina Carlotta.
101 reviews
July 9, 2025
2.5⭐
War nicht so meins. Gab nicht so richtig viel Handlung, die Charaktere haben mich genervt und gleichzeitig fand ich sie wenig tiefschichtig. Überhaupt wurde vieles nicht ausgeführt. Vielleicht können andere Leser*innen sich den Rest ausmalen, ich konnts nicht.
16 reviews
August 19, 2025
Ein leicht zu lesender Sommerroman! Das Ende war sehr abrupt und es wurde zu wenig ins Detail gegangen.
Aber alles in allem ein guter Roman.
Profile Image for Luna Thomsen.
2 reviews1 follower
July 6, 2025
In „Drei Wochen im August“ fährt Elena zusammen mit ihren Kindern, als auch mit dem gleichaltrigen Kindermädchen Eve, zusammen in den Urlaub. Es wird schnell klar, dass beide nicht offen miteinander und mit sich selbst umgehen. Die Kapitel sind jeweils aus Elenas und Eves Perspektive geschrieben, was einem Insights in die Blickwinkel der Figuren gewährt. Der Roman zeichnet sich vor allem durch seine komplexen, zwischenmenschlichen Beziehungen, als auch durch ungelöste Geheimnisse aus. Die Handlung ist nicht besonders abwechslungsreich oder schnell, wird jedoch durch eine anhaltende und bedrohliche Grundspannung getragen.
Ich persönlich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und empfand die unterschiedlichen Charaktere als besonders lebendig und detailreich beschrieben. Ich konnte mich zudem wirklich gut in die Geschichte hinein versetzen und mir alles glasklar vorstellen.
Der Roman lässt vieles offen und fordert einen dadurch sehr zum mitdenken auf.
Alles in einem aber keine Fünf Sterne weil der Aufbau der Handlung wirklich etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Profile Image for Charlotte Moser.
18 reviews3 followers
Read
March 26, 2025
es gab einige schöne abschnitte und sätze, aber fands alles in allem nur schleppend und inhaltslos. kein gutes zeichen, wenn es einen gar nicht interessiert, was mit den figuren passiert, ob sie interessant sind oder nicht
422 reviews4 followers
January 25, 2025
In Drei Wochen im August entfaltet Nina Bußmann ein vielschichtiges psychologisches Drama, das vor allem durch die subtilen literarischen Mittel und die komplexe Figurenzeichnung überzeugt. Der Roman spielt in einem abgelegenen Ferienhaus an der französischen Atlantikküste, einem Ort, der von Naturkatastrophen, Konflikten und ungelösten Spannungen durchzogen ist. Doch das eigentliche Drama geschieht im Inneren der Figuren und in den unausgesprochenen Worten zwischen ihnen.
Bußmanns Sprache ist präzise, oft nüchtern, dabei aber voller doppelter Böden. Die narrative Struktur wechselt zwischen den Perspektiven von Elena, der Mutter, und Eve, der Babysitterin. Dieser Perspektivwechsel ist mehr als ein erzählerisches Stilmittel: Er erlaubt es, die Dynamik zwischen den Figuren aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Wahrnehmungen gegeneinander abzuwägen. Dabei wird deutlich, wie sehr beide Frauen – auf ihre Weise – von Unsicherheiten und unausgesprochenen Bedürfnissen geprägt sind.
Die Kürze und Fragmentierung der Kapitel spiegelt das zerrüttete Innenleben der Figuren und die Atmosphäre der latenten Bedrohung wider. Einige Kapitel sind nur wenige Zeilen lang, wirken wie ein Gedanke, der auf halbem Weg abbricht – ein Stilmittel, das die Unruhe und das Unausgesprochene unterstreicht.
Das Setting ist ein weiterer zentraler Bestandteil des Romans. Die sommerliche Hitze, die sich auf die Figuren legt, die Waldbrände, die sich unaufhaltsam nähern, und das Meer, das gleichermaßen bedrohlich und faszinierend wirkt, schaffen eine bedrückende Atmosphäre. Bußmann nutzt die Natur als Spiegel für die inneren Spannungen der Figuren. Das Meer, das sich erst zurückzieht und dann plötzlich mit Gewalt wiederkommt, könnte kaum passender als Metapher für die unvorhersehbaren emotionalen Strömungen der Figuren gewählt sein.
Ein zentrales Thema des Romans ist die Unfähigkeit zur Kommunikation. Die Figuren leben nebeneinander her wie auf Inseln – isoliert, unfähig, Brücken zu schlagen. Diese Isolation zeigt sich besonders in der Beziehung zwischen Elena und Eve: Während Elena Eve als Vertraute und Hilfe wahrnimmt, erlebt Eve die Beziehung distanzierter und konkurriert heimlich um die Zuneigung von Elenas Kindern. Die Konflikte bleiben meist unausgesprochen, was ihre destruktive Kraft nur verstärkt.
Gleichzeitig dekonstruiert der Roman traditionelle Rollenbilder. Ohne sie explizit zu problematisieren, zeigt Bußmann Figuren, die sich außerhalb heteronormativer Muster bewegen und deren Beziehungen durch eine stille, subversive Kraft geprägt sind.
Ich habe den Roman gerne gelesen, ist aber eventuell nicht für jeden was. Denn einige Passagen wirken etwas überladen, fast als wolle der Text zu viel auf einmal vermitteln. Dies führt gelegentlich dazu, dass der Lesefluss ins Stocken gerät. Zudem bleiben manche Handlungsstränge oder Aussagen der Figuren bewusst offen, was zwar den Reiz des Textes erhöht, aber auch das Gefühl hinterlässt, dass nicht alle Fragen geklärt werden.
39 reviews1 follower
January 20, 2025
Solide Sommerunterhaltung, die allerdings viele Fragen offen lässt

Worum geht’s?

Elena macht Urlaub in Frankreich. Nana, die Frau ihrer Chefin Ali, liegt im Sterben, deswegen steht das Haus leer. Elena nutzt also die Gelegenheit und macht sich für drei Wochen mit Kind und Kegel auf an die französische Atlantikküste. Mit dabei sind ihre beiden Kinder Rinus und Linn, Nanny Eve sowie eine Freundin ihrer Tochter. Ihr Mann Kolja bleibt zu Hause, in der Ehe läuft es nicht rund. Was als entspannte Urlaubsreise beginnt, steht von Anfang an unter keinem guten Stern und läuft aufgrund innerer Konflikte und äußerer Bedrohungen immer mehr aus dem Ruder.

Wie war’s?

Irgendwie wollte ich den Roman mögen, richtig warm geworden bin ich mit meinem ersten Buch von Nina Bussmann allerdings nicht. Das alles wirkt etwas lieblos runtererzählt, die Charaktere bleiben blass, unnahbar und man kann sich mit niemandem so richtig identifizieren (abgesehen davon, dass mir beim Lesen immer wieder durch den Kopf schoss, dass die eigentlich alle eine Therapie bräuchten).

Viele Handlungsfäden verlaufen irgendwie ins Nichts, vor allem die plötzlich auftauchenden ungebetenen Besucher, die sich ebenfalls bei Elena einnisten. Was genau will Franz eigentlich dort? Auch dieser latente Konflikt zwischen Eve und Elena. Beide scheinen um die Liebe und Aufmerksamkeit der Kinder zu buhlen, Ehrlichkeit und Offenheit sucht man zwischen ihnen vergeblich.

Das im Klappentext groß angekündigte Verschwinden eines der Mädchen spielt sich erst auf den letzten Seiten des Romans ab und ist irgendwie auch weder schlüssig, noch sonderlich interessant.

Fazit

Weglegen und abbrechen war keine Option, weil mich trotz allem interessiert hat, wie die Geschichte ausgeht und was genau Elena in diesen Wochen in Frage stellt oder auf welche Katastrophe das ganze nun hinausläuft (obwohl es sich die ganze Geschichte über schon angedeutet hat und mich letztlich auch nicht überraschen konnte). Insgesamt hat mich das Buch zwar ganz gut unterhalten, fällt aber meiner Meinung nach in die Kategorie »kann man mal lesen, muss man aber nicht«. Auf jeden Fall nichts, was einem längere Zeit im Gedächtnis bleibt.
141 reviews
March 20, 2025
Sommer in Frankreich

Das Cover verspricht eine leichte Sommerlektüre. Bilder von zwei Personen am Pool deuten auf entspannte Tage hin. Doch es kommt anders…

Elena, ihre beiden Kinder, Babysitterin Eve und Noemie, Freundin von Tochter Lynn, möchten Urlaub in Frankreich verbringen. Doch was als entspannte Auszeit gedacht ist, spitzt sich rasant zu…

Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass das Buch insgesamt sprachlich leicht zu verstehen ist und ich mir den Ort des Geschehens als solches auch gut visuell vorstellen kann. Dazu kommt, dass es realistisch dargestellt wird, was die Story authentisch macht.
Allerdings habe meine Zeit gebraucht, um in die Geschichte einzufinden. So frage ich mich, was es mit den vielen Nebencharakteren auf sich hat (wo kommen die vielen Jungs her? Was macht eine halbe Belegschaft im Ferienhaus?) und wie es zum Verschwinden des Mädchens kommen konnte. Es ist für mich auch nicht erklärlich, wieso sich Noemis Eltern so wenig um ihre Tochter und deren Besitztümer Sorgen. Ist sie ihnen egal? Zu lästig? Oder haben sie mit ihr auch die Verantwortung für sie abgegeben wie ein Gepäckstück? Der Ursprung meiner offenen Fragen könnte an der Kommunikation liegen. Vieles wird im Roman angedeutet, aber nicht ausgesprochen. So scheint es zum Beispiel einen stillen Konflikt zwischen den Freundinnen zu geben. Die Mutter bekommt bei weitem nicht alles mit. Und die Babysitterin ist mehr mit sich selbst und der Belegschaft beschäftigt, als dass sie ihre Gedanken äußern möge. Das ganze dreht sich im Kreis und es wird übereinander spekuliert, weniger jedoch miteinander kommuniziert. Dem Roman fehlt dadurch Struktur, es mangelt an Klarheit und die Dinge werden zu wenig auf den Punkt gebracht, was mich persönlich recht nervt, da ich dann nicht weiß, ob ich die Beziehungen richtig deute oder verstehe, was die Autorin mir mit dem Buch sagen möchte.
Viel Verwirrung bleibt bei mir zurück und auch sprachlich ist es kein Meisterstück. Allenfalls ist es eine kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Drei Sterne.

28 reviews
January 19, 2025
Mittelschicht
Von der ersten Zeile an blinkt das Alarmsignal: Mittelschicht! Die berufliche Tätigkeit der Protagonistin, ja, der meisten Personen dieses Romans, die gesuchten Vornamen des gesamten Personals, die überkandidelten Präferenzen und mentalen Strukturen wecken beim Lesen sämtliche Fluchtinstinkte: diese ganze Lebenskonstellation scheint prädestiniert, ein einem Knall zu enden.
Doch genau das erweist sich als Finte! Alle Handlungselemente hätten eigentlich das Potential, zu dramatischen Verwicklungen zu führen - aber nix da! Die beiden Hauptfiguren, Elena, die beruflich ‚irgendwas in der Kunstszene‘ macht, und Eve, die je nach Bedarf das bezahlte Kindermädchen, dann wieder die vertraute Freundin verkörpert, sind charakterlich vollkommen unterschiedlich. Während Eve mit leicht chaotischen Männergeschichten und wenig saturierter wirtschaftlicher Lage sich durchs Leben laviert, dabei aber einen Draht zu Elenas Kindern hat, ist eben diese wiederum gänzlich ausgelastet, sich orientierungslos durch das Labyrinth der vielfältigen Beziehungen zu den diversen Figuren der im Hintergrund agierenden Kunstszene, ihrem ihr mittlerweile entfremdeten Ehemann und den überraschend sich im Ferienhaus einquartierenden Fremden zu tasten. Die Belange der Kinder beschäftigen die Mutter gedanklich, ohne dass sie echtes menschliches Engagement zeigt. Der kleine hypersensible Rinus, seine mit massiven Pubertätsproblemen kämpfende Schwester Linn und deren äußerlich frühreife Freundin Noemi, an der der Leser jedoch deutliche Symptome von Wohlstandsverwahrlosung registriert, erscheinen abgegrenzt in einer unzugänglichen Blase.
Verblüffende Erkenntnis der Lektüre: kein Ereignis, keine emotionale Erschütterung vermag diese doch so auf ihre Empfindsamkeit pochende Elena wirklich aufrütteln - nach dem Ende der drei Wochen im August bleibt es vollkommen offen, ob diese Frau auch nur einen Hauch von Erkenntnis hinzugewonnen hat!
142 reviews
February 14, 2025
Elena möchte die Ferien mit ihrem sechsjährigen Sohn und ihrer dreizehnjährigen Tochter in einem abgelegenen Ferienhaus an der Atlantikküste Frankreichs verbringen. Das Haus gehört der Partnerin ihrer Arbeitsgeberin, weshalb es ein unschlagbares Angebot ist. Elenas Mann muss wegen der Arbeit zuhause bleiben. Daher fragt sie Eve, das Kindermädchen, ob sie mitkommen mag. Eigentlich sind ihre Kinder zu alt für ein Kindermädchen, doch vor allem ihr Sohn hängt an Eve. Damit ihre Tochter sich nicht langweilt, darf sie ebenfalls eine Freundin mitnehmen.

Erzählt wird wechselnd aus Eves und Elenas Perspektive. Während Eve für Elena eine Art Freundin und gute Gesellschaft ist, sieht Eve Elena ganz klar als ihre Arbeitgeberin, hält sie auf Distanz und lässt sich die Wochen in Frankreich gut bezahlen.
Nina Bußmann schreibt nüchtern, schnörkellos und schafft von Beginn an eine bedrohliche Grundstimmung, die untergründig spürbar ist. Die Waldbrände und der verschrobene Hauswart verstärken diesen Eindruck.
Im Grunde passiert auf der Handlungsebene kaum etwas. Die Gruppe ist in dem Haus, verbringt Nachmittage am Strand und irgendwie leben alle aneinander vorbei. Die einzelnen Situationen werden von Elena und Eve so unterschiedlich geschildert und bewertet, dass ich gar nicht wusste, was sich tatsächlich abgespielt hat. Die Dynamik der Figuren ist in jeder Hinsicht konkurrierend - gerade Eve und Elena buhlen nur so um die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung der Kinder.

Dadurch, dass kaum etwas passiert, aber durchgehend eine zwischenmenschliche Spannung herrscht und sich die Tage in Frankreich sowie die Lesepassage ziehen, baute sich keine Spannung im Leseprozess auf.
Ein Buch, das beklemmend ist und mich irgendwie ratlos zurücklässt. Ich hatte, ausgehend vom Klappentext und der Leseprobe ein spannungsgeladenes Kammerspiel erwartet, das sich so nicht erfüllt hat.
Profile Image for Anna.
39 reviews
March 4, 2025
Das Cover von Drei Wochen im August überzeugt mit einer schlichten, fast schon minimalistischen Ästhetik, die dennoch die sommerliche Hitze und die unterschwellige Spannung des Buches widerspiegelt.

Die Ausgangslage, eine scheinbar idyllische Auszeit an der französischen Atlantikküste, bietet viel Potenzial für ein spannungsgeladenes Kammerspiel. Leider blieb mir die Umsetzung zu distanziert. Während Nina Bußmanns Schreibstil zweifellos präzise und stilistisch durchdacht ist, fehlt es ihm an emotionaler Tiefe, um wirklich mit den Figuren mitzufühlen. Die Charaktere – allen voran Elena, Eve und die beiden Mädchen – wirken oft mehr wie Symbole als wie lebendige Persönlichkeiten. Ihre Entscheidungen und Konflikte bleiben schwer greifbar, was es erschwert, sich in sie hineinzuversetzen. Besonders bei einem so psychologisch orientierten Roman wäre eine stärkere Bindung zu den Charakteren wünschenswert gewesen.

Die Themen des Romans, wie Eifersucht, Abhängigkeit und unausgesprochene Konflikte, sind spannend, werden aber teils zu abstrakt behandelt. Die unterschwellige Spannung, die durch die drohenden Waldbrände und die unerwarteten Gäste erzeugt wird, ist zwar präsent, schafft es jedoch nicht, die Geschichte dauerhaft zu tragen. Der Roman verliert sich manchmal in seiner eigenen Zurückhaltung, was den Lesefluss hemmt.

Nina Bußmann zeigt mit ihrem Werk ein gutes Gespür für Atmosphäre und Zwischentöne, doch fehlt es Drei Wochen im August an greifbarer Emotionalität. Leser*innen, die psychologische Tiefe schätzen und bereit sind, sich auf eine eher nüchterne Erzählweise einzulassen, könnten das Buch dennoch interessant finden. Wer jedoch eine stärkere Verbindung zu den Figuren sucht, wird hier vermutlich enttäuscht sein.
Profile Image for Thomas Widrich.
103 reviews3 followers
August 21, 2025
Der Autorin gelingt es, in den ersten Kapiteln Spannung aufzubauen, die bis zum Ende (vielleicht sogar darüber hinaus) anhält. Die klare Sprache, die alternierenden Perspektiven der beiden jeweils in der Ich-Form erzählenden Frauen und das über weite Strecken banale Geschehen täuschen darüber hinweg, dass hier ein mythischer Ort und eine Traumzeit geschaffen werden, in der sich das Leben zu anschaulichen Bildern verdichtet. Wie auch die zerbrechlichen und manchmal bereits zerbrochenen und geflickten Skulpturen am Urlaubsort Sinnbilder der handelnden Figuren sind.
Profile Image for Maike.
30 reviews
August 5, 2025
Kammerspiel in einem in die Jahre gekommenen Ferienhaus in Südfrankreich: Zwei Frauen und drei Kinder wollen schwimmen und chillen, bis ungebetene Gaste kommen, bleiben und der Vibe kippt. Es gibt sich zuspitzende Konflikte, heimliche Feelings, viel Weißwein und noch mehr Misstrauen. Hab ein bisschen gebraucht, aber dann hat mich die Geschichte eingesogen. Spannend und unterschwellig creepy, obwohl erst am Ende so richtig was passiert. Feinsinnig und psychologisch klug geschrieben.
Profile Image for Anja Pusch.
54 reviews1 follower
August 31, 2025
Ein Kammerspiel in der Bretagne… Menschen, Beziehungen, Verstrickungen, Erwartungen, Vorstellungen, Hoffnungen. Sprachlich wunderbar, ein bisschen mehr inhaltliche Dynamik wäre für mich selbst wünschenswert gewesen!
Profile Image for Isabella Holtmann.
55 reviews3 followers
September 6, 2025
Komische Menschen in einem schönen Urlaub. Ich mochte den Erzählstil und gleichzeitig auch nicht, weil es so nur schleppend voran ging. Viel Einsicht in die innersten Gedanken von Menschen, in dessen Haut ich wirklich nicht stecken wollte…
Displaying 1 - 25 of 25 reviews

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