»Was ist dein Ziel im Leben?« – Lara weiß genau, was sie will: Als Dokumentarfilmerin die Geschichten von Menschen festhalten, die es wert sind, erzählt zu werden. Doch das ist leichter geträumt als getan. Um sich zu finanzieren, übernimmt sie einen Job als Pflegerin für einen Rollstuhlfahrer. Vielleicht würde sich Paul sogar als Protagonist für ihren ersten Film eignen – und als Partner?
Doch der schüchterne Paul hat ein Geheimnis, das die aufkeimende Liebe überschattet. Und damit werden Laras und Pauls Leben erst so richtig kompliziert!
Lieben und Leben im Rollstuhl “Lara klopft Paul auf die Schulter. >>Ihr beide seid echt arm dran<<, sagte sie. >>Es muss hart sein, den ganzen Tag im Rollstuhl zu sitzen.<< Dieser Satz ist einer der ersten Aussagen von Lara zu Paul und seinem Freund Nico, welche beide Tetraplegiker sind. Paul ist verzweifelt auf der Suche nach einer Freundin, deshalb kam Nico auf die Idee, dass Paul sich eine Assistentin holen sollte. Anfangs hielt er die Idee für schwachsinnig, doch nachdem seine Mutter ihn besuchen kam, ging er auf die Idee ein. Seine Mutter hat einen starken Mutterinstinkt, welcher durch Pauls Behinderung verstärkt wird. Sie kann sich nicht vorstellen, dass Paul seinen Tag selbstständig bewältigen kann. Dies ist meiner Meinung nach, ein großes Klischee. Ganz anders hingegen ist, dass Paul alles andere als hilfsbedürftig dargestellt wird. Im Gegenteil: er spielt Rollstuhl-Rugby und übernimmt seine täglichen Aufgaben lieber selber, anstatt sie sich von seiner Assistentin erledigen zu lassen. Dieser Charakterzug ist meiner Meinung nach sehr wichtig für die Geschichte, da sie so selbst viel mehr Charakter bekommt. Man erfährt neue Dinge über das Leben im Rollstuhl. Ich finde, dass dieses Zusammenspiel aus Klischee und dem Untypischen sehr gut zu dem Thema passt, da es sich in der Realität oft ebenso kontrovers verhält. So wird gezeigt, dass das Leben im Rollstuhl an sich kein größeres Problem darstellt, aber durch das Verhalten andere Menschen schwierig gemacht wird. Allerding muss ich sagen, dass mir, auch wenn mir die Idee hinter dem Buch sehr gefällt, die einzelnen Charaktere nicht weitgenug ausgeführt wurden. Man hat sie nur oberflächlich kennengelernt, was einem das Hineinversetzen erschwert. Hinzu kommt, dass das Buch für die vielen Handlungen sehr kurz ist, man hätte vor allem die letzten Kapitel ausführlicher schreiben können. (ACHTUNG KLEINER SPOILER FÜR DAS ENDE) Insbesondere das Ende ist nicht ganz nach meinem Geschmack, da es weder ein offenes noch ein geschlossenes Ende ist. Meiner Meinung nach, sollte man ein offenes Ende entweder ganz oder gar nicht machen. (SPOILER VORBEI) Trotzdem bin ich im ganzen sehr zufrieden mit der Geschichte und bin froh, es gelesen zu haben. Ich nehme aus dem Buch sehr viel mit, was das Leben und den Umgang mit Leuten im Rollstuhl angeht und denke, dass das Buch es wert ist, gelesen zu werden, vor allem für Erwachsene, da die Protagonisten ebenfalls erwachsen sind, aber auch für Jugendliche kann das Buch sehr interessant sein, da das Thema (Leben und Liebe im Rollstuhl) für Jugendliche sehr aktuell ist, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden und danach suchen. Zusammenfassen kann man sagen: „Mach einfach die Augen auf, wenn du durchs Leben gehst. Irgendwas findet sich immer.“ (Zitat)