"Flucht in den Norden" war der erste Roman Klaus Manns, der im Exil entstand. Das Buch erzählt vom Schicksal einer jungen Deutschen, die mit den Kommunisten sympathisiert: Johanna flieht vor dem Terror des Nazi-Regimes nach Finnland und verliebt sich dort in den Gutsbesitzer Ragnar. Doch das Liebesglück im hohen Norden währt nur kurze Zeit - dann erreichen Johanna Nachrichten von ihren nach Paris geflüchteten Genossen. Sie wird gebraucht im Widerstandskampf, und sie entscheidet sich schweren Herzens, dem Ruf ihrer politischen Freunde zu folgen und Ragnar zu verlassen. Mit einfühlsamer Sympathie schilderte der Autor das Zerrissensein seiner Heldin Johanna - zwischen individuellem Glück und höherer Verantwortung, zwischen Liebe und Politik.
Born in Munich, Klaus Mann was the son of German writer Thomas Mann and his wife, Katia Pringsheim. His father was baptized as a Lutheran, while his mother was from a family of secular Jews.
Mann's most famous novel, Mephisto, was written in 1936 and first published in Amsterdam. The novel is a thinly-disguised portrait of his former brother-in-law, the actor Gustaf Gründgens. The literary scandal surrounding it made Mann posthumously famous in West Germany, as Gründgens' adopted son brought a legal case to have the novel banned after its first publication in West Germany in the early 1960s. After seven years of legal hearings, the West German Supreme Court upheld the ban, although it continued to be available in East Germany and abroad. The ban was lifted and the novel published in West Germany in 1981.
Mann died in Cannes from an overdose of sleeping pills on 21 May 1949, following further drug treatment. He likely committed suicide because of financial problems and social isolation. He was buried in Cannes at the Cimetière du Grand Jas.
Ein wenig mehr Lektüre aus der Mann-Familie entdecken, steht bei mir glaube ich jedes Jahr als Vorsatz fest. Klaus Manns "Mephisto" hat mich vor 4(?) Jahren so begeistert, leider reichten weder "Der fromme Tanz", noch "Flucht in den Norden" wirklich daran. FidN ist viel zu sehr Liebesschmonzette. Ein gelungener Exilroman sieht anders aus. 1934 entstanden und so viel gutes, wichtiges der ersten NS-Jahre zusammentragend - das gelingt Klaus Mann sehr gut. Auch Johanna als eine der Heimat entrissene Frau (eher jünglingshaft geschildert mit dem kurzen Haar und Matrosenanzug) ist zu Beginn eine spannende Hauptfigur. Aber sobald dann ihre Liebe zu Ragnar entbrennt (sehe da eigentlich ausschließlich sexuelle Anziehung bei all dem beschriebenen), wird nur noch geschmachtet. Natürlich ist ihr Zusammentreffen übermäßig Schicksalshaft und es wird schon so weit vorausgedeutet, was passieren wird. Die anderen Nebenfiguren sind leider auch lediglich traurige Schatten, mindestens 2 davon wollen der armen Johanna ebenfalls an die Wäsche, die anderen labern sie mit völlig unnützen Zeug voll. Eine Flucht zu einem anderen Planeten wäre das einzig sinnvolle gewesen... Klaus Manns Schreibstil ist so richtig schön verschnörkelt, da mischen sich Sprachen, da wird jedes Wort passend zu jedem anderen Wort gruppiert. Zumindest das wusste noch zu gefallen. Aber dieser Sprachkunst kann man in einem großartigen "Mephisto"-Roman eindeutig besser lauschen.
Ebenfalls vor vielen Jahren gelesen. Ich weiß, dass mich die Atmosphäre der Helligkeit in Finnland, diese besondere Licht, die goldene Farbe der Seen und die leicht schwüle, (sexuell aufgeladene?) Atmosphäre faszinierte. Gleichzeitig ging es darum ob sich die Protagonisten dieser Atmosphäre hingeben oder ob sie nach Frankreich gehen sollen, um den Widerstand zu unterstützen. Also alles aus der Erinnerung, ich war noch ein Teenager. Vielleicht war der Plot auch etwas anders und vielleicht würde es mir heute gar nicht mehr gefallen.
SIE HÄTTE MUT KARIN ZUSAMMENKOMMEN SOLLEN 😞😞😞😞😞😞 bin froh dass sie sich doch für ihre leidenscha ft eingesetzt hat statt ihre ganze persönlichkeit wegen einem mann zu verlieren 🧏♀️🧏♀️☺️
This entire review has been hidden because of spoilers.
Ein Roman über eine Reise, die nicht nur im realen Sinne eine Flucht ist vor dem Grauen des Kriegs und vor der Verpflichtung gegenüber der Herkunft und des eigenen Landes. Johanna flüchtet auch in eine verzweifelte Liebe, in eine vermeintliche Sicherheit und in eine heile Welt, die ihr am Ende doch nicht zuzustehen scheint. Klaus Mann schildert so plastisch, dass man das Gefühlschaos der Protagonistin wirklich spüren kann.
Der Roman ist 1934 - ein Jahr nach der Machtergreifung der Nazis geschrieben, das macht die Beschreibung des Widerstands gegen die Nazis in meinen Augen so interessant. Auch die Schilderungen der finnischen Landschaft und seiner dort lebenden Menschen hat mir gefallen.
Or is this world already such that if you want to stay a little bit - at least for a while - with the person you belong to, you immediately want something completely crazy? Is the small claim to happiness already a great crime in this world? Merde alors! That's all I have to say. It would be an enromous disgrace, and a most miserable world.
Es war äußerst interessant, mein eigenes Heimatland durch die Augen eines deutschen Erzählers der 30er Jahre zu sehen. Die Liebesgeschichte von Ragnar und Johanna blieb für mich allerdings etwas blass, und eigentlich mochte ich Ragnar überhaupt nicht. Die Geschichte war trotzdem stimmig und fesselnd.
A novel about the conflict between love and duty, made all the more poignant by the fact that the duty is self inflicted and likely to be pointless in the great scheme of things. Some lovely descriptions of the extreme North.
3,5/5 Sans doute pas l’œuvre la plus marquante de Klaus Mann mais néanmoins un premier roman d’exil réussi, mettant en perspective le douloureux mais inévitable choix de l’engagement politique face à la possibilité de l’amour. Un récit de voyage aussi tendre qu’oppressant.
It's an easy read about Johanna whose communist allegiances force her to flee Nazi Germany and escape to Finland. There she tries to escape her vocation by falling in love with Ragnar. But reality catches up eventually.
Ich habe oft von Klaus Mann gehört und mag seine Lebensgeschichte sehr. Ich habe mit diesem Roman angefangen, ihn zu lesen, den ich ziemlich überzeugend finde. Hier ist meine Meinung: Flucht in den Norden ist ein Roman über das deutsche Exil in Skandinavien, der jedoch einige interessante Aspekte aufgreift: Liebesdreiecke in der Familie, Themen wie Geschlecht und Sexualität, Reisen. Der Stil des Romans ist wirklich perfekt und sehr angenehm zu lesen. Alle Figuren wirkten auf mich realistisch, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht alle mochte. Mir hat auch sehr gut gefallen, wie Johanna ihre politischen Ideen unterdrücken und Familienangelegenheiten verschweigen muss, sodass sie dazu neigt, ihre Persönlichkeit zu verleugnen. Ebenso gefällt mir die Idee, dass man den Roman mit dem Gedanken lesen kann, dass Johanna androgyn ist. Ich möchte die Arbeit an der Vermischung der Genres im Roman hervorheben: Es gibt Passagen, die sehr an einen Großstadtroman erinnern, andere, die eher an ein Familiendrama erinnern, wieder andere, die sehr an eine Romanze aus den 1920er Jahren erinnern – kurz gesagt, es war ein wahres Vergnügen, diesen Roman zu lesen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich ein Problem mit der Darstellung des Exils habe: Meiner Meinung nach wird dieses Thema im Roman nicht ausreichend behandelt, sodass die Emotionen der Hauptfigur nicht genug beleuchtet werden. Entfremdung drückt sich auch über die Sprache aus, aber ich finde, dass dies nicht ausreichend genutzt wird. Ich verstehe durchaus die Idee, weniger darauf einzugehen, um ihr mehr Bedeutung zu verleihen (ein bisschen wie der Freudsche Abwehrmechanismus), aber hier kam es mir zu wenig vor, als dass ich mich damit zufrieden geben könnte.
This book was written shortly after Klaus Mann escaped 1933 from Nazi-Germany. He was somewhat familiar with Finland as he travelled with his sister Erika (instead of his friend Ricki who committed suicide) from Helsinki up North in 1932. But the Finnish scenario is only an image for the exile, the lost homeland, that he experienced same as the novel's main character Johanna. And it was only the beginning: later followed Klaus Mann's "Der Vulkan" about exilants in Paris and finally Mann's own suicide 1949.
„(…) Wenn mir ihre Professoren und Zeitungsleute einfallen, wird mir womöglich noch übler, als wenn ich mir ihre Generale und ihre Henker ausmale, denen die Professoren eine Weltanschauung liefern, (…)“ lässt Klaus Mann den Finnen Ragnar im letzten Kapitel sagen. Der bereits 1934 entstandene Roman war das erste größere literarische Werk, in dem die Exilerfahrungen der Gegner des Nationalsozialismus thematisiert wurden. Nicht so brillant wie spätere Exilromane von Klaus Mann, dafür aber zusätzlich ein schöner Liebesroman.