Nach dem Sturm die Stille

by Matti Laaksonen

»Nur noch diese Nacht.« Du, ich, der Wald und die vielen, vielen Sterne als Zeugen. »Ich brauche das.«

Kolja muss raus. Raus aus dem Alltag und der Verantwortung, die ihm seine Eltern mit der Bäckerei aufbürden und die ihn zunehmend auszehrt. In der Eifel hofft er, endlich Ruhe zu finden.
In einem alten Planetarium trifft Kolja auf Ruben, der sich in den dunkelsten Ecken aufhält und immer stiller wird, je näher Kolja ihm kommt. Und damit seine Neugier weckt.
Zwischen Sternen und Planeten entsteht ein zartes Band und beide müssen sich schließlich entscheiden, ob sie allein und sicher bleiben oder ihr gewohntes Leben verlassen wollen.

388 pages, Kindle Edition

Published February 27, 2025

About the author

Hi,
ich bin Matti. Ich wurde im Oberbergischen Land geboren und bin dort aufgewachsen, bis es mich für mein Ur- und Frühgeschichtsstudium nach Aachen bzw. Köln verschlagen hat. Inzwischen lebe und arbeite ich aber im Schwabenländle.
Am liebsten bin ich zu Hause, dort kann ich mich ganz auf das Schreiben konzentrieren und meinen anderen Hobbys nachgehen: lesen und zocken. Ich bin eine ausgewachsene Couchpotatoe, aber stehe dazu.

Reviews

[feder_magie · Rating 5 out of 5]

Der Titel dieses Buches passt so perfekt zu dieser Geschichte. Ruben und Kolja sind so sanft und zart zueinander, aber da ist was zwischen den Zeilen. Man wartet, vorsichtig lauschend, auf das Echo des Gewitters, das die Stille durchbrechen wird.

Und es kommt - emotional und aufwühlend. Koljas Weg ist vorgezeichnet, denn er soll die Bäckerei übernehmen, aber die Verantwortung wächst ihm über den Kopf. In einem alten Planetarium in der Eifel trifft er auf Ruben.

Es entsteht eine vorsichtige Annäherung, die Zeile um Zeile intensiver wird. Beide sind neugierig, aber gleichzeitig auch zurückhaltend, weil die Gegenwart und die Vergangenheit sie immer wieder niederdrückt.

Die Geschichte ist sehr leise, aber die wundervollen Charaktere haben es mir sehr einfach gemacht, die Ruhe einfach mal aufzunehmen und nachzufühlen, was diese beiden Menschen zu sagen haben und was sie bewegt.

Es ist oftmals ein Vor und wieder Zurück, aber ich konnte es nachvollziehen und ertappte mich dabei in diese Stille reinschreien zu wollen, wenn Ruben die eingerissenen Mauersteine wieder anfängt zu stapeln. Aber ich konnte das auch sehr gut nachvollziehen, denn Liebe rast nicht immer. Liebe brauch auch manchmal Zeit.

Matti knüpft hier atmosphärisch an seine bereits erschienen YA Titel an. Sie haben einfach diesen mattiesken Wiedererkennungswert und egal wie alt die Charaktere sind, es ist immer wie nach Hause kommen. Da ist etwas so Bekanntes, zum Wohlfühlen, aber trotzdem ist es wieder eine komplett andere Geschichte.

Die bedeutungsvollen Momente schaffen Nähe und Tiefe, das fühlte sich für mich einfach richtig gut an. Wenn du Slow Burn magst und dich von der Einfachheit des Alltags tragen lassen, aber nicht auf intensive Gefühle verzichten möchtest, dann ist das ein Buch, das dir Spaß machen wird.

[Morsmordre.__ · Rating 5 out of 5]

Kolja fühlt sich erdrückt von seinem Leben, von den Erwartungen seiner Eltern, von dem Weg, der ihm quasi schon in der Wiege vorgegeben wurde. Er hat aber ein Problem damit hat, Nein zu sagen. Und so verbringt er jeden einzelnen Tag in der Bäckerei seiner Familie. Schuftet ununterbrochen, ohne Freizeit und zerbricht Tag für Tag ein kleines Stückchen mehr. Ich habe tatsächlich schon nach ein paar Seiten ziemliche viele negativen Gefühle für Koljas Eltern empfunden. Allein daran kann man erkennen, was für ein talentierter Autor Matti ist, wenn er es innerhalb eines Kapitels schafft, solche Emotionen bei dem Leser/der Leserin hervorzurufen. Und ich habe mir bei jedem weiteren Kapitel immer mehr Sorgen um Kolja gemacht.

Auch Ruben kämpft jeden einzelnen Tag gegen seine Dämonen. Gegen die Angst und Wut. Er würde so gerne aus seinen Routinen ausbrechen können. Aus seinem kleinen Radius, der sich manchmal wie ein Gefängnis anfühlt und doch irgendwie Sicherheit bringt. Mein Herz ist immer wieder für Ruben und Kolja gebrochen. 

Vom ersten Moment an gab es eine Anziehungskraft zwischen Kolja und Ruben. Die beiden haben sich still und heimlich in die Gedanken des jeweils anderen eingenistet und sind dort geblieben. Es war wunderschön, zu beobachten, wie sich die beiden leise angenähert haben. Wie sie sich zusammen eine Insel der Ruhe geschaffen und sich gegenseitig Halt gegeben haben. 

"Die Stille legte sich auf Koljas Brust und in seinen Kopf, mitten in die Leere. Er konnte wieder atmen. Einfach so. Weil Rubens Stille Koljas Sturm zum Schweigen brachte [...]" 

Zum Schluss war ich einfach nur wahnsinnig stolz auf Ruben und Kolja, die beide großartige Charakterentwicklungen durchgemacht haben. 

Matti malt Bilder mit seinen Worten. Ich liebe den einzigartigen Schreibstil, der sich mit jedem Buch immer weiter entwickelt. "Mattiesk" halt. Mattis Bücher sind immer etwas Besonderes. Dieses hier ist keine Ausnahme. Jeder einzelne Satz, jedes einzelne Wort ist mit Bedacht gewählt und hat Bedeutung. Man merkt Koljas Erschöpfung in jeder Silbe. Kann Rubens Kampf mit sich selbst bei jedem Satz nachempfinden. Selbst ich war nach Koljas Kapiteln erschöpft, weil man förmlich fühlen konnte, wie die Energie ihn immer mehr verlassen hat. 
"Nach dem Sturm die Stille" ist ähnlich wie die anderen Bücher des Autors eine leise Geschichte ohne viel unnötiges oder künstliches Drama. Wir begleiten Ruben und Kolja auf ihrem Weg und erfahren währenddessen eine Menge über ihr Inneres und ihre Gefühle. Das Buch bekommt eine ganz große Empfehlung von mir. 

[Mimi Rhine · Rating 5 out of 5]

NACH DEM STURM DIE STILLE
@matti_laaksonen_autor

Dieses Buch ist so wunderschön. So leise und doch so unglaublich laut in seiner Emotionalität. Manchmal bin ich beim Lesen zusammengezuckt, wenn mein Fingernagel auf dem Display geklackert hat, denn jedes Durchbrechen der Stille hat sich angefühlt wie ein feindliches Eindringen in diese ganz eigene Welt. In diese Dunkelheit, die von der Geschichte ausgeht, die mich umhüllt und festgehalten, mich aber trotzdem nie erdrückt hat. Denn immer kam der Vollmond und hat sich seinen Weg durch das dichte Blätterdach gesucht, hat den Weg für einen kurzen Moment erhellt und hat gezeigt, dass es immer Hoffnung gibt, wenn man mutig ist, es wagt, sich an dem kleinen Licht festzuhalten und weiterzugehen.

Ruben und Kolja sind beides tolle Charaktere, geschrieben mit so viel emotionaler Tiefe. Trotzdem, mein Herz schlägt für Ruben, konnte ich doch so Vieles nachempfinden und habe mich in so vielem wiedergefunden und gesehen gefühlt. Ist das leicht zu lesen? Nein. Ist es trotzdem wichtig, solche Geschichten zu erzählen? Definitiv! Denn das ist die Realität von Menschen da draußen, eine Realität, die viele nicht sehen und viele in ihrer Intensität aber auch so nicht sehen wollen. Dann müsste man sich nämlich eingestehen, dass das Leben mit einer psychischen Erkrankung mehr ist, als ein Schnupfen und ein "Mach's halt einfach!" nicht hilfreich ist. Ich finde die Entwicklung beider Charaktere so perfekt unperfekt beschreiben, so authentisch, so real. Es hat sich für mich so unglaublich richtig angefühlt.

Diese Geschichte ist sicher keine leichte Unterhaltung für zwischendurch. Sie ist nicht laut und überschwänglich, nicht lustig oder sexy. Wer das sucht, wird hier nicht fündig. Diese Geschichte ist anders. Sie ist leise und sensibel, zerbrechlich, verletzlich und einfach so unglaublich echt und für mich persönlich ist das so viel wertvoller.

Lieber Matti, vielen Dank für dieses tolle Buch. Ruben und Kolja werden mich sicher noch lange begleiten. Ich habe es schon vorher geliebt, mit dir zu arbeiten, jetzt finde ich es einfach nur noch krass, dass jemand der so schreibt, meine Bücher lektoriert. Schön, dass es dich gibt!

💚💚💚

[Manafi · Rating 5 out of 5]

Schon der Einstieg ins Buch hat mir die Luft abgeschnürt. Alles hat sich eng angefühlt, aussichtslos.
Das ist gut und schlecht.
Gut für mich, weil ich schon auf den ersten Seiten mittendrin in der Geschichte war. Gefesselt von den Emotionen und eingefangen von den inhaltlichen Einblicken wollte ich mehr wissen.
Schlecht ist es für Ruben und Kolja. Denn es ist klar, dass ihnen hier einiges bevorsteht. Bei Ruben ist der Hintergrund noch völlig unklar, aber er wird von etwas zurückgehalten, ist nicht frei in seinen räumlichen Entscheidungen. Bei Kolja ist der Blick auf das Problem deutlicher. Auch ohne wirklich ausreichende Informationen wollte ich mich hier schon aufplustern und mit gut gemeinten Ratschlägen um mich werfen. Die Art von Ratschlägen, die man seinen Freunden gibt, wenn man das Gefühl hat, dass sie ungerecht behandelt werden, die man aber nie für sich selbst umsetzen würde.

Es ist nicht leicht, mitzuerleben, wie sich Ruben und Kolja mühsam mit kleinen Schritten ihren „Gegnern“ stellen. Wie es manchmal für jeden Schritt vor wieder zwei zurück geht. Gleichzeitig ist es aber auch wundervoll zu sehen, wie sie füreinander da sind, sich Kraft geben. Die Kraft, genug Mut zu haben, um Dinge zu wagen.

Die Art von Slow Burn wie sie hier in der Geschichte ist, mag ich gerne. Ein langsames, aber stetiges und gleichmäßiges aufeinander zu gehen. Natürlich ist dieser Weg nicht frei von Zweifeln und Hindernissen, aber die Protagonisten ändern nicht jeden Tag ihre Meinung und das ist mir wichtig. Die Gefühle sind immer da, nur die Frage, ob sie „gelebt“ werden können, müssen Ruben und Kolja, jeder für sich, beantworten.

Ich habe „Nach dem Sturm die Stille“ mit großem Vergnügen gelesen, mich sehr gut unterhalten gefühlt und ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

[Maria · Rating 5 out of 5]

Kennt ihr diese Bücher, die total ruhig erzählt werden und trotzdem oder vielmehr genau deswegen richtig tief gehen?

»Er konnte nicht einmal wütend sein, war er ja nie, nur enttäuscht war er. Vor allem deswegen, nicht vehementer für sich einstehen zu können. Noch nie.«

Kolja ist gefangen in seiner Routine. Früh morgens aufstehen, in die Backstube seiner Familie gehen, Brot und Brötchen backen und am nächsten Tag wieder von vorn. Sein Weg scheint klar: Ausbildung, Meister, Übernahme der Bäckerei. Doch er will ausbrechen. Er muss ausbrechen.

Und das tut er. Sein erstes Ziel: die Eifel. Dort trifft er in einem ziemlich in die Jahre gekommenen Planetarium den in sich gekehrten Ruben. Ruben, der unbedingt seine Routinen braucht und damit das Gegenteil von Kolja ist.

Das Kennenlernen und näher kommen erzählt Matti in seiner typischen ruhigen und unaufgeregten Art, aber mit ganz viel Gefühl.

Kolja und Ruben gehen so sanft und vorsichtig miteinander um, nehmen gegenseitig Rücksicht und wachsen gemeinsam. Die Entwicklung zu beobachten war so wholesome, auch wenn sie nicht immer geradlinig verläuft und es durchaus Rückschritte gibt.

Mich hat die Geschichte mitten ins Herz getroffen und zu Tränen gerührt.

[Daeny Levi · Rating 4 out of 5]

Ich durfte »,Nach dem Sturm die Stille« von Matti Laaksonen vorablesen & möchte nun natürlich auch meine Gedanken dazu teilen.
Das Buch ist keine leichte Geschichte. Zumindest für mich nicht.
Themen wie Angstzustände, Depression, Trauma & Burnout nehmen viel Raum in der Geschichte ein. Matti schafft es, diese Themen sehr sensibel & realistisch zu behandeln.
Manche Beschreibungen kamen mir dabei sehr bekannt vor, wodurch sie mir sehr nahe gingen & ich die Geschichte nur langsam lesen konnte.
Ich empfehle also eindeutig, vorher die Content Notes zu lesen.
Ich mag sehr, dass es mit Ruben einen leisen Protagonisten gibt & mit Kolja einen, der sich die Mühe macht, einem so leisen Menschen zuzuhören. Ihn wahrzunehmen, auf ihn zuzugehen.
Es ist definitiv eine von Matti Laaksonens größten Stärken als Autor, realistische Beziehungen zu schreiben, die ohne künstliches Drama, dafür mit viel Kommunikation auskommen.
»Nach dem Sturm die Stille« ist Matti Laaksonens bisher bestes Buch, obwohl die anderen keineswegs schlecht sind; in Gegenteil. Aber Laaksonen ist einfach ein Autor, der sich mit jedem Buch merklich weiterentwickelt, wofür ich ihn sehr bewundere.
Irgendwo zwischen Köln & der Eifel, zwischen Mehlstaub & alten Planetenmodellen, zwischen emotional damage & Burnout, zwischen Schwere & Sanftheit, hat Matti Laaksonen eine Geschichte von zwei jungen Männern geschaffen, die erst lernen müssen, für sich und das, was ihnen wichtig ist, einzustehen. Jeder für sich. Dabei unterstützen sie einander auf eine sehr leise Art, ohne voneinander abhängig zu sein oder zu denken, dass Liebe alle Probleme lösen könnte.
»Nach dem Sturm die Stille« hat das Label „mattiesk" auf jeden Fall verdient. Ich habe die Geschichte von Ruben & Koljas gerne gelesen; eine wundervolle Mischung aus einem leisen Protagonisten & einer großen Portion hurt & comfort, abgerundet mit einem ordentlichen Schuss Stargazing & ein paar eingesprenkelten Universumsfakten.

[Adriana · Rating 5 out of 5]

Es gibt Bücher, die tragen ihre ganze Seele schon im Titel. Und dieses hier tut genau das. Die Geschichte entfaltet sich leise und behutsam, mit einer Sorgfalt, die selten geworden ist. Kolja und Ruben begegnen sich in einem alten Planetarium, irgendwo zwischen der Eifel und Köln, zwischen Mehlstaub und ausrangierten Himmelsmodellen. Ihre Annäherung beginnt fast unmerklich – zwei Menschen, die vorsichtig aus ihren jeweiligen Schatten hervortreten.

Doch das ist keine einfache Geschichte. Zumindest für mich nicht. Themen wie Angstzustände, Depression, Trauma und Burnout ziehen sich wie ein feines Netz durch die Handlung – nie reißerisch, nie überdramatisiert, sondern mit einer eindringlichen, realistischen Tiefe erzählt. Einige Passagen haben mich direkt getroffen, weil ich mich in ihnen wiedererkannt habe. Deshalb: Wer mit sensiblen Inhalten zu kämpfen hat, sollte unbedingt die Content Notes vorab lesen.

Ruben ist ein stiller Mensch. Kein wortkarger Held, sondern jemand, der sich oft hinter seiner Zurückhaltung verbirgt – aus Schutz, nicht aus Desinteresse. Und Kolja? Der hört zu. Nimmt wahr. Macht sich die Mühe, nicht nur zu sprechen, sondern auch zu verstehen. Diese Art von Beziehung, getragen von echter Aufmerksamkeit und Kommunikation, ist eine der größten Stärken in Matti Laaksonens Erzählweise. Kein künstliches Drama, keine schnellen Lösungen – nur zwei Menschen, die Schritt für Schritt lernen, füreinander da zu sein, ohne sich gegenseitig zu überfordern.

Zwischen emotional damage und der Sehnsucht nach einem eigenen Platz in der Welt entsteht etwas Kostbares. Die Beziehung entwickelt sich langsam, tastend, voller Unsicherheiten – aber auch mit echten Momenten von Nähe und Geborgenheit. Ich mochte besonders, wie spürbar die Stille zwischen den Zeilen war. Diese Art von Schweigen, das nicht leer ist, sondern voller Bedeutung. Liebe rast nicht. Manchmal braucht sie Zeit, Raum und einen Himmel, unter dem man einfach nur atmen darf.

Wer sich nach Geschichten sehnt, die berühren, ohne laut zu sein – nach Figuren, die verletzlich sein dürfen, ohne zerbrochen zu wirken –, und wer es liebt, wenn zwischen all der Schwere auch noch Platz für ein bisschen Sternenstaub und zarte Hoffnung bleibt, sollte dieses Buch unbedingt lesen.