Der Körper ist ein seltsames Wesen Wie ist es, seit fünfzig Jahren mit einem Pfeifton im Ohr zu leben? Und: Woher kommt er überhaupt? Wie kann eine Einladung zum »Literarischen Quartett« zu einer Knieverletzung führen? Wie bricht man sich beim Meditieren einen Knochen? Axel Hacke weiß es und erzählt in diesem Buch die Geschichte und Geschichten seines eigenen Körpers, vom Standpunkt eines Mannes in der zweiten Hälfte der Sechziger aus gesehen: Es geht um die Gebrechen, aber auch um die Triumphe des Körpers und um das große, nie nachlassende Staunen über das Funktionieren desselben. Axel Hacke sucht nach Antworten auf einige alte Fragen – Habe ich einen Körper oder bin ich mein Körper? Und wem gehört dieser eigentlich? Dem, der drin wohnt? – und gewährt Einblicke in das Banale und das Geheimnisvolle, das Rührende und das Großartige, das Lustige und das Fürchterliche, das Schöne und das Abstoßende seines eigenen Körpers und letztlich unser aller Körper.
Axel Hacke lebt als Schriftsteller und Kolumnist des Süddeutsche Zeitung Magazins in München. Berühmt ist seine Kolumne „Das Beste aus aller Welt", die er seit Jahrzehnten jede Woche darin veröffentlicht. Er gehört zu den bekanntesten Autoren Deutschlands, seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Seine Arbeit wurde unter anderem mit dem Joseph-Roth-Preis, zwei Egon-Erwin-Kisch-Preisen, dem Theodor-Wolff-Preis und zuletzt dem Ben Witter-Preis 2019 ausgezeichnet.
Zu Beginn geht es um die Abgrenzung des ca. 68jährigen Körpers gegen seine Umwelt. Und je kleinteiliger die Gedanken werden, desto ungenauer wird die Grenze. Atome und ihre Elektronen haben eben Zwischenräume und in diese kann etwas hineingelangen, Oder vielleicht können Elektronen sich auch mit anderen Elektronen austauschen. Möglicherweise hat man selbst schon mal über etwas ähnliches nachgedacht und ist zu einer ähnlichen Unendlichkeit oder Ewigkeit gelangt. Dann freut man sich, dass man mit den Gedanken nicht alleine dasteht. Die verschwommene Körperlichkeit hat echt was.
Auch geht es um Mut, der aus dem Streß geboren wird. Es wirkt so. als habe der Autor Mut gebraucht, um seine nicht mehr geliebte aber sichere Arbeit zu kündigen und selbstständiger Autor zu werden. Doch manchmal ist es einfach so, dass der Körper Signale gibt, die irgendwann nicht mehr überhört werden können. Genauso wie der Tinnitus im Ohr, der hier jedoch sehr irdische Ursachen hat, die etwas mit dem Geburtsjahr des Autors zu tun haben. Überhaupt hat der Autor einen guten Draht zu seinen Ärzten, was ihm zum Glück des Öfteren vor Schlimmeren bewahrt hat. Gleichwohl wirkt er für sein Alter erfreulich gesund, fit und auf der Höhe der Zeit.
Die biografischen Essays und Gedanken über seinen Körper beziehungsweise einzelne Körperteile lassen den Autor sehr nahbar wirken. Auf unkomplizierte und intelligente Weise bekommt man Einblicke in ein normales und zugleich besonderes Leben. Wie bei anderen auch, denkt er manchmal erst dann über Körperteile oder Organe nach, wenn sie sich melden. Und so geht es uns wohl allen. Der Körper wird als selbstverständlich hingenommen. Er hat zu funktionieren. Doch wenn es zwickt und zwackt, sollte man hin und wieder schnell werden. Mitunter reicht es aber auch, mit seinem Körper liebevoll umzugehen und ihn pfleglich zu behandeln. Und sich zu erinnern, zu welchen Gelegenheiten sich der Körper gemeldet hat und welche Familienerinnerungen sich damit verbinden. Die Betrachtungen sind amüsant, humorvoll und haben Tiefe. Sie können gerne empfohlen werden, auch wenn üblicherweise eher dem Fiktiven zugeneigt ist, denn sie sind einfach nachvollziehbar und lebendig erzählt. Anhand der kleinen Illustrationen auf dem Cover kann man sich eine Vorstellung von den Organen machen, um die es wohl geht.
Axel Hacke klagt über Wehwehchen am ganzen Körper und geht auf 200+ Seiten viele Teile seines Körpers durch, die verletzt waren. Familiengeschichte, Untersuchungen und Erfahrungen. Wer Axel Hacke kennt, weiß was einen erwartet. Sehr schönes Buch
Ein angenehm ehrliches, teilweise lustiges, aber auch ernstzunehmendes, damit äußerst menschliches Buch, in dem sich wahrscheinlich alle irgendwie selbst ein wenig wiedererkennen können. Bedenkenlose Empfehlung, Axel Hacke liest selbst und das wirklich unterhaltsam.
Axel Hacke müsste einiges anstellen, dass er mich nicht durch sein Schreiben glücklich macht. Seine Kolumnen artigen Kapitel sind großartig, witzig und offenherzig - wer gibt schon so viel von sich preis? Aber übertroffen hat er alles mit dem Kapitel über das Gehirn, was in Kürze und doch pointiert philosophisch über die Einheit von Körper und Geist berichtet.
Axel Hacke beschreibt die Kuriositäten der menschlichen Anatomie im Allgemeinen und seiner eigenen im Speziellen. Humorvoll, ehrlich (die eigene) und informativ (die allgemeine) nimmt er dabei unterschiedliche Perspektiven ein: medizinische, literarische, historische, biographische, psychologische und weitere. Aus meiner Sicht eine gute und informative Unterhaltung, mit der man seine eigenen Wehwehchen leichter akzeptiert.
Kurzweilig und witzig Aktuell versuche ich mehr in unterschiedlichen Genre zu lesen der Autor Axel Hacke ist für mich Neuland, dass es zu entdecken gilt. Wäre das kleine Büchlein nicht in der Signalfarbe rot gehalten könnte man es schnell übersehen. Mir sprang sofort das Cover mit den unterschiedlichen Illustrationen ins Auge und machten neugierig was sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt. Wir erhalten eine kurzweilige Geschichte über den Körper des Autors. Humorvoll beschreibt er den oft steinigen Weg zum Erwachsenen Ich und den damit verbundenen Blessuren. Es wird versucht zu normalisieren das jeden einmal etwas zwickt. Schön übersichtlich in Kapitel aufgeteilt geht der Autor auf verschiedene Körperregionen ein und was er mit diesen im Laufe seines Lebens schon erlebt hat.
Eine kurzweilige Lektüre die sich zügig liest. Im Anschluss und auch teilweise während des Lesens geht man hin und wieder in sich und denk an alles was der eigene Körper schon so alles für einen selbst geleistet hat.
Axel Hacke begegnet den kleinen und großen Herausforderungen des Lebens mit Humor. In diesem Buch den Herausforderungen, die das Leben seinem Körper stellt, die sein Körper ihm stellt. Er schafft Texte, die einen nachdenken lassen, in denen man sich wiederfindet, die aber stets mit der für ihn typischen Leichtigkeit daherkommen und deshalb immer Spaß machen.
Herrlich! Ich habe gelacht und mitgelitten. Habe Interessantes zu meinem (unser aller ) Körper gelernt und vor Allem auch übers Altern, das uns, wenn wir das Glück haben es zu erleben, bevorsteht. Axel Hacke erzählt uns vor sich, seinem Leben und seinem Körper. Er ist sich für Nichts zu schade und lässt kein noch so unbequemes Thema aus. Das macht ihn für den Leser äußerst sympathisch. Der humorvolle Schreibstil Hackes lässt nichts zu wünschen übrig. Ich hab das Lesen sehr genossen und noch was dazu gelernt.
Axel Hacke ist mit 67 in einem Alter, in dem sich der Körper öfter mal mit Zipperlein bemerkbar macht und einem so deutlich macht, dass man eben nicht mehr 20 ist. In diesem Buch setzt er sich nun also mit dem Thema auseinander, das mit steigenden Alter immer interessanter wird, der Gesundheit.
In 15 Kapiteln zu einzelnen Körperteilen erinnert er sich an eigene und Erlebnisse anderer zu eben diesen. In einer humorvollen Art gibt er Anekdoten aus seiner eigenen Krankengeschichte wieder, erzählt von seinen Arztbesuchen und den verschiedenen Krankheiten und Unfällen, die er schon hatte. Und nebenbei sind auch immer einige Fun Facts dabei, die man noch nicht wusste.
Ich habe das Buch mit einem Schmunzeln gelesen, Axel Hacke trifft immer einen amüsanten Ton, auch wenn es um nicht so angenehme Themen geht. Ich kann mir auch vorstellen, das ganze noch einmal als Hörbuch zu hören, ich mochte seine Lesungen ja immer sehr.
Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses schöne Buch mit einem schalkhaften Blick auf die eigene Gesundheit.