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Die letzte Fahrt des Zaren: Als das alte Russland unterging

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Ende Februar 1917: In den Palästen Petrograds wird getanzt und in den Opern gesungen, während sich auf den Straßen die Proteste ausweiten und die staatliche Ordnung in Bedrängnis gerät. Doch weil der Innenminister glaubt, alles im Griff zu haben, verlässt der Zar mit seinem glamourösen Hofzug die Hauptstadt. Er sollte sie nie wieder betreten, denn jetzt beschleunigen sich die Ereignisse. In einem alles mitreißenden Strudel geht das Zarenreich unter und mit ihm alle Alternativen, die Rußland in eine andere Zukunft geführt hätten.

Manchmal verdichtet sich die Weltgeschichte in wenigen Tagen und einzelnen Personen. So war es im Februar 1917, als Zar Nikolaus II. in den Zug stieg und in Petrograd die Revolution ausbrach. Jörg Baberowski ist ein großartiger Erzähler, der diesen welthistorischen Moment in einzigartiger Weise nacherlebbar die letzte Woche des Zarenreichs so lebensnah, als säße man im Kino. Das Buch fängt die Dynamik des Moments grandios ein und zeigt, wie eine scheinbar festgefügte Ordnung in wenigen Tagen in sich zusammenfallen kann, wenn die handelnden Personen nicht mehr wissen, was sie tun. Baberowski zeichnet bestechende Porträts und schildert die Ereignisse so, als wäre man mitten im Geschehen. Deutlich wird aber auch, dass alles anders hätte kommen können, wenn der Zar, seine Minister und Generäle verstanden hätten, was um sie herum geschah. So ist dieses berührende Buch auch eine Reflexion über die Grundlagen der Macht und die Herrschaft des Zufalls.

514 pages, Kindle Edition

Published March 20, 2025

10 people are currently reading
84 people want to read

About the author

Jörg Baberowski

25 books6 followers
Jörg Baberowski is a German historian and Professor of Eastern European History at the Humboldt University of Berlin. He studies the history of the Soviet Union and Stalinist violence. Baberowski earlier served as Director of the Historical Institute and Dean of the Faculty of Philosophy I at the Humboldt University in Berlin.

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Displaying 1 - 5 of 5 reviews
18 reviews1 follower
December 8, 2025
Die Wirren der Februar-Revolution finden im Buch ihren Niederschlag in zahllosen historischen Persönlichkeiten mit russischen und für mich damit weitgehend fremd klingenden Namen, die es mir verunmöglichten, den Überblick zu wahren. Mit der Oktober-Revolution wird das Ganze zuletzt dann doch noch etwas übersichtlicher, zumal sich dann doch einiges um ein und den selben Namen dreht: Lenin.
Profile Image for Bruno Laschet.
693 reviews21 followers
June 14, 2025
Die Geschichte der Februarrevolution in Russland. Sehr genau recherchiert und spannend erzählt. Was ich bis heute an Basiswissen hatte wurde nun durch dieses Buch voll und ganz ergänzt. Ein tolles Nachschlagewerk. Guter Epilog, in welchem die Hauptpersonen und ihre persönliche Geschichte kurz und bündig erzählt wird. Diese zahlreichen russischen Namen konnte ich nämlich schlecht behalten...
Profile Image for Nastja Plaumann.
37 reviews
October 1, 2025
4.5⭐️
Sehr empfehlenswertes Werk, dass aus einer informativen Perspektive die Revolution wiedergibt. Ohne zu sehr die Zarenfamilie zu thematisieren und die Nebenrollen der Revolution zu Hauptrollen macht.
Profile Image for Elma Voogdt.
874 reviews17 followers
April 13, 2025
Die meisten von uns sind mit dem Zarendrama in Russland vertraut. Aber was ist wirklich passiert? Was war der Grund für diese Revolution? Was geschah politisch hinter den Kulissen? Dieses Buch vermittelt hierzu ein gutes und anschauliches Bild.

Wir schreiben das Jahr 1917, als die Welt in den Ersten Weltkrieg verwickelt ist. Auch in Russland. Die Bevölkerung hat es schwer, sie leidet Hunger. Dies führt zu Protesten der Bevölkerung in der Hauptstadt, da ein großer Mangel an Brot herrscht. Die Lage wird immer schlimmer, wütende Mobs töten Menschen. Und Zar Nikolaus II.? Er schien sich nur um seine Familie zu kümmern …

Der Titel des Buches lässt vermuten, dass es um die letzten Tage der Herrschaft Nikolaus’ II. geht, doch das stimmt weitgehend. Dabei geht es vor allem um die Unzufriedenheit der Bevölkerung, die vielen darauffolgenden Ereignisse, die beteiligten Politiker und ihre Fehler. In dem Buch werden viele Namen erwähnt, Personen aus dem Parlament, der Armee, dem Adel, Revolutionäre oder vom Hof. Ehrlich gesagt sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Am Ende des Buches dreht es sich noch etwas um den Zaren. Zar Nikolaus II. erweist sich als unentschlossene Figur. Als könne er die schwere Bürde des Zarenamtes nicht auf seinen Schultern tragen. Im Buch wirkt er wie jemand, der wenig Einblick in die Situation und die politischen Konsequenzen hat.

Nachdem Zar Nikolaus II. abgedankt hatte und sein Bruder Michael sich weigerte, die Herrschaft zu übernehmen, war das Schicksal des Zaren besiegelt. Die Monarchie ging zu Ende. Aber auch jetzt reichte es in Russland nicht aus. Es kam zu innenpolitischen Konflikten und bald darauf kam Lenin mit seiner Revolution und brachte Russland an den Rand des Abgrunds.

Ganz am Ende gibt es einen Überblick über die beteiligten Personen, die die Revolution und Lenin überlebt haben, und darüber, was aus ihnen geworden ist. Auch dies scheint eine endlose Liste zu sein. Dies sind nur einige Punkte, die Sie als Leser durchgehen müssen. Der Autor beschreibt fast jeden Tag einzeln, wie in einem Tagebuch. Der Schreibstil des Autors ist sehr lebendig und malerisch. Als Leser „spürt“ man, wie aufgeladen das Ganze ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Mit seinem Werk „Die letzte Reise des Zaren“ ist Jörg Baberowski ein sehr eindrucksvolles und sorgfältiges Buch gelungen. Es ist teilweise spannend und lehrreich, aber auch viel Staunen über Fehleinschätzungen, Missverständnisse oder wie man es auch nennen möchte. Ein Buch, das insbesondere für Russland- und Sowjetunioninteressierte sicherlich interessant ist.
Profile Image for pummeluff_reads.
7 reviews
July 14, 2025
Jörg Baberowski berichtet in Skizzen von den letzten Tagen der berühmten Febuarrevolution 1917 in Russland- beginnend mit einem Zaren, der praktisch handlungsunfähig ist bishin zum Schuss der das Zarenreich Russlands beendet. Baberwoski ist dabei nicht nur methodisch und detailliert vorgegangen sondern schafft es auch den Leser unabhängig von seinem Vorwissen mitzunehmen. Schon Tolstai sagte uns, dass nciht unsere Pläne sondern unsere individuellen Entscheidungen unsere Geschichte schreiben- das wird anhand der Historie rund um den Sturz und Fall des Zarenreiches mehr als deutlich.
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