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Wurfschatten

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Ada ist jung, gerade mal 25 Jahre alt, aber sie hat nicht mehr lange zu leben, davon ist sie fest überzeugt. Nicht nur in ihren Träumen stirbt sie jede Nacht aufs Neue, auch tagsüber beherrscht sie diese Todesangst. Das führt dazu, dass sie immer seltener ihre Wohnung verlässt und sich zunehmend isoliert – Freundschaften zerbrechen, ihre Karriere als Schauspielerin ist gefährdet. Um die Angst zu bändigen, unterhält sie ein Therapiezimmer. Dort bewahrt sie alle ihre Ängste auf: von A wie Atomtod bis Z wie Zyste.

Diese fragile Konstruktion gerät ins Wanken, als ihr Vermieter, der schon seit Monaten auf sein Geld warten muss, sie nicht wie angedroht vor die Tür wirft, sondern ihr stattdessen einen Mitbewohner in die Wohnung setzt: Juri, seinen Enkel, der in die Stadt gekommen ist, um die Goldschmiedewerkstatt seines verstorbenen Vaters fortzuführen. Zunächst ist Ada entsetzt; ein Fremder, der nicht nur eigene Spuren hinterlässt, sondern jeden ihrer Schritte beobachten kann. Doch mit der Zeit nähern die beiden sich an. Zaghaft entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die womöglich geeignet ist, die Angst zu zügeln und Ada ins Leben zurückzuführen.

205 pages, Kindle Edition

First published July 16, 2014

9 people are currently reading
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About the author

Simone Lappert

5 books38 followers
Simone Lappert, geboren 1985 in Aarau in der Schweiz, lebt und arbeitet in Basel. Sie studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2013 wurde sie mit dem Heinz-Weder-Preis für Lyrik ausgezeichnet, 2014 erhielt sie den österreichischen Wartholz-Preis als beste Newcomerin. Sie war Stipendiatin des 16. Klagenfurter Literaturkurses und des Literarischen Colloquiums Berlin.

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Community Reviews

5 stars
163 (30%)
4 stars
226 (42%)
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2 stars
24 (4%)
1 star
4 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 37 reviews
Profile Image for Alexandra .
936 reviews364 followers
June 14, 2020
Dieser Roman hat mich von der ersten Szene an sofort gepackt, nie mehr losgelassen und schwer begeistert. Ich könnte ein Liebeslied schreiben über die Verbindung zwischen mir und solchen Liebesgeschichten, wie sie auch die Autorin erzählt, die uns zwar sehr viel über Beziehungen beibringen, aber keinen Funken Romantikgefasel aufweisen, denn ich bin eine inbrünstige Romantikhasserin.

Die Autorin wirft die Leser*innen mitten in eine ausgewachsene, super detailliert und extrem realistisch geschilderte Panikattacke der Protagonistin Ada. Ich weiß, wie sich das anfühlt und wovon sie redet, denn ich hatte meine erste mit 22 Jahren an einem Sonntag auf der Autobahn zwischen Ausfahrt Asten und Linz von Wien kommend, fahrend mit 140km/h und Pink Floyds „Shine one you crazy diamond“ im Radiorecorder.

Ada ist eine begabte junge Schauspielerin, die ihr Leben aufgrund ihrer Ängste eher schlecht als recht auf die Reihe bekommt. Durch ihre Panik, die sie davon abhält, beruflich richtig durchzustarten, ihre aufwendigen Rituale, die sie gegen die aufkommende Angst durchspielt und die Vertuschung ihrer Defizite vor ihren besten Freunden, hat sie permanent Geldprobleme, weil sie einerseits zu wenig Geld verdient und sie andererseits auch zu viel Geld ausgeben muss, um irgendwie die Angst niederzukämpfen und Normalität vorzuspielen.

"Ada schloss die Augen. Da war sie wieder diese Taucherglocke aus trübem Glas, die sie vom Tag trennte und das Atmen schwer machte. Dieses taumelige Gefühl, wie manche es haben, wenn sie aus dem Tiefschlaf gerissen werden und die Bilder im Kopf noch stärker sind als das, was die müden Augen wahrnehmen. Ada hob ihre rechte Hand auf Brusthöhe, hielt sie einen Moment so und schaute sie an: Die Hand zitterte. Und wenn die Hand jetzt schon zitterte, dann würde es nicht mehr lnage dauern, bis die Taucherglocke ihr den Kopf unter Wasser drückte, tief in ihr eigenes Angstwasser hinein."

Durch diesen Teufelskreis schuldet sie ihrem Vermieter Matuschek nun mehrere Monatsmieten. Dieser Matuschek ist auch ein ganz liebevoll geschilderter Charakter, ganz gegensätzlich zu einem Miethai bringt er für die Kalamitäten der jungen Ada doch sehr viel Verständnis auf und er versichert ihr, dass er sich eine Kompromisslösung einfallen lässt, die für beide Seiten erträglich sein wird. Dann passiert etwas, das sich Ada nie hätte träumen lassen, völlig konsterniert stellt sie fest, dass Matuschek seinen Enkel Juri in ihrer Wohnung – respektive in Ihrem ritualisierten Angstzimmer – einquartiert hat.

Ada fühlt sich völlig überrumpelt, in ihrem Leben gestört und ihre Privatsphäre gekapert. Doch Juri stört auch intensiv ihre Angst. Welche Analogie! Er ist ja auch in ihrem Panikzimmer eingezogen, in dem sie alle ihre potenziellen Ängste aufgeklebt hat, indem er es ganz unkompliziert in Besitz nimmt, es mit seiner eigenen Persönlichkeit füllt, die Zettel einfach von der Wand nimmt und diese wegwirft. Sonst ist er ein äußerst angenehmer Wohngemeinschaftsgenosse, sensibel, freigiebig, etwas still und nicht übergriffig, einer, mit dem man leicht auskommen kann, weil er nicht stört und auch sonst eher leise ist. Nach und nach nähert sich Ada einerseits Juri an, andererseits will sie aus der Situation flüchten, indem sie sich in einer anderen Stadt, nämlich in München, für ein Engagement bewerben will. Leider schlägt die Panik wieder zu und vernichtet sowohl ihren beruflichen Aufstieg als auch ihren Umzug.

Nach und nach nähern die beiden sich immer weiter an, in wundervollen, total unkitschigen Szenen wird eine Freundschaft geschildert, die sich recht gemächlich in eine zart aufkeimende Liebe verwandelt: nächtelange Gespräche, Ada bringt Juri das Fahrradfahren bei und wie man Schlaflosigkeit bekämpft, Juri bringt Ada bei, wie man einen Fehlkauf rückgängig machen kann und das Geld zurückbekommt, Ada bemerkt erste Eifersuchtsgefühle, als sie eine Affäre Juris in der Wohnung kennenlernt, Juri begleitet Ada ins Krankenhaus, als sie eine Panikattacke bekommt und ahnt somit als erste Person ihres Lebens etwas von Adas enormen Problemen. Das ist dann auch der Punkt, an dem Ada Juri zurückstößt, da er ihr zu nahe gekommen ist. Nach noch ein paar Wendungen, Missverständnissen und Problemen gibt es auch noch ein ganz leises, wundervolles aber eben unromantisches Happy End – eigentlich ja nur einen kleinen Neuanfang, sonst wärs ja wieder kitschig, denn dieses „Liebe heilt alles“-Gewäsch hasse ich ja noch inbrünstiger als die romantische Gefühlsduselei. Den erwähnten Neuanfang gibt es übrigens nicht nur für Juri und Ada sondern auch für Adas Freundin Maria und dem Opa Matuschek, der in die rassige Maria schon ewig verschossen war, auch seine Angst überwunden und endlich einen Vorstoß gewagt hat, die Initiative zu ergreifen.

Fazit: Eine grandiose leise Geschichte über Ängste, Probleme, Nähe, Freundschaft, Liebe und den Mut, alle Hindernisse überwinden zu wollen.
Profile Image for Michael Bohli.
1,107 reviews53 followers
November 17, 2019
Mit ihrem Debütwerk "Wurfschatten" hat Simone Lappert einen Roman geschrieben, der sich mit Ängsten auseinandersetzt und betrachtet, wie diese das Leben lähmen können. Mit schön formulierten Sätzen und interessanten Charakteren ist das Buch eine Lektüre, die mitreisst und unterhält. Gewisse Stellen wirken zwar etwas gar gekünstelt, das wird durch tolle Einfälle und nette Dialoge aber wieder ausgeglichen.

Ohne grosse Schockmomente wird man in das Leben von Ada mitgenommen, fühlt mit und findet den Humor zwischen dunklen Gedanken. Ein Buch, das kommende Leistungen von Lappert bereits erahnen lässt.
Profile Image for Booklunatic.
1,117 reviews
March 23, 2020
4 Sterne

Simone Lapperts Debütroman ist etwas sperriger als ihr einfach großartiges Zweitwerk "Der Sprung". Aber man spürt auch hier schon, dass sie richtig was kann - an den sinnlichen Beschreibungen, den lebendigen Charakteren und der unkonventionellen Geschichte. Lesenswert!
175 reviews6 followers
April 16, 2025
Würde gerne Simone Lappert sein, wenn ich gross bin
Profile Image for laleliest.
430 reviews66 followers
March 15, 2022
»Und wenn sie da ist, die Angst«, sagte sie, »dann
zittert alles, was ich sehe, alles verwackelt, es ist ein Selbstauslöser, den ich nicht steuern kann, ich weiß nicht einmal, wann das alles angefangen hat. Es ist, als hätte ich schon immer einen Wackelkontakt zur Welt.« [Lappert, 2014, S. 231]

Ada ist eine Schauspielerin, noch dazu eine sehr begabte. Man könnte sagen, die Welt liegt ihr zu Füßen, allerdings steht etwas zwischen ihr und der Welt. Ada hat eine Angststörung und ist an einem Punkt, an dem sie nicht einmal mehr die Wohnung verlassen kann. Leider ist sie somit auch am Arbeiten gehindert und kann ihre Miete nicht mehr bezahlen. Ihr Vermieter löst dieses Problem, indem Ada bleiben darf, aber sein Enkel Juri wird als Mitbewohner einziehen…

Durch „Der Sprung“ hatte ich Simone Lappert bereits auf dem Schirm und mich dementsprechend sehr gefreut, ihr anderes Buch neulich entdeckt zu haben. Der Autorin ist es gelungen, eine Form der doch sehr vielfältigen Krankheit zu schildern. Die vielen Rituale der Protagonistin aber auch ihre Beschreibungen der Erscheinung haben mich berührt und ich habe häufig genickt, da ich mich selbst in Ada, wenn auch zu kleinen Teilen, wiederfinden konnte. Die entstehende Beziehung zu Juri war sehr einfühlsam und gleichzeitig voller Lebensfreude. Lapperts Schreibstil ist simpel und gerade deswegen auch sehr zugänglich. In diesem Buch haben Fische und das Meer eine besondere Präsenz, welche mir ebenfalls sehr gefallen hat. An „Der Sprung“ kommt es nicht ganz heran, allerdings hatte ich eine schöne Zeit beim Lesen dieses Romans und kann ihn daher wärmstens empfehlen.
Profile Image for Nadja.
1,913 reviews85 followers
April 13, 2017
Ich kenne mich persönlich nicht aus mit Depressionen und Angstzuständen, doch Wurfschatten hat mir einen eindrücklichen Einblick in Adas schwierige Leben geschaffen. Es war teilweise wirklich sehr traurig und hat mich stark berührt. Ein kein einfaches Buch zum Lesen, doch ich empfehle es dennoch. Es ist melancholisch und bedrückend, aber irgendwie auch voller Wahrheiten und schönen Sätzen. (4.5 Sterne)
Profile Image for Anna.
92 reviews65 followers
July 14, 2020
In ihrem Debüt zeichnet Simone Lappert das Portrait einer jungen Frau, deren Leben von Angstzuständen beherrscht wird. Gefangen in einer lähmenden Apathie will Ada der Erfolg als Schauspielerin nicht so recht gelingen. Als sie zum wiederholten Mal ihre Miete nicht bezahlen kann, quartiert der geduldige Vermieter kurzerhand seinen Enkel Juri bei Ada ein und stellt ihr Leben so auf den Kopf.

Das Gefühl von Angst kennt jeder. Wir fürchten uns vor wichtigen Ereignissen, der Höhe, Spinnen. Angst ist eine Reaktion auf eine mögliche Gefahr und hilft uns, die Ursache auszuschalten oder ihr zu entkommen. Aber was, wenn es sich um eine grundlose Angst handelt? Wenn man nicht weiß, wodurch die Angst entsteht und wie man sie besiegen kann?

„Es gab keinen Grund für die Angst, keinen, auf den sie hätte zeigen können. Hätte sie eine Narbe gehabt, vom Brustbein bis zum Bauchnabel, oder ein Närbchen ganz dicht neben dem Auge, hätte sie sagen können: ,Deshalb, seit damals.‘ Und dann wäre genickt und verstanden worden, und auch sie selbst hätte sich zunicken und sich verstehen können.“


Ada kann ihre Angst nicht erklären und kapselt sich immer mehr von ihren Mitmenschen ab. Nach außen stark und cool, steigert sie sich in den einsamen Momenten immer mehr in ihre düsteren Gedankenwelten hinein. Als Juri in ihren privaten Raum eindringt, fühlt sie sich zunächst bedrängt, fasst jedoch nach und nach Vertrauen und lernt, sich auf Nähe einzulassen.

Sprachlich konnte mich Simone Lappert voll und ganz überzeugen – die Autorin versteht es, interessante Beobachtungen in wunderschöne Sprache zu verpacken und lebendige Bilder im Kopf zu erschaffen. Durch eine gesunde Distanz zur Protagonistin und eine Prise Humor schafft Lappert es, ein ernstes Thema einfühlsam anzusprechen, ohne den Leser in einen düsteren Abgrund der Gefühle zu reißen. Wer nach einer außergewöhnlichen Geschichte sucht, wird hier jedoch nicht fündig. Zu stark konstruiert ist der Handlungsstrang, der sich nicht weniger Klischees bedient, um schließlich in ein vorhersehbares Ende zu münden.

Aber vielleicht war der Anspruch an dieses Werk auch nicht, eine neue Geschichte zu erzählen. Vielleicht sollte uns eine altbekannte Geschichte neu erzählt werden.
Profile Image for Tuti.
462 reviews47 followers
June 11, 2020
(read in german) i really liked this small debut-novel by swiss author simone lappert. the story is the story of young actress ada, suffering from diffuse anxiety with frequent and debilitating panic-attacks because of which she is not really working - and cannot pay her rent. her old landlord, mr. matuschek, instead of making her leave, brings in his grand-son, juri, with whom ada will have to share the appartement. i liked the wise and witty writing, full of beautiful sentences and thoughts, and this little story, a literary miniature, perfect in its own way. überzeugend!
Profile Image for Alina.
1 review2 followers
May 31, 2020
Simone Lappert hat die Worte längst gefunden, die ich noch zu sagen lerne.
Profile Image for Marielisa Karavokirou.
19 reviews1 follower
September 16, 2025
ενθουσιώδες 4.5 - λετζιτ με άγγιξε 🥹 Δεν ήξερα ότι η συγγραφέας διάβασε το μυαλό μου πριν το γράψει.
Profile Image for Irono Yami.
Author 1 book15 followers
December 5, 2025
I liked a lot of formulation and dialogues, but I guess I didn't focuse enough on what I'm reading to actually get the story...
Profile Image for Vivi.
93 reviews1 follower
March 16, 2025
Der Anfang und die Idee sind interessant, aber dann passiert irgendwie nichts, insgesamt belanglos.
Profile Image for chan.
381 reviews60 followers
did-not-finish
January 28, 2020

DNF nach 11%

(Vielleicht) Zu meiner Schande muss ich gestehen, mich bisher bloß ein paar Mal halbherzig auf die Suche nach zeitgenössischen deutschsprachigen Autoren gemacht zu haben und nicht einen benennen könnte, weil mich, seit ich zu meiner Schulzeit tatsächlich einige dieser Autoren gelesen habe (oder eher lesen musste), der grundsätzliche Eindruck nicht loslässt, dass sich Literatur in meiner Muttersprache viel zu ernst nimmt. Literatur, mit einem großgeschriebenen L - sperrig, viel zu blumig und langatmig mit irrsinnigen Wortkreationen, übertrieben tiefsinnig oder selbstreflektierend.

Als ich in der Sendung Literaturclub von Wurfschatten gehört habe, war ich sofort interessiert. Natürlich, weil die Prämisse (eine Geschichte über eine junge Frau, die mit Angstzuständen zu kämpfen hat) ganz interessant klang, vor allem aber weil die Autorin aus meiner Heimat, der Schweiz, stammt.
Ich mag melancholische, unaufgeregte Bücher, mit Protagonisten, die etwas sonderbar wirken, sowohl nach außen wie auch in ihren Gedankengängen. Genau das versprach ich mir von Simone Lapperts Debüt und ich bin mir fast sicher, dass ich dies auch bekommen hätte, wenn ich mich hätte dazu durchringen können, mehr als 24 Seiten zu lesen. Selbstverständlich kann ich nach weniger als einem Kapitel nichts zu den Charakteren oder den Ereignissen sagen, aber die Art und Weise, wie es geschrieben ist, ist, aus Gründen, die ich im ersten Absatz dieser Kritik bereits erwähnt habe, nichts für mich.

Wirklich schade, ich hätte mich gefreut, in Zukunft mehr von einer jungen Schweizer Autorin lesen zu wollen. Jetzt bin ich mir nicht sicher, es überhaupt mit ihrem im vergangenen Jahr erschienen zweiten Roman, Der Sprung, zu versuchen, dessen Prämisse ich sogar noch interessanter finde.

4 reviews
February 20, 2023
Kurzweiliges Buch , bringt ein schwieriges Thema ernst und doch mit einer ganzen Portion Humor rüber.
Profile Image for Tina.
13 reviews
December 15, 2024
wie die Autorin mit Worten umgeht hat mich begeistert. es war einfühlsam und irgendwie roh und gleichzeitig rund
Profile Image for _verweiledoch.
109 reviews29 followers
July 10, 2022
Simone Lapperts Roman „Wurfschatten“ ist ein Buch, dem es an Liebe zum Detail im Sprachstil und an Ernsthaftigkeit nicht fehlt, das ich dennoch als leicht bezeichnen würde.

Adas Leben ist von Ängsten beherrscht, wodurch sie sowie privat als auch beruflich wie gelähmt ist. Ihre Freundschaften beginnen zu bröckeln und auch ihre Leidenschaft zur Schauspielerei, die sie zum Beruf gemacht hat, ist überschattet. Als Ada von ihrem Vermieter wegen fehlender Mietzahlung nicht rausgeschmissen wird, sondern einen Untermieter vorgesetzt bekommt, beginnt eine wunderbare Liebesbeziehung. Juri ist Adas Medizin und es ist schön, diesen Heilungsprozess in dem Roman zu verfolgen - gerade, weil ein von (social) anxiety beherrschtes Leben eine sehr aktuelle und spannende Problematik darstellt; in einer Zeit, in der mentale Gesundheit in unserer gesellschaftlichen Wahrnehmung zwar mehr in den Vordergrund rückt, allerdings auch viele Probleme sichtbar macht. Wie Ada und Juri sich ergänzen und die Art, wie die beiden Figuren sich vervollständigen und gut tun, beschreibt Lappert auf ganz leichte und schöne Weise. Ich gebe — 5/5 Eselsohren! ✨🦋
Profile Image for Anett.
135 reviews
May 29, 2020
Nachdem ich letztes Jahr das Buch „Der Sprung“ von Simone Lappert gelesen habe, war ich nun gespannt auf „Wurfschatten“ - ihr Erstlingswerk. Dieses ist im Diogenes Verlag nun erschienen und ich habe mich schon darauf gefreut.


Ich habe hier Ada kennen gelernt, eine junge Frau die zerfressen von ihren Ängsten ist. Egal ob es um Krankheiten jeder Art, um Panikattacken oder einfach nur um Angst zum Leben geht, Ada hat scheinbar alle Ängste. Und das macht für sie das Leben nicht einfacher. Denn eigentlich träumt die Schauspielerin von der großen Bühne. Da sie sich allerdings selbst im Weg steht, ist es nur ein kleines Provinztheater wo sie spielt. Mittlerweile mit den Mietzahlungen im Rückstand, quartiert ihr Vermieter seinen Enkel Juri als WG Bewohner mit bei Ada ein.


Anfangs fand ich die Vorstellung erschreckend, man kommt in seine Wohnung und plötzlich hat man einen Mitbewohner. Genauso ging es auch Ada, sie war verstört von der Tatsache, dass da jetzt ein anderer Mensch in ihrer Wohnung ist, der alles angreift, der ihre Rituale um zur Ruhe zu kommen bemerken könnte, der einfach bemerken könnte, wie schlecht es ihr geht. Denn nach außen hin ist sie die schräge Schauspielerin, die gesellig ist und Spaß hat. Keiner scheint zu bemerken, was für Ängste Ada jeden Tag durchlebt.


Das Buch hat mich fasziniert, es wird aus Sicht von Ada erzählt und so kann man in ihr wirres Gefühlsleben Einblick nehmen, in ihre diversen Ängste, die sie versucht zu überspielen und mit Ritualen versucht zu überbrücken.

In Gesellschaft ist sie das quirlige Mädchen das Spaß hat, sind aber die Freunde weg, braucht sie Licht um überhaupt zu schlafen.


Und wie bereits in „Der Sprung“ fand ich auch in „Wurfschatten“ die Sprache der Autorin einfach nur grandios. Der flüssige Schreibstil und die Erwartung, wie es weiter geht, lies mich das Buch auch nicht so schnell aus der Hand legen. Von mir auch für das Buch eine klare Leseempfehlung!
Profile Image for Esther Niffenegger.
254 reviews4 followers
July 28, 2024
Ada hat Angst

Ada ist eine junge Schauspielerin. Ihr Leben wird von Ängsten beherrscht. Sie kommt nur mit aufwendigen Ritualen zur Ruhe und traut sich kaum aus ihrer Wohnung. Die Miete ist sie deshalb seit Monaten schuldig und so lässt ihr Vermieter seinen Enkel Juri als Mitbewohner bei ihr einziehen. Die Welt von Ada wird nun zusätzlich auf den Kopf gestellt.

Dieser Debütroman von Simone Lappert vermochte mich zu faszinieren. Es gelingt ihr das Thema Panikattacken und Angstzustände schildern. Diese Geschichte vermochte mich emotional zu berühren und sensibilisierte mich für dieses Thema, dem ich in meinem bisherigen Leben wohl noch zu wenig Aufmerksamkeit schenkte. Es war mir beispielsweise nicht bewusst wie viel Angst Betroffene davon haben mit jemandem über ihre Probleme zu sprechen. Der Roman zeichnet sich zudem durch die schöne, stellenweise poetische Sprache aus. Die Protagonistin betrachtet man dadurch nicht nur mitleidvoll sondern sie wächst einem ans Herzen.

Mein Lieblingszitat aus diesem Buch: “Es gibt auch ein Halbwissen zu jeder Person, die einem begegent, dachte Ada, eine Hälfte gehört immer den anderen.”
Profile Image for Saime Karabiber.
24 reviews4 followers
May 25, 2020
Auch mit ihrem Buch Wurfschatten schafft Sie es mich absolut zu begeistern, besonders mit ihrem sinnbildhaften Schreibstil.

.

Atemnot. Benommenheit. Unsicherheit. Ohnmachtsgefühl. Weiche Knie. Schwindel. Herzklopfen. Zittern. Schwitzen. Erstickungsgefühl. Engegefühl. Übelkeit. Bauchbeschwerden.

Viele kennen es und kämpfen damit. Angststörungen. Auch die Protagonistin Ada hat mit den inneren Angst Dämonen zu kämpfen und verliert sich immer wieder darin. Bis eine aufgezwungene Begegnung alles verändert und dem Dämon mit Liebe und Sicherheit entgegnet.

Simone Lappert lässt uns mit einer besonderen Intensität ihrer Worte verfallen. Fast schon so sehr wie einer irrationalen Angst. .
Profile Image for Jess.
32 reviews
September 16, 2020
absolut geniale Autorin!
hat mir auch so gut gefallen wie der Sprung😍
Profile Image for Maria Baust.
13 reviews
January 2, 2024
Eines meiner Lieblingsbücher 2023 ! Habe es innerhalb eines Tages verschlungen, vermutlich besonders a.g. der tollen Schreibweise der Autorin. Danke!
Profile Image for Carla.
216 reviews20 followers
January 13, 2023
Sehr unterhaltsames Buch. Schnell gelesen!
Profile Image for Tanja.
27 reviews
October 21, 2024
Ein wunderbares Buch, geschrieben über die Liebe, Vertrauen haben können und, ich bin so froh, ein Happy End.
Einzig die Forellenszene hätte ich mir anders gewünscht.
Profile Image for lilli.
94 reviews1 follower
June 8, 2025
das war wirklich richtig schön
13 reviews
August 2, 2021
"[...] Unsere Köpfe sind gefährliche Gärten."


Eines meiner Jahreshighlights.
Es ist das erste Buch, was ich von Simone Lappert gelesen habe und ich bin schwer beeindruckt. Sonst hört man immer nur von ihrem Bestseller "Der Sprung", aber dieses Büchlein hat auch schon viel drauf :)

Sie schreibt so gefühlvoll und so sinnlich. Ich habe selten jemanden so schön mit Worten jonglieren sehen, ganz ungezwungen und gar nicht kitschig, sondern künstlerisch und fabelhaft.

Vor allem die Beschreibungen der Angst haben mich mitgerissen - ich konnte mich immer in den verschachtelten Sätzen verlieren, die manchmal sogar länger als eine Seite lang waren.

Tatsächlich habe ich mir durch den Klappentext ein wenig mehr "Geschichte" erhofft - fand es aber umso besser, dass sie sich mehr auf die Emotionen und Gedanken konzentriert und weniger auf die Romanze gestützt hat.

Ich hab das Buch in sehr kurzer Zeit verschlungen und es sehr genossen!

p.s.: Das Ende war mir irgendwie zu abrupt. Irgendwie hätte das letzte Kapitel gar nicht sein müssen. :')
Profile Image for Ennio Leseratte.
16 reviews
December 26, 2025
3.5 sterni

miep. honestly am afang han ich müeh gha (und au denn immer wiedermal) aber iwie ischs immer besser worde und mis herz het mengisch tief geseufzt cus it felt so seen and so did my foggy brain, [taucherglocke], danke ❤️‍🩹

"meine mutter erklärte mir, dass freiheiten wie instrumente sind, sagte Matuschek, es erfordert einen grossen aufwand, sie herzustellen und noch einen grösseren, sie zu lernen"

2.8.25
Displaying 1 - 30 of 37 reviews

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