Die zwölfjährige Uli kommt sechs Wochen zur Erholung auf eine Nordseeinsel. Dort erwartet sie jedoch alles andere als Urlaub. Denn keines der Kinder ist freiwillig im Kurheim. Das Heimweh ist groß, der Wind heult ums Haus, das Essen schmeckt schrecklich. Trost findet Uli bei ihren neuen Freundinnen Fritze, Freya und Lieschen. Gemeinsam bibbern sie im kalten Waschraum, helfen sich beim Schuheputzen und überstehen auch die gemeinsten Strafen.
Geboren 1954 in Berlin. Studium von Germanistik, Romanistik und Philosophie. Staatsexamen. War nach dem Studium kurze Zeit an einem Berliner Gymnasium als Lehrerin tätig. Danach arbeitete sie als Regieassistentin, Pressereferentin und Rundfunkredakteurin. Schreibt seit 1987 Geschichten für Kinder. Darüberhinaus übersetzt sie aus dem Englischen, verfasst Hörspiele und Theaterstücke und arbeitet als Journalistin für den Rundfunk und verschiedene Printmedien.
Mit den Übersetzungen von "Winn-Dixie" und "Despereaux" von Kate DiCamillo wurde sie 2002 und 2005 zum Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Beide Bücher wurden als Hörbuch des Jahres ausgezeichnet.
Zum wiederholten Mal wird die zwölfjährige Uli zur Erholung "verschickt", doch die vermeintliche Erholung entpuppt sich auch dieses Mal als desaströse Zwangslage.
Ein unterirdisch niedriges Pro-Kind-Budget und gefühlsarme Betreuerinnen gönnen den Kindern weder Atempausen vom Alltag, noch tatsächliche Gesundung und Regeneration. Die natürlichsten Regungen, wie Heimweh, Hunger und nächtliche Toilettengänge werden rigoros ignoriert; kleine Unterstützungen im Keim erstickt und unterbunden.
Den "Erholungs"-Alptraum können die Kinder lediglich mildern, in dem sie sich gegenseitig unterstützen, trösten, Zuspruch geben und hoffen...
Doch die Lage spitzt sich zu...
Information zu Buch, Verlag und Autorin: Gebundene Ausgabe: 352 Seiten Verlag: Dressler (21. Juli 2014) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3791512048 ISBN-13: 978-3791512044 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre Größe und/oder Gewicht: 21 x 15,4 x 3,4 cm Quelle: http://www.amazon.de/o/ASIN/379151204...
Sabine Ludwig, 1954 in Berlin geboren, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie. Nach dem Studium und Staatsexamen war sie kurze Zeit an einem Berliner Gymnasium als Lehrerin tätig. Danach arbeitete sie als Regieassistentin, Pressereferentin und Rundfunkredakteurin. Seit 1983 arbeitet sie als freie Autorin, zunächst von Essays, Hörspielen und Features für Erwachsene. 1987 verfasste sie ihre ersten Radiogeschichten für Kinder, unter anderem.für die beliebte Hörfunkreihe „Ohrenbär“, und anschließend viele Kinderbücher. Außerdem übersetzte sie Romane von Eva Ibbotson und Kate DiCamillo aus dem Englischen. Sabine Ludwig zählt heute zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen und wurde von der AG Leseförderung des Sortimenter-Ausschusses im Börsenverein zur „Lesekünstlerin des Jahres“ gewählt. Die "Süddeutsche Zeitung" schrieb über sie: „Humor hat in ihren Geschichten absoluten Vorrang, was Sabine Ludwig nicht daran hindert, wie nebenbei kindliche Verletzungen offenzulegen. Changierend zwischen Menschenfreundlichkeit und Spott entsteht so beste Unterhaltung gegen jede Art von Frust.“ Wie wahr! Quelle: http://www.oetinger.de/buecher/autore...
Eindrücke / eigene Meinung: Kein einfaches Kinderbuch, aber dennoch ein Thema, über das ich froh bin, dass Sabine Ludwig es in Angriff genommen und niedergeschrieben hat.
Bereits der Buchrückentext lässt auf wenig Erholung für die Kinder schließen. Im Gegensatz zu vielen anderen Klappentexten, die verschleiern oder bewusst eine andere Thematik wiedergeben, geht dieses Buch erfreulich ehrlich mit dem um, was einen zwischen den Seiten erwartet. Witz und Fröhlichkeit erwartete ich hier von Anfang an nicht, diesen Ersteindruck unterstreichen auch die Eingang(vor)worte von Sabine Ludwig. .
Ausnehmend berührend sind aber wiederum diese kleinen Momente und Inseln, die sich die Kinder untereinander schaffen. Auch wenn sie furchtbare Wochen durchleben, so nehmen sie dennoch zwischenmenschlich so einiges positives mit aus dieser Zeit. Freundschaften entstehen, aus der Not geboren, aber wer weiß, vielleicht halten diese nun um so länger..
Was empfohlene Lesealter betrifft, so werden bei "Schwarze Häuser" gewiss die Meinungen sehr auseinandergehen. Ich selbst finde das Buch und seine Geschichte für die empfohlene Alterszielgruppe (und älter) durchaus geeignet, weil sich die Kinder heutzutage mit noch ganz anderem - sei es real oder abstrakt - auseinandersetzen müssen und/oder wollen.
Für mich stellte sich beim Lesen die viel dringlichere Frage, WOLLEN Zehnjährige es wirklich lesen? Wollen sie es über fast 350(!) Seiten auf sich wirken lassen? Lassen sie die Tiefe der Geschichte zu und wie reflektieren sie sie? Es ist eine völlig andere Welt, eine andere Denkweise, ein anderes Miteinander; eine entschleunigte Geschichte, fernab von jeglichem medialem...
Wichtig und wertvoll - aber wie hoch ist die Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen? Und nehmen sich die Eltern wirklich die Zeit, sie zu begleiten und es mit ihnen aufzuarbeiten?
Ich würde es mir sehr wünschen!
Für "Schwarze Häuser" vergebe ich dennoch ganz bewusst und ohne jeden Zweifel 5 Sterne, weil es mich inhaltlich, wie sprachlich tief von sich überzeugt hat.
Zudem möchte ich dadurch ein deutliches Signal für den Mut der Autorin setzen, sich dem Thema angenommen zu haben und dem Mut des Verlages, es herauszugeben, obwohl es thematisch alles andere als mainstreamverdächtig ist. Kindliche Verletzungen an Körper und Seele sind extrem schlimm und ich kann nur hoffen, dass Bücher, wie dieses dazu führen, dass es einst Betroffenen gelingt das Thema der "Verschickung" ein wenig aufzuarbeiten und auch die junge Generation nicht ganz vergisst und daraus lernt.
Die Idee mit den eingestreuten Märchensequenzen fand ich gelungen und gut durchdacht! Das gab der Geschichte, hm. wie soll ich sagen, noch so das gewisse Etwas; eine besondere Richtung. Ich konnte mir beim Lesen enorm gut vorstellen, wie die Mädchen lauschten und für wenige, ungezwungene Momente ihre missliche Lage vergessen konnten.
"Schwarze Häuser" lässt mich nachdenklich und traurig zurück, aber auch voller Hoffnung, aus diesen Zeiten und Missständen zu lernen und den Kindern ein wenig Vergangenes näherbringen zu können.
Es ist ein sehr schönes Buch was auf einer wahren Begebenheit aufbaut. Allerdings war es an manchen Stellen in der Mitte des Buches etwas langweilig und es wurde immer das gleiche beschrieben. Schön finde ich das die Gefühle der Hauptperson so intensiv beschrieben werden (Eifersucht, Wut, Mitleid). Insgesamt gebe ich dem Buch 4/5 Sternen. ⭐
Bei einer Lesung in Bonn sagte die Autorin, es sei ihr bestes Buch und ich habe es gelesen und glaube, es ist ein ganz wichtiges Buch! Und dazu hat es einen tollen Twist am Ende, trotz seiner ganzen wahren Schwere und Ernsthaftigkeit. Tolles Buch für das Kind im Erwachsenen!