Sie lernt ihn kennen, als sie noch jung ist und er beinahe schon alt. Er, der berühmte Schriftsteller. Sie, die mit dem Schreiben gerade anfängt und Mutter einer kleinen Tochter ist. Sie wird seine Schülerin, seine Geliebte, seine Vertraute, und beide schwören, sich einander zuzumuten "mit allen Meisen und Absonderlichkeiten". Eine Beziehung voller Lust und Hingabe und Heiterkeit.
Dann aber, als die Tochter mitten in der Pubertät steckt, erhält er eine Diagnose, die alles ändert. Die Beziehung wird zum Ausnahmezustand und sie von der Geliebten zur Pflegerin. Sie will helfen, sie hilft, doch etwas schwindet, ihr Lebensmensch entfernt sich, die Zeit der Abschiede beginnt. Und noch ein neues Leben.
Katja Oskamp erzählt zärtlich und rückhaltlos von den Verwandlungen, die das Dasein bereithält, von brüchigen Lebensläufen, von den Rollen einer Frau und den Körpern in ihrer ganzen Herrlichkeit und Hässlichkeit.
Vor allem aber erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe.
Anfangs hat mich einiges gegen den Roman eingenommen. Dass sich die Figuren des Romans so eindeutig als reale Personen ausmachen lassen, über die Privatestes berichtet wird (von sexuellen Vorlieben bis zu körperlichen Beeinträchtigungen), stieß mich ab. Ich habe ein wenig über das Werk Oskamps recherchiert und das scheint so bei fast all ihren Geschichten und Romanen so zu sein, dass sie (Ex-)Beziehungen ausgeschlachtet hat. Das wunderbare Marzahn, mon amour: Geschichten einer Fußpflegerin bildet da wohl eine Ausnahme, denn – obwohl ebenfalls autobiografisch – sich die Erzählerin empathisch auf die Geschichten anderer einlässt, wo sie sonst nur um sich selbst kreist. Es scheint auch immer wieder ein wenig Unemanzipiertheit durch, die mich unruhig macht.
Dabei würde ich den Kritiken, die behaupten, der vorliegende Roman sei eine Abrechnung mit dem Ex-Liebhaber widersprechen. Die Beziehung zwischen den beiden ist schwierig, aber auch intensiv, leidenschaftlich, mit Fehler und manchmal unerfüllbaren Erwartungen auf beiden Seiten. Wer wirklich schlecht wegkommt, sind die Nebenfiguren, das heißt die Expartner der beiden. Nicht durch viele Geschichten über diese, sondern indem sie auf wenig respektvolle Beschreibungen reduziert werden (im Falle Toschs wird die Ex-Frau immer nur als die „Schauspielerin ohne Rollen“ bezeichnet; ich mag mir nicht vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man solche Passagen über sich lesen muss).
Und dann hat mich der Roman doch überzeugt. Es handelt sich eben um die ehrliche Beschreibung einer großen Liebe. Das Kapitel „Vom Rand aus“ greift Gedanken auf, die man ähnlich im Marzahn-Buch findet, davon wie man als Frau ab einem bestimmten Alter nicht mehr gesehen wird, nur noch vom Rand aus den Jüngeren beim Flirten zuschaut und nach neuen Rollen, einem neuen Selbstverständnis sucht. Das ist wirklich großartig. Oder Zeilen wie diese: “Die Erinnerung ist eine zärtliche Schlampe. Sie trickst herum und entzieht sich, überfällt hinterrücks und liebkost so plötzlich, dass ich ihr kein Wort mehr glaube.“
Vollends hatte mich das Buch, als es um das Sterben des Katers Übü und die Trauer um ihn geht. Ich habe seitenlang mitgeheult, konnte durch den Tränenschleier die Buchstaben kaum noch erkennen und fühlte mich in dieser Katzenliebe so sehr mit der Erzählerin vereint, dass ich ihr fast gar nichts mehr verübeln kann.
Katja Oskamp hat das gewisse Etwas in ihrem Schreibstil, und dabei weiß ich gar nicht so richtig, ob es die Ehrlichkeit ist, ihre schonungslose Offenheit (inkl. auto-biographischer Aspekte) oder einfach das ungeschönte Schreiben über Gruppen, die sonst kaum in Literatur vorkommen (und schon gar nicht als Hauptfiguren). Wahrscheinlich eine Mischung aus allem.
Die vorletzte Frau ist in erster Linie eine Liebesgeschichte einer Studentin zu ihrem älteren Professor durch die Jahre. Die Heldin wird von der Geliebten letztendlich zur Pflegerin des prostatakrebskranken Mannes, wobei manche Szenen die Leserschaft ganz schön fordern und mitnehmen. Durch die Parallelen zur Lebensgeschichte der Autorin, habe ich die Geschichten von Marzahn, Mon Amour noch mal in einem etwas anderen Licht gesehen, denn die Tätigkeit als Fußpflegerin spielt auch hier eine Rolle.
Oskamp schreibt wieder in einem sehr gut lesbaren Stil, ohne große Floskeln, nah am echten Leben, und das mag ich total. An manchen Stellen fühlte ich mich leicht unangenehm als Voyeurin, aber dann kamen wieder Teile, die mich rührten oder zum Lachen brachten. Ein Buch das Emotionen bei den Leser*innen hervorruft - besser kanns doch gar nicht sein, oder?!
Locker erzählte Liebesgeschichte. War unterhaltsam und leicht zu lesen. Hat mir gut gefallen und da dies nun das zweite Buch der Autorin für mich war, werde ich weitere Bücher von ihr lesen, da ich ihren Stil recht gut mag.
Putzzwang im Reihenhaus - so sieht die Eherealität der 30jährigen Erzählerin aus. Glücklich mit der kleinen Tochter Paula, aber entfremdet vom 19 Jahre älteren Musikdirektor. Anfangs freute ich mich daher über das Ausbrechen der schriftstellernden Protagonistin, die die nächste Age Gap-Beziehung mit Tosch, einem Schweizer Autoren, eingeht. Doch auch wenn er immer mit Schreibtipps dienen kann, laufen die meisten Dinge dann nach seinen Bedürfnissen ab. Die Bekannten seiner Partnerin lernt er nie kennen, das Leben spielt sich teilweise mit ihr und ihrer Tochter und sonst in seiner (Literatur-)Welt nach seinen Regeln ab. Vor 12 Uhr mittags bei ihm anrufen - nein danke. Lange Zeit hat es mich sprachlos zurückgelassen, wie Tosch sich oft aus der Affäre gezogen hat - für mich ein sehr verletzendes Verhalten, z. B. wenn er sich nicht um die kranke Partnerin kümmert. Trotzdem ist neben dem Lehrmeistertum auch Liebe, Respekt und Spaß zu verspüren. Gemeinsame Familienurlaube und Restaurantbesuche stehen auf dem Programm - doch es ist klar, wer hier mehr seiner Zeit und Liebe investiert und dann doch „Die vorletzte Frau“ werden könnte. Der Roman von Katja Oskamp hat autobiografische Züge, wer mehr über das Leben der Schriftstellerin erfahren mag, ist hier gut bedient. Erwartet hatte ich allerdings einen fiktiven Age Gap-Roman, doch der Altersunterschied wird gar nicht so stark beleuchtet - zumindest nicht, wie das Umfeld der Erzählerin darauf reagiert. Auch eine Bewertung der Tochter bleibt aus. Das fand ich etwas schade. Für mich ein Roman rund um verschiedene Abhängigkeiten und die Vergänglichkeit, der mich auch ein wenig an Judith Hermanns „Wir hätten uns alles gesagt“, erinnert hat - 3,5 Sterne. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, zum falschen Buch gegriffen zu haben. „Marzahn, mon amour“ mit den Fußpflegegeschichten der Autorin - darauf habe ich nun richtig Lust bekommen!
Die vorletzte Frau von Katja Oskamp bietet eine fesselnde und zum Nachdenken anregende Lektüre, die sich auf tiefgründige Themen konzentriert. Oskamp, deren Schreibstil bereits durch ihre scharfsinnige Beobachtungsgabe und ihre einfühlsame Erzählweise in Mahrzahn, mon Amour mir gefallen hat, beweist erneut ihr Talent, indem sie komplexe Charaktere und emotionale Geschichten erschafft.
Die Sprache des Romans ist sowohl poetisch als auch präzise, was der Erzählung eine bemerkenswerte Tiefe verleiht. Die Emotionen der Charaktere und die Atmosphäre der Schauplätze werden packend dargestellt und berühren den Leser. Ein bemerkenswerter Aspekt des Buches ist die Art und Weise, wie Oskamp soziale und zwischenmenschliche Themen anspricht, ohne ins Klischeehafte abzurutschen, was man doch leider sehr häufig liest. Obgleich die Handlung relativ ruhig ist, bleibt die Spannung durch die unaufdringliche, aber stetige Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander erhalten.
Insgesamt ist Die vorletzte Frau ein bewegender und tiefgründiger Roman, der durch seine authentischen Charaktere und die kunstvolle Sprache überzeugt und hat mir gut gefallen!
Katja Oskamp erzählt ehrlich und unentwegt von ihrem Leben. Ihr Schreibstil ist klar und einfach zu lesen, und die kurzen Abschnitte mit Einblick in verschiedene Lebenslagen nötigen den Leser zum immer-weiter Lesen - ich habe das Buch in einem Tag durchgelesen. Zuvor war mir nicht klar, dass Oskamp rein autobiografische Romane schreibt, aber wenn man so viel erlebt wie sie, kann man einen spannenden Roman aus Erlebnissen schustern. Der Fokus auf ihre "Liebe des Lebens" mit Tosch, mit dem sie 19 Jahre lang romantisch involviert war, ist gut gewählt - denn wie sie so oft erwähnt, ihre Beziehung grundierte auf "Sex & Text". Die Balance zwischen dem Liebesleben der Beiden und ihrem Schriftsteller-Dasein ist sehr interessant und detailreich. Grundsätzlich geht es im Buch um Oskamp's Werdegang und ihre Beziehung zu Tosch, ihrer Tochter, und dem Schreiben - mit allen Höhen und Tiefen wie Krebs und Zurückweisung. Das Buch hat mir gut gefallen und da die Charaktere aus der Realität aufs Papier gebracht worden sind, fehlt ihnen nicht die geringste Authentizität. Jedoch habe ich beim Lesen immer wieder auf einen Höhepunkt im Geschehen erwartet. Ja, der Wandel zur Krankenpflegerin ist da, aber da Oskamp sich selbst immer wieder (von Anfang an) als "gerne dienend" beschreibt, ist dieser Wechsel einfach nicht so schockierend und definitiv auch nicht unabsehbar.
Eine autobiografische Erzählung über Liebe und Schmerz. Schonungslos berichtet die Autorin über “den Mann ihres Lebens” - eine Bezeichnung, die für mich erstmal fast anti-feministisch anmutete, ich war also auf der Hut. Aber wenn man sich drauf einlässt, ist es wunderbar, weil man erkennt, dass die Hauptfigur ebenso mit der Abhängigkeit von diesem einen Mann hadert, sie aber eben grade nicht verschweigt, sondern anspricht, durchzitiert und hinterfragt. Oskamp schreibt mit wenigen Dialogen, malerisch genau, mit gekonntem Witz und ordentlich Kawumms. Mir hat’s gefallen!
Och nö. 2,5 * weil mir fast die ganze erste Hälfte sehr gut gefallen hat. Danach wurde es etwas unstrukturiert, durchdrungen mit unangenehmen, auch erotischen (?) Körperlichkeiten. Dann ewig die Krankheit der Katze... Immer wieder Bezug auf die vorherigen Bücher der Autorin. Wenn es nicht so kurz gewesen wäre, hätte ich nach der Hälfte abgebrochen.
Helga Schubert und Gabriele von Arnim haben das Thema von Liebe, Pflege usw. um Welten besser behandelt!
Sie sind 19 Jahre zusammen - die Erzählerin, Schriftstellerin und Fußpflegerin und der gefeierte Schweizer Schriftsteller Tosch. Vielleicht wären es auch mehr Jahre geworden, wäre die Erzählerin nicht alt und Tosch nicht krank geworden - so mutmaßt sie bereits auf den ersten Seiten.
“Ich hatte bis fast zum Schluss das Gefühl, wir hätten uns gerade erst kennengelernt, würden aber bald, in naher Zukunft, zum Kern vordringen.” (S. 5)
Diese Neugier den Anderen in seiner Ganzheit zu erfassen schwingt auf jeder Seite mit. Von Anfang an muten Tosch und die Erzählerin sich einander zu. Die anfängliche Phase des Kennenlernens, in der man oft noch versucht dem/der Anderen gegenüber ein Trugbild gegenüber aufrechtzuerhalten, scheint bei ihnen wegzufallen.
“Wann immer es möglich war, verabredeten wir uns im Joseph Pub und hörten nicht mehr auf, Geständnisse abzulegen, uns nichts zu ersparen, uns keine Lügen aufzutischen, uns einander auf Gedeih und Verderb zuzumuten. Ich mute mich dir zu. Du mutest dich mir zu. Ich weiß noch, wie das Wort zu uns kam. Nachher, in der Junggesellenbude, fielen wir übereinander her.” (S. 18)
So schonungslos wie die Beziehung der beiden, kommt auch das Buch selbst daher. Ungeschönt zeichnet die Autorin Katja Oskamp ein Porträt von Tosch und das Porträt einer Beziehung. Aber es geschieht beinahe zärtlich, mit großer Akzeptanz für die Toschs Macken und ohne die “Schattenseiten”, die mit Beginn von Toschs Krankheit zunehmend in ihre Beziehung treten, auszublenden.
Ich bewundere sehr mit welcher Natürlichkeit und wie viel Humor Katja Oskamp in ihrem Roman das Thema Endlichkeit verhandelt - Endlichkeit einer Beziehung und Endlichkeit eines Menschen. Noch dazu weil das Romangeschehen sehr große Ähnlichkeit zu ihrem eigenen Leben aufweist.
Hinter Tosch kann man den Schweizer Autor und ihren langjährigen Lebensgefährten Thomas Hürlimann erkennen. Während ihrer Beziehung hauptsächlich abseits des Rampenlichts und des öffentlichen Interesses stehend, findet hier Katja Oskamp ihre eigenen Worte für die gemeinsamen Lebensjahre. Und auch wenn es vornehmlich das Porträt ihres Partners und ihrer Beziehung ist, verschwindet sie nicht hinter dem Text. Auf subtile Weise dringt ihre eigene Identitätssuche und was es in unserer Gesellschaft als Frau, Mutter und Schriftstellerin bestehen zu wollen, immer wieder durch.
“Die vorletzte Frau” ist ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe, das mich an vielen Stellen berührt hat und in dem ich immer wieder gerne blättern werde.
„Die vorletzte Frau“ ist ein autobiografischer Roman von Katja Oskamp, der die Beziehung zwischen einer jungen Frau (sie selber) und einem berühmten Schriftsteller erzählt. Oskamp schildert ihre Rolle als Geliebte, Vertraute und Pflegerin eines Mannes, dessen Krankheit ihre Beziehung verändert. Dabei beleuchtet sie nicht nur die Höhen und Tiefen ihrer Liebe, sondern auch das Altern und die Veränderungen im Leben einer Frau. Katja Oskamp, geboren 1970 in Leipzig, arbeitete nach ihrem Studium unter anderem als Fußpflegerin, was ihr viele Geschichten über Menschen und ihr Leben lieferte. Neben ihrer literarischen Karriere, die 2003 mit „Halbschwimmer“ begann, ist sie auch für ihr Buch „Marzahn, mon amour“ bekannt.
Worum geht's?
Oskamp erzählt von der intensiven Beziehung zwischen einer jungen Frau und einem älteren Schriftsteller. Als sie sich kennenlernen, ist sie eine aufstrebende Autorin und Mutter, während er bereits ein etablierter Schriftsteller ist. Ihre Beziehung beginnt voller Leidenschaft und Heiterkeit, doch als er schwer erkrankt, wird ihr gemeinsames Leben zum Ausnahmezustand. Die junge Frau wird von der Geliebten zur Pflegerin, und das Lebensglück beginnt zu schwinden. In dieser schwierigen Zeit beginnt sie, sich mit ihrer eigenen Vergänglichkeit und den Veränderungen auseinanderzusetzen, die das Älterwerden mit sich bringt. Gleichzeitig entdeckt sie die Notwendigkeit eines neuen Lebens jenseits der Rolle, die sie für den Schriftsteller gespielt hat.
Meine Meinung
Ich bin sehr gut in das Buch reingekommen. Es war mein erstes Werk von Katja Oskamp, und ich war sofort angetan von der klaren und sensiblen Sprache. Die kurzen Kapitel und die übersichtlichen Abschnitte mit Zwischenüberschriften machten den Einstieg leicht. Besonders beeindruckt hat mich, wie Oskamp das Thema des Älterwerdens und die Rolle der Frau im Laufe der Zeit verarbeitet. Sie setzt sich nicht nur mit dem Altern generell auseinander, sondern schildert eindrucksvoll, wie sich der Blick von außen auf sie als Frau verändert hat. Eine sehr starke Passage ist unter der Zwischenüberschrift „Vom Rand aus“ zu finden. Aber auch anhand dieses kurzen Zitates hier wird es deutlich:
"Heute weiß ich, dass die Krise eine Drei-Komponenten-Krise war. Als Mutter auf Eis gelegt, als Geliebte weder gebraucht noch brauchbar, als Schriftstellerin aussortiert: Die Bestandteile potenzierten sich zu einer dreifachen Unsichtbarkeit. Die Rollenauswahl sank auf null." (Seite 120).
Dieser Satz hat mich besonders berührt, weil er so präzise die Zerrissenheit beschreibt, die viele Frauen im Laufe ihres Lebens erleben – zwischen Mutterschaft, Partnerschaft und beruflicher Erfüllung.
Leider zog sich der Mittelteil des Romans für mich etwas in die Länge. Die Reflexionen, die zu Beginn noch sehr eindringlich wirkten, wurden für meinen Geschmack zu ausufernd und sorgten dafür, dass das Lesen zeitweise anstrengend wurde. Es fehlte hier ein wenig an Dynamik. Dennoch gibt es immer wieder wunderbare Passagen, in denen Oskamp die Schönheit und Hässlichkeit des menschlichen Lebens und Alterns auf eine sehr ehrliche und poetische Weise beschreibt.
Was mich jedoch sehr gestört hat, war der Verzicht aufs Gendern. Gerade in einem Buch, das sich mit den gesellschaftlichen Rollen von Frauen so intensiv beschäftigt, hätte ich es als zeitgemäß empfunden, wenn Oskamp eine geschlechtergerechte Sprache verwendet hätte. Das hätte die Themen des Buches noch stärker unterstrichen.
Fazit
Insgesamt hat mir „Die vorletzte Frau“ trotz einiger langatmiger Passagen gut gefallen, vor allem wegen der feinfühligen Sprache und der tiefen Reflexion über das Älterwerden. Auch wenn ich das Buch aufgrund der Länge und der fehlenden Spannung im Mittelteil nicht durchweg packend fand, hat es doch viele wichtige und berührende Momente. Für mich ein solider Roman, der zum Nachdenken anregt. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.
Ich kam eher zufällig zu dem Buch (konnte mir einen Gewinn bei einem Kongressstand aussuchen) und hab es im Laufe des Lesens liebgewonnen.
Wenngleich ein Roman, scheint sich die Handlung stark an Katja Oskamps Ex-Beziehung mit dem Schriftsteller Thomas Hürlimann zu orientieren. Es erzählt vom Kennenlernen bis hin zum Ende 19 Jahre später; in dieser Zeit wird ihre kleine Tochter aus der vorigen Ehe erwachsen, ein Kater zieht in ihr Leben ein, Katja Oskamp bzw. die Ich-Erzählerin, im Buch namenlos, wird älter und Thomas Hürlimann oder die Figur Tosch ebenso. Er wird aber auch schwerkrank.
Der Titel und der Klappentext ließen mich vermuten, dass das Buch einen klischeehaften Verlauf nehmen könnte: Eine 19 Jahre jüngere Frau sorgt für den alt und krank werdenden, beruflich erfolgreichen Mann und wird am Ende ob ihres eigenen Älterwerdens von ihm verlassen - dachte ich. Doch dann kam etwas ganz anderes.
Eine ungehobelte Liebesgeschichte zweier Individuen, die sich, so scheint mir, beide nahmen, wie sie sind. Die sich unterstützten und wertschätzten - aber mit Grenzen. An Wendepunkten entscheiden sie sich beide für ihre eigenen Bedürfnisse. Und auch das akzeptierte der:die jeweils andere. Diese Partnerschaft schien durch diese Freiheit lange zu funktionieren, wurde vermutlich so nicht vorschnell im engen Alltag erstickt, behielt aber zugleich eine - aus meiner Sicht - gewisse letzte emotionale Distanz.
Die NZZ bezeichnete das Buch als wichtigtuerisch und Abrechnung mit dem Expartner. Beides nehme ich überhaupt nicht so wahr. Denn die Autorin oder Ich-Erzählerin zeigt den Expartner durchaus facettenreich, mit rührenden wie empörenden Charakterzügen.
So ist er beispielsweise, anders als man erwarten würde, ihrer kleinen Tochter von Beginn an zugetan und knüpft zu ihr ein ganz eigenes Band. Auch ermutigt und coacht er die Ich-Erzählerin bezüglich ihres Schreibens, hält sie nicht mit Gebaren seines eigenen Erfolgs klein, sondern treibt sie an. An anderen Stellen agiert er aber auch zutiefst egoistisch: Er kümmert sich nach einer Zahn-OP mit Komplikationen nicht um sie, er müsse arbeiten. Hier wird allerdings als zweischichtige Erklärung auch das Trauma, sich als junger Mensch um den sterbenden Bruder jahrelang zu kümmern, als möglicher Grund genannt. Wie gesagt - gegenseitiges Verständnis.
Doch auch die Autorin oder Ich-Erzählerin ist nicht eindimensional, weder untergebuttert noch beherrschend. Sie pflegt den Partner, doch sie sucht sich auch Liebhaber. Sie reist einmal just vor einer wichtigen OP des Mannes wieder ab - auf seine Anweisung hin. Auch er möchte sie wohl frei sehen und in dem Moment ihre Fürsorge nicht überstrapazieren. Sie hat Macken und sie erzählt von ihnen.
Was auch noch klar gegen eine Abrechnung spricht: Der Expartner der Autorin hat das Manuskript vor Veröffentlichung gelesen und bezeichnet es als wunderschöne Liebesgeschichte.
Das zeigt für mich auch die künstlerische Größe beider Seiten: Das Private so schonungslos (einschließlich seiner Krebskrankheit, Inkontinenz, Erektionsverlust) und trotzdem nicht erniedrigend zu schreiben, und als Expartner die Größe haben zu sagen: Das ist eine wunderschöne Geschichte, veröffentliche sie so. Erinnert mich auch daran, was Emily Pines Vater Richard Pine zu ihrem Essayband sagte, indem er ziemlich schlimm wegkommt, deutlich schlimmer als Tosch.
Wie auch eine andere Rezensentin anmerkte: Mein Wermutstropfen sind die empathielosen Beschreibungen der jeweiligen Ex-Ex-Partner:innen, also diejenigen vor der erzählten Beziehung. Ob real, fiktional oder dazwischen: Es steht in starkem Kontrast zu der rauen Wärme, mit der die Ich-Erzählerin Tosch, sich selbst, ihre Tochter und Kater Übü beschreibt. Schade. Hätte man meiner Meinung nach besser machen können.
Trotzdem hat mich das Buch in seinem Stil, seinem Thema, seiner Ausführung berührt und geht mir noch eine Weile im Kopf herum. Empfehle es und möchte gern mehr der Autorin lesen.
Neunzehn Jahre und ein wenig mehr lässt die Ich-Erzählerin, die Katja Oskamp wohl selbst ist, Revue passieren. Neunzehn Jahre einer Beziehung mit dem Schriftsteller Tosch. Doch da ist nicht nur diese Liebe zu ihrem Lebensmensch, sondern auch die zu ihrer Tochter, die niemals außen vor ist. „Die vorletzte Frau“ von Katja Oskamp ist kein klassischer Roman. Dafür basiert er zu stark auf Katja Oskamps Leben und ja ich habe öfters Parallelen gesucht und gefunden. Das tut dem Buch aber keinen Abbruch. Es gibt trotzdem einen roten Faden - die Beziehung zu Tosch - und auch die Weiterentwicklung der Erzählerin ist kristallklar zu erkennen. Es ist ein Leben gedruckt in einem Roman. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen und das, obwohl Katja Oskamp in die Falle der fürsorglichen Frau tappt, ohne mit Tosch eine Ehe einzugehen. Er ist das Paradebeispiel eines Mannes, der sich nicht binden, der seine Freiheit nicht aufgeben will und trotzdem die Vorteile einer Beziehung hat. Das hat mich oft die Augen rollen lassen, denn ich führe nicht nur eine Ehe, die gleichberechtigt ist und in der wir teilen, sondern kann mir auch gar nicht vorstellen, dass es anders sein könnte. Ich kam nicht umhin, „Die vorletzte Frau“ als Beobachtung einer aussterbenden Art von Beziehung zu betrachten - in der der Mann umsorgt wird, die Regeln macht, ohne sie tatsächlich benennen müssen und die Frau ganz selbstverständlich tut, macht, buckelt und sich aufreibt in der ganzen Maloche. Das alles beschriebt Katja Oskamp präzise mit einem ganz besonderen Gespür für Sprache, welches sie wohl zum Teil auch dem realen Tosch verdankt. Ihr Blick ist mitnichten der eines Hausfrauchens. Sie ist eine Macherin, was mir Mut gemacht hat und sie schildert ungeschönt Krankheit, Pflegebedürftigkeit und auch den Schmerz. Und jetzt muss ich Katja Oskamps andere Bücher lesen, denn ich möchte mehr von diesen Beobachtungen, die ganz nah am Leben sind.
Es liest sich schnell und flüssig, der Text ist in einem staccatoartigen, sachlichen Stil geschrieben, ohne große Emotionen, wodurch die Geschichte oft kühl und distanziert wirkt. Die Beziehung zwischen der Protagonistin (deren Name niemals genannt wird) und Tosch, ihrem 19 Jahre älteren Partner, ist sehr auf seine Bedürfnisse zugeschnitten. Man hat den Eindruck, dass die Protagonistin sich ihm unterordnet und in eine Abhängigkeit geraten ist. Es geht eher um seine Bedürfnisse als um den großen Altersunterschied der beiden. Davon hatte ich mir tatsächlich mehr Einblicke erwartet, da der Klappentext sehr auf diesen Unterschied hinweist.
Die Handlung bleibt bis auf wenige Momente nüchtern und unemotional. Der Teil, in dem Tosch schwer erkrankt, ist sehr belastend, aber auch hier wird kein emotionaler Tiefgang zugelassen. Es bleibt sachlich, fast kühl. Gewünscht hätte ich mir mehr zur Beziehung der Tochter der Protagonistin. Diese bleibt eher im Hintergrund, wenn sie jedoch auftaucht, erblickt man einen tollen Menschen. Da das Werk autobiographische Züge hat, kann ich allerdings nachvollziehen, warum dieser Teil nicht intensiver betrachtet wurde.
Das Ende hat mich völlig unbefriedigt zurückgelassen. Gerade, als im letzten Drittel des Buches mehr Spannung aufgebaut wird, verpufft diese plötzlich. Das Ende kommt so abrupt, dass es sich anfühlt, als würde die Geschichte mitten im Satz enden und ließ mich so mit vielen offenen Fragen zurück.
Alles in allem hat mich „Die vorletzte Frau“ eher ratlos und mit einem gewissen Unmut zurückgelassen. Die nüchterne Darstellung und die abrupten Brüche machen es schwer, eine emotionale Bindung zur Geschichte oder den Figuren aufzubauen. Trotzdem ist es kein schlechtes Werk, nur nicht ganz so meins wie erhofft.
es hat mir viel Spaß bereitet dieses Buch zu lesen. Als die Katze starb, hab ich geweint (sehr unerwartet) und danach verheult meinen Cappuccino bezahlen müssen (wegen einer fiktiven Katze!). Die Geschichte ist so nahbar, weil die Erzählperspektive sehr authentisch ist. Im Verlauf des Buchs habe ich mich richtig an Eigenheiten und den Witz der Erzählerperspektive gewöhnt und so - ohne je den Namen der Erzählerin zu erfahren - ein sehr lebendiges Bild von dieser Person erhalten. Das Buch liest sich wie Memoiren einer Frau, die sich zuvor intensiv mit den Entscheidungen ihrer Lebensgestaltung (beruflich, familiär, in der Liebe) befasst haben muss und nach langem hin und her (Kritik, Reue und abwechselnde Dankbarkeit) schließlich zu dem sachlichsten aller Schlüsse gelangt ist. (Sie sei, wer sie sei, weil Sie entscheiden habe wie sie habe und es sie gemacht hat zu der, die die nächsten Entscheidungen treffen wird) Daraufhin, so wirkt es, sind in einem Rutsch die subjektiv präsentesten Erinnerungen niedergeschrieben worden und bilden das Fazit eines Lebens (Studium aufwärts - bis..). Abrupt endet der Roman da, wo die Erzählerin sich anscheinend momentan tatsächlich befindet. Man könnte kritisieren, dass das Ende so alles andere als galant die Leser*innen überrascht und auch etwas allein zurücklässt. Angesichts der gesamten Struktur des Buchs finde ich es zwar nicht unpassend. Mehr als eine humorvolle, aufrichtige (und sympathische) Niederschrift der Überlegungen einer mittelalten Frau bleiben jedoch nicht.
dennoch empfehlenswert und spaßig
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Eine Beziehung, die 19 Jahre dauert und in der die beiden Beteiligten einen Altersunterschied von 19 Jahren haben - am Ende ist es nur ein poetischer Zufall. In diesen 19 Jahren lernt die Ich-Erzählerin nicht nur ihren Partner Tosch, sondern auch sich selbst intensiv kennen. Beide durchleben gemeinsam große Glücksmomente, aber auch Krankheit, Angst und Streit. Der Roman "Die vorletzte Frau" gibt blitzlichtartige Einblicke in große und alltägliche Momente dieser Beziehung, des Zusammenlebens und Getrenntseins. Katja Oskamp hat ein Talent dafür, spannende und nicht ganz einfache Figuren zu zeichnen und greifbar zu machen. Manchmal hätte ich mir trotzdem gewünscht, dass sie tiefere Einblicke in einige Momente gibt, denn die Geschichte fliegt förmlich an einem vorbei.
Der Roman ist kurzweilig und mitreißend geschrieben. Die Ich-Erzählerin liegt anscheinend nah bei der Autorin selbst, denn sie wird mit "Frau Oskamp" angesprochen, studierte wie die Autorin in Leipzig, arbeitet ebenfalls später in Marzahn als Fußpflegerin usw. Dadurch fühlt sich die sehr persönliche Geschichte noch intimer an.
Beim Lesen war ich sehr genervt von dieser Romantisierung einer schwierigen Beziehungsdynamik: Mann ist älter als Frau und macht Karriere. Frau könnte auch Karriere machen, bleibt aber zuhause und kümmert sich um Kind & Küche. Frau bemerkt eine Abhängigkeit, romantisiert diese aber total.
- „Männer sind super, sagte ich zu Paula, und wir schäkerten mit den Kerlen, wie es uns gefiel.“ (S. 53) 🙄🙄🙄
Insgesamt kann die Autorin aber gut das Gefühl einer alternden Beziehung einfangen, in der der Partner alt, krank und hilfebedürftig wird, denke ich. Hätte mir aber gewünscht, dass die Autorin mehr Kritik an dieser Beziehungsdynamik übt sowie an dem negativen Selbstbildnis der Protagonistin. Oder auch das nur sehr kurz erwähnte Problem der Schreibblockade im Literaturbetrieb zu thematisieren.
Auch wenn der Roman mich sehr nervt, regt er mich auch dazu an, wütend über all das nachzudenken.
Zum Schluss noch ein Zitat, welches mich dann doch etwas berührt hat: „Ich habe viel von Dr. T gelernt. Am wichtigsten vielleicht dies: allein sein zu können, ohne einsam zu sein. Diese Fähigkeit wurde zur Bedingung für ein Leben mit Tosch.“ (S. 44)
Katja Oskamp, die mit Marzahn, mon amour schon so sehr überzeugte, schreibt ein weiteres mal über ihr eigens Leben. Im Mittelpunkt steht die langjährige Beziehung einer Frau und einem Mann, dem Schweizer Tosch. Obwohl die Beziehung sehr eng ist, leben sie nicht zusammen. Tosch hält auf Distanz, denn er ist ein erfolgreicher Schriftsteller und das Schreiben ist ihm das wichtigste. Die Erzählerin ist auch Schriftstellerin, wenn auch weniger bekannt. Sie hat mit Paula eine Tochter. Die Passagen mit den dreien zusammen sind fast anrührend. Später bekommt Tosch Krebs, aber sie hält zu ihm, pflegt ihn. Dennoch weiß man schon früh, dass die Trennung noch folgen wird.
Die Art der Beziehung ist interessant dargestellt. Teilweise ist sie ungleich, manchmal fast toxisch, dann gibt es aber auch Momente von Zuneigung und Verbundenheit. Es gibt viele Kapitel, manche sind kurz. Auffällig ist, dass die Autorin einen ganz eigenständigen Ton gefunden hat. Dazu gehört auch ein leicht spöttischer Humor, dem es auch nicht an Selbstironie mangelt.
"Die vorletzte Frau" von Katja Oskamp konnte mich leider nur zum Teil überzeugen. Die Geschichte plätschert vor sich hin und mir fehlte ein richtiger Höhepunkt. Zwar war ich nicht direkt gelangweilt, aber besonders spannend fand ich den Roman auch nicht.
Das Cover ist für mich überhaupt nicht ansprechend und ich wäre im Laden definitiv daran vorbeigelaufen. Die pinke Katze finde ich nicht hübsch.
Inhaltlich bietet der Roman eine interessante Beziehung zwischen der Protagonistin und dem 19 Jahre älteren Tosch. Doch diese Beziehung ist zu stark von Toschs Krankheit geprägt. Was als Beziehungsroman beschrieben wird, kam mir eher wie die Geschichte einer Krankheit vor, was echt schade ist. Die Beziehung der beiden ist schon außergewöhnlich, aber da hätte man mehr draus machen können.
Insgesamt ein solider Roman, der mich jedoch nicht vollständig fesseln konnte. Daher vergebe ich drei Sterne.
das cover hat mich zwar neugierig gemacht, aber nicht wirklich beeindruckt. die geschichte ist sehr interessant, ein grosser altersunterschied in einer beziehung, wie gehen die menschen damit um. gut umgesetzt. die verschiedenen personen sind gut beschrieben mit ihren gedanken und gefühlen und die problematik ist anschaulich geschildert. gerade mit zunehmendem alter, krankheit dazu kommend, läuft es auf grosse unterstützung und pflege hinaus. wie geht der jüngere partner damit um den anderen pflegen zu müssen und wie der ältere gepflegt zu werden. in meinen augen ist die thematik sehr realistisch beschrieben. einige informative und bewegende details verdeutlichen die schwierigkeiten die entstehen können. das buch liest sich sehr gut und ist für mich eine empfehlung wert, hat mich immer wieder zum nachdenken angeregt und mir einiges aufgezeigt.
Mit dem neuen Roman von Katja Oskamp konnte ich mich leider so gar nicht anfreunden. Die behandelten Themen an sich klingen erstmal spannend - das Leben und die Beziehungen einer Schriftstellerin werden behandelt, es geht um Beziehungen mit einem großen Altersunterschied und was es mit einem macht, wenn der Partner plötzlich schwer krank wird. Das alles wird aber so sachlichen Schreibstil, das sämtlicher Tiefgang und Emotionen fehlen. Dadurch habe ich absolut keine Bindung zu den Charakteren aufbauen und deren Handlungen oft nicht nachempfinden können. Das Buch ist kurz und sollte sich schnell weglesen, für mich hat es sich durch den Erzählstil allerdings sehr in die Länge gezogen und ich hatte nie das Bedürfnis zu erfahren, wie es mit den Charakteren weitergeht. Leider ist der Schreibstil wohl nicht das richtige für mich.
Am Anfang hatte ich etwas Mühe, aber ich bin froh „durchgehalten“ zu haben. Bewegende Liebesgeschichte, die nicht so voyeuristisch ist, wie in den Rezensionen/Interviews der Autorin unterstellt wird. Mich hat insbesondere dieses Spannungsfeld zwischen oben und unten - dem verkopften Literartur-/Künstlermilieu und der einfachen Arbeiter-Welt/normalen Mutter-Alltag - fasziniert. Und ich bin zum Schluss gekommen, das ökonomische Abhängigkeit von Frauen überbewertet ist (obwohl ich diese grundsätzlich natürlich befürworte). Aber ein Mann kann von einer Frau auf eine Art abhängig sein, die er sich mit keinem Geld kaufen kann. Es ist schlichtweg wahnsinnig, was sie für ihn gemacht hat.
Das Buch ist eine Lebensabschnittsbiografie. Nachdem, was ich im Vorfeld über das Buch gelesen hatte, war ich dann positiv überrascht. Es ist zwar voyeuristisch geschrieben, was ich auch erwartet hatte. Allerdings immer mit Niveau und Eleganz und mit Passagen, die sehr berührend sind (etwa der Teil über den Tod der Katze). Im ganzen Buch schwingt immer mit, dass die vorletzte Frau nur einen Vokal von der verletzten Frau entfernt ist. Eine gut zu lesende Biografie, aber doch keine Weltliteratur.
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Liest sich mit Schnelligkeit und Leichtigkeit. Obwohl es mich kaum emotional gepackt hat, empfand ich es als eine stets spannend bleibende Geschichte einer Partnerschaft. Katja Oskamp erzählt eindrücklich und vor Allem mit einer radikalen Ehrlichkeit und Unverblümtheit von ihrer „größten Liebe“. Heute früh gekauft, gerade zu Ende gelesen, hat mich treu und inspiriert durch den Tag begleitet.