Jump to ratings and reviews
Rate this book

Equilon

Rate this book
Was, wenn das System entscheidet, ob dein Leben zählt?

Jenna hat es Sie hat den Score für die »Eine Milliarde« geknackt und darf als eine von wenigen Privilegierten nach New Valley. Hier wurde EQUILON entwickelt, der Algorithmus, mit dem der von Armut und Klimawandel erschütterte Planet wieder bewohnbar gemacht werden soll. Als Rebellen eine Veranstaltung sprengen, erahnt sie erstmals die Schattenseite dieser glanzvollen Welt.

Dorian aus Old LA hat es satt, denn sein Überleben ist abhängig vom Score der »Eine Milliarde« – und der fällt bei jeder Evaluation. Da trifft er auf die kleine Maggie, deren Mutter im Sterben liegt und ihm nicht nur Maggies Schicksal anvertraut, sondern auch etwas ungleich den Schlüssel für die »Eine Milliarde«.

Dieses Buch behandelt Themen, die potentiell belastend wirken können.

Audible Audio

First published February 16, 2023

11 people are currently reading
162 people want to read

About the author

Sarah Raich

5 books26 followers

Ratings & Reviews

What do you think?
Rate this book

Friends & Following

Create a free account to discover what your friends think of this book!

Community Reviews

5 stars
34 (14%)
4 stars
79 (34%)
3 stars
75 (32%)
2 stars
36 (15%)
1 star
6 (2%)
Displaying 1 - 30 of 56 reviews
Profile Image for Kingofmusic.
269 reviews52 followers
March 20, 2023
KI-Dystopie mit Nostalgiesoundtrack

„Wie nah wir Menschen uns sein können. Und wie fern. Und manchmal beides. Zur gleichen Zeit. Wie verloren wir sind. Zwischen den Zeilen eines Songs. Im letzten Moment aufgefangen, von ein paar Tönen.“ (S. 222)

Die in München lebende Autorin Sarah Raich legt mit „Equilon“ (erschienen 2023 im dtv) bereits ihr zweites Jugendbuch vor. Auch wenn sich hier junge und junggebliebene Erwachsene selbstverständlich auch angesprochen fühlen dürfen *g*. Wer darüber hinaus noch ein Faible für (mehr oder weniger) gute Musik hat, dem dürfte die zum und im Buch zusammengestellte Playlist gefallen (zumindest in Teilen – Musik ist wie Literatur immer eine Frage des persönlichen Geschmacks *Klugscheißermodus aus*).

So, Butter bei die Fische:

Jenna gehört seit Kurzem zur „digitalen Elite“ und darf von Old B. ins New Valley (ein Schelm wer hier direkt an das Silicon Valley denkt *g*) einziehen, um dort an „Equilon“, einem Algorithmus, der die durch Umweltzerstörung kaputte Welt und seine Bewohner in Privilegierte (die „Eine Milliarde“) und Unterprivilegierte (Grenzländer) einteilt und so die Kluft zwischen Oben und Unten eher vergrößert denn verkleinert, zu arbeiten.
Doch das weiß die naive Jenna (noch) nicht, als sie im New Valley landet und dort eine „brave new world“ betritt und sich in Cory, einen der „Young Goods“ und Chef von EQUILON verliebt…

In Old LA will sich Dorian derweil eigentlich das Leben nehmen, wird aber in letzter Sekunde von der herzensguten Maggie davon abgehalten. Nach einigen dramatischen Begebenheiten begeben die zwei sich auf eine gefährliche Reise ins New Valley…
Hier kommt es dann (natürlich) zum Showdown und zum Aufeinandertreffen von Jenna und Dorian.
Was dazwischen passiert, will ich hier gar nicht groß ausführen – lesen sollt ihr schließlich selbst :-).

Das Ganze lässt sich flüssig und zumeist locker lesen. Wen die vielen english words im Text nicht stören und vielleicht sogar weiß, was sich hinter dem ein oder anderen Wort verbirgt ohne ein Dictionary oder einen Übersetzer zu konsultieren, wird noch mehr Freude an der Lektüre haben; auf Dauer fand ich es etwas anstrengend. Da merke ich dann, dass ich nicht zu der Generation gehöre, die mit den vielen heute für junge Menschen selbstverständlichen (technischen) Dingen aufgewachsen ist ha ha ha.

Einige Aktionen der Hauptfiguren oder das Ende kamen mir persönlich etwas zu überhastet, naiv und „es läuft zu glatt“ vor – das wird aber jede:r anders empfinden. Da ich nicht zu 100% überzeugt von „Equilon“ bin, gebe ich 3,5* bzw. 4* - letzteres deshalb, weil die Autorin wirklich einige schöne Poetry Slam-Passagen in ihren Roman eingebaut hat und weil sie mich an einer Stelle lauthals zum Lachen gebracht hat:

„Irgendwann hat man herausgefunden, dass Menschen, die die Musik der Beatles instinktiv ablehnen, einen, nun sagen wir, tendenziell widerspenstigeren Charakter haben, dass sie abwartender und kritischer sind als jene, die die Beatles gut finden. Beatles-Hasser fügen sich im Mittel schlechter ein und hinterfragen mehr.“ (S. 191)

Auch wenn die Autorin gerne Jugendbücher schreibt, würde ich persönlich mich freuen, wenn sie mal wieder einen poetisch-lyrischen Kurzgeschichtenband für Erwachsene schreibt; wie vor ein paar Jahren mit dem Kurzgeschichtenband „Dieses makellose Blau“, über das ich überhaupt erst auf die Autorin aufmerksam wurde.

Wie gesagt: 3,5* (4*) und eine Leseempfehlung für alle Dystopie-Leser:innen.

©kingofmusic
Profile Image for Steffi.
3,275 reviews182 followers
February 19, 2023
"Equilon" hat mit seinem Klappentext direkt mein Interesse geweckt und außerdem hatte ich mal wieder richtig Lust auf eine Dystopie.

Ich bin von Beginn an gut in die Geschichte reingekommen und fand die Welt sofort sehr interessant und spannend. Es hat ein wenig gedauert bis man alle Informationen hatte, aber grundsätzlich konnte ich mir durch die Beschreibungen vieles bildlich vorzustellen. Das World-Building war für mich sehr gelungen. Die unterschiedlichen Welten in denen Jenna und Dorian leben wurden mit vielen Details erklärt und teilweise waren diese sehr erschreckend.

Jenna und Dorian waren interessante Protagonisten und ich fand beide Perspektiven interessant, obwohl die Geschichte von Dorian nochmal einiges spannender waren.

Die Handlung war durchgehend spannend mit jeder Menge Action und vielen Szenen zum mitfiebern und miträtseln. Man fragt sich, ob in New Valley wirklich alles so perfekt ist wie es wirkt und ich war sehr gespannt darauf die Hintergründe rauszufinden.

"Equilon" war für mich eine gelungene Dystopie, mit der ich sehr viel Lesespaß hatte.
Profile Image for Schlimme Helena.
111 reviews116 followers
February 22, 2023
Mir fällt es schwer die richtigen Worte zu finden, weil Equilon so vielseitig lesbar ist, dass ich nicht weiß, wo ich beginnen soll.

Was vordergründig eine Dystopie in der jungen Zukunft ist, kann auch gelesen werden als Allegorie auf unsere Geschichte. So spiegelt Raich in ihrem Text die noch gar nicht so lange zurückliegende Versklavung Schwarzer in die Zukunft an deren Ende im Epilog sie mir eine Perspektive mitgab, die schmerzhaft wahr schien.

Neben zahlreichen augenscheinlichen popkulturellen und literarischen Referenzen, die hier den Deutungsraum öffnen, in dem Raich sich bewegt, versteckt sich am Ende des Textes noch ein sogenanntes Easter Egg. Denn der letzte Satz von Equilon ist eine Hommage an "Aber der Himmel - grandios" von Dalia Grinkeviciute. Grinkeviciute beschrieb in ihrem Werk wie sie als 14jährige Litauerin 1941 von den Sowjets an den nördlichen Polarkreis deprtiert worden ist. Kennt man diesen Text, so erkennt man wie die Erfahrungen Grinkeviciutes ebenso gespiegelt sind in Raichs Text.

Ich weiß nicht, ob allen, die dieses Buch lesen bewusst ist, was für einen Schatz sie da in den Händen haben. Mir hat es auf jeden Fall großen Spaß gemacht ihn zu heben und zu bestaunen.
Profile Image for Sebastian.
96 reviews10 followers
February 20, 2023
Tolle Idee, bescheidene Umsetzung

Equilon ist ein dystopischer Zukunftsroman, in dem der Klimawandel unseren Planeten in Teilen schon unbewohnbar gemacht hat. Man erfährt aus Sicht zweier junger Menschen, Jenna und Dorian, über Equilon und die „eine Milliarde“. Equilon ist ein Algorithmus der bestimmt, wer durch seine tagtäglichen Errungenschaften in den privilegierten und exklusiven Kreis der „eine Milliarde“ aufsteigt. Wie genau sich der sogenannte Score zusammensetzt weiß niemand, jedoch bekommt man dazu im Laufe der Geschichte nach und nach mehr Hinweise. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und wechselt kapitelweise zwischen den beiden Protagonist:innen.

Jenna hat es geschafft, den Score zu knacken und befindet sich auf dem Weg nach New Valley, einem der Orte, an denen sich die „eine Milliarde“ offenbar mit der Rettung des Klimas und des Planeten beschäftigt. Dorian wiederum gehört zu den Verlierern des Systems. Sein Score wird von Evaluation zu Evaluation schlechter. Er trifft zu Beginn der Geschichte ein junges Mädchen und ihre sterbende Mutter, die zu den „Unsorted“ gehören, welche sozusagen das untere Ende der Gesellschaftsordnung bilden. Während Jenna versucht, sich an ihren neuen Alltag im Paradies zu gewöhnen, beginnt für Dorian und die kleine Maggie eine abenteuerliche Reise entlang der Westküste der USA.

Die Erzählungen der beiden sind durchzogen von teilweise haarsträubenden inneren Monologen, die für meinen Geschmack viel zu viel Platz eingenommen haben. Dazu kommen Jennas zahlreiche Musikreferenzen und Dorians Gedichte, bei denen mir nicht klar wurde, welchen Zweck sie für die Geschichte erfüllen. Darunter leidet in meinen Augen der ganze Roman, da sich diese spannende Welt nie wirklich entfalten kann. Die Sprache erzeugte in meinem Kopf leider keine Bilder, da sie ständig von den sich immer wiederholenden Gedanken der beiden unterbrochen wird.

Die Idee hat mir eingangs gut gefallen, da sie ein durchaus plausibles Szenario für die kommenden Jahrzehnte aufwirft. Für einen kleinen, sehr wohlhabenden, Teil der Menschheit, wird auf der Erde wohl noch sehr lange ein Leben im Überfluss möglich sein, während in Teilen der Welt die weniger Begünstigten schon heute ums Überleben bangen. Leider haben mich Sprache und Charaktere nicht überzeugt. Jenna hatte mit ihrem messerscharfen Verstand das Zeug zu einer unabhängigen und starken Protagonistin. Dann verfällt sie aber erstaunlich schnell ihrem Märchenprinzen, der zufällig einer der einflussreichsten Menschen in New Valley ist und stellt dies zu keinem Zeitpunkt ernsthaft infrage. Der sensible und von Selbstzweifeln zerfressene Dorian wirkt da zu Beginn zwar glaubwürdiger, durchläuft am Ende aber einen ähnlich klischeehaften Wandel, wenn er zum Retter in der Not wird. Die interessantesten Charaktere waren für mich Maggie und Thomas, dessen Rolle ich, um Spoiler zu vermeiden, nicht näher nenne. Leider wurden deren Potenziale nicht ausgeschöpft und sie gehen ein bisschen in der Handlung unter. Fairnesshalber muss ich an dieser Stelle anmerken, dass ich vermutlich nicht zur Zielgruppe dieses Romanes gehöre, weshalb ich auf verschiedene sprachliche Eigenheiten nicht eingehe. Eine jüngere Leserschaft stört sich daran wahrscheinlich weitaus weniger, verdient aber nichtsdestotrotz weniger klischeehafte Charaktere.
Profile Image for ˙⋆✮ Anny ✮⋆˙.
567 reviews299 followers
May 19, 2023
2,5 Sterne. Schade.
Ich hatte einfach mal wieder Lust auf eine Dystopie und das Buch hörte sich richtig gut an, aber leider wurde ich enttäuscht.

Die Hintergründe der Geschichte sind spannend, es hätte aber noch mehr in die Tiefe gehen können. Der Schreibstil ist nicht schlecht, die dauernden englischen Wörter haben mich aber total irritiert. Klar, die Autorin wollte damit vermutlich den Sprachwandel mit einbeziehen, beim Lesen war es aber echt seltsam.

Mein größtes Problem aber lag an den Charakteren oder genauer gesagt an Jenna. So naiv kann man doch nicht sein?! Anfangs war ihr Verhalten noch glaubwürdig, aber je weiter die Handlung voranschreitet, desto nerviger und naiver fand ich sie.
Ea gibt noch eine zweite Erzählperspektive, und zwar Dorian. Ihn mochte ich deutlich lieber, leider überwiegen aber Jennas Kapitel.
Cool und iwie liebenswert fand ich Maggie. Sie lockert das Ganze etwas auf.

Die Autorin behandelt in ihrem Buch viele zeitgemäße Thematiken und Probleme, aber leider hat mir die Umsetzung nicht wirklich gut gefallen. Die Geschichte braucht einerseits zu lange, bis sie richtig Fahrt aufnimmt, andererseits werden vielen Konzepte und Hintergründe nur angerissen und nicht vertieft.

EQUILON war kein schlechtes Buch, aber wirklich gut fand ich es trotzdem nicht.
Profile Image for jessiwede.books .
192 reviews34 followers
March 4, 2023
Zuerst einmal kann ich sagen, dass ich die Thematik des Buches und die dort behandelten Probleme sehr spannend, wenn auch beängstigend fand. Die Klimakrise ist zweifellos ein wichtiges Thema und die Welt die in Equilon erschaffen wurde, wirkte ab und zu wirklich sehr real. Ich finde es wichtig, dass man sich als Leser die Frage nach der Zukunft unserer Welt stellt und das hat “Equilon” bei mir geschafft. Auch die Gedichte und Song Zeilen im Buch haben mir sehr gefallen und man konnte sich die Welt dadurch besser vorstellen. Die Protagonisten hatten beide ihre Eigenheiten und trafen erst sehr spät aufeinander. Grundsätzlich konnte ich Dorian sehr viel mehr leiden als Jenna, da mich diese durch ihr mehr als Naives Verhalten oft genervt hat. Die Handlung war ab der Mitte des Romans sehr spannend und man hat sich schon einige Fragen gestellt. Nicht alle davon wurden beantwortet aber die meisten wurden am Ende des Buches doch aufgelöst.
Was mir jedoch leider überhaupt nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass gefühlt jedes zweite Wort im Roman auf Englisch war. (Bitte falsch verstehen, ich liebe die Englische Sprache sehr und lese auch englische Romane. Doch wenn ein Roman in deutscher Sprache erscheint, sollte er auch überwiegend in deutsch sein) Das hat meinen Lesefluss leider sehr gestört und ich musste das Buch ein paar mal aus der Hand legen. Trotzdem ist es sinnvoll das Buch zu lesen, wenn man sich mit dem Thema der Klimakrise beschäftigen möchte
Profile Image for greta :).
66 reviews1 follower
June 11, 2023
So eine gute Idee, aber gleichzeitig so eine schlechte Umsetzung. Die ganze Geschichte hatte richtig viel Potential, aber vorallem der Schreibstil hat mich soo aufgeregt und das Buch für mich versaut.
Bitte entscheide dich doch ob du auf deutsch oder englisch schreibst, aber nicht nicht diese komische Mischung. Auch der Versuch in Jugendsprache zu schreiben ist meiner Meinung nach gar nicht gelungen.
Bei den Charakteren ist es genau das Gleiche. Jennas Backstory wäre eigentlich voll interessant gewesen, wenn man etwas mehr darauf eingegangen wär. Bei Dorian ist es genauso. Von seinem Selbstmordversuch ist beispielsweise nie wieder die Rede, was man viel weiter ausbauen hätte können.
SPOILER
Zum Ende hin hat es sich dann aber ein wenig verbessert und es wurden nicht mehr so viele Anglizismen benutzt. Doch der Prolog hat für mich wieder alles zerstört. Dort wurden alle noch halbwegs interessanten Sachen auf ein paar Seiten zusammengequetscht erzählt. Und das auch noch von Maggie, die damit eigentlich nichts zu tun hat?!
Die ganzen Informationen hätte man auch noch gut auf 50 Seiten packen können und dafür ein paar von den etwas unnötigen inneren Monologen von Dorian oder Jenna streichen können.
Ich würde das Buch Fans von distopischen Büchern eher nicht empfehlen, da dass höchstwahrscheinlich eine Enttäuschung wird.
104 reviews
May 30, 2023
Die Idee war voll gut und die Story auch aber ich hab nicht so richtig mit den Charakteren gefühlt
Profile Image for Mad.
135 reviews
July 5, 2023
It was a pretty good book, but the ending felt super rushed. Or maybe the overall pacing was just off. Either way, I think it would've been cooler if it were a trilogy or something. There were just a lot of things that could've been explored more.
Profile Image for pasuht.
36 reviews6 followers
February 12, 2023
Synopsis: Wir folgen zwei Menschen aus der Unterklasse in einer dystopischen Gesellschaft, geboren aus der eskalierenden Klimakrise.

Jenna hat es geschafft! Ihre Score ist hoch genug, dass sie aus dem miserablen Berlin in die technische und gesellschaftliche Luxusenklave New Valley befördert wird. Dort erwartet sie, ihre technischen Fertigkeiten zum Besseren der Menschheit einzusetzen, zusammen mit gleichgesinnten High Achievers.

In Cory findet sie den Prinzen in ihrem Märchen.

Doch so sehr sie sich an ihre Illusionen klammert, die Propaganda, mit der sie indoktriniert wurde, kann der toxischen Realität nicht standhalten. Haben die Rebellen, die sie kontaktieren, einen Punkt? Ist Cory ein Prinz oder ein Frosch?

Dorian wird es nie schaffen! Seine Interessen zu “nutzlos” und seine Einstellung zu “negativ”, ist er hoffnungslos und bereit zum Suizid. Wenn die mysteriöse Hannah ihn vor und durch ihren Tod dazu bringt, die kleine Maggie nach New Valley zu bringen, findet er endlich ein Ziel.

Ihr Weg ist abenteuerlich und voller Gefahren. Bei einem Zwischenstopp im zerstörten San Francisco gibt ein Doppelagent der Rebellen ihnen einen Weg, Einlass in New Valley zu finden.

In New Valley verbünden sich Dorian und Maggie mit den Rebellen und im Finale finden sich Jenna und Dorian Seit-an-Seit.

Review: Ich mochte viele Dinge in Equilon auf den ersten Blick und umso mehr auf den zweiten.

Das Worldbuilding ist beeindruckend. Es ist klar, dass wir nur die Spitze des sorgsam konstruierten Eisbergs aus Recherche und Nachdenken sehen. Die Welt fühlt sich auf jeder Seite echt, atmend und voll von Vergangenheit an.

Die Charaktere, besonders die Perspektivcharaktere, fühlen sich echt und menschlich an. Ich wäre mir sicher, nach nur ein paar Zeilen zu wissen, in wessen Kopf wir sind, ohne dass es erwähnt werden müsste. Wenn sie Fehler machen, dann machen sie diese, weil sie sind, wie sie sind, nicht nur weil es der Plot benötigt. Ich fand Dorian wirklich nervig. Aber ich fand ihn nervig, weil ich ihn als Person im echten Leben nervig fände. Und ich kann trotzdem mit ihm mitfiebern und für ihn hoffen. Das ist für mich ein Zeichen guten Schreibens.

Zuerst fand ich es während des Lesens merkwürdig, wie offensichtlich toxisch und fake die Gesellschaft der Privilegierten ist. Wie wenig sie sich anstrengen müssen, um sich selbst zu glauben. Wie klar es ist, dass sie Jenna, die Welt und sich selbst belügen. Wie sehr Jenna arbeiten muss, um es nicht zu sehen. Aber im weiteren Verlauf habe ich es wirklich zu schätzen gelernt. Es ist so realistisch, dass es nicht wirklich eine Verschwörung ist. Dass es eine privilegierte Minderheit ist, die sich nicht nur wohl, sondern auch im moralischen Recht fühlen will und muss.

Ich hatte Spaß, mir selbst und dem Buch die vielen Fragen zu stellen, die das Buch in mir auslöste. Es wäre sicher spannend, Equilon in einem Buchklub oder im Klassenraum zu lesen! Sollten die Rebellen so gewaltfrei handeln, wie sie es tun? Wie viel Absicht steckt Jenna in ihre Naivität? Wie viel Gerechtigkeit hat die im Epilog beschriebene Welt?

Ein diskussionswürdiges Element des Buches ist, denke ich, dass viel der revolutionären Planung und des Erfolges von Charakteren kommt, die selbst Teil der Unterdrücker waren und dann ihre Meinung geändert haben.

Ein neutraler Punkt: Equilon ist deutlich darin, wie grausam die beschriebene Welt und die Machtstrukturen sind. Aber meist in zweiter Hand und in (offensichtlich wahren) Gerüchten, selten in expliziten Szenen der Folter oder von Gewalt.

Ich schwanke zwischen vier (ich mag es subjektiv “härter”, brutaler) und fünf (Equilon ist erfolgreich in dem, was es zu tun versucht und bringt so sehr zum Nachdenken) Sternen.

Goodreads kann keine Dezimalpunkte, daher runde ich 4,5 Sterne zu 5 auf.

Disclaimer: Sarah Raich und ich sind freundlich auf Twitter und ich habe das Buch kostenlos erhalten.
Profile Image for Anna.
59 reviews
May 23, 2023
Sarah Raich beschreibt in Equilon das Leben einer dystopischen Welt nach dem Klimawandel. Ein tolle Idee und Nähe zur Realität.

Dennoch schneidet „Equilon“ die Geschichte nur sehr oberflächlich an. Die Welt baut sich langsam auf und bringt Spannung mit, jedoch fehlt die finale Erklärung des Systems.

Jenna ist al Protagonistin sehr einseitig und charakterlos. All ihre inneren Überlegungen hören sich für mich gleich an, denn sie handeln alle vom Gleichen: das alte Leben zurück lassen und sich im neuen Leben zurechtfinden.

Dorian hingegen hat schon etwas mehr Tiefe und weckt mehr Sympathie in einem.
Generell muss ich sagen, dass alle Charaktere ( außer Dorian und Jenna), sehr alt angefühlt haben und Jenna und Dorian dagegen wie 12 jährige wirkten.

Auch die Aktion und Kämpfe des Buches waren Faustkämpfe von 12 jährigen.

Zurück zum Schreibstil:
Die Parallelen, die geschaffen wurden, mit beispielsweise Zeilen aus Liedern heben die Realitätsnähe besonders hervor. Jedoch nerven die vielen Anglizismen und einfallslosen Namen, wie ExAsia und OldEurope.

Das Ende war sehr enttäuschend und rasch. Gerade als es richtig losging und spannend wurde, endet das Buch und die Protagonisten tauchen nicht mehr auf. Eine Geschichte über 350 Seiten aufbauen und dann mit 30 Seiten zum Ende kommen lassen funktioniert einfach nicht für ein gutes Buch.

Von der langweiligen Handlung abgesehen, ist die Bildung dieser Welt sehr gut und einfallsreich, aber für mich stimmt einfach der Schreibstil und die nicht tiefgreifende Handlung nicht mit der tollen Idee überein.
Profile Image for christins_wunderkiste.
157 reviews2 followers
June 2, 2023
Sarah Raich schreibt bildlich, actionreich, detailliert und versieht dies mit einer dystopischen Stimmung. Die Geschichte ließ sich schnell und einfach weglesen. Es war dauerhaft spannend, die nächsten Handlungen zu erleben, überrascht zu werden und sich unvorbereitet in die Szenen zu stürzen. Die Charaktere hatten so unterschiedliche Wege, die sie bestreiten mussten und doch waren sie gleichsam gefährlich.

Ich muss gestehen, als ehemalige Grenzländerin hätte ich Jenna anders eingeschätzt. Wer sein Leben lang ums Überleben kämpft, der muss doch einen Funken in sich tragen. Dieser Funke hat mir gefehlt. Ich konnte ihr Wesen nicht greifen, ihre Gedanken blieben mir verschlossen, ihre Gefühle nicht fassbar. Sie wurde die ganze Zeit als naiv und weinerlich dargestellt.

Hat sich die Autorin in den vorigen Erklärungen und Beschreibungen Zeit gelassen, damit es auf die Lesenden wirken konnte, so wurden diese am Ende auf ein Minimum reduziert. Die letzten Seiten waren konfus, überschlugen sich an Ereignissen und unschlüssigen Handlungen. Ich empfand es als wirr, nicht nachvollziehbar und völlig überstürzt. Die ganzen aufgebauten Handlungsstränge und Hintergründe wurden in einem Knall zunichtegemacht. Schade.

Fazit: Für mich bot »Equilon« von Sarah Raich einen starken und beeindruckenden Anfang, der im Verlauf noch viel mehr in die Tiefe hätte gehen können. Stattdessen wurde die Handlung am Ende mit wirren Ereignissen überschüttet und begrub den roten Faden unter sich.

Zwischen 3 und 3,5 Sternen!

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!
Profile Image for Julia.
33 reviews1 follower
February 13, 2023
Ich möchte euch Equilon ganz dringend ans Herz legen. Es ist der zweite Roman von Sarah Raich, ich freue mich sososo sehr, dass ich ihn vor Erscheinen lesen durfte und nun möchte ich hier mal ein wenig schwärmen.

Drei Gründe, warum ihr den Roman unbedingt lesen solltet:

1. Er ist spannend! Sarah entwickelt eine spannende zukünftige Weltordnung. Wir freuen uns für Jenna, eine der Protagonist*innen, weil sie in New Valley wohnen darf. Sie eine der Auserwählten der Eine Milliarde, der diese Ehre zuteilwird. Wir lernen staunend diesen paradiesisch anmutenden Teil der Welt durch ihre Augen kennen. Aber ist hier alles Gold, was glänzt?

2. Man connectet mit den Charakteren! Nicht nur mit Jenna, sondern auch mit Dorian, der sich mit der kleinen Maggie zusammen auf den gefährlichen Weg nach New Valley macht, um sie zu ihrem Vater zu bringen. Ein äußerst schwieriges Unterfangen.

3. Der Roman ist vielschichtig! Er funktioniert nicht nur als dystopischer Jugend- oder Abenteuerroman, sondern auch als Gesellschaftskritik. Er bietet Denkanstöße und man reflektiert, wie unsere Zukunft vielleicht aussehen könnte und auch wie unsere Gegenwart aussieht.

Genau wie Sarah Raichs erster Roman "All That's Left" hat mir auch Equilon wieder sehr gut gefallen.
26 reviews
June 2, 2023
Nach dem Lesen des Klappentextes war ich sehr gespannt auf das Buch: die Welt klingt richtig interessant und die Reisen der Charaktere aufregend. Leider konnte das Buch meinen Erwartungen nicht ganz gerecht werden. Die Welt ist tatsächlich super interessant und die generelle Geschichte auch spannend erzählt. Allerdings wird das Buch durch die Protagonisten etwas heruntergezogen.

Während Dorian noch einen guten Charakterbogen hat und auf seiner Reise ausgehend vom eher lethargischen Jungen ein starkes Wachstum erlebt, lässt sich das über Jenna wohl kaum sagen. Jenna kann von Beginn an alles und versteht die (technische) Welt um sich herum so unglaublich schnell, dass sie auf mich unglaubwürdig wirkt. Insbesondere, dass sie auf einmal Auto fahren kann, obwohl es seit Jahren vor ihrer Geburt in ihrer Heimat kein einziges Auto mehr gibt. Ihr einziger Makel ist ihre pure Naivität, die sich jedoch bis zum Schluss nicht verliert. Im ganzen Buch sind ihre übermenschlichen Fähigkeiten überhaupt nicht zum Vorschein gekommen und von keinerlei Relevanz. Das hält Jennas Seite der Geschichte etwas zurück.

Sprachlich ließt sich das Buch in Ordnung. Die vielen englischen Wörter (kaum noch Anglizismen im eigentlichen Sinne) sind wahrscheinlich eher Geschmackssache. Was mir eher negativ aufgefallen ist, ist, dass die Protagonisten sehr viel weinen, Tränen ihr Gesicht herunterlaufen und sich übergeben. Das ist für meinen Eindruck zu erzwungen bzw. zu direkt und die Emotionen wären anders, subtiler beschrieben, besser herübergekommen.

Im ganzen würde ich das Buch jedoch für Alle empfehlen, die Lust auf eine dystopische post-apokalyptische, vom Klimawandel gezeichnete Welt haben. Denn die Welt zwischen Verzicht in den Randgebieten und Luxus der Elite ist definitiv der stärkste Punkt dieses Buches!
Profile Image for lilaliest.
21 reviews
August 1, 2023
Da ich Dystopien liebe, habe ich mich voller Vorfreude ans Lesen von "Equilon" gemacht.

Leider konnte das Buch nicht so überzeugen, wie ich es gehofft hatte. Vom Klappentext her bin ich von einer völlig anderen Liebesgeschichte ausgegangen und vor allem davon, dass die beiden Hauptfiguren sich erst fast ganz zum Schluss treffen und dementsprechend auch nur sehr wenig miteinander interagieren. Zudem empfand ich die Story als extrem vorhersehbar. Die Figuren, die bereits zu Beginn eher gemein sind, sind natürlich auch am Ende die Bösen. Die "Gegner", die es zu besiegen gilt, haben so gut wie keine Tiefe, keine guten Eigenschaften, abgesehen davon, dass sie attraktiv zu sein scheinen. Die weibliche Hauptfigur Jenna ist so dermaßen naiv, dass sie mir zum Teil gewaltig auf den Keks ging. Dorian ging mir auch zu wenig in die Tiefe. Mir kam er vor wie ein Babysitter, aber leider auch nicht viel mehr.
Den Schreibstil hingegen empfand ich als recht angenehm. An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass mehr 'gezeigt' wird, wie es den Figuren geht, anstatt einfach die Emotion zu nennen. Alles in allem war es aber gut zu lesen und man konnte sich auch wenn man mitten im Kapitel aufgehört hat zu lesen, beim weiterlesen wieder direkt zurechtfinden. Ich habe zum Teil auch das Hörbuch gehört und fand dort die Stimmen der Leser super angenehm.

Zusammengefasst war der Rahmen also sehr solide, nur die Story selbst konnte mich leider nicht ganz überzeugen.
Profile Image for Lisa | prettytigerbuch.
87 reviews15 followers
Read
September 6, 2025
☆☆☆,5

Auf der einen Seite der Geschichte steht Jenna, die es tatsächlich geschafft und den Score für die „Eine Milliarde“ geknackt hat. Auf der anderen Seite steht Dorian, ein Aussteiger, der sich vom System nicht länger unterdrücken lassen möchte. Bis die beiden durch Zufall wie Gegenpole aufeinanderprallen. Zwei Leben, zwei Geschichten - und über allem schwebt EQUILON, der Algorithmus, der das Leben auf der Erde trotz Klimakatastrophen wieder möglich machen soll. Identifizieren konnte ich mich beim Lesen mit keiner der beiden Figuren. Dennoch funktioniert Sarah Raichs Konzept, denn ihre Idee ist stark und wird auch ohne besondere Sympathien bei den Figuren getragen. Dennoch ergibt sich für mich beim Lesen eine gewissen Teilnahmslosigkeit, denn so flüssig der Lesefluss auch ist - emotional mitgerissen hat mich die Erzählung leider nicht. Sprachlich liegt Autorin Sarah Raich für ein dystopisches YA-Abenteuer goldrichtig. Es gibt massenhaft angelehnte Begriffe aus dem Englischen, viele technische Neuheiten & Gadgets zu entdecken - auch wenn die Flut an neuen Begriffen besonders in den ersten Kapiteln noch etwas überwältigend wirken kann. Wirst du den Score knacken? In "Equilon" entfaltet sich ein schnelllebiges und packendes dystopisches Abenteuer, das mich mit seiner Grundidee von Angang bis zum Ende gefesselt hat. Auch die Auflösung hat mir gut gefallen, denn sie bietet keine ultimative Lösung, sondern spendet Hoffnung und markiert den Startschuss für eine neue Zukunft.
Profile Image for  Ela's Welt der Bücher.
1,833 reviews
February 8, 2023
Ich muss zugeben, dass ich nach den ersten Seiten echt so meine Probleme hatte. Ich wusste einfach nicht, was ich davon halten soll. Doch umso mehr ich las, desto spannender wurde es. Ich lese dystopische Romane nur selten, aber das hörte sich wieder echt gut an. Ich muss zugeben, dass ich vorher nicht sagen konnte wie es ausgeht. Es wurde aus 2 Perspektiven geschrieben und es hat länger gedauert, bis die beiden zueinander gefunden haben und das hat mir das Lesen auch noch ein wenig erschwert. Im Großen und Ganzen fand ich es dann doch ganz gut.
4 Sterne
Profile Image for Wiebke.
687 reviews4 followers
May 16, 2023
Spannende Zukunftsvision

Jenna hat es geschafft: Sie hat den Score für die »Eine Milliarde« geknackt und darf als eine von wenigen Privilegierten nach New Valley. Hier wurde EQUILON entwickelt, der Algorithmus, mit dem der von Armut und Klimawandel erschütterte Planet wieder bewohnbar gemacht werden soll. Als Rebellen eine Veranstaltung sprengen, erahnt sie erstmals die Schattenseite dieser glanzvollen Welt.
Dorian aus Old LA hat es satt, denn sein Überleben ist abhängig vom Score der »Eine Milliarde« – und der fällt bei jeder Evaluation. Da trifft er auf die kleine Maggie, deren Mutter im Sterben liegt und ihm nicht nur Maggies Schicksal anvertraut, sondern auch etwas ungleich Wertvolleres: den Schlüssel für die »Eine Milliarde«.

Sarah Raich hat sich mit „Equilon“ in das Genre der Dystopien eingereiht.
Sie zeichnet eine Welt, einige Jahre in der Zukunft in der die Menschen um ihr Fortbestehen kämpfen. Die Klimakatastrophe hat Teile der Welt zerstört und viele Menschen leben in Armut und Mangel. Dazu gibt es die „Eine Milliarde“, eine Gruppe von intelligenten, wissenschaftsbegabten Menschen, die aufgrund verschiedenster Dinge, eine Milliarde Punkte gesammelt haben und nun in eine Arte „Save Haven“ dürfen, wo angeblich nach Mitteln gesucht wird, um die Erde zu retten.
Unsere Hauptfigur Jenna hat sich ihr Leben lang abgerackert und die Milliarde geknackt. Sie kommt von der Armut hinein in eine Welt voller Überfluss und modernster Technik. Doch sie erfährt schnell von den Schattenseiten dieser Welt und muss sich bald entscheiden, zu welcher Seite sie gehören will.
Jenna gehört einerseits zu den klügsten Köpfen und andererseits ist sie sehr naiv und wirkt oft nicht besonders schlau. Manchmal war sie wirklich wie ein dummer Teenager. Der Eindruck ändert sich dann schnell wieder aber leider fehlt es an Charaktertiefe, um wirklich viel mehr über sie zu sagen. Das ist ein bisschen schade, denn an sich fand ich sie sympathisch und interessant.
Ebenso Dorian. Er ist meilenweit von der Milliarde entfernt und schlägt sich so durch. Wirklich viel Sinn hat sein Leben für ihn nicht mehr. Dann begegnet er der kleinen Maggie und befindet sich plötzlich auf dem Weg in die „eine Milliarde“.
Er ist nicht ganz so naiv wie Jenna aber so richtig viel schlauer auch nicht. Er hinterfragt wenig, was ich in seiner Situation aber noch eher verstehen kann und verhält sich leider manchmal eher irrational. Aber insgesamt mochte ich ihn richtig gern. Er ist mutig und kümmert sich, zumindest zur Hälfte, selbstlos um Maddie.
Beide Erzählstränge fand ich aber, trotz der kleinen Charakterschwächen, recht spannend. Die Geschichte hat mich weitergezogen und ich wollte immer mehr über diese Welt in der Zukunft erfahren. Hier hätte die Autorin auf jeden Fall noch in die Tiefe gehen können.
Das Buch hat ein richtig gutes Konzept und wäre ein absolutes Highlight, wenn es in einigen Punkten mehr in die Tiefe gehen würde. Trotzdem hat es mir gut gefallen und ich würde es weiterempfehlen. Es handelt sich einfach um eine Dystopie, die einerseits Lust auf mehr macht und andererseits dem Leser einen Schauer über den Rücken jagt.
Profile Image for Steffissource (Steffi) .
367 reviews
February 19, 2023
Spannend, faszinierend, sehr relevant

Dies ist ein Buch, dessen Handlung quasi in ein paar Jahren/Jahrzehnten spielt, wenn die Klimaerwärmung unsere Welt zerstört, unsere Gesellschaften, wie sie existieren, nicht mehr vorhanden sind und es nun gilt, gewisse Menschen auszuwählen und eine neue Ordnung zu schaffen. Beziehungsweise ist diese quasi schon geschaffen durch ein System, bei dem bestimmte Menschen, aufgrund ihrer Fähigkeiten und Punkte, die sie in einer zerstörten, furchteinflößenden, trostlosen und heruntergekommenen Welt sammeln, und die dann von der künstlichen Intelligenz Equilon auserwählt werden um bei der Schaffung der neuen Ordnung in einer besseren Welt zu helfen.
Auch die Protagonistin Jenna hat es geschafft, genügend Punkte zu sammeln und ist nun in diese schönere Welt gekommen. Am Anfang ist sie erst mal begeistert von deren Schönheit, Fröhlichkeit und Offenheit und möchte es schaffen bei der Schaffung einer neuen und besseren Welt für mehr Menschen zu helfen. Aber vielleicht ist ja nicht alles so, wie es scheint…
Ich fand es sehr spannend zu lesen, wie diese zerstörten Welt und auch der „neue Versuch“ aussieht, und wie man durch die Geschichte verschiedene Intrigen und Täuschungen aufdecken muss und versuchen muss, herauszufinden, was nun das Beste für die Welt wäre.
Neben Jenna gibt es auch noch einen anderen Protagonisten, der in der „alten Welt“ sein Leben bestreiten muss und ebenfalls versucht in eine bessere Welt zu kommen, allerdings auch einige gravierende Dinge erfährt…
Auch diese zweite Sicht aus einer anderen Perspektive (neben Jenna, die in die bessere Gesellschaft aufgenommen wurde) fand ich sehr passend und sie hat das Buch auf jeden Fall bereichert.
Durch all das und alles was so passiert, ist die Story auf jeden Fall sehr spannend und schafft es einen zu fesseln. Und auch der Schreibstil war sehr schön und flüssig zu lesen.
Und was mich auch an dem Buch begeistert ist natürlich seine Relevanz: die Autorin stößt uns immer wieder auf Probleme unserer Gesellschaft, zeigt uns aber auch, wie gut wir es jetzt eigentlich haben und wie schrecklich die Welt werden könnte. Wenn zum Beispiel Wasser oder Nahrung nicht mehr selbstverständlich sind, wenn die Hitze uns die Haut verbrennt, die Erde zerstört wird und auch Gesellschaften zusammenbrechen. Außerdem zeigt sie Skrupellosigkeit bestimmter Menschen, und Barmherzigkeit anderer. Diese Relevanz, die sich mit den heutigen Problemen des Klimawandels, der Entwicklung der künstlichen Intelligenz und dem Verhalten von uns Menschen befasst, konnte mich begeistern.
Und das alles ist dann perfekt in einer spannenden und fesselnden Story verpackt.
Warum es keine fünf Sterne sind: an einigen Stellen fand ich die Protagonistin ein wenig naiv/nervig, beziehungsweise die Handlungen nicht ganz logisch. Und vielleicht hat an einigen Stellen ein wenig die Tiefe/die kleinsten Details gefehlt. Das sind allerdings wirklich Kleinigkeiten und das Buch dennoch auf jeden Fall sehr spannend, lesenswert, relevant und zu empfehlen.
Profile Image for rainbowly.
109 reviews1 follower
February 17, 2023
Die Geschichte startete spannend. Wir befinden uns in einer Zukunft, in der viele Teile der Welt unbewohnbar geworden sind, in anderen ist das Leben sehr hart - es gibt kaum Wasser und Nahrung, die Pflanzen- und Tierwelt ist so gut wie ausgestorben. Nur 1 Milliarde lebt in New Valley, der fortschrittlichen Heimat der MegaGoods, also der Erfinder von Equilon. Hier ist alles vorhanden, was man für ein angenehmes Leben braucht und auch die Grenzländer haben die Chance dorthin zu gelangen. Dafür werden sie von Equilon regelmäßig bewertet und nur wer den Score knackt, darf nach New Valley kommen.

Jenna hat es geschafft. Durch ein wissenschaftliches Projekt hat sie den Score geknackt und man begleitet sie zu Anfang des Buches bei ihrer Ankunft in New Valley. Sie ist aufgeregt und weiß nicht so genau, was sie dort erwartet.

Gleichzeitig lernt man Dorian kennen, der ganz am anderen Ende der Leiter steht. Für ihn scheint es keine Chance auf eine bessere Zukunft mehr zu geben und er hat die Hoffnung eigentlich auch aufgegeben. Bis er Maggie und ihre Mutter Hannah trifft, die im Sterben liegt, und ihn bittet Maggie nach New Valley zu ihrem Vater zu bringen.

Die Grundidee und Ausgangssituation fand ich richtig spannend. Leider konnte mich die Story am Ende doch nicht überzeugen.
Man hat in meinen Augen viel zu wenig Hintergrundinformationen bekommen, wie die Welt funktioniert. Ich habe nicht verstanden, warum es den Menschen in New Valley so viel besser geht als den Grenzländern. Klar, sie haben mehr Technik, aber warum wachsen dort Pflanzen, warum gibt es Nahrung im Überfluss?
Außerdem habe ich das System von Equilon nicht verstanden. Die Menschen in den Grenzländern schuften, um den Score zu erreichen, doch eigentlich weiß keiner, was den Score wirklich beeinflusst. Was hält die Menschen dann bei der Stange? Warum haben sie nicht schon lange aufgegeben den Score zu erreichen? Um das zu verstehen hat mir der Blick in die Grenzländer gefehlt. Man startet bei Jenna sowie bei Dorian an dem Punkt an dem sie das Grenzland verlassen. Also erfährt man, wie ihr Alltag vorher aussah, was sie durchmachen mussten, wie Equilon ihre Leben beeinflusst hat, nur aus Erinnerungen. Das war mir zu wenig.
Und dann war da noch die Sprache. Es werden teilweise so viele englische Begriffe verwendet, dass ich kurz davor war sie nachzuschlagen und das obwohl ich sagen würde, dass ich recht gut englisch verstehe. Wenn ich Jugendliche heute sprechen höre, denke ich zwar, dass es realistisch ist, dass Sprache sich in Zukunft wirklich so entwickelt. Aber um es zu lesen fand ich es sehr anstrengend.

Fazit
Leider konnte mich Story, sowie Schreibstil nicht überzeugen.
27 reviews
February 18, 2023
Equilon gehört nun zu den wenigen Science-Fiction-Büchern, die ich bisher gelesen habe, wobei es mir sehr gefallen hat und ich definitiv Lust hätte, tiefer in dieses Genre abzutauchen, wenn ich mehr Bücher finden würde, die so sind wie dieses.

Das Buchcover finde ich insgesamt sehr ansprechend und modern gestaltet. Außerdem hilft es dabei, sich in die futuristische Welt von Equilon zu versetzen, welche die Fantasie definitiv beansprucht und dennoch mit vielen schönen Details geleitet. In Bezug auf die Gestaltung sollte auch ein Augenmerk auf die Typografie gelegt werden, welche neuen Raum für die Charakterisierung der Figuren bietet.

Der Blick in die Zukunft lässt sich natürlich sehr vielseitig gestalten, wobei ich die Version, die Equilon zeichnet sehr gut vorstellbar und gleichzeitig auch so abstrakt und bedrohlich empfunden habe, dass man sie aus der heutigen Perspektive heraus mit einer gewissen Distanz wahrnimmt. Dennoch ist die Geschichte dieses zweiseitigen Systems spannend erzählt und der Schauplatz sehr liebevoll erdacht.

Zu den beiden Hauptcharakteren, welche man im Verlauf des Buches immer besser kennenlernt, kann man sagen, dass sie grundsätzlich eher sympathisch sind und man Verständnis für ihr Handeln aufgrund ihrer speziellen Situationen aufbaut. Allerdings fehlte mir in Hinblick auf die Emotionen, besonders auf Jennas Seite, teilweise die Nachvollziehbarkeit bei schnellen Stimmungswechseln. In diesen Momenten wirkt sie teilweise cholerisch und willkürlich, wo man sie sonst eigentlich sehr reflektiert und beherrscht erlebt.

Mich hat das Buch angesprochen, weil mich die Möglichkeiten zukünftiger technischer Entwicklungen fasziniert und dies in der Geschichte vielfältig vertreten war. Sowohl Geräte zum Schutz der Ordnung und im Auftrag des Staates als auch in Form von Spielereien und Unterhaltungs- oder Unterstützungsmöglichkeiten. Leser mit einem ähnlichen Interesse werden an dieser Lektüre viel Spaß haben, da ich das Thema als sehr zentral empfunden habe. Sogar noch mehr als den im Klappentext angesprochenen Klimawandel, welcher zwar präsent ist, aber kaum behandelt wird und im Verhältnis zur Geschichte hinter anderen Problemen verschwindet. Dennoch eine sehr gelungene Geschichte.
6 reviews
April 23, 2023
Wanted to like it more than I did. (Um mal beim Denglish der Autorin zu bleiben)

Klappentext super spannend, Welt und Konzept und dystopische Idee sehr vielversprechend. Gewisse Elemente machen sehr nachdenklich, Hubots zum Beispiel, oder die Massentierhaltung.

Umso ärgerlicher dass das Lektorat/die Autorin an manchen Stellen nicht gründlicher gearbeitet hat. Insbesondere der Widerspruch zwischen der absoluten Naivität, Überforderung trotz angeblicher Intelligenz und Fitness, ihre Gedrilltheit, aber dann doch Widerspenstigkeit und Auflehnung von Jenna zeigt, dass die Charakterentwicklung nicht vollständig gelungen ist. Oft schwankt ihre Stimmung innerhalb von Absätzen zwischen purer Freude und Tränen, was glaubhafter wäre wenn man sich den Emotionen etwas mehr widmen würde und nicht sofort wieder zurück springt. Und war es jetzt Klimawandel, oder tektonische Bewegung die zur Zerstörung der Erde geführt hat, in einer so kurzen Zeit dass zumindest einer der Charaktere noch Eis am Strand essen konnte?



Schreibstil: futuristische Welt, aber dann „geil, Alter, kack, verdammt“? Wenn dann doch an zwei, drei Stellen von „komplexen biochemischen Vorgängen im Klimasystem“ die Rede war, folgte darauf ein „Geh da mal drum rum“. (Sinngemäß, aber sprachlich passte das für mich nicht zusammen)

Die Gedichte weird, und dann in Kombi mit dem zufällig hinter Glas gehängten poetry slam Plakat? Ne, das war einfach nur zu viel Holzhammer und etwas zu bemüht. Oder auch der Name der drei Programmiersprachen, die vollkommen unnötig wie drei von vier Häuser in Hogwarts heißen. Why?

Achtung, minimale Spoiler zum Ende

Und das Ende: spätestens ab dem Punkt wo sie mit Jennas Gegenstand vollkommen problemlos wieder zu den anderen kamen, hätte ich aufgehört zu lesen, wenn denn noch mehr Seiten übrig gewesen wären. Und als dann noch Dorians Gegenstand ausgepackt und erwärmt wurde, musste ich nur noch ungläubig lachen: what??? Und dann auf „Knopfdruck“ das ganze Übel vorbei?

Da es sicher eine Fortsetzung geben wird (wurde ja etwas angedeutet), ich würde es trotzdem lesen wenn man mehr über die Welt und die tatsächliche Klimakatastrophe erfährt, allein in der Hoffnung dass die Charaktere noch besser entwickelt werden.
This entire review has been hidden because of spoilers.
138 reviews
May 4, 2023
Wie immer in einer dystopischen Welt ist die Gesellschaft in mehrere Schichten unterteilt. Die Privilegierten, die den Score von einer Milliarde geknackt haben, und eben die anderen, die in Grenzgebieten in Armut leben. Wobei die Grenzgebiete auch nochmal etwas unterteilt sind. Jenna ist eine Grenzländerin, die es aber geschafft hat den Score zu knacken und damit nach New Valley darf. Dort ist sie verständlicherweise ziemlich überwältigt von dem ganzen Luxus. In New Valley wollte Jenna eigentlich weiter an Equilon arbeiten, dem Algorithmus, der den Planeten wieder bewohnbar machen soll. Nur wird sie dort nicht eingeteilt. Ich finde sowieso, dass wir sehr wenig von der Welt und wie sie so geworden ist, mitbekommen haben. Auch habe ich nicht verstanden, was genau Equilon tatsächlich macht.

Jenna war mir zu Anfang recht sympathisch. Leider hat das im Laufe des Buches stark abgenommen. Als die Rebellen anfangen einzuschreiten und Jenna davon mitbekommt, fing es an unrealistisch zu werden. Nicht nur, dass die Rebellen Jenna sofort alles von den Plänen zeigen und erzählen. Sie benimmt sich dort auch wahnsinnig kindisch, naiv und anstrengend. Auch als sie danach von den Privilegierten manipuliert wird und sie das schon merkt, ignoriert sie das einfach. Da konnte ich nur den Kopf schütteln. Wie kann man so sehr die Augen davor verschließen?

Während Jenna den Luxus genießt, ist Dorian einer, der weit weg vom Score ist und kaum Hoffnung hat. Bis er auf Maggie und Hannah trifft. Kurz darauf muss er aber mit Maggie fliehen. Ich fand insbesondere seine Kapitel wahnsinnig spannend. Dort bekommt man mehr von der Welt mit und es ist einfach spannend die zwei auf der Flucht zu begleiten. Dazu sind sie wahnsinnig sympathisch.

Das Ende war leider auch etwas zu vorhersehbar und nicht wirklich spannend. Schade fand ich, dass Dorian direkt so fasziniert von Jenna war. Auch wenn ich großer Fan von solchen Geschichten bin, hat es hier nicht hineingepasst.


Fazit:

Eine tolle Idee, aber eher schwach umgesetzt. Ich finde es gab zu wenig Beschreibungen dieser Welt und wie so geworden ist. Dazu war mir Jenna zu anstrengend mit ihrer Naivität. Dorians Kapitel habe ich aber unglaublich gerne gelesen.

3/5 Sterne
137 reviews1 follower
March 5, 2023
Beginnen wir bei Cover und Klappentext. Das Cover hat mich direkt angesprochen. Insbesondere die Teilung des Covers und die Gestaltung haben mich sofort angesprochen. In der Kombination mit dem Klappentext musste ich das Buch lesen. Alles klang nach einer tollen neuen Dystopie 😍.

Leider konnte das Buch nicht an meine Erwartungen anschließen. Die Geschichte wird aus zwei wechselnden Perspektiven erzählt. Zu Beginn des Kapitels wird dieser Wechsel jeweils gezeigt. Außerdem werden für die beiden Sichtweisen unterschiedliche Schreibstile verwendet. Ein tolles Gestaltungsmittel, was den Lesefluss und die Orientierung erleichtert.

Leider konnte ich mich nicht in die Protagonisten hineinversetzen. Die beiden sind für mich einfach nicht greifbar geworden. Besonders bei Jenna hatte ich Probleme ihre Handlungen und Gefühle zu verstehen.

Das System und die Gestaltung der dystopischen Welt mit KI und „Privilegien“ ist spannend und sehr interessant zu lesen. Hier kann Sarah Raich ihren Schreibstil und die damit verbundenen Stärken voll ausspielen. Ich hätte mir fast noch mehr dieser Beschreibungen und Szenen gewünscht.

In diesem Zusammenhang wird die Kluft zwischen „Arm“ und „Reich“ besonders deutlich. Dies wird auch innerhalb der zwei Sichtweisen verdeutlicht.

Leider wird erst spät deutlich, wie die beiden Sichtweisen zusammenhängen. Diesen Zusammenhang hätte ich mir früher gewünscht. Ab diesem Zeitpunkt nahm die Story an Fahrt auf und wurde spannend. Thriller-Elemente wurden erkennbar und das Buch konnte mich packen…dann war dieser erste Band jedoch schon vorbei. In der Gestaltung der Spannungsbögen sehe ich auf jeden Fall noch mehr Potential. Gegen Ende hin war das Buch soooo gut.

Ich bin wirklich zwiegespalten 🙈. Die Idee und das Setting sind sooo gut…aber die Charaktere waren für mich leider nicht greifbar und die Spannung kommt erst auf den letzten 50-70 Seiten richtig auf. Ich weiß noch nicht, ob ich den zweiten Band lesen werde, aber Potential für eine tolle und packende Dystopie ist durch die Idee das Ende von Band 1 auf jeden Fall gegeben.
Profile Image for Archer.
628 reviews12 followers
March 29, 2023
In einer nahen Zukunft nach nicht näher beschriebenen Naturkatastrophen lebt der Großteil der Menschheit unter ärmlichen Verhältnissen. Nur wer seinen Wert beweist und Scores punktet, hat eine Chance auf ein besseres Leben. Jenna Mills gehört zu diesen Leuten. Ein Algorithmus hat sie ausgewählt, um in New Valley zu leben, der Welt der Privilegierten. Dorian hingegen ist am Ende. Sein Score ist low, sein Lebenswille ist low. Da trifft er auf Hanna, die ihm Maggie anvertraut, ein kleines Mädchen, und den Schlüssel zum Zerstören der Elite. Beide müssen auf ihre Weise versuchen, für ein besseres Leben zu kämpfen.

Zuerst einmal, was mir gut gefallen hat: die Themen. Klimakatastrophe, der Umgang damit, Genderidentität, Zerstörung eines funktionierenden Sozialsystems. Allerdings ließ die Umsetzung zu wünschen übrig. Dafür, dass Jenna als hochintelligent beschrieben wurde, hat sie ständig das Dümmste gemacht, was in dieser Situation angebracht wäre. Zu erwähnen wäre da ihre ständige Sauferei und Heulerei. Und wie es Maggie mit Hilfe von Dorian so weit geschafft hat, war auch eher unglaublich. Er zeichnete sich nicht gerade als Problemlöser aus - musste er auch nicht, Hanna hat ihm selbst auf dem Totenbett noch alles vorbereitet. Und das Ende war so was von unglaubwürdig und unrealistisch: Stellt euch vor, jemand zieht in der mega modernsten Anlage der Welt einfach einen Stecker und überall gehen die Lichter aus und die Schurken sind besiegt. So ungefähr hat sich die Autorin das ausgemalt. Es war geradezu lächerlich und unrealistisch, zumal der "Schlüssel" nach all der Zeit nicht mehr hätte funktionieren dürfen. Gibt ja so was wie gewisse Prozesse, die das einfach unmöglich machen.

Abgesehen von Nebenfiguren, die keine große Rolle spielten, war mir der gesamte Cast unsympathisch und vor allem ohne Tiefe. Und nicht nur, was die Logik und den Spannungsverlauf angeht, hätte das Lektorat mehr tun müssen, auch bei den Inquits wurde klar, dass am Autorenhandwerk noch gearbeitet werden muss. Alles in allem: nette Idee, aber subobtimal umgesetzt.
Profile Image for Lisa_V.
733 reviews3 followers
February 25, 2023
Klug erzählte und detailreiche Near-Future-Dystopie, welche zum Ende hin etwas nachlässt

„Equilon“ von Sarah Raich reiht sich ein ins Genre der Umwelt-Dystopien und gefiel mir im Vergleich mit anderen Werken richtig gut. Als besonders gelungen empfand ich die zahlreichen Details, etwa wie eine zukünftige Emissionsüberwachung aussehen könnte und auch der Score ist gut durchdacht und in sich stimmig. Erzählt wird abwechselnd aus zwei Perspektiven. Zum einen gibt es Jenna, welche es gerade geschafft hat den Score zu knacken und nun das privilegierte Leben im New Valley erkunden darf. Im Gegensatz zu ihr hat Dorian gar keine Chance dies zu erreichen und verdeutlicht dadurch die zahlreichen Schattenseiten des Alltagslebens. Am Worldbuilding gibt es also absolut nichts zu meckern, hier nimmt sich die Autorin genügend Zeit für ausführliche Erklärungen, aber auch die Charakterzeichnungen gefielen mir ausgesprochen gut. Gerade da manche Entwicklung gar nicht so weit von unserer heutigen Welt entfernt scheint, erreichte mich die Handlung auch emotional. Der Schreibstil ist bildhaft, liest sich flüssig und durch die abwechselnden Perspektiven erscheint das Geschehen kurzweilig. Einziger Kritikpunkt ist in meinen Augen das überhastete Ende. Hier überzeichnet die Autorin die Handlung wie ich finde zu sehr, zugunsten einer gewissen Dramatik. Zum detailliert aufgebauten Rest des Buches stand dieses Vorgehen meiner Meinung nach im Konflikt. Außerdem bleiben doch so einige Fragen offen bzw. kommt das Ende dann recht plötzlich und vor allem ziemlich einfach gehalten (fast schon als Happy-End anmutend) daher. So schafften es die letzten Seiten aus einem klaren 5 Sterne Buch, doch nur 4 werden zu lassen. Trotzdem ist der Roman lesenswert und hat eben auch große Stärken. Für Fans es Genres ist „Equilon“ auf jeden Fall eine gute Wahl!
Profile Image for Weinlachgummi.
1,036 reviews45 followers
February 26, 2023
Ich bin ein Fan von Dystopien und diese klang vielversprechend. Zumal es sich um einen Einzelband handelt und auch aktuelle Themen vorkommen.

Wo führt uns der Klimawandel hin? Hier bekommen wir ein Zukunftsszenarium geliefert, welches gar nicht wo weit in der Zukunft liegt. Umso erschreckender ist es. Es gibt die MegaGoods und sie haben salopp gesagt alles. Sie leben in Städten, die noch unseren jetzigen Leben ähneln. Außerhalb ist kaum noch ein Leben möglich, so wie wir es kennen, dürre und andere Naturkatastrophen haben es den Menschen schwer gemacht zu überleben. Aber sie haben die Chance, wenn sie genug Punkte sammeln, sich also beweisen und immer gut benehmen, aufzusteigen, um in so einer Stadt zu leben.

Die Autorin hat ein paar tolle Ideen und manche haben mich echt geschockt. Die meiste Zeit fand ich es spannend zu lesen. Doch haben mich nicht beide Perspektiven gleichwertig unterhalten. Den Handlungsstrang um Jenna fand ich viel interessanter. Bei den Kapiteln über Dorian, dachte ich oft, wann kommt sie denn wieder dran. Grundsätzlich haben beide einen anderen Handlungsstrang. Sie ist drinnen bei den MegaGoods, ihr Traum ging in Erfüllung oder ist es eher ein Alptraum? Er sucht sich einen Weg hinein, denn er hat ein kleines Mädchen im Schlepptau und muss einen letzten Wunsch erfüllen. Leider konnte er mich einfach nicht packen. Ich fand die Szenen innerhalb der Stadt viel spannender und interessanter.

Der Schreibstil ist angenehm und einfach gehalten, passt zu einem Jugendbuch. Gefallen hat es mir, dass es nicht zwangsläufig eine Lovestory geben musste und auch, dass die Autorin die Dystopie divers gestaltet hat.

Fazit:
Eine spannende Dystopie mit aktuellen Themen. Bedauerlicherweise konnten mich nicht beide Protagonisten überzeugen und die Geschichte zog sich etwas. Die Diversität hat mir gefallen und manche Ideen waren toll.
3,5 Sterne
Profile Image for Anna.
9 reviews1 follower
February 17, 2023
Interessante Dystopie.

Die Gestaltung des Covers hat mich angesprochen, jedoch war es der Klappentext, welcher mich endgültig von dem Buch überzeugt hat. Ich mein ein Buch über ein System das nach dem Kollaps der Welt, aufgrund der Klimakrise, die Leben der Menschen reguliert!? Wen spricht das bitte nicht an?

Dennoch finde ich persönlich, dass sich die Geschichte einfach zu schnell entfaltet hat, wodurch man eigentlich schon das Ende ziemlich früh erahnen konnte. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen sind mir alle zu schnell passiert. Ich finde man hätte vielleicht noch mehr aus der Idee machen können, wenn man das Buch in zwei Bände geteilt hätte. Da hätten sich die Beziehungen richtig entwickeln können und die Ereignisse wären nicht so durchflogen worden. Generell in der zweiten hälfte des Buches hat mir ein wenig der genauere Kontext gefehlt. Auch, dass Jenna (die Protagonistin, welche Teil der ausgewählte Milliarde wurde) so schnell mit der Wahrheit der anscheinend perfekten Welt konfrontiert wurde, fand ich nicht umbedingt ideal.

Nichtsdestotrotz habe ich es sehr genossen diese Dystopie zu lesen und zu sehen, wie sich diese entfaltet. Den Schreibstil fand ich angenehm, mit einem Fokus auf eher jugendliche Leser*innen. Die Autorin hat auch manchmal denglisch (deutsch-englisch) eingebaut, was mich nicht gestört hat, jedoch hat das Buch dies auch nicht wirklich nötig gehabt.

Die Charaktere Jenna und Dorian waren an sich ganz interessant, die Umstellungen welche Jenna jedoch durchgangen ist in der zweiten Hälfte, hätten (wie schon erwähnt) ausführlicher umschrieben werden können.

Im Großen und Ganzen werde ich das Buch weiterempfehlen, weil ich wirklich spaß beim lesen hatte und es einfach ein interessanter, spannender und angenehmer Roman war.
79 reviews
February 16, 2023
Equilon hat mich, ehrlich gesagt, noch ein bisschen mehr gepackt als ursprünglich gedacht.
Die Welt, über die Sarah Raich schreibt, klingt gar nicht mehr so weit weg vom Hier und Jetzt. Die Menschheit hangelt sich am Abgrund der Klimakrise entlang und scheint gerade so mit Biegen und Brechen durchzukommen. Doch zu welchem Preis und wer diesen bezahlt wird im Laufe des Buchs immer klarer.
Nicht nur die Klima-Probleme dieser Welt sondern auch die immer weiter verkümmernde Menschlichkeit sind nur leicht überspitzte Darstellungen unseres Alltags. Dadurch ist das Buch wirklich mega fesselnd und relateable.
Auch der Schriebstil ist so gewählt, dass sich die Jugend ganz gut wiederspiegelt.

Für meinen Geschmack hat sich etwas zu früh etwas zu deutlich abgebildet, wer hier die "Bösen" sind und wie Jenna sich in dem Ganzen orientiert. Alles in allem aber ein sehr gelungenes Buch, das bei jedem auch Fragen zur Selbstreflexion aufwirft.

Besonders gefallen hat mir, dass die gesamte Geschichte von Musik (hauptsächlich auf Jennas seite) und kurzen Gedichten (von Dorian) untermalt wird - das verleiht dem Buch sozusagen eine weitere einzigartige Dimension.

Lieblingszitate:
Und bei jedem Blick auf die Wunder von New Valley frage ich mich nun, was der Preis für diese Welt ist. Was das mit mir zu tun hat. Ob es das wert ist.

Ihr müsst so nicht leben. Wehrt Euch! Eine andere Welt ist möglich.

„Ich will die Welt retten. Ich will den Climate Reverse schaffen. […] Oder die Welt wenigstens ein kleines bisschen weniger beschissen machen.“ Wir lachen beide. „Hand drauf. Du rettest die Welt und ich schreibe ein Buch drüber.“
Profile Image for Sarah Who .
210 reviews13 followers
February 26, 2023
"Hätte ich Flügel, ich hätte ein Leben. So bleibt mir nur die Nacht."

Die Erde ist zerstört und nur noch in Teilen bewohnbar. Die Menschen in den Grenzländern kämpfen ums Überleben mit einer Hoffnung: New Valley. Der Algorithmus EQUILON entscheidet, wer zu den wenigen Auserwählten gehört und ein neues Leben beginnt. Jenna hat hart dafür gekämpft und wurde auserwählt. Im Gegensatz zu Dorian, dessen Score immer weiter sinkt.

Die Autorin hat eine dystopische Welt erschaffen, die durch Korruption und Macht, Bedrohung durch den Klimawandel, Überwachung und künstliche Intelligenz manchmal gar nicht so weit weg erscheint. Ist ein IT-gestütztes System wirklich in der Lage zu entscheiden wer privilegiert ist, wenn dieses System durch Menschen erschaffen und weiterentwickelt wird?

Der Schreibstil ist bildhaft, liest sich gut und konnte mich direkt zu Beginn in die Geschichte ziehen. Die Handlung wird abwechselnd aus den Perspektiven von Jenna und Dorian erzählt. Beide Charaktere waren mir sofort sympathisch. Ich hätte mir von Jenna etwas mehr Skepsis gegenüber dem System und den Menschen in New Valley gewünscht. Auch einen tieferen Einblicke in die Welt
der Rebellen wäre schön gewesen. Das Ende kam sehr plötzlich, obwohl ich glaube die Welt um New Valley hätte durchaus Potenzial für eine Fortsetzung. Für Fans von dystopischen Romanen absolut empfehlenswert.

Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
Displaying 1 - 30 of 56 reviews

Can't find what you're looking for?

Get help and learn more about the design.