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Autokorrektur: Mobilität für eine lebenswerte Welt

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Ein Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende – Mit Schwung, Know-how und Kreativität macht die Mobilitätsexpertin Katja Diehl Lust auf eine Gesellschaft, die gemeinsam eine attraktive und klimafreundliche Zukunft für alle baut. Eine Zukunft, die mehr Lebensqualität in Städten und auf dem Land bietet sowie moderne Formen von Arbeit berücksichtigt.

" sollte das Recht haben, ein Leben ohne ein eigenes Auto führen zu können."

Autokorrektur will Kick Off einer Gesellschaft sein, die gemeinsam eine attraktive Mobiltätszukunft baut – und zwar schon heute. In Katja Diehls Vorstellung der Zukunft können die Menschen Auto fahren, so sie es denn wollen. Sie müssen es aber nicht mehr – denn es gibt attraktive Alternativen.

Momentan ist nicht alles in unserem Land fair und klimagerecht, inklusiv und bezahlbar aufgestellt. Die Bedürfnisse vieler Menschen werden nicht angemessen berücksichtigt. Das können wir ändern, davon ist Mobilitätsexpertin Katja Diehl überzeugt und läutet die Verkehrswende ein.

Die Mobilitätsexpertin Katja Diehl weist den Weg zu einer gerechten und fairen Mobilität der Zukunft, die den Menschen ins Zentrum stellt und unsere Welt lebenswert macht.

>> Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung genießt du exklusiv nur bei Audible.

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First published February 9, 2022

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About the author

Katja Diehl

5 books6 followers

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Community Reviews

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1 star
5 (1%)
Displaying 1 - 30 of 34 reviews
Profile Image for V..
367 reviews94 followers
August 22, 2022
Ich wollte das Buch echt mehr mögen, aber mir fehlt doch die wissenschaftliche Rigorosität. Das Buch ist ein Appell und als solches hat es sicherlich seinen Platz, aber es ist, glaube ich, nicht das, was Zweifler überzeugen wird (gerade weil es für den ländlichen Raum keine richtig greifbaren Lösungen anbietet).
War es wert, es zu lesen? Sicherlich, ich habe viele sehr nette Argumente, gerade von der eher emotionalen Sorte, mitgenommen. Und die Frage, ob jemand Auto fahren will oder muss ist herrlich und wird, selbst im oben-erwähnten ländlichen Raum, mit "muss" beantwortet. Aber eigentlich hätte ich ein bisschen was anderes gewollt von dem Buch.
Profile Image for Rainer König.
188 reviews4 followers
February 20, 2022
Ein außerordentlich interessantes Buch zum Thema Verkehrswende. Und auch wenn das Buch Autokorrektur heißt, so ist es doch kein Buch in dem das Auto bedingungslos verteufelt wird, ganz im Gegenteil.

Katja Diehl geht mit dem Ansatz ran, genau zu hinterfragen warum Menschen Auto fahren. Wollen die das, oder müssen sie? Und es stellt sich heraus, dass viele Autofahrten passieren, weil die Alternative den betroffenen Personen nicht sicher erscheint, denn unsere Innenstädte sind nach Jahren der autofreundlichen Verkehrspolitik zu Gegenden verkommen in denen sich Frauen oder PoC nicht mehr sicher fühlen können. In diesem Fall ist das Auto der persönliche Schutzpanzer den man zwar widerwillig anlegt, es aber trotzdem tut weil keine sichere Alternative in Sicht ist.

Außerdem lernen wir, dass das Auto in der Vergangenheit meist dem Patriarchat als Fortbewegungsmittel zur Verfügung stand, Frauen hatten das Fahrrad um mobil zu sein. Ja, auch Feminismus spielt eine Rolle bei der Verkehrswende, auch wenn man daran wohl nicht unbedingt zuerst denkt, wenn man über die Verkehrswende diskutiert.

Die Autorin spricht auch mit vielen Menschen, die aus diversen Gründen gar kein Auto haben bzw. auch keinen Führerschein bekommen können, weil beispielsweise gesundheitliche Probleme dem im Weg stehen. Wie sieht die Mobilität für diese Personengruppe aus?

Katja Diehl zeigt auch Beispiele wie man Städte wieder in Lebensraum für Menschen statt in Parkflächen für Autos verwandeln kann. Eine Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität wäre übrigens auch vom Sicherheitgefühl jeder dunklen und zugeparkten Häuserschlucht überlegen. Ein Beispiel mögen die Superblocks von Barcelona sein, Quartiere ohne Autoverkehr in denen das
urbane Leben zu neuer Blüte kommt.

Das Buch ist angenehm flüssig zu lesen, keine zu komplizierten Gedankengänge und viele Beispiele, die griffig sind weil sie jeder im Alltag kennt. Also zum Beispiel die Tatsache, dass die Straßen hemmungslos zugeparkt sind, denn das Auto ist ein Gegenstand der nur selten tatsächlich bewegt wird, den Rest der Zeit aber ein "Stehzeug" ist welches öffentlichen Raum beansprucht. Raum, der vergichen mit den Mietpreisen für die gleichen Quadratmeter noch viel zu billig bereitgestellt wird.

Ein Buch, das jeder lesen sollte um dann die notwendigen und möglichen Aktionen für sich selbst daraus abzuleiten. Das muss nicht gleich so extrem sein, dass man sein Auto verkauft, aber zumindest könnte man überlegen, dass viele Wege im näheren Umkreis genauso gut auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können.

Profile Image for Gunnar.
387 reviews14 followers
September 2, 2022
Ein Plädoyer gegen die Autozentriertheit und für mehr nachhaltige und auch inklusive Mobilität. Einige sehr nachlesenswerte Aspekte und vor allem ein anderer Blick (als der des Cis-Mannes) haben mir gut gefallen. Ein wenig schade fand ich, dass sie teilweise wenig repräsentativ ihre Thesen an Einzelmeinungen aufhängt. Zudem würde ich die Lösungsansätze stark urban verorten, der ländliche Raum kann sich da nur bedingt wiederfinden.
2 reviews
August 11, 2023
An sich wäre ich die perfekte Zielgruppe für so ein Buch. Shared Mobility User ( 1 Auto für 8 Personen) 80% der Strecken werden mit dem Fahrrad zurück gelegt. Doch trotzdem überzeugt das Buch nicht.

Die Schreibweise erinnert an eine zufällige konfuse Aneinanderreihung von Twitterposts. Häufig wird eine These (meistens ohne Quelle) in den Raum gestellt. Dabei bezieht sich Frau Diehl vorallem auf ihre „Interviews“ aus ihrer Twitter Bubble. Sachliche (wissenschaftliche) Quellen sucht man häufig vergebens. Anschließend wird ein Dreizeiler präsentiert wie das Problem zu lösen ist. Das war’s dann auch schon und es geht mit dem nächsten Thema weiter. Keine Abwägung des Themas, keine Pro- und Contra-Argumente, keine technische Betrachtung und keine Analyse der Kosten der Lösung.
Häufig werden auch Quellen nur verkürzt dargestellt was den Anschein von Manipulation erweckt. Bsp. beim Thema Tempolimit werden nur Länder aufgezählt wo eine geringere Unfallquote vorhanden ist. Länder die eine höhere Unfall Quote haben trotz Tempolimit werden einfach nicht erwähnt. Man hat das Gefühl hier wird auf biegen und brechen eine Geschichte erzählt.
Was des Weiteren sehr stört ist die ständige Wiederholung. Alle 5 Seiten (wenn es kein Argument gibt) wird die Standardfloskel rausgehauen, dass der weiße, alte, wohlhabende Mann an allen Mobilitätsproblemen Schuld ist. Natürlich ohne Begründung und wieder ohne Zahlen, Daten, Fakten.
Was die Lesbarkeit runterzieht ist auch das ständige Springen der Themen, mal geht es um eine subjektive Beobachtung in Hamburg, anschließend ein „Fakt“ aus den USA und anschließend ein feministisches Buch aus London und dann 5 Zeilen über anscheinend rassistische KIs.
Das es keine Tabellen oder Digramme gibt rundet die schlechte Lesbarkeit ab. Dafür gibt es immer wieder gezeichnete Grafiken. Über Geschmack lässt sich streiten, aber Schön ist anders.

Insgesamt wäre das Thema spannend, aber die handwerklichen Fehler sind massiv.

Wüsste man es nicht besser könnte man meinen, dass dies eine Bewerbung für eine Stelle im woken rot-rot-grünen Berlin für den Verkehrsektor ist. Viel Ideologie - wenig Substanz und scheitert in der Praxis. Eigentlich Schade.
Profile Image for Paula.
450 reviews10 followers
June 2, 2025
Im Wesentlichen beschreibt dieses Buch ein Bullerbü. Das ist nice, aber nicht genug Stoff für ein richtiges Buch. M.E. ist es auch nicht wirklich gut und stringent geschrieben. Katja Diehl beschreibt sich selbst ja sehr häufig als Kommunikationsexpertin, und ich frage mich, ob sie in einem Feld tätig war, wo es auf kurze Snippets ankam. Rund 250 Seiten stringente Expertise/Argumentation sind halt schon eine andere Baustelle.
Immer wieder holt einen auch ihre Nutzung von [sic!] als ein Aufmerksam machen aus dem Lesefluss heraus. MMn nutzt man das halt so gar nicht, es führt nur zu Verwirrung.
Ich bin ehrlich, in der Mitte habe ich viele der sogenannten Interviews ausgelassen. Das Fazit daraus ist ja eh klar und ich fand's dann nicht so interessant.
Enttäuschend für mich die Handlungsempfehlung für die Leser*innen: Also eigentlich Auto stehen lassen und Zitat S. 227 "Dann fordern Sie es! Denn Politik ändert nichts ohne den Druck der Gesellschaft, ohne den lauten Ruf nach Veränderung."
Wir haben seit Jahrzehnten inkompetente Verkehrsminister und das ist Katja Diehls Fazit? Good luck. Ich hatte mir da sehr sehr viel mehr erwartet.

I use the Goodreads rating exactly as it reads. (1- I didn't like it, 2- It was OK, 3- I liked it, 4- I really liked it, and 5- I loved it).
I'm writing my review solely to remind myself what I thought about a book. I don't get paid to write reviews for other people, if you don't like that I'm writing it for myself then pay me money.
Profile Image for Alex Fürstenau.
195 reviews17 followers
May 8, 2022
Größte Erkenntnisse aus dem Buch für mich:

Viele fahren nicht Auto weil sie gerne Auto fahren sondern weil andere Bedürfnisse (Flexibilität, Sicherheit) durch andere Verkehrsarten nicht erfüllt werden.

Das Auto ist für viele so attraktiv weil unsere Städte so gestaltet wurden, dass sie das Auto attraktiv machen.
16 reviews4 followers
May 11, 2022
Der Unterschied zwischen Verkehrs- und Mobilitätswende. Das findet man in diesem Buch. Die öffentliche Diskussion bezieht sich vor allem auf die Verkehrswende. Aber wir sollten uns nicht nur auf Elektromobilität konzentrieren, sondern Mobilität ganzheitlich und inklusiv denken. Hier bietet das Buch einen guten Einstieg, indem es bei den Lesenden ein mindset für eine Mobilitätswende formt.
Profile Image for Aki.
1,008 reviews
September 5, 2023
Es hat mir einige neue Perspektiven aufgezeigt. Allerdings gingen mir einige Überlegungen nicht weit genug oder zu wenig ins Detail.
1 review
February 21, 2022
Das Buch beinhaltet zwar viele Fakten und Zahlen zum Thema Mobilität (ein umfangreiches Quellenverzeichnis findet sich hinten im Buch, für alle die weiter recherchieren möchten) aber die Autorin beschreibt alles so sympathisch und empathisch dass sich das Buch leicht wegschmökert :)
52 reviews1 follower
April 9, 2023
Richtig interessantes Buch über ein Thema, das uns alle betrifft. Kanns echt nur empfehlen
Profile Image for Jens Kreet.
Author 3 books18 followers
July 15, 2022
Katja Diehl ist Vorstandsmitglied im Verkehrsclub Deutschland, einem Interessenverband, in dem ich Mitglied bin. Mobilität ohne Auto ist das Ziel dieser Organisation. Für mich eine Lebensaufgabe, das zu erreichen und anderen zu ermöglichen.

Umso mehr freue ich mich darüber, wie gut es Katja Diehl gelungen ist, mit diesem Werk den Scheinwerfer darauf zu richten, warum der menschengerechte Umbau unserer baulichen Infrastruktur, die sogenannte Verkehrswende, notwendig ist und wie sehr es die Lebensqualität der Menschen verbessern würde.

Viele Menschen fahren nur Auto, weil sie müssen. Katja Diehl hat vierzig Leute interviewt, für die diese Aussage aus unterschiedlichen Gründen gilt. Es ist also nicht ausschließlich so, dass Deutschland ein Land voller Menschen ist, die begeisterte Autofahrer*innen sind. Aber es kommt einem so vor, weil der technikverliebte Mann die Norm in unserem patriarchalen Land, das wenig Rücksicht auf Minderheiten und Behinderte nimmt, darstellt.

Autos sind furchtbar ineffektive Verkehrsmittel. Sie sind laut, sie stinken, verursachen große Mengen CO2, Stickoxide, Feinstaub und Mikroplastik vom Reifenabrieb, nehmen unseren Kindern ihren Lebensraum und ihre Bewegungsflächen, okkupieren die Straßen, die ansonsten für Schwätzchen in der Nachbarschaft genutzt würde, und sie brauchen Platz, Platz, Platz. Autos verseuchen unsere modernen Städte und machen die Landbevölkerung abhängig.

Wir alle wissen das und alle unsere Nachbarländer haben damit begonnen, diese Infrastruktur zu ändern. Nur wir nicht. Weil unsere Politiker*innen wirklich jeden erdenklichen Trick nutzen und ihre gesamte Macht dazu einsetzen, der Autoindustrie ihre Wünsche von den Augen abzulesen und immer neue Autobahnen zu bauen, muss der Druck von unten kommen. Dafür müssen wir viele sein.

Eine Voraussetzung, sich für den Umbau unserer Infrastruktur zu engagieren, ist, zu verstehen, dass etwas schiefläuft und was schiefläuft. Dazu hat Katja Diehl einen unschätzbaren Beitrag geleistet, für den ich mich auf diese Weise bedanken möchte.

Profile Image for Marcel Schwarz.
442 reviews
June 12, 2022
Beschreibt gut die Probleme der Mobilität aber hätte mir mehr Lösungen gewünscht.
Profile Image for Jens Comiotto-Mayer.
19 reviews3 followers
March 22, 2023
Das Buch von Katja Diehl malt eine Zukunft aus, die für uns alle eine bessere, menschlichere und nachhaltigere wäre, in der das Auto nur ein Mobilitätswerkzeug von vielen ist und der Platz im öffentlich Raum gerecht verteilt und vor allem: menschenfreundlich gedacht wird.

Katja Diehl öffnet Augen für Themen, die von vielen im Kontext der Verkehrswende (oder eben: Autokorrektur) so nicht auf Anhieb assoziiert werden. Es geht um die verschiedenen Arten und Bedürfnisse hinter der Mobilität, um Raum und Machtstrukturen, um Carearbeit und marginalisierte Minderheiten, um toxische -ismen, und zu guter letzt immer wieder um die eine Klammer mit dem konstruktiven Blick nach vorne: "#Autokorrektur schaut auf Minderheiten, was letztendlich der Mehrheit dient."

Dieser Reichtum an neuen Perspektiven ist gleichzeitig eine der Schwächen des Buches. Katja Diehl schreibt zum Schluss, dass ihr Wirken hochpolitisch, ja "radikal" (also: an die Wurzel gehend) und die Verkehrswende nur der dünne Lack auf ihrer Arbeit sei, unter dem sich alle Probleme, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss, verbergen: Armut, Klassismus, Diskriminierung, Einschränkungen und Bedürfnisse jenseits der Norm (hier fällt der Begriffs des "weißen, gutsituierten cis-Mannes" häufig). Ich hätte mir dieses "Framing" ganz am Anfang des Buches gewünscht, um das Gelesene an einigen Stellen weniger "erratisch" oder zwischen zu vielen Themen mäandernd wahrzunehmen. Diese Vielfältigkeit kann überfordernd für all jene sein, die sich außerhalb der passenden "Bubble" bewegen, dem Thema "Verkehrswende" an sich aber nicht notwendigerweise gegenüber verschlossen sind. Damit ginge wichtiges Potential verloren, denn das Buch ist inhaltlich unglaublich stark, auch wenn es – natürlich – viele Fragen offen lässt.
Profile Image for verlorenimbuecherregal.
280 reviews27 followers
October 30, 2024
Insgesamt wirft Katja Diehl einen nötigen, wichtigen und grob umfassenden Blick auf die Autoabhängigkeit und die Autozentriertheit in Deutschland und zeigt anhand von Interviews mit Menschen, die nicht der Mehrheitsgesellschaft entsprechen, welche Probleme mit der aktuellen Verkehrsplanung bestehen. Man sollte Volker Wissing zwingen, dieses Buch zu lesen. Leider wird aber an der ein oder anderen Stelle merklich, dass Katja "nur" eingelesene Expertin für Mobilitätsplanung ist, und in dem (praktischen oder wissenschaftlichen) Bereich nicht gearbeitet oder gelernt hat. Dadurch haben sich über das Buch einige faktische Fehler oder Ungenauigkeiten eingeschlichen, die ihre so wichtige Botschaft angreifbar machen.
An der Stelle sollte gesagt sein, dass ich die erste Auflage gelesen habe, und nicht weiß, inwiefern Fehler mittlerweile schon überarbeitet wurden.
Dass bspw. Gehwegbreiten immer weiter abnehmen, ist schon aufgrund der Richtlinien, die breitere Gehwege fordern, als die meisten Gehwege im urbanen Raum aufweisen, ist Quatsch. Sie setzt die "Donot-Stadt" mit tagsüber leeren Schläferdörfern als Folge von Zentrierter Arbeit gleich, obwohl die doch das Gegenteil beschreiben. Der Führerschein wird von ihr als eigentlich nur zu machen, wenn der Wunsch nach einem eigenen Auto besteht, dargestellt - gleichzeitig stellt sie CarSharing-Systeme vor, die natürlich einen Führerschein voraussetzen. Desweiteren kritisiert sie erst Carearbeit-Mehraufwand durch zu fahrende ältere Angehörige, um ein paar Seiten später Mehrgenerationenwohnen als (Teil-)Lösung vorzustellen, was aber wieder nur ein Schieben der Verantwortung ins Private und mehr Carearbeit bedeutet.
Für die allergrößte Kritik ihrer Gegenredner (muss ich in dem Kontext wirklich nicht gendern), dass sie keine wirklichen Strategien für den ländlichen Raum vorstellt, hat sie mit diesem Buch leider weiter Öl ins Feuer gegossen. Konkrete (gute) Maßnahmen für den ländlichen Raum/gegen Zersiedelung fehlen - Verkehr vermeiden (Homeoffice) oder Wegelängen verkürzen ist natürlich erstrebenswert, ändert aber nichts am Mobilitätsbedürfnis (Mobilität = Möglichkeit zur Ortsveränderung) und an dem aktuell dahingehend wirklich schlechten Stand - und eben an der Abhängigkeit vom Auto.
Teilweise fehlen Quellen/Fußnoten zu konkreten Zahlen, wissenschaftlicher Standard ist die gesamte Quellenarbeit nicht, aber das sollte man in so einem Buch mit der Zielgruppe vielleicht auch nicht voraussetzen. Schade fand ich auch den falschen Link zu einer Seite namens "Stadtmobil" (?), auf der Studien zu finden seien (die mich sehr interessiert hätten), die dann aber nur die Website eines Carsharing-Anbieters ist.

Trotz all der Kritikpunkte fand ich das Buch angenehm zu lesen und halte es für einen sehr guten Einstieg in die Materie nachhaltige Mobilitätsplanung für Menschen, die den Quatsch nicht studieren (:D)/studiert haben oder für die, die zwar technisch Ahnung haben (vielleicht auch mehr Ahnung als Katja), aber ein Aufrütteln und tieferes Verständnis im Bereich der vielfältigen Diskriminierungsebenen des Verkehrs brauchen. Und ihren Leitspruch "Willst du Autofahren oder musst du Autofahren?" finde ich super - wir wollen niemandem das geliebte Auto wegnehmen, wir wollen Alternativen schaffen, damit niemand mehr, egal wo, Autofahren MUSS.
734 reviews3 followers
April 14, 2023
Alle wollen gern den Klimawandel stoppen, aber ach, das Auto ist doch unverzichtbar. Wenn man nur nicht dauernd im Stau stehen würde. Wenn Radfahren weniger gefährlich wäre, aber da rasen ja immer so viele Autos. Die Straßen sind zugeparkt und weil die Autos in allen Richtungen immer größer werden, kommt man kaum noch durch. Wenn man sich das Bein gebrochen hat, kann man nicht fahren und wie das ist, wenn man alt wird und vielleicht nicht mehr so gut gucken kann oder die Reaktionen langsamer werden, ach daran will man am liebsten gar nicht denken. Also eigentlich ist das Auto eher ein notwendiges Übel. Schöner wäre es schon, wenn die Kinder wieder wie früher auf der Straße spielen und mit dem Rad zur Schule fahren könnten. Wenn Oma und Opa zu Fuß zum Arzt, zum Supermarkt und ins Kino gehen könnten. Wenn man in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Angst haben müsste, von Fremden belästigt zu werden, nur weil man trans, behindert, eine Frau oder einfach zufällig am falschen Ort ist. Überhaupt wäre es doch schön, wenn man überall so leben könnte wie im Urlaub: mit der Natur direkt vor der Tür, einer fußläufig erreichbaren Altstadt und einfach ganz vielen Parks, Straßencafés und Begegnungen mit echten Menschen.
Katja Diehl hat mit sehr vielen Menschen gesprochen. Sie hat gefragt, warum sie mit dem Auto fahren und wie sie gern leben würden. Sie hat sich umgeschaut, wie andere Länder ihre Mobilität gestalten. Dieses Buch bringt das ganze Thema auf den Punkt und ich möchte es allen wärmstens ans Herz legen! ❤️
Profile Image for Zoe (inactive).
304 reviews18 followers
May 17, 2022
Ein gutes Buch, und schön inklusiv gedacht. Besonders die Zitate von echten Menschen waren interessant zu lesen. Vieles war für mich nicht überraschend, was hier als neue Erkenntnis dargestellt wurde (und es für viele Menschen sicherlich auch ist. Natürlich weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, als FLINTA und/oder queere Person den ÖPNV zu nutzen, und aus beruflicher Erfahrung, welche Hürden Menschen mit Behinderung in den Weg geworfen werden, was den Weg zur Klimaneutralität angeht. Alles, was nicht weiß, ablesiert und cisheteronormativ ist, muss sich auch im Bereich der Mobilität hinten anstellen.
Wovon ich mir stattdessen ein bisschen mehr gewünscht hätte, sind konkrete Forderungen an Politik und auch das Verantwortlichmachen von PErsonen oder Strukturen, das über das doch einfach schwammige Konzept des weißen Patriachats hinausgeht. Das könnte von einer Aufforderung zum umwelt- und lebensqualitätsbewussten Wählen bis hin zu Aufforderung an bestimmte politisch aktive Menschen gehen, konkrete Projekte zu unterstützen. Katja Diehl stellt zwar Lösungsansätze mit funktionierenden Beispielen vor, aber diese werden auf den letzten paar Seiten behandelt. Da wäre mehr einfach schön gewesen.

Fazit: durchaus empfehlenswert, für die, die sich eine Grundlage verschaffen wollen!
Profile Image for Luuui.
151 reviews
September 21, 2024
Die Ideen sind sehr gut - aber (und das finde ich umso trauriger) nicht neu. Schon in den 1970ern war den Leuten klar, dass Automobilitätszentrierte Städte nicht nachhaltig sind (s. Die totale Autogesellschaft). Es ist wie beim Klimawandel: Die Probleme sind lange bekannt, die Lösungen liegen bereits auf dem Tisch - und trotzdem passiert nichts. Hauptsächlich wegen mächtiger Lobbys und dem politischen Buckeln vor "der Wirtschaft".

Gut an dem Buch war Diehls Ansatz zu fragen "Willst du oder musst du Auto fahren?". Die Antworten darauf offenbaren, dass die meisten von uns durch äußere Umstände dazu gezwungen werden (schlechter ÖPNV, Zeitknappheit, Unsicherheitsgefühl aufgrund von Diskriminierungen und Anfeindungen im öffentlichen Raum).

Das Buch ist durchaus lesenswert - am liebsten würde ich es allen Bürgermeister*innen in die Hand drücken und sagen: "So, das ist jetzt deine Hausaufgabe!"

Allerdings ist es auch leider sehr sehr sehr redundant. Man hätte es auch gut um 80% kürzen können und es hätte gereicht.
3 reviews
September 17, 2023
Ich wollte das Buch mögen und stimme Frau Diehl in den meisten Punkten zu (ohne die Fakten genauer gecheckt zu haben ;-) ). Was ich hauptsächlich mitnehme, ist die Erkenntnis wie viele Lebensbereiche von einer Auto-zentrischen Mobilität betroffen und geformt worden sind. Leider fehlt es mir insgesamt an Struktur, Tiefe und konkreten Schritten, ich hoffe die finde ich anderswo zu diesem spannenden Thema.
Profile Image for Holly Heck.
9 reviews1 follower
December 4, 2023
Beim Lesen kommt man ein wenig ins Träumen, wie schön die Straßen sein könnten. Man lernt viel über die Menschen, die in der Planung nicht mitgedacht wurden, im Gegensatz zu weißen Männern. Das Buch endet abrupt und Katja wiederholt sich an manchen Stellen. Vielleicht würde manchmal eine Einschätzung, wie realistisch die Szenarien sind, nicht schaden und ein Aufruf es selbst anzupacken, z. B. im VCD.
Profile Image for Taro.
32 reviews2 followers
December 27, 2024
Drei Sterne, weil ich inhaltlich mit der Autorin einverstanden bin: eine Antriebswende alleine reicht nicht, wir brauchen eine Verkehrswende.

Vom Aufbau her überzeugt dieses Buch leider überhaupt nicht. Ich erkenne keine Struktur darin, viele Sätze werden x mal wiederholt im Buch. Es liest sich so, wie wenn es improvisiert völlig spontan in einem Anlauf diktiert wurde.
Profile Image for Stefan Gebhardt.
5 reviews1 follower
June 24, 2022
An sich gute Inhalte und auch viel Richtiges. Leider wird es wird ab der Hälfte ziemlich langweilig, weil sich die Inhalte immer wiederholen. Es fehlt eine Struktur, der man folgen kann. Und schön wäre es auch, wenn Abkürzungen nicht als Allgemein-Wissen vorausgesetzt, sondern auch erklärt würden.
Profile Image for Jane.
1,017 reviews32 followers
July 8, 2022
Vom Menschen aus zu denken ist sowohl Thema des Buches(weg vom Auto), als auch die Technik mit der es geschrieben wurde. Viele O-Töne, niedrigschwellig. Man wünscht sich, dass alle Entscheidungsträger Diehls Buch lesen und beherzigen.
Profile Image for Till Rie.
2 reviews
January 27, 2024
Ein wichtiges Thema und das Buch liefert viele Argumente für Menschen, die sich für die Verkehrswende einsetzen wollen. Es wird aber niemanden von der "anderen Seite" überzeugen, da es doch recht polenisch geschrieben ist und hier und da schlecht recherchiert bzw. aufgebaut ist.
Profile Image for Marta.
115 reviews7 followers
September 28, 2024
Ein gutes Buch und vielen bemerkungswerten Ideen und für manche sicher ein Augenöffner. Ich hätte mir eine bessere Struktur gewünscht, weil ich das Gefühl hatte, dass es sich ziemlich oft wiederholt hat. Trotzdem sehr empfehlenswert.
1 review
March 17, 2022
Perfekt zusammenfassende Lektüre, die beschreibt, wie wir die benötigte Verkehrswende Menschengerecht gestalten können.
Profile Image for Camal.
34 reviews
August 14, 2022
Wichtiges, inspiriendes Thema. Leider wiederholende Perspektiven und kaum Lösungsansätze. Für eine Bereicherung der eigenen Wahrnehmung, zu empfehlen.
109 reviews
October 24, 2022
Sie erfindet das Rad nicht neu, aber das ist auch keineswegs notwendig. Sie zeigt nur mit dem Finger auf so wichtige Tatsachen die uns alle besorgen sollte. Großes Lob für dieses Augenöffnen
Profile Image for Ketten Raucher.
3 reviews
November 30, 2022
An eye opening book about what is going wrong in the field of mobility in Germany in case of inclusion and capitalism. A must read!
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