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Wenn wir lächeln

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Jara steht auf der alten Eisenbahnbrücke über der Ruhr und starrt ins tiefdunkle Gewässer. Anto, die gerade noch neben ihr saß, ist in den Fluss gesprungen und taucht nicht wieder auf. Das Einzige, was Jara von hier oben erkennen kann, ist der Baseballschläger, mit dem sie in dieser Nacht ein Autofenster eingeschlagen haben und der jetzt nicht sinken will.
Als Jara zum ersten Mal auf Anto trifft, ist diese zwar die schlechteste Spielerin auf dem Fußballplatz, aber trotzdem mit Abstand die mutigste. Die beiden freunden sich an, und schnell ist Ihre Schwesternschaft steht über allem – sie teilen Lipgloss, Cherry Cola und Gewaltfantasien. Jeden Abend ein neuer Plan, sie haben alles im Blick und alles im Griff. Bis ihnen Stück für Stück die Kontrolle entgleitet. Und nun bleibt die Wohin mit all der Wut?
In ihrem Debütroman zeichnet Mascha Unterlehberg das bestechende und kraftvolle Porträt einer zarten Freundinnenschaft, die sich gegen den Druck von außen und eine stets drohende Gewalt behaupten muss – bis es Zeit ist, zurückzuschlagen.
»Mascha Unterlehberg schreibt hart und weich, klar und schimmernd. Dieser Roman beschleunigt den Puls und lässt den Atem stocken.« RUTH-MARIA THOMAS

256 pages, Hardcover

Published February 11, 2025

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About the author

Mascha Unterlehberg

3 books7 followers

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79 (7%)
1 star
8 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 194 reviews
Profile Image for Alexander Carmele.
475 reviews426 followers
February 16, 2025
Literarisierter Mittelfinger mitten ins Gesicht – leider unentschieden

Inhalt: 2/5 Sterne (zum Scheitern verurteilte Buddygeschichte)
Form: 1/5 Sterne (Totalausfall)
Erzählstimme: 1/5 Sterne (unreflektiertes Fabulieren)
Komposition: 2/5 Sterne (aufgesplittertes Psychogramm)
Leseerlebnis: 2/5 Sterne (bedrückend)

Wutliteratur besitzt oft den Vorteil einer ungebrochenen, klar gerichteten Emphase. Mascha Unterlehberg schreibt in Wenn wir Lächeln über Gewalt gegen junge Frauen und zeigt, wie dieses beständige Bedrohungsszenario an die Nerven und an der Lebensfreude ihrer Teenager-Protagonistinnen Jara und Anto zehrt:

Wir kommen am Bahnhof an, und die Hitze steigt vom Asphalt auf, schmilzt mir die Schuhsohlen weg. Ich kann die kleinen Steinchen unter den Fußsohlen spüren, das Gras, das aus den Rissen wächst. Ein Käfer krabbelt vor mir über die Straße. Er hat einen schwarzen Panzer, der in der Sonne schimmert. Ich wüsste gerne, wie es sich in ihm drin jetzt gerade anfühlt. Wie das ist, so ein Käfer zu sein, ob man da manchmal auch traurig ist. Beim Gedanken daran, ihn durch einen Fußtritt zu töten, zuckt es mir in den Beinen.

Das Zitat vereinigt das zentrale Motiv von Unterlehbergs Text: Gewalt erzeugt Gegengewalt. Die Traurigkeit sitzt so tief, dass sich die Protagonistin einerseits in den Käfer hineinzufühlen versucht, andererseits eben, weil es möglich ist, es sie verlockt, ihn zu zertreten. Eine andere Stelle findet sich dort, wo sich Anto und Jara treffen, auf dem Fußballplatz, als einer der jungen eine Krähe mit dem Ball abschießt und Anto sich erbarmt, die schwerverletzte Krähe mit einem Stein zu erschlagen. Gewalt selbst bleibt Haupttenor:

Ich schlage zu, und mit jedem Schlag löst sich ein Teil meiner Anspannung in Luft auf. Ich glaube, wenn ich so weitermache, dann ist danach vielleicht zum ersten Mal seit einer ganzen Weile alles gut. Alles raus, keine schlechten Gefühle mehr, die sich zwischen meinen Rippen festsetzen können. Ich sehe nicht mehr, was ich tue, vor meinen Augen liegt ein nasser Schleier. Wie Tränen fühlt sich das an, aber das macht keinen Sinn. Warum sollte ich jetzt weinen, ich bin gar nicht traurig. Zum ersten Mal seit Langem bin ich wirklich überhaupt kein bisschen traurig, im Gegenteil. Alles fühlt sich plötzlich weich an, wie in Watte gepackt, und dazwischen die Schläge, die eine Energie freisetzen, von der ich nicht wusste, dass es sie gibt.

In der Tradition von Racheromanen einer Virginie Despentes, bspw. in Baise-Moi - Fick mich , oder wenig wie Claudia Schumachers Liebe ist gewaltig , verbleibt Mascha Unterlehberg Wenn wir lächeln dennoch unentschieden. Es fehlt das zündende Ereignis, das hier die lang andauernde Demütigung sein soll, aber nicht ausdauernd genug dargestellt worden ist. Die Figuren erhalten, sprachlich-reduktiv, kompositorisch-unterkomplex, zu wenig Substanz, um die Brachialität zu plausibilisieren, mit der Anto und Jara stellenweise ringen. Zwar lässt sich ihre Freundschaft mit Empathie verfolgen, dennoch zersprengt und zerfliegt der Text in zu viele Einzelfragmente und hinterlässt zu viele Leerstellen, als dass er als Rachestory überzeugt.

Kein Text wie Angela Carters The Bloody Chamber und auch kein Thriller-Roadmovie-Akt wie Christa Fausts Money Shot , eher eine Art unentschiedene Coming-Of-Age-Adaption eines ernsten, aber hier nur am Rande behandelten Themas.

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Details – ab hier Spoilergefahr (zur Erinnerung für mich):
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Inhalt: Hauptfiguren: ● Jara und Anto, Teenager, zwischen 15 und 17, in den 2000er. Beide haben keinen Vater. Antos Mutter permanent auf Vortragsreisen für Glücks- und Gesundheitsseminare, und Jaras Mutter berufstätig, aber sich kümmernd.
● Kurzplot: Jara und Anto befreunden sich im Alter von Dreizehn. Gelangweilt von Schule und Sport suchen sie eine Form des intensiven Lebens. Als aber Jara aufs Gymnasium wechselt, entfremden sich die Freundinnen, insbesondere nachdem sich Anto von einer Mauer stürzt und beide Arme bricht.
● Detaillierte Inhaltsangabe: Jara und Anto lernen sich auf dem Fußballplatz mit dreizehn kennen. Zu diesem Zeitpunkt spielt Jara noch im Verein mit den Jungs. Es kommt aber in der Kabine zu einem Zwischenfall mit Ilya, von dem sich Jara begafft fühlt. Sie schlägt und würgt ihn, und das Teamgefühl geht verloren. Sie lässt es mit dem Fußballverein und antwortet nicht auf die Anrufe des Trainers Vlado. Im Schwimmbad trifft sie Anto wieder, wohl in den Sommerferien. Sie befreunden sich. Beide haben keinen Vater, leben mit ihrer Mutter alleine. Anto, draufgängerisch, sucht gefährliche Situationen, Grenzüberschreitungen. Sie stiftet Jara zum Diebstahl an. Sie rauben einen Douglas-Shop mit einer Spielzeugpistole aus. Sie kaufen sich Alkohol und gehen mit, wahrscheinlich, fünfzehn in Bars, Kneipen, rauchen, suchen die Gefahr. Wendepunkt der Geschichte: Jara kann von den Noten her von der Realschule zum Gymnasium wechseln. Anto hat kein Interesse an Schule und beginnt in einem Eisladen zu arbeiten. Durch das Umfeld des Gymnasiums entfremden sich die Freundinnen. Jara trifft dort Leo, aus dem Verein, wieder und lernt Mo kennen, der sofort Interesse an ihr hat. Ab hier wird es etwas unklar: Anto macht, wahrscheinlich, eine unangenehme Erfahrung in der Eisdiele (von einem Kunden), fühlt sich vernachlässigt von Jara, die sich vermehrt mit Mo, Phil und Leo, die Jungs von der Insel trifft, und macht eine Verzweiflungsaktion: Anto, die weiß, dass Jara einen Fetisch für Verletzungen und Gips hat, versucht von einer Bank aus, auf eine Mauer zu springen, und bricht sich bei dem Versuch beide Arme. Jara besucht sie aber dennoch ungern im Krankenhaus (u.a. und wohlmöglich auch, weil Anto sehr ungepflegt dort aussieht). Stattdessen trifft sie sich noch den Jungs von der Insel. Nach einem Kneipenbesuch geht sie mit Mo mit, der sich ihr aufzwingt, obwohl sie nicht wollte, und dann erfährt sie noch von einer Wette (wahrscheinlich darüber, wer sie zuerst herumbekommt). Aus dem Krankenhaus wieder entlassen, suchen die beiden wieder Nähe, und ziehen mit Baseballschläger bewaffnet los und zerdeppern Autoscheiben, flüchten und treffen sich auf einer Brücke wieder. Anto springt. Jara entsetzt, sieht ihr hinterher, aber Anto überlebt, nass triefend, sie verschwestern sich wieder. Auf einer Tischtennisplatte sucht Jara eine Aussprache, aber Anto kommt ihr zuvor und sagt, dass sie etwas mit Leo habe. Leo und seine Kumpels aber haben Jara sehr verletzt. Sie rennt los. Anto hinterher, in eine Durchführung, wo sie vor Jahren „Schwester!“ hingesprüht hat. Dort stehen sie, ein Typ kommt ihnen entgegen, betrunken, macht sie an. Jara rastet aus wie gegen Ilya, schlägt ihn krankenhausreif oder schlimmer. Anto flüchtet, verschwindet. Jara versteckt sich. Polizei, Krankenwagen kommen. Später sucht Jara die Nähe von Anto, die bleibt aber unauffindbar, irgendwann erhält sie eine Abschieds-SMS. Die Erzählung wechselt die Perspektive, Anto, auf der Autobahn, im Zug nach Paris, ins Nirgendwo…
… vgl. mit Deniz Ohde „Ich stelle mich schlafend“, Bettina Wipbert „Herumtreiberinnen“, Charlotte Gneiß „Gittersee“, und insbesondere „22 Bahnen“ von Caroline Wahl. Als Klassiker dient Anthony Burgess „Clockwork Orange“ höchstwahrscheinlich, und auch Virginie Despentes „Baise-moi“
… die Protagonistinnen besitzen keinen Tiefgang, ihre Problematik erscheint zu losgelöst von den sonstigen Umständen. Die Gewaltproblematik schimmert klar durch – unklar bleibt die Sehnsucht nach Extremsituation, nach selbstzerstörerischen Erlebnissen. Der Roman wirkt nicht auserzählt, und die Auflösungen enttäuschen. Etwas Spannung bleibt in den ersten zwei Dritteln, ob Anto den Sprung überlebt oder nicht. --> 2 Sterne

Form: Alltagssprache und Alltagstext ohne Verschriftlichungsgrad, keine interessanten Wörter (seltene), keine einfallsreichen Sätze, und hinzukommen Ein-Wort-Sätze und kaum Beschreibungen. Formästhetisch inexistent. --> 1 Stern

Erzählstimme: Rückblickende Ich-Erzählerin, die beliebig in der Zeit springt, jeweils auch die Erzählzeit wechselt, vom Plusquamperfekt ins Präsens springt, von einem Satz zum nächsten. Es besitzt Ansätze einer ersten Reflexionen, verbleibt aber zumeist in der sinnlichen Gewissheit von Protokollierung und Immersion des jeweiligen, kaum beschriebenen erlebten Moments. Völlig entglitten aber erscheint der Epilog, der Anto als Reflektorin inszeniert. --> 1 Sterne

Komposition: Das Aufsprengen der Handlungsfäden in viele Teilaspekte mag hier und da eine gewisse Dramatik erzeugen. Hier nicht. Zu verworren. Nur nach einiger Recherche lässt sich ein plausibler Handlungsstrang rekonstruieren, der jedoch immer noch Lücken erhält, da die Dinge unerzählt bleiben. Das Ausrasten der Hauptfigur plausibilisiert sich nicht. Immerhin ein Versuch durch Ineinander-Weben, Verweben, Durchmischen des Erlebens, aus dem Wenigen dennoch ein intensives Bild zu schaffen. --> 2 Sterne

Leseerlebnis: Seichtes, hier und da ins Dramatische abgleitende Leseerlebnis. Nicht ärgerlich, nicht widerständig, nicht fordernd, nicht zum Denken anregend, aber ein gewisser Schock, eine gewisse Tristesse bleibt. --> 2 Sterne
Profile Image for le.lyssa.
161 reviews488 followers
February 12, 2025
„Wenn wir lächeln“ hat mich an meine ersten engen Freundschaften in der Jugend erinnert, die so intensiv, nah und aufregend waren. Erinnerungen, die so einprägsam waren. Die Begegnungen, an die man sich ein Leben lang erinnert.
Anto und Jara sind neugierige, wütende und orientierungslose Mädchen, die alles doppelt und dreifach spüren. Zwei Mädchen, die noch gar nicht wissen, was sie alles erleben werden. Die noch denken, dass das, was sie jetzt erleben, für immer ist.
Für mich ein Jahreshighlight, was ich euch allen so sehr ans Herz legen möchte! Lest es, lasst euch drauf ein und vor allem lasst euch von Anto und Jara mitreißen.🌟
Profile Image for Elena.
1,030 reviews409 followers
February 11, 2025
Jara und Anto treffen sich zum ersten Mal auf dem Fußballplatz, auf dem Anto zwar nicht mit ihren fußballerischen Fähigkeiten glänzt, dafür aber eine Krähe von ihrem Leid erlöst. Jara ist sofort fasziniert von Anto, sie werden zu besten Freundinnen und verbringen viel Zeit miteinander. Sie denken, dass diese Schwesternschaft nichts zerstören kann - doch das Aufwachsen in den 00er Jahren ist für zwei Teenagerinnen nicht einfach und am Ende findet sich Jara auf einer Eisenbahnbrücke wieder und sucht mit den Augen den Fluss nach Anto ab, die nicht mehr auftaucht, nur ihr Baseballschläger ist noch zu sehen, der einfach nicht untergehen will.

In Mascha Unterlehbergs Debütroman "Wenn wir lächeln" geht es um Jara und Anto, erstere wächst in eher ärmlichen Verhältnissen, aber behütet von ihrer alleinerziehenden Mutter auf, letztere lebt in einem großen Haus mit Garten, aber ohne anwesende Erziehungsberechtigte. Durch einen Zufall treffen die beiden Mädchen aufeinander, werden zu Freundinnen und stellen gemeinsam an, doch in dieser Freundschaft sind die Machtverhältnisse nicht ausgeglichen und die Solidarität nicht unbedingt. Immer wieder sind beide mit der Misogynie der 00er Jahre konfrontiert, sexualisierte Gewalt wird nicht als solche (an)erkannt, Frauen stehen eher in Konkurrenz, als zusammen. Das alles beschreibt die Autorin in stakkatohaftem Stil und sehr kurzen Kapiteln, was mir den Zugang zu ihrem Text erschwert hat. Auch habe ich das Gefühl, diese Story so oder so ähnlich in den letzten Jahren (zu) oft gelesen zu haben - ich erkenne aber an, dass das Thema wichtig ist und deshalb immer wieder literarisch verarbeitet werden muss. Diese Kombination aus einem Schreibstil, der mir persönlich nicht getaugt hat, und dem wenig innovativen Thema lassen dieses Debüt für mich leider nur mittelmäßig werden - da habe ich mir vom Klappentext, vom Teilen von "Lipgloss, Cherry Cola und Gewaltfantasien" doch etwas mehr erwartet.
Profile Image for Clarissa.
693 reviews20 followers
April 18, 2025
Kurze Bücher und kurze Kapitel for the win, mir persönlich macht das ein Buch erstmal gleich sympathisch.
Inhaltlich habe ich erstaunlich viele Parallelen zur Freundinnenschaft in Ruth Maria Thomas‘ brillantem „Die schönste Version“ gesehen. Was dieses Buch hier für mich aber besonders gemacht hat, ist die Gewalt, die die Protagonistinnen verteilen. I support womens rights and wrongs.
Durch die Erzählweise ist das Bild der beiden und die Geschichte ihrer Beziehung extrem zersplittert, was das Folgen erschweren kann, aber ich fand die Dynamik zwischen ihnen trotzdem sehr fesselnd und psychologisch interessant.
Meiner Meinung nach ein Debüt mit extrem viel Potenzial für das, was noch kommen wird.
Profile Image for carlota.
49 reviews3 followers
March 15, 2025
3,7 Sterne
irgendwie nicht ganz greifbar
durch die Zeitsprünge, die kurzen Kapitel und die Dialoge ohne Anführungszeichen fand ich es ziemlich chaotisch und hektisch, aber so soll es vielleicht sein. Habe dadurch aber einige Handlungsstränge nicht ganz verstanden, verbinden oder einordnen können.
Thema Wut und Männerhass mit dem Nagel auf den Kopf getroffen
Profile Image for Lotta.
48 reviews8 followers
February 10, 2025
Sein Atem an meinem Hals, schnell, weil er mich wirklich, wirklich will. Seine Hand an meiner Hüfte, meinem Bauch, zwischen meinen Beinen. Ich versuche in seinem Rhythmus zu atmen, weil das hier ein Verschmelzen sein kann, wir jetzt eins werden. So ist es doch oder?
Wir sind eins, wollen beide das Gleiche, aber als ich merke, dass ich keine Luft mehr bekomme, da bemerkt er es nicht und wir zerfallen in tausend Teile.
💔💔💔
Profile Image for LeserinLu.
322 reviews38 followers
February 8, 2025
Mascha Unterlehbergs Debütroman „Wenn wir lächeln“ ist ein rasanter, sprachlich eindringlicher Roman über Freundinnenschaft, Wut und das Aufwachsen als Mädchen in einer Welt, in der sie ständig patriarchaler Gewalt ausgesetzt sind.

Es sind die Nullerjahre: Jara und Anto trinken Wodka, fahren ins CentrO, klauen Lipgloss. Sie verbindet aber noch mehr – sie sind eine Einheit, eine Schwesternschaft, die gemeinsam gegen eine feindliche Umwelt kämpft und die Wut über eine Welt auslebt, in der Mädchen nicht einfach nur sein können, sondern sich ständig behaupten müssen. Jara fixiert bald ihr gesamtes Leben auf Anto. Sie bewundert Anto, weil die immer alles im Griff hat. Doch nach und nach wird klar: Kontrolle ist eine Illusion – irgendwann entgleitet ihnen alles.

Unterlehberg erzählt diese Geschichte in einer rauen, ungeschönten Sprache, die zugleich voller Gefühl ist. Die kurzen Kapitel und präzisen Absätze wirken fast wie Gedichte, weil so intensiv und komprimiert komplexe Themen wie Freundinnenschaft, Verletzungen und Wut verhandelt werden. Ich mochte dabei besonders die vielen Zeitsprünge zwischen und innerhalb der Kapitel, weil sich dann die Zusammenhänge erst nach und nach entfaltet haben.

„Wenn wir lächeln“ ist ein aufwühlendes Porträt einer Freundinnenschaft, die an ihrer eigenen Intensität zu zerbrechen droht. Auch sprachlich hat mir der Roman sehr gut gefallen!
Profile Image for lea rothe.
128 reviews232 followers
February 28, 2025
ich weiß noch nicht was ich dazu sagen soll, irgendwie hat mich dieses buch sehr verwirrt
Profile Image for elly.
43 reviews7 followers
February 7, 2025
girlhood mit allem drum und dran: lipgloss, liebe, leid. ein super ehrliches buch über freund(innen)schaft und frausein, das oft an die eigene jugend erinnert. die vielen zeitsprünge verleihen einem das gefühl, dass alles durcheinander und doch irgendwie gleichzeitig passiert — wie sich das leben als teenie halt so anfühlt. manchmal wird man von jaras und antos enger schwesternschaft ausgeschlossen, manchmal ist man mittendrin. vor allem dann, wenn man ihre emotionen mitfühlen kann: grenzenlose liebe und stiller neid, blinde angst, nackte wut, brennender männerhass. how i love being a woman! all in all: ein ganz ganz tolles debüt von einer ganz ganz tollen autorin ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Profile Image for Paula.
278 reviews31 followers
February 12, 2025
es war nett, ein bisschen wie eine mischung aus klarkommen von ilona hartmann und die schönste version von ruth-maria thomas
Profile Image for Jana - booksncofffee.
43 reviews44 followers
January 22, 2025
*Vorab-Leseexemplar, erscheint im Februar 2025*

„Wenn wir lächeln“ von Mascha Unterlehberg ist nicht nur äußerlich eine 10/10 sondern hat auch echt verdammt viel Inhalt und heftig gut geschriebene Sätze, die mich sehr beeindruckt haben und ich so schnell nicht vergessen werde.

In ihrem Debüt-Roman schreibt sie von Jara und Anto, zwei Teenagerinnen, die sich auf dem Fußballplatz kennenlernen und schnell unzertrennlich werden. Für sie steht fest- ihre Freundinnenschaft (was ein tolles Wort, werde ich so in meinen Wortschatz übernehmen!) ist tief. So tief, dass sie sich eigentlich sogar schwesterlich verbunden fühlen. Sie sind Schwestern.

„Zusammenhalt ist der Deal, das ist es, woran wir glauben, und deshalb ist alles, was wir machen, für mich vor allem eins: die Möglichkeit, unsere Freundschaft noch ein bisschen größer werden zu lassen, noch ein bisschen glänzender.“

Bei all den Dingen, die die zwei so tun und unternehmen vergisst man manchmal als Leserin, dass die beiden noch minderjährig sind und ist schockiert, dass sie all diese Eindrücke und Erfahrungen schon in so jungem Alter erleben. Ich möchte hier nicht zu viel spoilern, aber es wird sehr eindrucksvoll und sprachlich stark (sexualisierter) Gewalt behandelt.

Auch dass die Freundschaft einen schmalen Grad zwischen einer Schwesternschaft mit tiefer Verbundenheit und einer toxischen Abhängigkeit fährt, fand ich wahnsinnig interessant.

„Anto ist nicht gut darin, sich zu entschuldigen, und wenn ich nicht gleich einlenke, wird es für uns beide schwierig, da wieder rauszukommen.“

„Wenn wir lächeln“ macht wütend, ist relatable und irgendwo auch ein wenig traurig, weil Jara in so jungen Jahren schon so eine Hoffnungslosigkeit fühlt, die leider die Realität von weiblich gelesenen Personen treffend beschreibt. Vor allem sprachlich hat mich der Roman komplett abgeholt und ich habe wahnsinnig viel markiert. Klare Empfehlung!

„(…) und ich denke, dass ich aufhören muss, immer alles von außen zu betrachten, vor allem mich selbst.“
Profile Image for clara ✧.*.
58 reviews127 followers
March 7, 2025
4.5 sterne / so schrecklich ehrlich & ganz wunderbar wütend! jaras & antos schwesternschaft und ihr gemeinsamer kampf gegen all die männer da draußen & all die kleinen, aber doch so großen, einprägsamen momente, die man als junge frau durchlebt - ein wort, ein blick, eine berührung -, die sich jahre später immer noch so nah anfühlen, die noch immer auf der haut brennen. all das hat einen teil ganz tief in meinem inneren berührt, der meistens eher leise ist; immer mal wieder ein kratzen an der oberfläche, ein aufflackern von unbehagen & anbahnen von unterschwelliger wut, aber irgendwie nie so richtig klar, welchen platz dieser teil eigentlich in mir einnimmt. jetzt hab ich all die vermeintlich kleinen augenblicke von damals wieder ganz deutlich vor mir & das macht mich so unglaublich wütend. so viel wütender als ich sowieso schon bin. so wütend, dass sich alles, was die beiden erlebt haben, viel zu echt angefühlt hat & ich so viel von mir selbst als teenagerin in all dem wiedergefunden habe. so wütend, dass das die realität ist, mit der wir aufwachsen. so wütend, dass selbst eine ganz große liebe wie die von jara & anto unter all der patriarchalen gewalt bröckeln muss. so wütend, wie die beiden daran zerbrechen & es momente gibt, in denen sie sich keinen halt mehr geben können, nicht mehr füreinander da sein können - weil da so viel angst ist, so viel neid & so viel selbsthass, weil man im endeffekt doch immer wieder die schuld bei sich selbst sucht und schweigt. sich schämt. klein wird.
aber jara & anto sind trotz allem ganz groß, ganz laut. ganz nah beieinander. & so unglaublich wütend.
danke liebe mascha, dass du so ehrlich, so laut & so wütend bist - dass du uns daran erinnerst, wie gut es sich anfühlt, gemeinsam laut & wütend zu sein <3
Profile Image for Isa ◡̈ .
232 reviews40 followers
March 19, 2025
»Dafür machen wir das doch alles, oder, Jara? Oder hast du dich nicht, als du neun warst, beim Fußball angemeldet, damit dich ein paar Jahre später irgendwelche Typen mit Flaumbart sexy finden? Das ist doch das schönste Kompliment. Dass jetzt irgendein Moritz darüber nachdenkt, wie du in Fußballschuhen aussiehst.« (S. 125)

»WENN WIR LÄCHELN« ist der Debütroman von Mascha Unterlehberg und was ist das bitte für ein krasser Page Turner 🔥Die kurzen Abschnitte, fragmentarische Erzählweise und Zeitsprünge/Rückblicke/Gedanken haben mich komplett in den Strudel dieser intensiven Sisterhood gezogen und nicht mehr losgelassen.

Schwestern so nennen sich Anto und Jara, die sich mit 13 Jahren kennenlernen und schnell so close werden. Anto lebt das Leben in den Vollen: Geht bis an ihre Grenzen (oder eher darüber hinaus?), ist extrem selbstbewusst, abgeklärt, sarkastisch, feministisch und weiß, was ganz genau, was sie will und viel wichtiger: Was sie NICHT will. Damit ist sie einerseits ein krasses Vorbild für Jara, auf der anderen Seite steht der Klassismus deutlich zwischen ihnen. Das macht sich in vielen Details bemerkbar, auch wenn Jara versucht, darüber hinweg zu sehen. Zusammen machen sie ihre ersten Erfahrungen mit dem Patriarchat, toxischer Männlichkeit, Alkohol und Boys. ›Us against the world‹ und ›Hoes before Bros‹ ist das Motto dieser immer intensiveren und alles verschlingenden Sisterhood zwischen Jara und Anto. Als Jara auf das Gymnasium wechselt und Anto in der Eisdiele nebenan jobbt, weil sie sich diese Auszeit leisten kann, ändert sich dennoch nach und nach alles für die beiden. Warum — lest es selbst.

»musst du nachsitzen, schreibt Anto, weil dann respekt und sonst wo steckst du.« (S. 125)

Am Anfang des Romans steht bereits die Frage: Ist das für Anto alles nur ein Scheiß-Spiel? Für Jara, aus deren Sicht wir diese intensive Story lesen, ist es das auf jeden Fall nicht. Nach und nach erfahren wir, wieso Jara auf einer Brücke steht und Anto in der dunklen Ruhr sucht.

»Irgendwann, das nehme ich mir fest vor, werde ich auch so eine Frau sein, die Ansagen macht, und niemand wird sich trauen, mir zu widersprechen.« (S. 111)

Der Roman wirft einen in die eigene Teenie-Zeit zurück: Girlhood (und silberne BFF-Ketten 🩶); als Longchamp-Taschen cool waren; die Struggle, um Coolness in der Schule; Partys; Unsicherheiten als Teenie und so vieles mehr. Diese Gefühle werden extrem gut transportiert und besonders der Erzählstil machen diesen Roman aus. Dennoch sind am Ende viele offene Fragen geblieben, die sicherlich teilweise gewollt sind, aber schon auch unbefriedigend sind. ALL IN ALL: Ein sehr guter Read, der für mich die jüngere Schwester von »Die schönste Version« sein könnte.



[3.5/5 ☆]

CN: Alkoholmissbrauch, sexueller Übergriff, Gewalt
Profile Image for Karina.
231 reviews3 followers
February 11, 2025
Das war intensiv muss ich sagen.
In Ihrem Debütroman 'Wenn wir lächeln' hat Mascha Unterlehberg eine Menge an Herausforderungen die Mädchen beim Erwachsenwerden meistern müssen gepackt.
Jara und Anto sind Freundinnen.
Gemeinsam stehen sie auf einer Brücke und plötzlich ist Anto weg, ist gesprungen und die innerlich zerrissene Jara bleibt zurück.
Nach und nach erzählt uns der Roman die Geschichte der zwei, eine Geschichte wie sie einige aus ihrer Jugend sicherlich kennen. Über Freundschaft, bewundern und bewundert werden wollen, sich zeigen wollen und verstecken müssen, den Spagat schaffen zwischen dazugehörigen aber nicht um jeden Preis und viel Wut. Wut auf sich selbst, auf andere, auf den eigenen Körper, auf die fehlende Distanz anderer.
Und was passiert wenn diese Wut plötzlich überhand nimmt?!
Anfangs kam ich schwer rein in den Lesefluss und bis zum Ende haben mir die fehlenden Anführungszeichen der wörtlichen Rede und die Zeitsprünge es mir nicht leicht gemacht.
Man gewöhnt sich ein Stück weit daran, aber ich bin mir sicher das mir so einiges durch die Lappen gegangen ist.
Auch was uns das Buch vermitteln will erschloss sich mir erst nach und nach.
Allerdings hadere ich etwas mit dem Ende und Antos Verhalten, da bin ich mir nicht sicher ob ich es mir richtig zusammengereimt habe.
Die Autorin legt den Finger in die Wunde und berichtet wie es gerade in letzter Zeit sehr viele Autorinnen tun über die Wut der Frauen.
Finde ich gut, manchmal muss es weh tun um zu verdeutlichen was schief läuft.
Etwas mehr Struktur hätte mir besser gefallen, aber ansonsten ein guter Roman mit wichtiger Botschaft.
Profile Image for fraugoldkette.
57 reviews9 followers
February 25, 2025
Wow wow wow wow wow

Also ich sage euch, warum dieses Buch so toll ist: die kurzen Kapitel sind wie kleine Mosaiksteine, die sich nach und nach zusammensetzen, aber nicht stringent, sondern man springt im Leben von Jara und Anto hin und her, sitzt im Kopf von Jara, spürt ihre Angst, ihre Wut, diese düsteren Gedanken. Es ist spannend, es macht wütend, traurig und ist oft auch ganz weich. Was für ein Debüt!!!!!
Profile Image for Emilia.Charlize.
6 reviews
August 20, 2025
50% von diesem buch im magen darm delirium gelesen & dass es nicht chronologisch geschrieben ist hat leider nicht geholfen
Profile Image for Cardi.
144 reviews
May 18, 2025
Ich wusste nicht, was ich zu erwarten habe und weiß nun nicht so ganz, was das war. Klar, Female Rage, Frauenfreundschaft, die eng und nicht immer gesund ist, Ruhrgebiet (Heimat!), abwesende Eltern, fragmentarischer Erzählstil. Alles Stichwörter, die passen. Ich muss sagen, ich konnte weder dem Plot noch der Protagonistin Jara folgen, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Kapitel kurz zu halten, abzubrechen und im Zweifel eben nicht auszusprechen, was gerade vorgeht wurde mir als Stilmittel viel zu häufig benutzt. Zumal es nur verwendet werden sollte, wenn sich das unausgesprochene tatsächlich erschließt. In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass es um diese spezifische Wut geht, die sich beim als Frau aufwachsen entwickelt. Und darum wohin mit ihr. Und ja, wenn man das so formuliert, war es drin, aber eben auch viel Verwirrung in den Zeitebenen, Anto als zweiter Hauptcharakter, der null greifbar bleibt, Jara, der ich irgendwie auch nicht alles geglaubt habe … Und ich habe den Eindruck, dass Armut hier mal wieder eher stilistisches Add-On statt tatsächlicher Charakterkontext war (?!?).

Ich meine zu wissen, dass „Die schönste Version“ und dieses Werk hier von befreundeten Schriftstellerinnen geschrieben wurden und sehe Parallelen. Jedoch lässt mich „Wenn wir lächeln“ ziemlich ratlos zurück und schafft es leider nicht, einen bleibenden Eindruck bei mir zu hinterlassen.
Profile Image for Ellinor.
758 reviews361 followers
April 27, 2025
Ich gebe zu, dass mich Wenn wir lächeln zuerst überhaupt nicht angesprochen hat. Auch bei der Lesung mit der Autorin wurde ich nicht warm mit dem Buch. Inzwischen habe ich verstanden: Es ist ein Text, in den man sich einlesen muss. Dann wird er richtig gut und geht auch viel tiefer, ist deutlich vielschichtiger als erwartet.
Die teilweise unzuverlässige Erzählerin macht das Lesen nicht immer leicht. Die Geschichte wird an manchen Stellen antichronologisch erzählt, andere Teile sind bloß Gedankenspiele. Alles erschließt sich erst nach einer gewissen Zeit.
Jara und Anto sind zwei Teenagerinnen, die gerne ein Stück zu weit gehen, besonders Anto. Bei ihr ist eine gewisse Wohlstandsverwahrlosung erkennbar. Das wird besonders dann interessant, als Jara später aufs Gymnasium wechselt und dort mit wohlhabenderen Kindern in Kontakt kommt.
Ein Satz hat sich mir besonders eingeprägt:
„Bewegst du dich immer so wenig? (…) Hat sich fast so angefühlt, als hätte ich dich vergewaltigt.“
Bei mir bleibt nach Beenden der Lektüre jedoch die Frage: Was sollte das Ende? Und vor allem: Worauf will die Geschichte hinaus? Es ist klar, dass es um sexuelle Gewalt gegenüber Frauen geht, in ganz verschiedenen Formen. Doch für mich bleibt dabei zu vieles außen vor, weil es nur angedeutet oder nicht weiterverfolgt wird. Auch ist Anto eine Figur, aus der ich nicht recht schlau werde.
Profile Image for Esra.
45 reviews
April 30, 2025
Wenn wir lächeln“ von Mascha Unterlehberg ist eine Geschichte über die intensive Freundschaft zweier junger Frauen im Ruhrgebiet der 2000er. In poetischer und vor allen Dingen fragmentarischer Sprache erzählt der Roman vom Aufwachsen als Frau, von weiblicher Wut, Freiheit und Zusammenhalt. Ein Buch über das Erwachsenwerden und weibliche Selbstbehauptung.

Die Freundschaft zwischen Jara und Anto wirkte für mich teilweise sehr ambivalent . Ich habe den beiden diese tiefe Verbundenheit nicht immer ganz abgenommen – vor allem, weil das Thema Neid, das in vielen Freundschaften vorkommt, nur am Rande auftaucht und nicht richtig greifbar wird. Ich fand es faszinierend, wie Mascha Unterlehberg es trotzdessen geschafft hat, diese Verbindung zwischen den zwei Freundinnen so eng und bedeutsam wirken zu lassen.

Was ich auch interessant fand, war die Art, wie das Thema weibliche Wut im Buch behandelt wird. Es wird nicht direkt benannt, aber man spürt sie in vielen Momenten – sei es in stiller Auflehnung, in impulsivem Verhalten oder in der Art und Weise, wie die Figuren mit gesellschaftlichen Erwartungen ringen. Die Wut wirkt wie ein Ausdruck von Überforderung, Sehnsucht nach Freiheit und dem Wunsch, als gleichberechtigtes Individuum gesehen zu werden.
Profile Image for michelle (wertesindwichtig).
42 reviews3 followers
March 6, 2025
Es geht um eine toxische Freundschaft, patriarchale Strukturen, sexuelle Übergriffe und Erfahrungen der Jugend. Wir begleiten Anto & Jara, zwei junge Frauen, die gemeinsam im Ruhrgebiet aufwachsen und jede Menge Wut in sich tragen.

Über „Wenn wir Lächeln" von Mascha Unterlehberg wurde schon viel gesprochen. Anfangs bin ich nicht reingekommen und konnte die Handlung mühsam nachvollziehen. Der Schreibstil hat mir nicht zugesagt, allerdings fand ich es ab dem letzten Drittel schon spannend.
Ein großes Thema im Buch: Klassismus.
So viele Situationen konnte ich nachfühlen und dabei mag ich es, wenn Autor:innen nicht nur eine Geschichte erzählen, sondern auch eine message dahinter vermitteln und zum Nachdenken anregen wollen. Das passiert hier, Die storyline ist zwar eher für jüngere Leser:innen, die Themen, die darin verarbeitet werden, können allerdings in jedem Alter relevant sein.
Profile Image for Amin Kadiri.
52 reviews11 followers
Read
February 18, 2025
Ich chan ehrlichgseit keis rating abgeh, will sich alles irgendwie falsch ahfühlt.
Zerscht mal es paar sache, wo ich super gfunde han.
- de schriebstil isch wük sehr ahgenehm zum lese
- s‘buech wechslet immer zwüschet zwei zitpünkt im lebe vo de protoganistin, was s‘tempo vo de gschicht erhöht (zum guete)
- ich hans in 2 täg gläse, was scho mal öpis heisst.
Zu de sache, wo mir nöd gfalle hend chan ich nöd sege, was es genau isch, aber es het sich am schluss eifach nöd zu 100% wie es buech ahfühlt, wo ich super find/gfunde haa.
Aber ich wür sege, dass es definitiv lesenswert isch, vorallem für lüt, wo gern en chli speziellere, aber doch guet gschriebene coming of age-roman wend.
So, langet glaub mit min review:)
Profile Image for Helene.
39 reviews2 followers
August 15, 2025
„wenn wir lächeln“ handelt von der freundschaft von jara und anto, die aus jaras sicht beschrieben wird. freundschaftsdynamiken (vor allem bei mädchen) finde ich sowieso immer spannend, hier kommt noch dazu, dass anto ein bisschen crazy und passionierte männerhasserin ist (zumindest meistens). es geht nicht nur um freundschaft und jugend, sondern auch viel um misogyne und sexualisierte gewalt (tw) und dem umgang der beiden damit. zusammengefasst the best and worst of girlhood.

die vielen zeitsprüngen haben zwar manchmal ein bisschen verwirrt, aber auch mit zur spannung beigetragen. es ist definitiv ein heftiges buch, kein easy read, aber auf jeden fall zu empfehlen, hat mich auch oft an „die schönste version“ erinnert.

einziger minuspunkt: die autorin verwendet keine anführungszeichen - meiner meinung nach unnötig und pretentious. (4,5 sterne)
Profile Image for Lily.
105 reviews28 followers
May 24, 2025
Vor lauter lauter ganz vergessen, das hier zu vermerken - das war doll! Irgendjemand meinte in einer Rezension, das Buch „knallt“, und - exakt.
Ein bisschen hat es mich an „Die schönste Version“ von RMT erinnert, vom Vibe her. Aber Jara und Anto haben mich auch ganz eigenständig fertig gemacht.
Der Schreibstil, die Figuren, alles hat mich sofort reingesogen und dann zwei Nächte später wieder ausgespuckt.
Und jetzt sitze ich hier und weiß nicht, was stimmt, weil man Jara nicht vertrauen kann und Jara Anto nicht vertrauen kann und alles vielleicht auch nur eine Möglichkeit ist, „Ich stelle mir vor“, Mann, Jara. Und die beiden sind so menschlich, so teenage girl, mit all der Angst und der Wut und dem Dazugehörenwollen. Hat sich alles sehr unausweichlich angefühlt, gutes foreshadowing, und dann liegt man am Ende doch am Boden.

First read: Mai 2025
Profile Image for ada ☽.
194 reviews3 followers
May 26, 2025
Mein Problem mit diesem Roman ist, dass ich das Thema spannend finde, und auch unglaublich wichtig - enge Freundschaft, die trotzdem nicht immer nur rosig ist, Großwerden als Mädchen in patriarchalen Strukturen, Wut, psychische Verletzungen -, und mich trotzdem das Meiste daran angestrengt hat. Prinzipiell sind die Themen gut gewählt, aber leider hat mich die Umsetzung oft nicht überzeugt. Der sehr moderne Schreibstil ist sicher Geschmacksache - mir persönlich war die sehr lebensnahe, umgangssprachliche Sprache etwas zu locker. Schade fand ich auch, dass die fragmentarischen Einblicke und Zeitsprünge zwar narratologisch interessant gewählt sind, aber oft eher verwirrend als bereichernd wirken und einigen Aspekten des Romans an Tiefe nehmen. Es werden kaum Situationen wirklich beschrieben und auch durch die Dialoge werden Emotionen nur wenig deutlich. Gerne hätte ich die Wut und Enttäuschung der Protagonistinnen mehr zu fassen bekommen, vor allem, da sie und ihre Beziehung zueinander stark im Fokus standen. Fazit: Wichtige Themen, Stil der Umsetzung leider nicht mein Geschmack.
Profile Image for auserlesenes.
364 reviews16 followers
March 2, 2025
Mitte der Nullerjahre im Ruhrgebiet: Zufällig lernen sich die Jugendlichen Jara und Anto kennen, als sie 13 Jahre alt sind. Die heranwachsenden jungen Frauen wohnen als Einzelkinder bei ihren alleinerziehenden Müttern. Während Anto keine Geldsorgen kennt, kommt Jara aus einfachen Verhältnissen. Dennoch halten beide sofort zusammen. Aus Langeweile streifen sie durch die Stadt, gehen feiern, konsumieren Alkohol, Zigaretten und Drogen. Mit dem Gesetz nehmen sie es nicht so genau. Kann das auf Dauer gutgehen?

„Wenn wir lächeln“ ist der Debütroman von Mascha Unterlehberg.

Die Struktur des Romans ist nur auf den ersten Blick simpel: Er gliedert sich - nach einem Prolog - in zwei Teile mit insgesamt 83 kurzen Kapiteln. Erzählt wird im Präsens in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Jara, allerdings auf zwei Ebenen und nicht chronologisch. Es gibt immer wieder Zeitsprünge, Vorausdeutungen und Rückblenden. Sogar einzelne Szenen sind gesplittet und verteilen sich über mehrere Kapitel. Diese raffinierte Erzählstruktur funktioniert sehr gut.

Unklar bleibt, wo genau die Geschichte spielt und wie viel Zeit sie umfasst. Die vielen zeitgenössischen Referenzen, beispielsweise das Sparabo für Klingeltöne, die Mode, Lieder und Filme, bieten jedoch eine Menge Anknüpfungspunkte.

Die Sprache passt zum jugendlichen Alter der Protagonistinnen. Sie ist roh, ungekünstelt und direkt. Auffällig sind die vielen Dialoge, die sehr authentisch wirken. Verschiedene Stilmittel werten den Text literarisch auf.

Sowohl Jara als auch Anto werden vielschichtig und mit psychologischer Tiefe dargestellt. Ihre Zweifel, ihre Unsicherheiten, ihre teils widersprüchlichen Gefühle, ihre Fehler und Schwächen, all dies macht sie zu glaubwürdigen Figuren ihrer Altersgruppe. Ihre Entwicklung ist nachvollziehbar und stimmig.

Zwei Themen stehen im Vordergrund der Geschichte. Da ist einerseits die besondere Freundschaft zweier jungen Frauen, die auch in schwierigen Momenten füreinander einstehen. Sie verlassen sich aufeinander, beschützen sich gegenseitig, weil es sonst keiner tut. Und da ist andererseits der bedenkliche Umgang mit weiblichen Personen in der Gesellschaft. Immer wieder zeigt der Roman misogyne und sexistische Muster auf, die bereits Minderjährige mit voller Wucht treffen: unerwünschte Berührungen, anzügliche Blicke, vulgäre Sprüche, sexualisierte Gewalt und vieles mehr. Was machen diese tagtäglichen Erfahrungen in der Stadt mit weiblichen Jugendlichen, die gerade erst dabei sind, erwachsen zu werden? Wie fühlt es sich an, sich ständig damit konfrontiert zu sehen, meistens ohne dass jemand einschreitet? Das leuchtet der Roman aus und setzt damit feministische Denkimpulse.

Auf den rund 250 Seiten enthält die Geschichte überraschende Elemente und entfaltet einen zunehmend stärkeren Lesesog. Immer intensiver wird das Gefühl, dass es zwischen den beiden zum Konflikt kommen könnte oder etwas Dramatisches bevorsteht. Das Ende wird dieser Erwartung gerecht und ist absolut schlüssig. Gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte nicht bis ins kleinste Detail auserzählt wird.

Das Cover ist hübsch. Etwas passender hätte ich ein Motiv mit zwei Gesichtern empfunden. Der mehrdeutige Titel ist hingegen eine vorzügliche Wahl.

Mein Fazit:
Mit „Wenn wir lächeln“ hat mich Mascha Unterlehberg in mehrfacher Hinsicht überzeugt. Ein lesenswertes Debüt und eines meiner Highlights im Lesefrühjahr 2025!
Profile Image for milan.
15 reviews
April 29, 2025
Maschas Debütroman ist roh, rebellisch und von einer Freundschaft geprägt, die gleichzeitig intensiv und zerstörerisch ist. Jara und Anto sind unzertrennlich – sie teilen Lipgloss, Cherry Cola und Gewaltfantasien. Jeden Abend ein neuer Plan, ein Gefühl von Kontrolle – bis sie langsam alles verlieren.

Diese Freundschaft hat mich beim Lesen tief verunsichert. Nicht, weil sie schlecht geschrieben wäre – im Gegenteil. Sondern weil sie mich emotional herausgefordert hat. Jara liebt Anto und Anto liebt Jara, und trotzdem – oder gerade deshalb – schmerzt diese selbstzerstörerische Beziehung. Ich fand sie schwer auszuhalten, manchmal sogar abstoßend, und doch konnte ich nicht aufhören zu lesen.

'Wenn wir lächeln' erzählt von Gewalt gegen Frauen, von Rausch, Angst, Kontrolle und Abhängigkeit – mit einer sprachlichen und emotionalen Wucht, die einen nicht loslässt. Es ist kein sanftes Buch. Es ist ein Schlag, eine Wunde, eine Erinnerung daran, wie kompliziert Nähe sein kann. Und genau deshalb wirkt es nach.
Profile Image for Katharina Amberg.
24 reviews
March 5, 2025
Ich mag den Stil der Autorin sehr. Die Erzählung folgt keiner Chronologie es wirkt mehr wie Gedanken und Flashbacks die die Protagonistin mit einem teilt. Man taucht in eine Situation ein, sogleich wird schon eine neue aufgegriffen und weiterverfolgt.

Fand es super intensiv.
Die Freundschaft zwischen Anto und Jara lädt sich immer mehr auf und man bangt vor dem Moment indem sich alles entlädt.

Es ist teilweise sehr schwer für mich gewesen Jara zu begleiten. Ich hatte das Gefühl ich sehe ihr dabei zu, wie sie sich immer mehr verrennt und doch kamen mir viele Situationen erschreckend bekannt vor.

TW sexuelle Übergriffe, Gewalt
Profile Image for Sophia Baumgartner.
15 reviews3 followers
April 15, 2025
Puhh es fällt mir schwer eine klare Meinung zum Buch zusammenzufassen. Das mich das mich an vielen Stellen verwirrt hat und wenig Struktur besitzt, hat mich gar nicht so dolle gestört. Es hat vielmehr zu der Sprunghaftigkeit und Zerstreutheit der beiden Hauptcharaktere gepasst.
Allerdings hat mich die Freundschaft von Jara und Anto nicht emotional gefesselt, wie ich es mir gewünscht hätte.
Zum anderen finde ich, dass die Storyline sich zum Anfang sehr gezogen hat und dann auf den letzten 50 Seiten viel passiert, aber auch nichts zu Ende thematisiert wird.
Displaying 1 - 30 of 194 reviews

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