Die Geschichte von Philipp Ruland ist zwar wirklich interessant und seine Laufbahn sicherlich bemerkenswert, aber ehrlich gesagt hatte ich mir dazwischen mehr Hilfestellung für den "eigenen Seelenmüll" erwartet. Auf dem Cover wird das nach meinem Empfinden mit dem Beisatz "wie auch du deinen Seelenmüll entsorgst und den Kopf frei kriegst" impliziert.
Was mich recht früh im Buch gestört hat, ist, dass von Verfahren, Techniken und Abkürzungen in der Psychologie gesprochen wird, die entweder nicht, nicht ausreichend oder erst sehr viel später im Buch erläutert werden. Die gewaltbelastete Geschichte von Philipp Ruland war für mich teilweise recht unübersichtlich. Mir fehlte ein bisschen der rote Faden, wo ich es an anderer Stelle zu viel des Guten (oder eher bösen) fand. Manche Beschreibung von Gewalt und Kampf fand ich einfach to much und brauchte da doch etwas Durchhaltevermögen um mich durch diese Szenen zu lesen.
Insgesamt ist es aber ein lesenswertes Buch, das an der erlebten Geschichte sehr eindrücklich Beispiele aufzeigt, wie unsere Vergangenheit unsere Zukunft manipuliert. Danke für die schonungslose Offenheit, den Mut muss man ja auch erst mal haben.
Auch wenn die eigene Geschichte eine ganz andere ist, kann man durchaus Parallelen ziehen. Mir persönlich haben sich während des Lesens neue Gedanken aus meiner Vergangenheit aufgedrängt, denen ich jetzt erst mal nachgehen muss. Danke dafür.