Ein Mädchen sieht in der Schar seiner Gänse plötzlich eine neue. Sie ist anders, hat einen geheimnisvollen Fleck auf der Brust und fliegt davon. Das Mädchen bricht zu seiner großen Reise auf. Auf der Suche nach der Gans stapft es unerschrocken durch den Wald dieser Welt und begegnet Tieren, von denen es sich Hilfe erhofft und schließlich auch bekommt.
Hannah Arendt (1906 – 1975) was one of the most influential political philosophers of the twentieth century. Born into a German-Jewish family, she was forced to leave Germany in 1933 and lived in Paris for the next eight years, working for a number of Jewish refugee organisations. In 1941 she immigrated to the United States and soon became part of a lively intellectual circle in New York. She held a number of academic positions at various American universities until her death in 1975. She is best known for two works that had a major impact both within and outside the academic community. The first, The Origins of Totalitarianism, published in 1951, was a study of the Nazi and Stalinist regimes that generated a wide-ranging debate on the nature and historical antecedents of the totalitarian phenomenon. The second, The Human Condition, published in 1958, was an original philosophical study that investigated the fundamental categories of the vita activa (labor, work, action). In addition to these two important works, Arendt published a number of influential essays on topics such as the nature of revolution, freedom, authority, tradition and the modern age. At the time of her death in 1975, she had completed the first two volumes of her last major philosophical work, The Life of the Mind, which examined the three fundamental faculties of the vita contemplativa (thinking, willing, judging).
Es herrscht Krieg in Hannah Arendts Märchen "Die weisen Tiere". Für die Kinder haben die Erwachsenen keine Zeit, sie müssen arbeiten und auch die Protagonistin, ein junges Mädchen, verdingt sich als Gänsehirtin. Sie liebt die Tiere sehr und als sie eines Tages eine neue Gans zwischen ihrer Gänseschar entdeckt, ist sie sofort fasziniert. Die Gans hat einen schwarzen Fleck auf der Brust - und sucht am Ende des Tages das Weite. Das Mädchen möchte die Gans unbedingt wieder finden und bricht auf eigene Faust auf, um in das Land der Gänse zu reisen, wo sie ihre besondere Gans vermutet. Auf dem Weg dorthin fliegt sie in einem Flugzeug und trifft allerlei berühmte Tiere, die ihr bei der Suche helfen.
"Die weisen Tiere" wurde zufällig von der Autorin Hildegard E. Keller bei ihrer Recherche zu einer Arendt-Biografie in einem Archiv entdeckt. Sie transkribierte die auf Luftpostpapier geschriebene Fabel und eröffnet den Lesenden so eine ganz neue Seite von Hannah Arendts Schreiben. Das Märchen ist nicht lang, gerade einmal 80 Seiten umfasst das Büchlein, doch die Heldin der Geschichte erlebt auf diesen wenigen Seiten sehr viel - inklusive Happy End, wie es für ein Märchen üblich ist. Gerade dieses Ende hat mir jedoch leider gar nicht gefallen, es hat die eigentlich so schöne Story eher getrübt, sendet es doch für mich eine eher fragwürdige Botschaft. Abgesehen davon habe ich das Buch aber gerne gelesen, es ist eine liebe- und fantasievolle Ablenkung vom Alltag und von der Büchergilde besonders gestaltet. Der schimmernde Einband erinnert an Gänsefedern, inklusive schwarzem Fleck, das Vorsatzpapier ist bedruckt mit Ausschnitten aus dem Originalmanuskript von Hannah Arendt. "Die weisen Tiere" eignet sich in meinen Augen besonders gut als Geschenk!
ich habe die büchergilde version und in der ist es wirklich eines der schönsten bücher die ich jemals in der hand hatte. und ein sehr niedliches kleines märchen
Da liegt es vor mir – das neugierig erwartete Rezensionsexemplar von „Die weisen Tiere“, eine Geschichte von Hannah Arendt, liebevoll und wunderschön illustriert von Hildegard E. Keller, erschienen bei Edition Maulhelden am 7. März 2025, 95 Seiten. Das Cover des quadratischen, dünnen Buches ziert auf der Vorderseite eine Gans, auf der Rückseite die Gänsehüterin schwebend in einer phantastischen Riesenblüte.
Es sind die schlechten Zeiten nach dem Krieg. Ein kleines Mädchen in einem Dorf soll Gänse hüten. Eines Tages ist eine neue, unbekannte Gans in der Schar, die nach kurzer Bekanntschaft mit dem Mädchen davonflog. Das Mädchen setzt nun alles dran, dieser Gans hinterherzufliegen und findet auf der Suche nach ihr die „weisen Tiere“. Diese sind ganz anders als erwartet – sie begegnet zwar dem sprichwörtlichen weisen Uhu, aber auch einem Löwen und einem furchtbar traurigen Mondkalb: „Aber das Mondkalb konnte vor lauter Heulen kein weiteres Wort mehr herausbringen. Daraus schloss das kleine Mädchen, dass es ungeheuer dumm sei und dass es keinen Sinn habe, sich weiter mit ihm zu unterhalten.“ Das Mädchen trifft außerdem auf den biblischen Leviathan oder das Kamel, das durch ein Nadelöhr gehen soll. Die Beschreibung der Tiere ist einzigartig. Sie alle sind mehr oder weniger hilfreich auf der Suche nach der besonderen Gans. Wie das wohl ausgeht?
Die Figuren und die Geschichte insgesamt lassen enorm viel Raum für Interpretation und führen zu einem ganz anderen Blick auf Altbekanntes. Für mich persönlich war es eine unterhaltsame, in Teilen nachdenklich machende Lektüre, nicht mehr und nicht weniger. Gespannt bin ich darauf, wie die Kinder die Geschichte aufnehmen, denen ich sie vorlese.
Was wäre ein Märchenbuch ohne Illustrationen? Hildegard E. Keller setzt die Geschichte in phantastische Bilder um, die nicht nur Kindern gefallen werden. Die Künstlerin hat u.a. einen hinreißenden Pegasus gezeichnet, mit dem das Mädchen durch die Nacht fliegt. Mehrere Doppelseiten im überaus üppig illustrierten Buch werden zu einer Reise in die Phantasie, die auch Erwachsene zum Dahinschmelzen bringt. Ich bin restlos begeistert! Das Buch bekommt einen Ehrenplatz in meiner Kinderbuchklassiker-Sammlung neben „Doktor Dolittle“, „Der kleine Prinz“ und „Pu der Bär“.
Die erste Frage, die sich mir stellte, war die nach der Herkunft der Geschichte, denn ein Märchen von der von mir sehr verehrten Publizistin Hannah Arendt war mir bis dahin gänzlich unbekannt. Im Nachwort erfahren wir, dass es dem Verwalter des „Hannah Arend Bluecher Literary Trust“, Jerome Kohn, zu verdanken ist, dass wir das Buch heute in den Händen halten dürfen, denn der Nachlass liegt inzwischen in digitaler Form vor und wurde von der Illustratorin dort entdeckt.
Wer Kinderbuchklassiker wie „Der kleine Prinz“ liebt, wird auch dieses kleine Büchlein lieben. Die fünf Sterne in der Bewertung kommen von Herzen.