Iedereen wil oud worden, maar niemand wil het zijn. Het is een absurde paradox. Toch is ouder worden een onderwerp dat ons allemaal aangaat. Hoe leren we er zo goed mogelijk mee om te gaan? Kun je een vervuld leven leiden als je oud bent?
In dit boek schrijft de 81-jarige Elke Heidenreich op een unieke, vitale, geestige en opwindende manier over wat ouderdom betekent, voor jezelf, voor anderen, voor degenen die je liefhebt. Ouder worden is persoonlijk en eerlijk, maar nooit genadeloos, wijs. Als je ouder wordt, draag je de gevolgen met je mee van alles wat je in je leven hebt gedaan of nagelaten. Maar je ondervindt ook gelatenheid, omdat je 'Het meeste is volstrekt onbelangrijk. Je moet gewoon ademhalen en dankbaar zijn.'
Auch bei diesem Buch von Elke Heidenreich würde ich an einigen Stellen energisch widersprechen, zum Beispiel wenn sie vermutet, dass es sich bei etlichen diagnostizierten Depressionen eher um Melancholie handelt; und sie behauptet, dass man Älteren vorsichthalber einfach die Führerscheine wegnimmt (weiß aus eigener Erfahrung, dass der Führerscheinentzug selbst bei guten Gründen kaum möglich ist), und naja, dass Gendern und Wokeness ihr ein Dorn im Auge sind, weiß ich ja schon.
Dennoch mag ich dieses Buch sehr, sehr gerne. Es ist leicht und heiter geschrieben, sehr persönlich und liefert so viele kluge Zitate aus Literatur und Philosophie, dass man diese ständig als Aphorismen aufnehmen und weiterverwenden will. So weiß ich zum Beispiel, dass sich bei der Erforschung von Altersbildern gezeigt hat, dass sich das Gefühl, ab wann jemand alt sei, immer weiter nach hinten verschiebt; wohl, weil man sich selbst noch nicht zu den Alten gehörig fühlt/fühlen will. Hier findet sich ein Zitat von Elias Canetti, das es ganz knackig auf den Punkt bringt: “Seit wann bist du alt? Seit morgen.“ Oder:“Von Astrid Lindgren stammt das schöne Zitat: ‚Es gibt kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern.‘ Da ist was dran. Kafka dagegen: ‚Alte Herren, die nackt über Heuhaufen springen, gefallen mir nicht.‘ Da ist auch was dran‘“ Beides möchte man sich unbedingt merken.
Ich werde außerdem gleich ans Bücherregal gehen, um mir Brechts „unwürdige Greisin“ nochmal anzuschauen. Danke auch für diesen Hinweis. Zudem werden Themen wie Einsamkeit im Alter, Verluste, Sex im Alter, Generationenkonflikte aufgegriffen.
Wie immer streitbar, aber immer lesens- und bedenkenswert.
Es könnte so ein gutes Buch sein- toller Schreibstil, spannende Gedanken über das Altern, von einer Frau, die viel erlebt hat. Allerdings verstehe ich nicht, wieso die Autorin gegen Ende so viel über andere Frauen hetzen muss. Vielleicht liegt es einfach an der anderen Generationen, aber ich hätte mir ein wertfreieres Erzählen gewünscht, auch über andere Lebenswege und Schönheitsideale. Auch eine Triggerwahnung darüber, dass Suizid in diesem Buch angesprochen wird, wäre hilfreich gewesen.
Gespaltene Meinung - eher 3.5 als 3 Sterne im Moment.
Auf der einen Seite empfand ich "Altern" als ein sehr inspirierendes, kleines Büchlein mit vielen Ankedoten und Musungen über das Älterwerden. Ich konnte viel für mich selbst mitnehmen und habe mir auch einige Stellen und Zitate markiert.
Auf der anderen Seite finde ich einige Meinungen von Frau Heidenreich...nicht mehr vertretbar. Ich bin mir bewusst, dass ihr das egal ist (das hat sie mehrfach im Buch betont), aber hier eine kurze Auflistung: - Sie ist relativ widersprüchlich: Elke Heidenreich liebt es sich in "Altern" als weltoffene, linksliberale Dame zu präsentieren - verbringt aber gefühlt jede zweite Seite damit, Frauen zu shamen. - Ich würde Elke Heidenreich nicht auf ein Panel zum Thema Mental Health einladen. Personen, die ggf. leicht bei den Themen exzessiver Alkoholismus & mentale Gesundheit getriggered sind: lasst lieber die Finger von diesem Buch. In den Augen von Elke Heidenreich ist Depression nur eine Trendbewegung, wir brauchen doch eigentlich alle nur ein Gläschen Rotwein und Allergien gibt es ja auch nicht. - Woke Menschen findet sie auch übertrieben. - Genauso wie das Gendern.
-Sie findet es blöd, dass sie in ihrer Jugend Kritisiert wurde, weil sie zur Jugend gehörte. Jetzt sagt sie, dass die heutige Generation verblödet ist. Ja, Alters Diskriminierung geht in beide Richtungen. -Es wird erstmal schön gegen Frauen geschossen, aber dann im Namen des Feminismus grooming (ältere Frau, jugendlicher Junge) befürwortet. -Im Alter möchte sie nicht als passiv gesehen werden, aber wehe sie soll sich gegen Probleme stark machen. Das sollen die jungen doch mal übernehmen, hat sie früher doch auch gemacht. -Unwahrheiten, wie Führerscheine die der älteren Generation ständig abgenommen werden, Europa kann nichts für den Klimawandel usw. sind hier gang und gäbe. -Von Ärzten diagnostizierte psychische Erkrankungen nimmt sie nicht ernst und auch über Allergien macht sie sich lustig.
Es gibt gute Stellen übers altern, nur verschwinden sie in dem riesigen Berg von Nonsens.
2 ✨ — Ich hab das Buch auf Spotify als Hörbuch gehört. Die Gedanken zum Altern sind interessant, allerdings sind manche Meinungen der Autorin sehr problematisch… Manche Aussagen kann man vielleicht darauf schieben, dass sie aus einer anderen Generation stammt, aber Depressionen und andere Krankheiten als Modeerscheinung darzustellen, finde ich persönlich nicht in Ordnung. Im Endeffekt scheint die Autorin ein 80 Jähriges Pick-Me Girl zu sein und hat Angst davor auf eine Stufe mit „solchen“ Frauen gestellt zu werden. Sie lästert über Frauen, die Schönheitsoperationen durchführen lassen und generell über Kosmetik und jeglichen Versuch jünger auszusehen. Frauen, die im Alter noch kurze Rücke tragen, sind billig, aber aalles in beige und Oma Look bitte auch nicht. Frauen im Alter, die sich „unsichtbar“ fühlen, sind nur selbst Schuld, weil sie sich falsch verhalten und nicht „laut“ genug sind. Sehr viele, sehr misogyne Ansichten. Sehr schade, weil es ansonsten gut geschrieben ist und die Einblicke, die frei davon sind, wirklich spannend sind.
Leute, das Buch ist absolut Misogyn und es ist genau das, was ältere Generationen von jungen spaltet. Das geht GAR NICHT. „Heute hat jeder Depressionen“? Sowas kann man nicht schreiben. Auch nicht als „Witz“. Das ist verantwortungslos sowas zu drucken.
Im Laufe des Buches wird immer deutlicher wie wenig gehört und wie abgehängt sich Frau Heidenreich fühlt. Anfangs ist es noch nachvollziehbar als sie erklärt, dass sie nicht ohne Hilfe Museumstickets kaufen kann. Es wird aber immer wirrer, als sie über die Verweichlichung der heutigen Generation herzieht, früher gab es auch keine Allergien oder auch Depressionen sind häufig auch nur Melancholie... Für mich gipfelt es dann darin, dass sie erklärt, dass ihre Generation sich unter anderem für den Kampf gegen Rassismus eingesetzt hat und ein paar Seiten später über die neue wokeness herzieht. Ein Begriff, der aus der Bewegung gegen die Ausgrenzung von people of color kommt. Sämtliche Kritik an ihren Äußerungen schließt sie damit aus, dass sie schon immer provoziert hat, was meiner Ansicht nach ein sehr einfacher Weg ist sich, aus der Verantwortung für seine eigenen Äußerungen zu ziehen. Ein Punkt, der mich besonders gestört hat, war ihre Verharmlosung von Grooming. Es ist nichts Erstrebenswertes daran, wenn eine erwachsene Frau einen Minderjährigen adoptiert, um eine Beziehung mit ihm führen zu können.
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3-4⭐️. Ein paar Aussagen gen Ende zu psychischen Krankheiten, Nahrungsmittelallergien und Wokeness kann ich nicht nachvollziehen. Ist es nicht vielmehr begrüßenswert, dass wir bestimmte Probleme erkannt haben und heutzutage wesentlich achtsamer mit uns umgehen? Ansonsten👍🏽.
*INHALT & THEMEN - persönliche gedanken & assoziationen der autorin zum altern & dem tod der final damit einhergeht - nette zitatsammlung anderer autoren passend zum thema mit zusätzlichen beiträgen von heidenreich selbst, welche mit 81 jahren vielleicht einiges an lebenserfahrung mitbringt, aber dann doch sehr konservative ansichten vertritt, die oftmals auch eher einen generationenkonflikt darlegen, als sich wirklich mit dem altern an sich auseinanderzusetzen
*ANMERKUNGEN - for starters: ich glaube ich bin einfach nicht die zielgruppe; auch wenn jeder mensch altert, scheint mir das buch eher dazu da zu sein, älteren frauen dabei zu helfen sich mit dem altern zurechtzufinden - die eigenbeiträge der autorin hatten mmn sowohl inhaltlich als auch sprachlich kaum mehrwert & waren teils auch ziemlich problematisch - generell its giving alte verbitterte frau, die mit den entwicklungen der jüngeren generation(en) nicht mehr hinterherkommt (es sich aber irgendwie auch nicht ganz eingestehen will), sich deshalb von dieser missverstanden oder angefeindet fühlt und sich jetzt mit diesem buch dagegen währen muss! - widerspricht sich am laufenden band selbst - fordert mehr verständnis für ältere generationen, „wir versuchen ja auch euch zu verstehen“, zieht dann aber über ALLES her was jüngere generationen beschäftigt („sprache verkommt“ inkl gender hate, unsinnige kritik gegen die letzte generation, depressionen als trend, "abgestumpfte, verdummte & planlose" jugendliche) - generell sehr selbstgefällig, herablassend & teils spöttisch in ihren äußerungen ohne angemessene sozialgesellschaftliche einordnung (insbesondere im bezug auf schönheits ops – diese zu kritisieren hat vor allem aus feministischer perspektive seine berechtigung, hier hat man es sich aber aber leicht gemacht und einfach mal die kardashians zum ursprung allen übels ernannt, statt konstruierte schönheitsideale und die daraus hervorgehende schönheitsindustrie zu hinterfragen) - fordert emanzipation alter menschen, aber bei kleidung hört der spaß auf! lt heidenreich sei es für ältere menschen (bzw offenbar speziell für ältere frauen) unwürdig sich „grell aufzubrezeln“ oder minirock zu tragen, weil sie nicht mehr „jung und knackig“ seien und deshalb nicht jede mode mitmachen könnten; sich „grau, beige, bequem und weit“ zu kleiden, heißt dann aber wiederum, dass man sich gehen lassen hat... who even asked for your fashion advice elke absoluter L take let women wear whatever they feel comfortable in unabhängig ihres alters (ich will nicht alles komplett schlecht reden, es waren an anderen stellen auch ein paar gute feministische takes dabei, aber offenbar wurden da nur die absoluten grundlagen verinnerlicht) - distanziert sich zwar einerseits vom wirtschaftlichen nützlichkeitsdenken, äußert aber im gleichen zuge unreflektiert unfassbar viele verinnerlichte kapitalistische glaubenssätze > (berufliche) tätigkeit = sinn- & identitätsstiftender lebensantrieb > "wenn ich nichts mehr tue wozu bin ich dann noch da?" (crazy take, der den eigenen wert direkt an produktivität festmacht.. maybe its ok to just exist) > "privileg sich anstrengen zu dürfen" (mind you coming von einer autorin, die das privileg hat mit ihrer leidenschaft ihren lebensunterhalt verdienen zu können und sonst in ihren anekdoten nur von befreundeten chirurgen oder ärzten erzählt) > widerspricht sich dann aber schon wieder in ihrem produktivitätsmindset und behauptet das wahre glück läge im „ruhigen leben, im einfachen und stillen“ dann wiederum wird ein ruhiges leben in der rente schnell langweilig und "langeweile macht alt"?? was denn jetzt..... - verharmlosung von alkoholkonsum (empfiehlt gegen „trübsamkeit beim alleinsein“ einfach mal ein weinchen zu trinken) - fazit: book pissed me tf off
Für mich ein kurzweiliges, gut geschriebenes Buch über das Altern. Heidenreich schreibt klug, witzig und kommt schnell zum Punkt. Sie nimmt Bezug zu Schriftstellern, Philosophen und Künstlern im Allgemeinen. Ich habe dieses dünne Büchlein gern gelesen und nehme Mut für das eigene Altern mit. Nichts ist planbar, aber man kann versuchen, den Geist wach zu halten, interessiert, offen und tolerant zu bleiben. Die körperlichen Gebrechen werden zunehmen und wir müssen sie hinnehmen. Uns alle wird der eine bekannte Ausgang erwarten. Wann dies geschehen wird, wissen wir nicht. Aber das WIE es geschehen wird können wir mit Sicherheit zu einem kleinen Teil beeinflussen.
1,5 Ach du je… Ich dachte mich erwartet eine interessante Erzaehlung zu den Erfahrungen mit Altern, die dem Alter das gesellschaftliche Stigma nehmen & ich bekam… einen unstrukturierter Haufen von kontroversen & sich wiedersprechenden Meinungen zu allen moeglichen Themen… In der Reihenfolge des Buches, hier ein paar Gedanken und Meinungen, in denen ich nicht mit Heidenreich mitgehen konnte… Sie hat eine sehr klare Meinung zu Oberflaechlichkeit & “Schminke” & Schönheitschirurgie… Frauen, die sich was machen lassen, sehen im Alter laut ihr meist entstellt & grässlich aus, was ihr Hauptargument gegen Schönheitseingriffe darstellt… sehr differenziert. Ihre extrem privilegierte Perspektive zeigt sich auch in ihrer Meinung zur Rente- sie kann einfach nicht verstehen, wieso man (außer man macht körperlich harte Arbeit) früher in Rente will, weil man dadurch ja den Sinn verliert… Sie als Gelehrte könne dies nicht verstehen, ihr Job ist Denken & damit würde sie ja nie aufhören wollen. Es war auf jeden Fall… ein Gedanke! Generell sagt Heidenreich, man „muss das Leben immer mit Sinn aufladen, IMMER“… nichts ist laut ihr schlimmer als „die Seele baumeln zu lassen“. Das klingt doch mal nach einer gesunden Lebenseinstellung, die definitiv nicht von kapitalistischen Denkstrukturen durchzogen ist! Einerseits sagt sie, politische Probleme sind nicht ihr Problem, sie kann eh nichts aendern und delegiert es lieber an die Politik, als sich selbst zu engagieren- then again erzählt sie davon, dass sich ihre Generation für unsere heutigen Privilegien durch Protest eingesetzt hat. Letzterem will ich gar nicht wiedersprechen, aber wo wir schon bei Wiedersprüchen sind… naja. Generell trieft das Buch leider echt vor (internalisierter) Misogynie & die 20 Zitate ueber das Leben von Goethe & anderen weißen männlichen Künstlern & Autoren des 19 & frühen 20en Jahrhundert helfen da auch nicht. Sie betont sehr oft, dass sie juenger aussieht & sich fuehlt als sie ist. Sich im Alter gehen lassen ist genauso schlimm wie sich aufzubretzeln & alte Frauen in Miniroecken geben ihre Wuerde auf… und waren dies schon alle Hot takes? Noch lange nicht. Um die Beziehung älterer Frauen zu jüngeren Männern zu entstigmatisieren zieht sie folgendes Beispiel heran: Eine 52 Jaehrigen Musikerin, die in einen 16 Jaehrigen verliebt war & ihn dann “um Skandalierung zu vermeiden” adoptiert & mit ihm noch lange zusammen ist. “Geht doch!” sagt Elke Heidenreich. Geht schon, aber sollte es? Oder ist ein Gespräch über Grooming & Konsens dann etwa schon wieder zu woke? Woke sein findet Elke Heidenreich nämlich betont schlimm: Gendern verhunzt laut ihr z.B die Sprache - was zumindest erklaert, weshalb auch sie nicht gendert. Depressionen sind eigentlich fluechtig & meistens nur Melancholie, fuer die einem dann gefaehrliche Medikamente verschrieben werden. Das Buch hat mir wirklich oft sehr starke „Frueher war alles besser vibes“ gegeben, was bei manchen Aspekten (e.g. weniger Soziale Medien etc) sicher auch eine valide Meinung ist, sich leider aber durch vieles gezogen hat. Nach einer bissigen Wuttirade an die Gen Z, (die laut Heidenreich „NICHTS erreicht“ hat!) in der Heidenreich sagt “Fahrt doch zur Hoelle, Ich heiz euch da schonmal auf.” folgt ein Appell, sich doch zwischen den Generationen nicht immer die Schuld zu geben & miteinander zu reden & sich Verstaendnis entgegenzubringen. Hab das Gefuehl sie hat ihr eigenes Buch nicht nochmal Korrektur gelesen… die Wiederspruchsglocken läuten! Kann die Review aber eig in gutem Gewissen schreiben, denn Kritik von den Woken geht ihr ja in eigenen Worten sowieso “am Arsch vorbei”. Das Buch hat mich wirklich sehr enttäuscht. Sie hat natürlich auch gute takes. Sie mag z.B Trump nicht & ist dafür, dass Sexualität im Alter nicht stigmatisiert wird. Ob das den Kohl jetzt fett macht? Muss wohl jede*r Leser*in (oh je Sprachverhunzung) für sich selbst entscheiden. Mein Leben hat es leider nicht bereichern können.
Das ist keine sachliche Rezension, sondern eher meine Sicht auf den Inhalt.
Elke Heidenreich als Persönlichkeit polarisiert natürlich, das findet man auch in diesem Buch wieder. Dagegen ist nichts per se nichts einzuwenden, normalerweise schätze ich genau das sehr an ihr. Allerdings sind mir einige ihrer Aussagen bitter aufgestoßen.
Sie redet psychische Krankheiten runter, so nach dem Motto "heute hat ja jeder Depressionen". Natürlich sind die Zahlen der diagnostizierten psychischen Störungen heute viel höher als vor vierzig oder fünfzig Jahren. Was aber nicht daran liegt, dass die kranken Menschen früher weniger waren. Früher wurden Krankheiten aus mangelndem Wissen nicht erkannt, die Krankheiten hatten noch keine Namen, Depressionen wurden als Melancholie und/oder Stimmungstief abgetan. Ich verstehe ihre persönliche Einstellung natürlich, sie ist im Krieg zur Welt gekommen und in einer ganz anderen Situation erwachsen geworden als ich. Und trotzdem ärgert es mich.
Auch Allergien zieht sie ins Lächerliche. Die Kernaussage war "früher kannten wir nur eine Erdbeerallergie, heute hat ja jeder Glutenintoleranz, usw." Sie ist der Meinung, dass die Menschen verweichlichen. Macht in meinen Augen gar keinen Sinn, denn es ist wissenschaftlich erwiesen dass mehr Menschen wirklich daran leiden. Gründe dafür gibt es einige. Zunahme von Pollenbelastung durch den Klimawandel, und damit verbundene steigende Aggressivität. Die Industrienationen steuern mehr Umweltgifte bei, Lebensmittel werden stark verarbeitet. Übertriebene Hygiene fördert nachweislich Allergien, usw. Man sucht sich sein gesundheitliches Schicksal also nur bedingt aus.
In ihrer Ausführung über das Altern wird klar, dass sie Fakten nicht interessieren. Viel mehr pocht sie auf ihrer Meinung, und kommt sehr rechthaberisch rüber. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man zu dem Buch greift. Auch wenn mich ihre Äußerungen teilweise aufgeregt haben, habe ich dem Hörbuch gerne gelauscht. Sie hat es selbst vertont, was das Ganze noch authentischer macht. Sie schildert ihre Sicht auf Themen wie z.B. Einsamkeit, Verluste und Sex. Untermalt von Zitaten aus lyrischen und prosaischen Werken, die sie geprägt haben. Eine schöne Herangehensweise.
In (wirklich) vielen Dingen muss ich der Autorin energisch widersprechen und mir hat der leicht überhebliche Ton, in dem das Audiobuch auch von der Autorin eingesprochen wurde , gar nicht gefallen. Sie spricht belehrend, als habe sie die Antwort auf alles und wisse klar, was richtig und gut ist sowie was dem eben nicht entspricht, was nur ein Trend oder eine Einbildung sei. Dabei verallgemeinert sie und bezieht sich auf veraltete Ansichten und Aussagen, die einfach gefährlich sind z.B. für psychisch kranke Menschen. Eine Depression ist nicht einfach nur eine Melancholie... Oder sie spricht von sich als einer offenen Frau, spricht gleichzeitig aber abwertend über Frauen und über feministische Themen.
Ich hatte mir unter dem Titel eine einfühlsamere, umsichtige Perspektive einer starken Frau versprochen, jedoch eher eine Art strikte Abrechnung und Auflistung ihrer Überzeugungen bekommen, die die Autorin nochmal in die Welt schreien möchte, bevor sie nicht mehr ist.
Ich höre Elke Heidenreich jetzt schon seit 20 Jahren (seit ich die Sendung LESEN! das erst mal sah) unglaublich gerne zu, bei allen was sie sagt. Insbesondere natürlich wenn sie über Bücher redet, aber ich interessiere mich auch für anderes was sie so von sich gibt, wie zum Beispiel für alles, was sie im diesem kleinen Buch erzählt. Ich bin durch diese lebensbejahende, kein Blatt vor den Mund nehmende Lektüre, rasend und mit dem größten Vergnügen durchgeflogen. Nicht bei allem, was Frau Heidenreich in dem Buch sagt, würde ich komplett zustimmen, aber das macht doch nichts. Ich habe ihr noch nie bei allem zugestimmt (manche Bücher, die sie in dem Himmel gelobt hat, fand ich schließlich auch furchtbar) und trotzdem bin ich ihr Fan. Mich hat dieser, sehr positive, wunderbare, mit reichlich Literaturzitaten gespickte Text, vollkommen beglückt.
pluspunkt: schönes cover und am anfang mochte ichs actually ganz gern hat sich später ultra gezogen, sie widerspricht und wiederholt sich andauernd, hat zT echt weirde und unzusammenhängende hot takes ich wünschte ich könnte auch einen bestseller damit schaffen, dass ich meine teilweise undifferenzierte meinung niederschreibe mit zitaten von verschiedenen leuten alter bedeutet scheinbar nicht weitsicht etc
I am very glad that I did not spend money on this, but got it from the library. I love Heidenreich's short stories, but this book is just... not enough and too much.
Not enough of the insightful, lucid prose I love; too many quotes from other famous people thinking about ageing and far too many hot-takes, which I felt diminished the author. Most disappointing of all is the author's dislike of women who are not herself or like herself. What begins, at least partly understandably, as a criticism of certain beauty procedures, quickly drifts into a "not like other girls" mentality. Women who are old and dress sexy are embarrassing, old little "mütterchen" in beige are boring. If women feel invisible once they have passed the traditional "fuckable age", it is because they are too mousy. There is no celebration of others - either you are a woman like Heidenreich, who ages quite well and, of course, with dignity, or you are being put down.
I really wish I hadn't read this - as someone who rarely consumes media with authors, I would never have known about the person Heidenreich. Now reading her novels will always be a bit tainted. Not enough to not enjoy them, but enough to think about the metaphorical death of the author as something positive.
Ein wunderbares Beispiel, wie man nicht altern sollte. Sich verbittert über „woke Klimakleber“ aufregen, Grooming romantisieren, andere Frauen abwerten und „heutzutage hat ja jeder Depressionen und irgendwelche Allergien?“ ok boomer
Ich habe Elke Heidenreich immer gerne gesehen und ihr immer gerne zugehört. Und auch ihr Buch "Altern" habe ich gerne gelesen. Viele spannende und interessante Gedanken, viele Zitate und Informationen über das Alter aus Literatur , Gegenwart und Vergangenheit.
Da bekommt man glatt Lust darauf, immer älter zu werden
Es klang so vielversprechend – endlich ein Buch von und über eine deutlich ältere Autorin. Für mich nach wie vor so sehr unterrepräsentiert. Viele schöne, positive Gedanken und Zitate über das Altern, die ich für mich mitnehme. Toll geschrieben (und erzählt). Habe mich nach der Hälfte jedoch über viele veraltete (und schlichtweg falsche) Ansichten und Aussagen geärgert – zB handelt es sich bei Depressionen ihrer Meinung nach nur um Melancholie. Was ich zu Beginn stark und inspirierend empfand, hat sich im Laufe des Buches in ein Bild einer mürrischen Frau verwandelt, die sich ununterbrochen rechtfertigt und andere Frauen klein macht. So schade.. Hatte mir eine offenere Sicht auf das Thema und ein besseres Gefühl am Ende erhofft.
Voll spannende Gedanken, aber warum die Misogynie und der Hate auf Wokeness und Gendern??
Irgendwie hat es sich am Ende sehr so angefühlt als müsste Elke Heidenreich sich sehr verteidigen, warum ältere Generation nicht “die Welt zerstört haben” während sie gleichzeitig die ganze Zeit behauptet, dass ihr alle anderen Meinungen vollkommen egal sind und sie auf keine Kritik eingehen würde?
Elke Heidenreich schreibt "Auf Bosheiten und Besserwissereien reagiere ich nicht mehr". Da dieses Buch nicht viel mehr als Bosheiten und Besserwissereien gegenüber der jüngeren Generation beinhaltet, werde ich es auch bei dieser Reaktion belassen.
Wäre es nicht ein Buch von Elke Heidenreich, hätte ich niemals 20 EUR für ein 110 Seiten starkes (oder soll ich sagen schwaches) Buch bezahlt. Doch das Thema hat mich sehr interessiert und vor allem ihre Sicht auf die Dinge. Elke Heidenreich nimmt uns in ihrem Buch "Altern" mit auf eine persönliche Reise durch die verschiedenen Facetten des Älterwerdens. Schon von Beginn an wird klar, dass sie einen unverblümten und ehrlichen Blick auf das Thema wirft. Auch wenn ich ihr nicht in allem zustimme - dass sie vom Gendern nichts hält, weiß ich ja mittlerweile schon - war es dennoch eine tolle Lektüre. Dieses Mal habe ich das Buch nicht als Hörbuch gehört (noch mehr Geld wollte ich nicht ausgeben), aber ich habe ihre Stimme in meinem Kopf gehört, die mir vorliest. Ihre markante und vertraute Art, Geschichten zu erzählen, hat es mir ermöglicht, bei einigen Passagen gut zu lächeln. Allerdings hätte ich mehr Persönliches erwartet. Dafür strotzt das Buch vor Zitaten aus Büchern, Liedern oder einfach von bekannten Persönlichkeiten, die etwas zum Thema beizutragen hatten. Diese Zitate bereichern das Buch und geben ihm eine besondere Tiefe, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, mehr von Heidenreichs eigenen Erfahrungen und Geschichten zu lesen. Sie greift in der Kürze dafür viele Themen wie Einsamkeit im Alter, Verluste, Sex im Alter und Generationenkonflikte auf. Jedes dieser Themen wird mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Heidenreichs typischem Humor behandelt, was das Lesen sehr angenehm und unterhaltsam macht. Besonders beeindruckt hat mich, wie sie die Balance zwischen Leichtigkeit und Tiefe findet, ohne dabei ins Kitschige abzurutschen.
Fazit: Streitbar, aber sehr lesens- und diskussionswert. Heidenreichs "Altern" ist eine kompakte, aber inhaltsreiche Auseinandersetzung mit einem Thema, das uns alle betrifft. Trotz der wenigen Seiten bietet es viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Ein Buch, das man nicht nur einmal liest, sondern immer wieder zur Hand nimmt, um neue Facetten zu entdecken. Und die ganzen markierten Passagen noch einmal zu lesen :)
Wie klug Elke Heidenreich über das Altern schreibt. Ein Buch zum mehrmaligen lesen insbesondere wegen der vielen Zitate aber auch aufgrund der Gedanken zu Gelassenheit, Nachlass, Gesellschaft / Einsamkeit.
Šo pamanīju kādā pirktāko grāmatu topā. Uzrunāja tik skaistais vāka noformējums (jā, vāki mani spēj ievilināt savos tīklos - vainīga! 😆). Un grāmata ir gaužām īsa, reizēm tādas arī ļoti priecē.🤗
Grāmatas tēmas - novecošana un vecums. Principā tā ir kādas 80 gadus vecas vācu tautības rakstnieces, žurnālistes un literatūrkritiķes pārspriedums par šo tēmu. Tā ir kā viņas dienasgrāmata, domraksts, personīgās pārdomas par šo tēmu. Tas ir šīs atraktīvās sievietes stāsts, pieredzes izklāsts, personības izpausme, bet savā ziņā tā ir nedaudz arī iedvesmas un pašpalīdzības grāmata.
Autore ir tieši divas reizes vecāka par mani. Es pēdējos gados bieži iedomājos par vecumu, jo apzinos, ka gadi krājas, pašam to ikdienas skrējienā nemanot, un ap 40 sāc jau piedomāt par šādām un tādām izmaiņām gan ķermenī, gan prātā, lai arī vēl it kā par to tikai mēdz pajokot.🫣😄 Tāpēc ir interesanti izlasīt, ko raksta šī dzīvi pieredzējusī sieviete.
Mani šī grāmata iedvesmoja (vismaz kamēr lasīju 😅) novertēt mirkli te un tagad, cienīt un "nenorakstīt" gados vecos cilvēkus, padomāt, kā es varētu nekļūt par garlaicīgu bulciņēdāju un nekā nedarītāju 😅 savās vecumdienās. Un šīs grāmatas ietvaros pat apsvēru domu atlaist brīvāk savus iedomātos un pašuzliktos grožus un biežāk iedzert glāzi vīna 🍷🤣
Lasot ir jūtama šīs sievietes inteliģence un zināšanas, ko pauž daudzi citāti no dažādu autoru darbiem un dzejas rindas. Interesanti, ka grāmatā dzeja ir oriģināli vācu valodā ar tām sekojošo latvisko tulkojumu. Pat, ja nepiekrītu pilnīgi visam viņas teiktajam, šī citātu pārbagātība jau vien ir ko vērta. Tie ir izcili un katrs pats var sevī izlemt, vai tiem piekrīt.
Domāju, ka ne visām latviešu sievietēm gados šī grāmata patiktu. Man šķiet, daudzas iekšēji nodomātu: "Nu, ko viņa vispār zina un saprot... viņai nav bērnu, ir 30 gadus jaunāks vīrs un nauda.. lai pamēģina kā vidējā latviešu pensionāre!" 👀🫣😅 Man šķiet, ka daudzām šādi būtu, varbūt maldos. Sākumā es arī pati nedaudz "buksēju" tieši ar to, ka viņai nav bērnu, jo sapratu, ka mans vecumdienu ceļš būs atšķirīgs, tas it kā apgrūtināja identificēšanos ar šo autores pieredzi. Bet tas ir viņas izvēlētais ceļš un es to pieņēmu, kā arī es būtu laimīga, ja viņas vecumā es būtu kaut uz pusi tik aktīva, pozitīva, sevi pieņemoša un mīloša, kā arī tik sievišķīgi saprātīga.☺️ Autore nudien ir savā ziņā jauneklīga savā vecumā. Lasot aizdomājos, ka būtu interesanti uzzināt, ko mana mamma saka par šo grāmatu... Ļoti uzrunāja doma, ka mūsu dzīve ir kā bulta, ko izšauj piedzimstot, bet tās lidojums beidzas nomirstot. Mūsu dzīves jēga padarīt šo lidojumu pēc iespējas labāku un vērtīgāku. Lai bulta lido tālu!🏹