Das erste Buch von Marco Wanda – ein literarisches Selbstporträt und ein bestechend ehrliches Buch über das Leben
»Was soll’s – das Leben ist ein Urlaub vom Totsein, und auch wenn wir keine Ahnung hatten von irgendwas – das hier fühlte sich wie Leben an.« On the road mit Marco Wanda! Der Bandleader und Songwriter von »Wanda« hat ein Buch geschrieben. Er erzählt die Geschichte eines Erfolgs und verschweigt nicht den Preis, den man dafür zahlt, er erzählt von Wien und den Menschen, die diese Stadt ausmachen, von einer Künstlergeneration, die »zum lebenden Kult« geworden ist. Ein bestechend ehrliches Buch über einen, der mehr erreicht hat, als er sich jemals vorstellen konnte – und der überlebt hat. Ein großes, ein grundsätzliches Buch über Tod und Verlust, über Musik und Freundschaft.
Die Story der Band ist so emotional und lebendig erzählt wie die Songs von Wanda. Ich war verärgert und erfreut, ich hab gelacht und geweint und meine auch dabei was gelernt zu haben. Auch wenn die Herren, auf den ersten Blick zu sehr rock and roll drauf waren, sind sie eine Inspiration, Christian Hummer ganz vorne. Und Marco Wanda hat damit endgültig sein literarisches Talent bewiesen.
Man merkt, wie gekonnt sich Marco durch Sprache ausdrücken kann. Man wird in die Geschichte der Band hineingezogen und kann vieles nachvollziehen. Eine bemerkenswerte Reise durch die österreichische Musikszene bei der aber auch verschiedene Substanzen eine Rolle spielen und der ganzen Geschichte eine Schwere verleihen.
Der Klappentext beschreibt das Buch als eine Reise „on the road“ mit Marco Wanda, dem Bandleader und Songwriter von Wanda. Er erzählt die Geschichte des Erfolgs der Band, ohne den Preis, den man dafür zahlt, zu verschweigen. Ein ist ein Buch über jemanden, der mehr erreicht hat, als er sich je vorstellen konnte – und dabei auch das Thema Tod, Verlust, Musik und Freundschaft thematisiert.
Der Roman ist sicherlich ehrliche Bekenntnisliteratur und trägt eine gewisse Rauheit in sich. Marco Wanda gewährt einen tiefen Einblick in die Entstehung der Band und die damit verbundenen Höhen und Tiefen. Trotz der vielversprechenden Themen konnte mich das Buch insgesamt nicht vollständig packen.
Für mich war der Schreibstil leider sehr gewöhnungsbedürftig. Ich bin kein Fan von langatmigen Kapiteln und vielen Aufzählungen, was das Lesen manchmal ermüdend machte. Es fiel mir daher schwer, gut in die Geschichte hineinzukommen – und vor allem auch, dranzubleiben. Einige Abschnitte liessen sich zwar gut lesen, aber es gab auch viele Stellen, bei denen ich mich regelrecht „durchquälen“ musste.
Das Cover des Buches, mit den hervorgehobenen Buchstaben, ist hingegen sehr ansprechend gestaltet und weckte meine Neugier.
Insgesamt hat mich der Roman vor allem durch seinen Schreibstil nicht überzeugen können, obwohl die Themen und der Einblick in das Leben eines Musikers sehr interessant sind. Für Fans der Band und Menschen, die sich für die Entstehungsgeschichte von „Wanda“ interessieren, könnte das Buch dennoch einen Mehrwert bieten.
Im Sommer 2015 war es heiß, trocken und sonnig. Ich war frisch verliebt und wir gingen auf ein kleines, regionales Festival in Mittelfranken, nur weil dort Wanda auftreten sollte. "Wir spielten in diesem Sommer (2015) wundervolle deutsche Festivals", schreibt Marco Wanda in seinem Buch. Das Festival war wundervoll, aber der Auftritt von Wanda war eher ein bisschen ernüchternd. Wanda 2015 war eine Erscheinung und zugleich ließ uns der Eindruck nicht los, der Erfolg sei ihnen sehr schnell zu Kopf gestiegen und sie hätten sich nicht so richtig Mühe gegeben während des Konzerts.
Dieser ganz persönliche Eindruck wird von diesem Buch in einen berauschenden Kontext gesetzt. Stellenweise wenig reflektierte, dafür sich aneinander reihende Sauferei, sinnlose Zerstörung und Randale, auch das ist Wanda. Das Selbstbewusstsein der Band schwankt zwischen einem österreichischen Imposter-Syndrom und Selbstvergleichen mit Oasis und den Beatles. Ich wusste bisher kaum etwas über diese Band, deren Musik ich gerne höre, habe nichts in den Medien über sie gelesen. Daher hat mir das Buch viel Neues geliefert. Auch wenn Marco Wanda durchaus Lücken lässt in seiner Erzählung. Abgesehen von seiner Managerin und den Frauen, die in seinen Musikvideos vorkommen, werden Frauen quasi nie beim Namen genannt. Wir erfahren nichts Nennenswertes über Liebesbeziehungen oder seine Mutter (während sein Vater rührend und wertvoll durchweg erwähnt wird). Ist in Ordnung, er schuldet uns nichts dazu, aber auffallend ist es schon angesichts der Fülle an männlichen Musen und Weggefährten. Aber dieses sehr männliche Buch kommt nicht machomäßig daher, sondern Marco Wanda beschreibt einfühlsam und sensibel über Freundschaft, Familie und Amore. Er widmet sich mehr dem Verlust, Tod, der Verwundbarkeit und Angst als dem Ruhm oder Erfolg. Und das macht das Buch nahbar und charmant. (Auch wenn man sich hin und wieder etwas Scham und Reue gewünscht hätte)
Das Buch ist nun also die Geschichte dieser Band, die Geschichte Marco Wandas. Und er erzählt sie mit einer jugendlichen Leichtigkeit, aber spricht auch mit einer Schwere und mit Tiefgang über die überwiegend unglamorösen Aspekte des Ruhms. Eindrücklich sind seine Fluchtversuche ins nicht-deutschsprachige Ausland, wo er sich als Buchhalter ausgibt und selbst dann einem Mick Jagger nur knapp entkommen kann. Nicht Marco Wanda sucht das Rampenlicht, sondern es sucht ihn und damit klarzukommen war wohl gar nicht so einfach.
Marco Wanda will sich selbst als Intellektueller verstehen und endlich so wahrgenommen werden. Sichtbar wird das auch klar in den Marketingbildern, die bedeutsam ohne Lederjacke, dafür mit schwarzem Rollkragenpullover gemacht wurden. Aber er kann tatsächlich schreiben, nicht nur Songs sondern auch ein Buch, das macht er gut. Und ich bin gespannt, was er, jetzt wo er endlich nüchtern ist, noch alles schreiben und auf die Beine stellen kann.
Gleichsam lederjackig-wuchtige, wie sensible Bandstory aus Sucht, Selbstreferenz und Liebe
Frei nach Nino Mandl: "Es geht immer ums Vollenden"
Ein bißchen mögen sollte man WANDA und die österreichische Indie-Szene schon bei Aufnahme der Lektüre, oder zumindest sollte sie einem nicht ganz fremd sein, denn bevor Marco Wanda richtig einsteigt in die wilde Geburt seiner Band, fliegt einem das Namedropping nur so um die Ohren. Dann aber entwickelt sich eine wirklich gut zu lesende Story, wohldosierte Verletzlichkeit löst sich ab mit zu sehr in die Krassheit der eigenen Handlung Verliebt-Sein, mit Überhöhung der Bedeutsamkeit von Begegnungen, von Situationen, von Personen als ultimative Wendepunkte einer Entwicklung.
Das gleitet mitunter ab in ein Glorifizieren von Suchtmitteln als unabdingbares Beiwerk zu großem künstlerischem Schaffen und selbstreferenzielles Mystifizieren adoleszenter Erinnerungen als beatnik-esken Abenteuerroman, wird aber im Laufe des Textes immer wieder abgefedert durch tiefgründige Reise-Miniaturen, bis sich diese Verletzlichkeit herausschält, die ich zu Beginn des Textes nicht vermutet hätte. Während ich also mit Marco Wanda knöcheltief durch Alkohollachen und leere Flaschen wate, ihm dabei durch Höhen und Tiefen folge, beherrscht er das Kunststück, dass ich ihn trotz all der geschilderten rücksichtslosen Hedonie und des brutalen Auslebens ungehemmter Extase nie unsympathisch finde. Er rock'n'rollisiert Tourleben und Backstageerfahrungen und spart nicht an Pathos, der sich gut auf Baumwollbeutel oder T-Shirts gedruckt lesen würde.
Eine schmerzvolle, raue Tour-Doku, die mit exakt der richtigen Menge Melancholie, Pathos, Größenwahn und Auf-die-Schnauze-Bekommen spielt, übertreibt, wo um der Lesbarkeit willen übertrieben werden muss, und ernst wird, wo (politische) Haltung gefragt ist. Und die voller Liebe für das und die ist, mit der er sie erlebte.
Ein Buch wie ein Fieberrausch und danach die Heilung. In einem Interview hat er gesagt das er das Buch innerhalb weniger Wochen runtergeschrieben hat und so klingt es auch. Im wirklich allerbesten Sinne. Sicherlich danach noch lektoriert aber ey: Niemand schreibt mit so einer Dringlichkeit wie Marco Wanda. Das erste Mal seit langem das ich nicht wollte das ein Buch endet, ich musste so arg weinen als die Band driftete und hab wieder jedes Gefühl gefühlt wie damals als Wanda das erste Mal einschlugen. Dies ist genau wie die Musik von Wanda keine abgeklärte hoch intellektuelle Abhandlung mit Metaphern zu Tod und Freundschaft, das hier ist echt wie eine blutende Wunde. Protect this man at all costs… Nur bei der nächsten Auflage kann man bitte noch das I-Wort entfernen, das ist mir ein Rätsel warum das in 2025 immer noch ausgeschrieben in Büchern steht. So unnötig, wir haben uns kollektiv vom N-Wort getrennt das geht doch sicherlich nochmal.
Dieses Buch ist definitiv perfekt für jeden Wanda-Fan! . Ich finde es schwer, dem Buch Sterne zu geben, weil, was soll ich bewerten? Wenn es langweilig ist, ist das Leben ja schuld. Deswegen hab ich jetzt mal 4 Sterne gesagt, weil 5 Sterne einfach nicht gepasst hätten, aber ich wollte auch nicht keine Bewertung geben... . Ich finde, es gibt drei Teile: Den Anfang, das heißt Seiten 0-100, in denen es noch sehr langsam zugeht. Man lernt jeden kennen, es passiert nichts Großes, aber es ist wichtig. Dann wird es 100 Seiten richtig richtig spannend. Die Band steigt auf, es geht von einem Großereignis zum nächsten und alles passiert Schlag auf Schlag. Ich war voll dabei und wollte immer lesen! Die restlichen Seiten waren wieder langsamer und dann kamen auch die Aspekte von Verlust und Trauer hinzu. Bei einer Szene musste ich sogar fast weinen... Das Ende ist sehr sehr schnell abgehandelt, da hätte ich auch gerne noch einen neueren Blick hinter die Kulissen gehabt oder auch ein paar Gedanken zum Buchschreiben an sich. Man erfährt wirklich viel, auch kurioses, und Hintergrundwissen aller Art. Vor allem Marco war sehr greifbar. Natürlich, es ist eine Biografie, aber ich fand alles, was er gefühlt hat total klar und verständlich. Bei dem großen Alko6olkonsum und Dro3enmissbrau2h ist natürlich eine Triggerwarnung anzusetzen, die hat mir leider gefehlt. Und doch bin ich natürlich froh, wie es jetzt aussieht. Ich drück euch allen die Daumen! Man hat die Verbindung der Band, die Liebe direkt gemerkt, wie Marco es beschrieben hat, und hat sie wirklich verstanden. Man hat richtige Insights erfahren und alle wirkten total sympathisch, Wahnsinn was eigentlich abgeht bei Wanda! Es ist nicht irgendeine Band, es ist die Band, so wie sie ist. Es ist Wanda. Mit Höhen und Tiefen und einer harten Geschichte. Eine hervorragende Band, die ich liebe seit ich klein war. Meine Liebe hat mit 1,2,3,4 angefangen und sich dann ausgebaut. Das Highlight war natürlich die Lesereise von Marco Wanda, bei der er gelesen und signiert hat. Da hab ich mir dann auch diese tollen Magneten gekauft! Leider war die Moderation dort sehr schlecht bzw. fast dumm, aber man hat gemerkt, dass ihn das selbst genervt hat... Beim Signieren fand ich, hat es sich dennoch so angefühlt, als wolle man nur schnell signieren und uns weiter haben, fand ich etwas schade... Aber man weiß nie was dahintersteckt! ♡ . Wanda ist eine hervorragende Band, die sich jeder doch bitte jetzt sofort anhören sollte! Und alle ihre Songs und Texte haben jetzt noch eine tiefere Bedeutung bekommen, hinter allem steckt eine Geschichte. . Auf den zwei Konzerten bei denen ich war, stand ich natürlich in der ersten Reihe! 😍 . "Wenn jemand fragt wohin du gehst, Sag nach Bologna. Wenn jemand fragt wofür du stehst, Sag für Amore, Amore"
„Eine bestechend ehrliche Geschichte über das Leben“ will er präsentieren. Ich bin mal gespannt. Marco Wanda berichtet über die Entstehungsgeschichte seiner Band. Ein Wiener, den es auch in die Welt hinaus treibt. Ich mag Wien, ich mag die Wiener und ich mag ihre Lieder. Aber …
…Marco Wanda? Nie gehört. Und plötzlich liegt das Buch vor mir. Ganz schön leichtsinnig, denke ich mir, als ich das Cover betrachte, das zugegebenermaßen seinen Anteil an meiner Neugier hat. Bevor ich zu lesen beginne, höre ich mir so einiges an und das, was ich höre, gefällt mir. Die erste Hürde ist genommen, auf geht´s – direkt ins Buch. Und das hat es in sich.
Musik ist das, was ihn antreibt. Er probiert sich aus, nimmt Drogen, verfällt dem Alkohol. Und dies alles exzessiv, bis zur Schmerzgrenze. Passt eigentlich ganz gut, denken wir nur an all die Rockstars und deren zertrümmerte Hotelzimmer. Gelegentlich schweift er ab, hat direkt ein nostalgisches Heimatgefühl. Er erzählt vom italienischen Teil seiner Familie, die in Bologna lebt. Geht weit zurück zu seinem Urgroßvater, den es nach Rumänien verschlägt. Und von seiner Mutter, die schließlich über Umwege in Wien landet. Und dann natürlich ist es die Musik, sind es seine Freunde, die nicht bleiben. Gar zerstörerisch ist er zuweilen unterwegs. Kaputte Bilder auf der Bühne, damit kokettiert er. Kaputt aber glücklich fühlt er sich nach einem Konzert. Er steht zu seiner Glatze, will keinen Hut wie Udo, er hat sein Innerstes nach außen gekehrt, beschönigt nichts. Das muss man mögen oder eben nicht, ich bin hin- und hergerissen, mag die Musik, das Buch etwas weniger, um dann doch wieder ganz gebannt weiterzulesen.
Es ist ein tiefer Einblick, den Marco Wanda gewährt. In seinen Schreibstil musste ich mich wie gesagt erst einfinden, nicht jede Passage ist gleich flüssig zu lesen. Er wollte eigentlich Autor werden, wie er verlauten lässt. Als Musiker ist er vielleicht besser dran. Nun, dass es sie überhaupt gegeben hat, hat er teils kurzweilig und dann doch wieder ziemlich langatmig ausgeführt. Neben dem Lesen hab ich immer wieder in die gerade angesprochenen Titel hineingehört, was für mich unbedingt dazugehört, was auch dafür verantwortlich ist, dass ich lange mit Wanda und seinem Buch zu tun hatte. Er schreibt von seinem Leben, von der Band, von Drogen und Alkoholexzessen, von Freundschaft, von Verlust und Tod und wird daneben erwachsen. Irgendwie.
Die österreichische Rockband Wanda ist in ihrem Heimatland extrem erfolgreich gewesen und konnte auch international große Erfolge aufweisen. Ihr mittlerweile sechs Platten haben sich tausende male verkauft, so dass sie in Deutschland und Österreich mit ihrem Indie-Rock mehrere Goldene und Platinplatten erreichen konnten. Niemand hätte wohl einen solchen Erfolg vorausgesagt, als sich die fünf österreichischen Musiker im Jahre 2012 zusammenfanden, am wenigsten ihr Leadsänger Michael Marco Fitzthum (Künstlername Marco Wanda).
Inseinem Buch lässt dieser Marco Wanda die Entstehungs- und die darauf folgende Erfolgsgeschichte von Wanda Revue passieren. Er erzählt die Geschichte in einem klaren und leicht zu lesenden Schreibstil, der aus meiner Sicht hervorragend zum Lebensgefühl der Band passt. Die Auftritte und Treffen der Band waren von Beginn an vom Alkohol geprägt, ein Umstand der mit dem wachsenden Erfolg ein immer größer werdendes Problem bedeutete. Der Stress einer mehrwöchigen Tour, auf der jeder auf der Bühne zu funktionieren hat und man Tag für Tag weitereist, um neue Menschenmengen mit der Musik zu beglücken. Dass Erfolg nicht immer nur gute Seiten hat, war Marco schon allein aufgrund seines Idols Kurt Cobain bewusst, den der Erfolg in den Tod getrieben hatte. In seinem Buch wird gerade auch der aufkommende kommerzielle Durchbruch thematisiert. Es war eigentlich nie das Ziel der Band einen solchen Durchbruch zu schaffen, viel mehr wollten sie Menschen vereinen. So hat sich ihre Musik auch wenig verändert und die meisten Songs entstanden in der Regel in Momenten, wo Marco sich zurückzog und auf seine Gefühle hörte und sie wirken ließ.
Das Buch liest sich sehr flüssig und gibt mir einen tollen Einblick in die Arbeit und das Leben einer Band, die plötzlich im Rampenlicht steht. Es ist manchmal schockierend, welche Alkohlexzesse durchlebt wurden und wie Marco selber sagt, ist es schon ein wunder, dass er überhaupt noch lebt. NAch Schicksalschlägen in der Band und der Familie zieht sich Marco zurück, macht eine Entzugskur und steht nach vielen JAhren BAndgeschichte das erste mal nüchtern auf der Bühne. Begleitend zum Buch habe ich die Stücke gehört, was dem Buch eine größere Tiefe und Authentizität verleiht. So war es für mich ein besonderes Leseerlebnis, welches ich gerne weiterempfehle. Natürlich bewerte ich das Buch von Marco Wanda mit den vollen fünf von fünf Sternen.
Auf der Suche nach Leben Bandleader und Songwriter Wanda erzählt in seinem ersten Buch die Geschichte der Entstehung und des Erfolgs der Rockband „Wanda“. Er tut dies auf bestechend ehrliche Weise und beschreibt Wien und die Künstler dieser Stadt, aber auch seinen persönlichen Lebensweg; und den Preis, den man für Erfolg bezahlt. So ist ein Buch entstanden, das über Musik und Freundschaft, aber auch über Verlust und Tod berichtet. Das Cover ist beherrscht vom Namen des Autors und vom Titel. Lettern, die schweben, die abzuheben scheinen, verschwommen sind; und deren Bewegtheit man in der Printversion auch tatsächlich erfühlen kann. Der Einstieg erfolgt sehr abrupt, denn sehr offen legt der Musiker sein Alkoholproblem dar. Er erzählt, als würde ihm seine Leserschaft gegenüber sitzen; so als ob man ganz locker ein Gespräch führen würde, in dem er aber die Richtung bestimmt. Wanda sammelt hier alle möglichen Anekdoten aus seiner Vergangenheit. So erfährt man, wie es überhaupt zum Namen „Wanda“ gekommen ist, wie sich die Bandmitglieder zusammengefunden haben, wie deren Schicksale im Lauf der Jahre verlaufen sind. Auch die Entstehung der Lieder und der dazugehörigen Videos wird detailliert dargelegt, was einen manchen Text im Nachhinein noch intensiver erscheinen lässt. Immer wieder gibt es Informationen und Verweise zu anderen – nicht nur österreichischen – Bands. Und auch wenn Teile des Buchs, wie schon angesprochen, eher wie eine lockere Lebensbeichte anmuten, so blitzen an vielen Stellen, ganz wie nebenbei, Lebensweisheiten hervor; und diese sind wunderbar poetisch verpackt. Ganz so, als wären es wieder Texte aus den Liedern. Eingefleischte Fans werden das Buch genießen, andere vielleicht die Band erst dadurch kennenlernen. Man mag überrascht sein, schockiert sein, sich in Vorurteilen gegenüber Rockbands bestätigt fühlen, deren Leben aus Alkohol, Drogen und Absturz zu bestehen scheint; man mag den Lebenswandel gar verurteilen. Unberührt wird das Buch sicher keinen lassen.
Marco Wanda nimmt uns in seiner Biographie mit auf den Weg von Wanda von den Anfängen bis jetzt. Das Buch lebt von vielen Erzählungen (nostalgisch, melancholisch) aus der Wiener Szene mit Orten, die es zum Teil jetzt nicht mehr gibt und Orte die sicher nie vergehen. Die zu der sehr ausführlichen Beschreibung, wann und wo und in welcher Straße er und seine Freunde/Bandkollegen unterwegs waren. Es wird auch sehr ausführlich über die Drogenexzesse geschrieben und zum Teil auch, was es mit dem Autor in den Bandkollegen so machte. Dies Ausführlichkeit und Nüchternheit, es macht einen zum Teil schwer, dabei zu bleiben. Marco Wanda beschreibt, oft wann er bestimmte Songs schrieb, wie er zu den Songtexten kam und wie ambivalent, wenn man dann die Lieder hört, die am Ende der Produktion rauskamen.
Poetisch beschreibt er vor allem seine Erinnerung an den ‘arabischen Frühling’; ‘New York’; ‘Paris’ und auch London. Da holte er mich dann etwas ab, denn er merkte das erste Mal, dass eine Freundschaft zerbrach. Diese Gefühle brachte er sehr bildhaft und auch poetisch rüber und mich wundert es nicht, dass Wanda viele Hits und Erfolge feierte. Die Poesie und Gefühle in Bilder zu versetzen, dass ich wirklich ein Talent von Marco Wanda. Das Buch ist gut zu lesen, aber trotz der kleinen Lichtblicke. Biographien und ich, dass passt nicht so gut. Von daher, kommt dieses Mal auch keine Empfehlung, außer eine: Macht euch bitte ein eigenes Bild.
Ich habe das Audiobuch gehört, gelesen vom Autor, und ich glaube, das hat es um 1 Stern besser gemacht :D
Marco beschreibt ziemlich kurz gefasst sein Leben unmittelbar vor der Band und dann die Jahre mit seiner Band Wanda. Ich wusste nichts von der pop-kulturellen Landschaft der Zeit in Wien, und iwie erinnerte sie (oder zumindest Marcos Umgebung) in diesem Buch ein bisschen an die 70er in New York, dabei waren es schon die 2010er.
Ich fand es sehr rührend, wie er mit viel Liebe, Humor und Bewunderung über seine Bandkollegen schrieb, über andere Menschen, die zur Entwicklung der Band beigetragen haben, und über die Begeisterung für das, was sie zusammen erschaffen haben. Es mag manchmal übertrieben klingen, aber für mich klang es nicht etwa arrogant, sondern nach sehr viel Liebe und Stolz auf das, was sie erbracht haben, und das ist echt einzigartig.
Das einzige, was ich problematisch fand, war diese angeblich pazifistische (?) Stellung der Band, die niemanden ausschließen soll – and I get it, Amore und so, – aber das klang so bisschen nach unbombed Privilege oder mindestens Naivität, aber das ist nochmal ein anderes Gespräch, das ich gerne mit Marco persönlich führen würde.
Für mich als Fan insbesondere des ersten Albums dieser Band sind die Hintergründe und Geschichten spannend. Das Buch ist insgesamt kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Das literarische Niveau schwankt allerdings: Auf starke, bildhafte Beschreibungen und philosophische Ansätze folgen zeitweise belanglose Passagen und Wiederholungen. Die Geschichte der Band ist berührend und legendär, auch wenn die letzten Alben für mich musikalisch nicht mehr überzeugt haben.
Als Wanda Fan hat es übertrieben viel Spaß gemacht bei der Bandgründung, beim Entstehen der Songs, bei den ersten Auftritten und überhaupt bei allem dabei zu sein, was der Band so widerfahren ist. Es hat sich gelesen, als hätte man die Vorspultaste gedrückt. Zum Ende hin hat es mich auch etwas bedrückt.