An einem regnerischen Wiener Frühlingstag des Jahres 2011 drückt Vera Beacher, genannt Beachy, halb versehentlich auf ein obskures Klingelschild – und gerät in eine monarchistische Geheimloge. Das kommt der jungen Frau gerade recht, denn der «Legitimistische Club», der gern den greisen Otto von Habsburg als Kaiser inthronisieren würde, lenkt sie von diversen Sorgen und einer überhaupt vollumfänglichen Daseinsunsicherheit ab – einem möglicherweise gebrochenen Knöchel, der atmosphärisch unguten Konstellation im Büro, einem bevorstehenden Junggesellinnenabschied und ihrem etwas kühlen Liebhaber Robert. Vera findet Gefallen an den eigensinnigen Legitimisten und ihrem festen Weltbild, nicht zuletzt auch am feschen jungen Herrn Blawicz. Bald gerät sie immer tiefer in den Kreis. Beflügelt und inspiriert von der Anwesenheit Veras, erwägt man dort durchaus radikale Aktionen, um die Weltordnung wieder ins Lot zu putschen … Michael Ziegelwagners erster Roman erzählt mit zärtlicher Ironie und hochliterarischem Hintersinn von Veras Nöten, ihren monarchistischen Anwandlungen und den trügerischen Sehnsüchten, die uns alle gelegentlich befallen. Ein originelles, außergewöhnliches Romandebüt.
Die Idee, dass eine junge österreichische Frau auf Identitätssuche in einen Club von Monarchisten gerät, der de alte Herrschaftsform wieder einführen will, ist erst einmal ziemlich witzig. Auch die skurrilen Situationen, in die die Protagonisten Vera Beacher immer wieder gerät, haben durchaus etwas für sich. Ausführung und Schreibstil sind jedoch wie immer Geschmackssache und bei diesem Buch haben sie meinen Geschmack nicht getroffen.
ein bisserl musil, ein bisserl mauthe, ein bisserl habsburgermonarchie, witzig? also schallend lachen musste ich nicht, manchmal grinsen, eine satire - ich weiss nicht. aber longlist deutscher buchpreis...
Ein prächtiger, vergnüglicher Roman. Nach der Lektüre wünsche ich mir nun noch dies: möge der junge Herr Ziegelwagner der nächste Titanic - Monarch werden.