Ein Werbetexter verliert alles auf einen Liebe, Geld und Karriere. Dank künstlicher Intelligenz schafft er es, sich wieder aufzurappeln. Die neue Technologie hilft ihm, ein Buch zu schreiben, das große Beachtung findet, weil es angeblich die "Geschichte eines wahren Schicksals" erzählt. Nur eine Frau weiß, dass das nicht die ehemalige Geliebte, die den nun so gefeierten Autor schon einmal um alles gebracht hat.
Lewinsky studierte Germanistik und Theaterwissenschaft in Zürich und Berlin (ohne Abschluss). Danach arbeitete er als Regieassistent bei Fritz Kortner und anschliessend als Dramaturg und Regisseur an verschiedenen Bühnen sowie als Redakteur und Ressortleiter der Sendung Wort-Unterhaltung des Schweizer Fernsehens. 1984 veröffentlichte er zusammen mit Doris Morf sein erstes Buch Hitler auf dem Rütli. Es folgten weitere Bücher und Produktionen beim Schweizer Fernsehen, ARD und ZDF. In der Schweizer Öffentlichkeit wurde Lewinsky Mitte der 90er Jahre als Autor der Sitcom Fascht e Familie bekannt; später folgte Fertig Lustig. 2001 erhielt er den Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank für seinen Roman Johannistag. Weitere Anerkennung als Schriftsteller erwarb er sich 2006 mit der jüdischen Familiensaga Melnitz. Lewinsky hat zudem über 700 Liedtexte für verschiedene Komponisten geschrieben, unter anderem für Maja Brunner, die mit dem Lied Das chunnt eus spanisch vor 1987 den Grand Prix der Volksmusik gewinnen konnte. 2011 wurde er mit seinem Roman Gerron für den Schweizer Buchpreis nominiert. Lewinsky wohnt in Zürich und im französischen Vereux.
What a wicked, hilarious novel about the impact of AI: Lewinsky gives us a copywriter at an ad agency specializing in describing the qualities of cereal, until he loses his job. Nearing 40, he's just been tricked by a younger con woman who demeaned him and left with his credit card. Feeling bitter and useless, he spends more and more time talking to a chat bot, names it Kirsten and finally writes a novel with its help - which becomes a bestseller. But not only the way the novel was crafted, the whole enterprise is a scam, as the book poses as the biography of a non-existent Afghan girl named Schabnam. When famous literary critic Denis Scheck (a real, highly influential figure) falls for the scam and wants to interview fictional Schabnam, the ex-copywriter needs a strategy to not get exposed...
The novel is presented as a montage: We read the story of the copywriter in the style of confessional literature, plus his AI novel called "Fear!" (Lewinsky created these passages by employing ChatGPT and Neuroflash), plus other chatbot answers to questions the nameless protagonist asks. The main character comes across as an emotionally volatile, not particularly smart minor con man, and the effect is hilarious. Additionally, the whole thing is a satire on the publishing industry: Its vain patrons, readers wanting to consume what re-enforces their own beliefs, critics who play into market mechanics. The whole shebang is presented as so transparent that a rather talentless failed copywriter can play the machine.
I was very entertained by this smart book, plus I enjoyed how it effectively uses AI to make a point.
Ich habe schon andere Bücher von Charles Lewinsky gelesen und weiß eigentlich, dass der Mann herrlich ist im Umgang mit der deutschen Sprache. Aber zwischen den Büchern vergesse ich es immer wieder ein bisschen und bin dann immer wieder unerwartet verzückt davon.
Der Protagonist ist ein ziemlicher Unsympath, was ihn in meinen Augen gerade spannend macht. Seine Boshaftigkeiten und Unzulänglichkeiten sind ein großer Teil des Spaßes in diesem Roman.
Am besten hat mir gefallen, wie der Kontrast zwischen KI-generiertem Text und vom Autor verfassten Passagen deutlich wurde. Ziemlich beruhigend finde ich das, wie viel besser das in diesem Fall immer noch der Mensch konnte.
Bester Roman zum Thema KI, den ich bisher gelesen habe - sowohl vom Inhalt (arbeitsloser Werbetexter schreibt Bestseller mit Hilfe von KI) als auch von der Form her - Lewinsky hat für dieses Buch selbst KI genutzt - sehr transparent und unfassbar komisch. Ein sehr schlauer, lehrreicher, zeitgeistiger Roman zum Thema: Ein 78-jähriger Mann zeigt, wie's geht. Chapeau!
Ein unterhaltsamer Schelmenroman mit KI-Thematik. Der Protagonist schreibt mit Hilfe von KI einen Bestseller und baut ein riesiges Lügenkonstrukt, damit nicht auffliegt, dass das Buch nicht das ist, was es zu sein scheint. Ich finde die Lektüre sehr unterhaltsam, ich mag den leichten, süffigen Schreibstil und die Erzählform in Ich-Perspektive, die einen als Leser etwas mehr mit dem Protagonisten mitfühlen lässt - auch wenn er definitiv kein sympathischer Charakter ist. Zwischendrin kommen immer wieder Passagen vor, die tatsächlich von KI geschrieben sind, was ich interessant und langweilig zugleich finde - interessant zu sehen, was die KI geschrieben hat, aber langweilig, weil die KI-Texte wirklich signifikant schlechter formuliert sind - bei langen Passagen musste ich deshalb teilweise querlesen. Man muss den Roman zur Unterhaltung lesen, nicht als grosse Gesellschaftskritik oder KI-Bashing. Dann macht er wirklich Spass und ist definitiv empfehlenswert! (Als Buchhändlerin kann ich sagen, endlich mal ein Buch, dass ich gut jungen erwachsenen Männern empfehlen kann...^^)
Ein alter, weißer Mann wird von einer Frau verlassen und verliert seinen Job. Jetzt suhlt er sich in Selbstmitleid und Selbstgerechtigkeit. Er entwirft mithilfe von KI fiktive Frauenfiguren und lässt diese in Texten Leid und Gewalt erfahren, was ihn wortwörtlich „geil“ macht. Wie der Zufall es will - oder eher unsere misogyne Gesellschaft - landet er damit auch noch einen Bestseller-Erfolg, auch wenn er eine andere Autorschaft vorgibt. Dass er letztlich nicht nur seine fiktive Autorin tötet, setzt der Frauenverachtung die finale Krone auf. Ich bin entsetzt, was Diogenes in einem Zeitalter, wo leider fast täglich über Femizide berichtet wird, da verlegt hat!
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Kurzmeinung Vielen Dank an Netgalley und dem Diogenes Hörbuch für das kostenlose Rezensionsexemplar. Künstliche Intelligenz ist in der heutigen Zeit DAS Thema. Die Darstellung im Hörbuch mit den unterschiedlichen Stimmen fand ich sehr gelungen. Leider hat mich der Inhalt nicht wirklich überzeugt. Ich fand, dass die Geschichte vor sich hin plätscherte und nicht wirklich originell war. Vielleicht auch weil sie mithilfe von KI entstand? #Täuschendecht #NetGalleyDE
Von allen Romanen von Lewinsky hat mir dieser bisher am wenigsten gefallen. Das lag einerseits am extrem unsympathischen Protagonisten, andererseits an den vielen langen von der KI erstellten Texten, die ich nach hinten raus immer häufiger einfach übersprungen habe. Dennoch hat sich das Buch leicht gelesen und war unterhaltsam.
Ich stelle mir das Schreiben dieses Buchs interessant vor, weil der KI-Einsatz gut geplant sein muss. Die KI-Passagen habe ich nicht gern gelesen. Wahrscheinlich extra so, um zu zeigen: schau her, KI kann nur Klischee. Es braucht den Schriftsteller, der Literatur draus macht. Naja, kommt ja auch aufs Prompten an, wie diese Texte rauskommen. Auch wenn ich grundsätzlich dabei bin: selber schreiben ist immer besser als die KI machen lassen. Den Werbetexter nehme ich dem Protagonisten ab, der hat viele sprachliche Ideen. Okayes Buch, aber ich wollte einfach schnell fertig werden, weils mich nicht gepackt hat. Weder die Story noch der Stil.
This is a joy to read. In someone else's hands the story could become moralistic and uncomfortable, but Charles Lewinsky just knows what he is doing. There is a clear distance between the author and the protagonist, and once you let yourself be carried away by the story, it is funny, dark and reads very, very quickly. We read the novel as part of our radio show, and four people could not put it down once they started (even the guy who takes forever finished it in a weekend. It's a miracle!).
Everyone is a caricature, and the German literary scene is the butt of the biggest joke. The novel is about people trying to do the right thing, about a man who is far less clever than he thinks he is, and about the logic of media phenomena. The explicit joy of readers and commentators in this book when they encounter a story of female suffering is also telling. And at the end it goes mad in a way that I really enjoyed! Is it the greatest book in the world? No. But it is perfect for what it wants to be. For me, it is the definition of a good read.
Klappentext: Ein Werbetexter verliert alles auf einen Schlag: Liebe, Geld und Karriere. Dank künstlicher Intelligenz schafft er es, sich wieder aufzurappeln. Die neue Technologie hilft ihm, ein Buch zu schreiben, das große Beachtung findet, weil es angeblich die »Geschichte eines wahren Schicksals« erzählt. Nur eine Frau weiß, dass das nicht stimmt: die ehemalige Geliebte, die den nun so gefeierten Autor schon einmal um alles gebracht hat.
„Täuschend echt“ von Charles Lewinsky ist eine interessante Geschichte die mich auch manchmal Schmunzeln ließ.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive des Hauptcharakters, einem Werbetexter erzählt. Der Werbetexter wird von seiner Lebensgefährlich verlassen und muss spüren, dass sie ihn die ganze Zeit nur manipuliert und ausgenutzt hat. Kurz darauf verliert er auch noch seine Arbeit als Werbetexter. Was nun? Der Ich-Erzähler beschäftigt sich mit der künstlichen Intelligenz. Gleichzeitig lernt er seine Nachbarn besser kennen und kommt in Kontakt mit einem wohlhabenden Förderer. Der möchte ein Buch veröffentlichen das vom Schicksal der Menschen erzählt, denen das Leben übel mitgespielt hat. Wichtig ist ihm dabei, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Kurzentschlossen macht unser Erzähler einige Versuche mit der KI. Von den Ergebnissen begeistert wird das experimentieren wie eine Sucht. Immer wieder lässt der Erzähler sich kleine Stücke eine Geschichte von der KI schreiben die er dann nur noch aufeinander zuschneidet. Ein Buch entsteht, dass die Menschen zu Tränen rührt.
Charles Lewinsky erzählt zum einen die Geschichte des Werbetexter, der verlassen wurde und seine Arbeit verliert. In kursiver Schrift fügt der Autor immer die Passagen ein, die von der KI geschrieben wurden. So bekommen die Leser*innen quasi einen Roman im Roman.
Die Idee von Charles Lewinsky finde ich genial. Der Autor bereitet das Thema KI mit seinen Beispielen leicht verständlich auf. Er zeigt gleichzeitig auf, zu was die KI heute schon fähig ist und wo ihr Grenzen gesetzt sind.
Charles Lewinsky schreibt die Geschichte, ohne viel drumherum zu reden. Kurz und bündig kommt er auf den Punkt seiner Geschichte. Die Charaktere sind interessant gezeichnet. Die Veränderung, die im Laufe der Geschichtete in dem Ich-Erzähler vorgeht, ist nachvollziehbar. Der Schreibstil des Autors ist fesselnd und flüssig. Das Thema ist hochaktuell und wird gut verständlich aufbereitet.
„Täuschend echt“ war für mich das reinste Lesevergnügen.
Witzige Geschichte rund um ein KI geschriebenes Buch. Ich mag Charles Lewinsky und deswegen auch sein Buch, er hat aber schon besseres geschrieben 😅 Note: 3
Bei der Lektüre des Buches kommt man nicht umhin zu vermuten, dass sich der (ältliche) Autor hier an einer Frau, die ihn enttäuscht hat, rächen möchte. Das ist etwas unangenehm, aber andererseits einigermaßen witzig gemacht. Und vermutlich hat sie es verdient. Oder noch besser, das stimmt gar nicht, und der Autor hat sich seine Kränkung (oder die des Helden) komplett ausgedacht.
Dann geht es auch, wenn nicht gar hauptsächlich, um die Macht der KI. Unser Held ist Gebrauchstextschreiber (Müsli-Texte) und vermutet sehr richtig, dass sein Job bald überflüssig sein wird. Da trifft es sich, dass er ohnehin entlassen wird. Nach einigen Fehlversuchen gelingt es ihm zusammen mit einer KI, die er Kirsten nennt, einen Bestseller zu schreiben, über das Leben einer jungen Afghanin mit dem Namen Schabnam. Das ist nett, aber irgendwie auch nicht so richtig überzeugend. Allerdings soll die fiktive Schabnam dann bei dem ganz und gar realen Denis Scheck in dessen Buchsendung auftreten. Und da muss dann die junge Dame, die den Ex-Müslitextschreiber am Anfang namenlos verließ, nun einspringen. Tut sie und erpresst ihn dann.
Ganze Passagen des Buches sind, in Kursiv, direkt von der KI oder aus Wikipedia (was mich als Ex-Wikipedia-Autor etwas pikiert). Jeder, der mit ChatGPT gearbeitet hat, weiß, dass da ganz erstaunliche Dinge herauskommen können. (Ich hätte mir die echten Prompts im Anhang gewünscht.) Weitaus am besten hat mir eine kleine Geschichte gefallen über einen Puppenmacher, der sich in seine Puppe verliebt, sie zu einem Miss-Wettbewerb anmeldet, den sie prompt gewinnt. Der Betrug fliegt auf, die Puppe zerstört, ihr Hersteller landet im Knast.
Da gehört auch unser Autor am Schluss hin, aber Kirsten steht ihm zur Seite.
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits zeigt die Geschichte eindrücklich, dass wir in einer Zeit leben, in der Künstliche Intelligenz allgegenwärtig ist und uns dazu bringt, immer wieder zu hinterfragen, was echt ist und was maschinell erzeugt wurde. Das Buch wirft wichtige Fragen auf: Wie definieren wir Wahrheit, wenn eine KI Realität imitieren kann?
Andererseits regt es dazu an, über die Rolle des Autors und die Konstruktion von Identitäten nachzudenken. Es erinnert an die vielen Menschen, die sich im digitalen Raum hinter Profilen verstecken und dort eine neue Version ihrer Realität erschaffen. Diese parallelen Welten lassen uns erkennen, dass nicht nur Schriftsteller, sondern auch wir alle ständig Geschichten erfinden – bewusst oder unbewusst.
“Täuschend echt” ist nicht nur eine kluge Erzählung über die Macht der KI, sondern auch eine Reflexion über unsere eigene Art zu kommunizieren und Geschichten zu gestalten. Wer sich für dieses Thema interessiert, wird nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken angeregt.
Das Buch könnte auch "Wie ich lernte, die KI zu leben" heißen. Ich wünschte, Charles Lewinsky hätte die Gefahren und auch Chancen, die KI umfasst, noch etwa ambivalenter und differenzierter dargestellt. Insgesamt aber bietet der Autor höchsten Lesegenuss.
Diese Geschichte ist gruselig und erschreckend. Ganz ohne Blutvergießen, ohne Geister, ohne Monster. Obwohl, einen großen dunklen Schatten gibt es doch - die Künstliche Intelligenz in der Literatur.
Charles Lewinsky lässt seinen Hauptcharakter die künstliche Intelligenz nutzen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ist das verwerflich? Wohl nicht. Jedoch verschweigt er, wie er das Buch "geschrieben" hat und lässt somit die Lesenden und den Verleger im Dunkeln stehen.
Kann chat gpt tatsächlich ein komplettes Buch schreiben oder braucht es doch noch etwas mehr dazu? Der Lesende begleitet teilweise den Entwicklungsprozess und kann verschiedene chat gpt generierte Texte lesen. Charles Lewinsky verwendet beim Schreiben seines Buches chat gpt. Nur kennzeichnet er die Textpassagen im Gegensatz zu seinem Werbetexter.
Charles Lewinsky hat das Thema in eine wunderbar leicht zu lesende und unterhaltsame Geschichte gepackt. Die Geschichte hat ein gutes Tempo, einige Wendungen, die die Lesenden überraschen könnte und einen feinen (manchmal bösen) Humor. Er greift Klischees auf und verpackt sie mit etwas Ironie und er gibt neue Denkanstöße.
„Ein Werbetexter verliert alles auf einen Schlag: Liebe, Geld und Karriere. Dank künstlicher Intelligenz schafft er es, sich wieder aufzurappeln. Die neue Technologie hilft ihm, ein Buch zu schreiben, das große Beachtung findet, weil es angeblich die »Geschichte eines wahren Schicksals« erzählt. Nur eine Frau weiß, dass das nicht stimmt: die ehemalige Geliebte, die den nun so gefeierten Autor schon einmal um alles gebracht hat.“
Charles Lewinsky nutzt hier die aktuelle Zeit und die technische Entwicklung als Grundlage für seinen Buch-Neuling. KI ist ein spezielles Thema und er zeigt hier auf, wie es ist, wenn man diese nutzt und meint, es sei das Allseeligmachende. Lewinskys Geschichte ist fein austariert und hat einen sehr guten Verlauf. Seine Wortwahl und der Spannungsbogen bieten der Leserschaft eine runde Geschichte die einerseits erschreckt, verwundert, neugierig macht, einen lockt. Wie würde man denn selbst reagieren? Würde man KI für den eigenen Erfolg selbst ausreizen? Viele Fragen entstehen beim lesen und das Gedankenkino beginnt. Kurzum: Lewinsky regt gewaltig mit diesem Werk zum nachdenken an. Sie wollen wissen wie die Geschichte ausgeht? Lesen Sie sie und lassen sich von Lewinsky gerne einnehmen! Die Geliebte unsers Werbetexters kann man verstehen aber wie sie wohl handeln wird darf jeder selbst erlesen. Es lohnt sich definitiv! Denn man hat nach dem Klappentext eine gewisse Ahnung aber treue Fans des Autors wissen, alles kann sich ändern und so ist jede Geschichte von Lewinsky eine echter Wundertüte! Unbedingt lesen! 5 Sterne!
Unser Protagonist und Werbetexter hat es nicht leicht: Erst verliert er seine Freundin und dann auch noch seinen Job. Als er schließlich bemerkt, dass sein Konto leergeräumt wurde, ist klar - er braucht dringend Arbeit. Doch was kann er tun? Außer Texte, die Konsumenten ein Müsli schmackhaft machen sollen, hat er noch nie etwas geschrieben. In seiner Verzweiflung experimentiert er mit KI, füttert das Programm mit Fragen und Phrasen und suhlt sich ein wenig in Selbstmitleid. Als er von einem Freund des Nachbars ein großzügiges Angebot bekommt, ein Buch zu schreiben, kann er nicht ablehnen. Er soll über Missstände der Welt aufklären und diese den Menschen ins Bewusstsein bringen. Doch auch nach Tagen am Schreibtisch will ihm zu diesem Thema nichts einfallen. Schließlich greift er zur KI, die ihm die bewegende Geschichte einer afghanischen Frau entwirft.
Ob er mit dem Buch Erfolg hat oder seine Lüge ans Licht kommt, müsst ihr jedoch selbst herausfinden.
Charles Lewinsky benennt Dinge, die ich schon des Öfteren vermutet habe. Mit feinem Humor begleitet er unseren konservativen Ich-Erzähler auf seiner Reise vom unsicheren Ja-Sager hin zu einem selbstbewussten Mann. Die Geschichte nimmt dabei zunehmend an Tempo auf und gipfelt in einem herrlich überraschenden Finale.
Mich hat das Buch gleichermaßen erschüttert wie begeistert - daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. 4/ 5
Ein Werbetexter (Fachgebiet: Frühstücksmüsli, Typ: Boomer im Geiste und stolz darauf) verliert alles auf einen Schlag: Job, Freundin und Geld. In Selbstmitleid suhlend beginnt er, sich mit einer KI zu unterhalten. Und schliesslich, mit ihrer Hilfe einen Roman zu schreiben – und diesen als Tatsachenbericht einer afghanischen Frau zu vermarkten. Am Leid, das er seiner Protagonistin Shabnam dabei erfahren lässt, geilt er sich richtiggehend auf.
Die Passagen aus dem fiktiven Roman hat Lewinsky tatsächlich von ChatGPT und Neuroflash generieren lassen. Sie sind sprachlich erwartbar unterirdisch, in Sachen Klischees und Frauenverachtung können es aber auch die Originalpassagen des Autors durchaus mit den KI-Ergüssen aufnehmen. Ein kleiner Incel, der sich selbstverherrlichend an der Frauenwelt rächt – und ein Roman, der der Frau die Schuld daran gibt. Dafür muss ich kein Buch lesen.
Der Protagonist ist mir sehr unsympathisch. Der Schreibstil und die Sprache sind holzschnittartig und gewollt cool. Die Personen sind mir nicht nahe gekommen. Die Entwicklung des Protagonisten konnte ich nicht nachvollziehen. Es ist kein Buch, dass mich länger beschäftigen wird oder zum Nachdenken bringt.
Spannendes Thema - KI und Kunst, KI dichtet und wir glauben, das wäre real. Gerade beim Schreiben liefern Sprachmodelle beeindruckende Ergebnisse.
Doch täuschend echt war dieser Roman leider nicht. Die Geschichte, die Figuren, die Sprache: alles hat sich eher platt angefühlt, gerade so, als käme es selbst von einer KI.
Dieses Experiment mit KI ist in meinen Augen nicht geglückt. Die Passagen, die durch KI generiert wurden, waren uninspieriert und langweilig. Keine Empfehlung.