Ein deutscher Kinder- und Jugendbuchautor, Übersetzer und Verleger.
Nach dem zweiten Weltkrieg war er als Dolmetscher am Internationalen Jugendinstitut der UNESCO tätig. In dieser Zeit entstanden auch seine ersten Jugendbücher. Von 1959 bis 1973 arbeitete Noack als freischaffender Schriftsteller und Übersetzer. 1973 übernahm er die literarische Leitung des Herrmann-Schaffstein-Verlags in Dortmund. Von 1980 bis 1992 war Hans-Georg Noack Verlagsleiter im Arena-Verlag. Der Schriftsteller Hans-Georg Noack beschäftigte sich in seinen Büchern fast ausschließlich mit zeitgeschichtlichen, politischen und sozialen Fragen und wandte sich dabei immer wieder an den "jungen Erwachsenen". Hans-Georg Noack hielt nicht viel davon, seine jungen Leser mit Formexperimenten zu langweilen oder zu verschrecken. Er schrieb bewusst nicht "für Gymnasiasten". Hans-Georg Noack hat auch als Übersetzer einen Ruf erworben. Zweimal bekam er für von ihm übersetzte Bücher den Deutschen Jugendbuchpreis, darunter für "Die Welle" von Morton Rhue. Unter den seit 1966 bei Ravensburger erschienenen Noack-Titeln ist "Rolltreppe abwärts" mit weit über 2,3 Millionen verkauften Exemplaren der erfolgreichste. 2005 wurde der Roman verfilmt. Hans-Georg Noack starb am 15. November 2005 in Würzburg.
INHALT Jonny, ein farbiger Jugendlicher, wohnt in einem Lehrlingsheim in einer Kleinstadt. Alles geht ihm leicht von der Hand, er hat einen guten Kontakt zu den anderen. Dass er farbig ist, daß er anders aussieht als die anderen, scheint unwichtig. Doch plötzlich wird die Hautfarbe zur Hauptsache...
MEINUNG Ich habe das Buch in meinem Regal stehen und musste tatsächlich feststellen, dass ich es noch gar nicht kannte! Die Kürze der Geschichte eignet sich erstmal hervorragend für einen Nachmittag in der Sonne. Zudem ist das Thema - obwohl das Buch aus den 80er Jahren stammt - immer noch aktuell. Rassismus ist nicht nur in den USA ein Thema. Auch anderswo begegnet man Vorurteilen, die im schlimmsten Fall in Diskriminierung und Rassenhass (was ein Wort!!!) gipfeln... Insofern halte ich das Buch durchaus für lesenswert. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf das Thema und darauf, wie sehr solche Ansichten denen der Nationalsozialisten im 2. Weltkrieg ähneln können. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar und passt sowohl zu der Altersklasse 13+, als auch zu der Zeit, in der das Buch entstanden ist. Die Figuren waren auch recht gut dargestellt und folgten der Logik, die ihnen ihr Charakter vorgab. Mir ist nur übel aufgestoßen, dass junge Erwachsene, Jugendliche, so einen großen Einfluss auf die anderen Erwachsenen der Stadt ausüben konnten. Das Verhalten der Erwachsenen schien mir nicht immer nachvollziehbar und glaubhaft. Insbesondere die Frage, wo die Polizei war, beschäftigte mich gelegentlich. Aber vielleicht war das ja so in den späten 70ern, frühen 80ern... Alles in allem fand ich, dass die Geschichte wesentlich mehr als 2 Sterne verdient hätte. Deswegen gibt es von mir 3,5 ☆☆☆. :)