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Sterben üben

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Katharina Feist-Merhaut möchte am Beispiel ihrer Großma sterben üben. Sie beobachtet, fragt, notiert exzessiv die Großmuttersätze, bricht ab, um an anderer Stelle weiterzumachen. Die Großma stellt sich bereitwillig zur Verfügung. Sie teilt ihre Erfahrung, erzählt mit viel Schmäh von ihren verstorbenen Männern, den Saunadamen, den Schmerzen und den liebevoll umsorgten Blumen. Und sie fordert die Erzählerin Was willst du verstehen über den Tod?
Auf der Suche nach möglichen Antworten stellt sich die Enkelin der Vergangenheit, ihren bisherigen Erfahrungen mit dem Sterben, dem Doppelsuizidversuch der anderen Großeltern. Währenddessen verschlechtert sich der gesundheitliche Zustand der Großma und ihre Bedürfnisse treten in den Vordergrund.
Katharina Feist-Merhaut hat sieben Jahre lang an "sterben üben" geschrieben. Das Ergebnis ist ein berührendes Debüt, das sich unerschrocken großen Fragen Wie lernen wir sterben? Welchen Einfluss haben unsere Erfahrungen und Prägungen? Wie können wir uns umeinander kümmern? Welche Rolle spielt die Familie dabei und gibt es Alternativen? "sterben üben" zeichnet sich aus durch seine Unmittelbarkeit, Nähe und Unverstelltheit. Eine Lektüre mit beeindruckend großer Wirkung.

140 pages, Kindle Edition

First published March 20, 2025

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Community Reviews

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2 (3%)
1 star
1 (1%)
Displaying 1 - 9 of 9 reviews
Profile Image for Christina.
626 reviews4 followers
April 11, 2025
Ein starkes Debut, das sich mit großen Fragen beschäftigt.
Wie durch Journaleinträge, eine beinah wissenschaftliche Arbeit mit Herz, lernen wir duch die Autorin die Großma kennen, die mit viel charmantem wiener Schmäh über ihr Leben und dessen baldiges Ende sinniert.

Durch das eher ungewöhnliche Format und den autofiktionalen Erzählstil wirkt das Buch wie eine veröffentlichte Rohfassung, die mit viel Liebe, Offenheit und Feingefühl geschrieben wurde.
Die Autorin hat sich für ihr erstes Buch kein leichtes Thema ausgesucht, spricht man über das Sterben zumeist nicht nebenbei im gemütlichen Plauderton und doch schafft es Katharina Feist-Mehrhaut die Thematik mit einer gewissen Leichtigkeit aufs Blatt Papier zu bringen - die Kommentare der Großma tragen hierzu natürlich bei, kann man sich das Schmunzeln einfach nicht verkneifen.

Zentrale Themen wie Familie, die Pflege, Herausforderungen des Lebens und des Alterns und natürlich das Sterben, sind gut in das eher abstrakte Gerüst der Geschichte eingebettet, gut aufgearbeitet und mit viel Herz ausformuliert. Es führt einen vor Augen, die Zeit mit den Liebsten noch mehr wertzuschätzen und auszukosten, keine offenen Fragen unbeantwortet zu lassen, jeden Augenblick zu genießen.

Ein einfühlsames und ehrliches Werk, welches berührt, unter die Haut geht und einen einlädt selbst in so mancher Erinnerung zu schwelgen.
Profile Image for Eva.
164 reviews15 followers
March 23, 2025
Ein absolut besonderes und unvergleichbares Buch - voller Witz und Traurigkeit, existentiellen Gedanken und Wiener Schmäh, so persönlich und gleichzeitig so universell, so kurz und doch so viel 🩷💛🩵🖤
Profile Image for oezge.
19 reviews2 followers
March 26, 2025
Sterben üben - Katharina Feist-Merhaut
setzt sich mit einem der wichtigsten und zugleich schwierigsten Themen des Lebens auseinander: dem Tod.
Am Beispiel ihrer Großmutter beschreibt sie die letzten Lebensjahre und verbindet persönliche Erfahrungen mit Vergänglichkeit, Abschied und Fürsorge. Dabei gelingt ihr eine eindringliche und zugleich warmherzige Erzählweise, die mit Humor, Tiefgang und großer sprachlicher Sensibilität berührt.
Das Buch beleuchtet nicht nur den Sterbeprozess an sich, sondern stellt auch grundlegende Fragen:
Wie können wir uns auf das Unvermeidliche vorbereiten? Welche Rolle spielt die Familie in diesem Prozess? Und wie gehen wir mit unseren eigenen Ängsten um?
Ich finde es ein unglaublich wichtiges Buch, das jeder Mensch gelesen haben sollte. Der Tod ist ein Thema, das oft verdrängt wird, doch Feist-Merhaut bringt es auf eine Weise näher, die zum Nachdenken und Diskutieren anregt. Besonders beeindruckend fand ich ihre einfühlsamen Beobachtungen und die wertvollen Gedankengänge, die sich durch das gesamte Buch ziehen. „Sterben üben" ist ein berührendes Werk, das nicht nur zum Sterben, sondern auch zum bewussteren Leben ermutigt.
Profile Image for Alina_liest07.
132 reviews6 followers
March 30, 2025
Ehrlich und berührend
In „sterben üben“ begleitet die Autorin ihre Großmutter über einen längeren Zeitraum. Sie beobachtet, stellt Fragen und vor allem schreibt sie alle die Erfahrungen, Momente und Sätze ihrer Oma auf um anhand ihrer das Sterben zu verstehen und nun ja, zu üben.

„Sterben üben“ ist ein intimes, zärtliches und bewegendes Debüt, in der die Autorin ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Sterben ihrer Großmutter literarisch darstellt und dabei versucht die ganz großen Fragen zu stellen und zu beantworten.
Wie ist sowas unbegreifliches wie der Tod und die Endlichkeit des Lebens zu fassen?

Mit ganz viel Liebe und echter Neugier erzählt sie dabei auch von Familie und Prägung, von den Herausforderungen in der Pflege von Angehörigen, von unterschiedlichen Bedürfnissen, von Machtdynamiken und Abhängigkeiten.
Vor allem aber ist dieses Buch für mich ein Plädoyer zum Zuhören und zum Hinsehen geworden.

Feist-Merhaut schreibt ehrlich, berührend und ungeschönt, der Stil und der fast essayistische Aufbau haben mir sehr gut gefallen und passen zur Thematik.
Und trotz der schwere des Themas, bewahrt die Autorin eine gewisse Leichtigkeit in ihrer Sprache und Erzählung.

Fazit: Ein sehr berührendes, ehrliches Debüt – sicher kein einfaches Wohlfühlthema aber eine sehr wertvolle und lohnende Lektüre und eine unbedingte Leseempfehlung!
Profile Image for Kaddi.
96 reviews2 followers
October 23, 2025
Ein ganz besonderes Buch, wahnsinnig intime Einblicke und berührende Ansichten auf das, was im Leben leider unaufhaltsam ist.
Profile Image for Seitenmusik.
382 reviews19 followers
May 1, 2025
Katharina Feist-Merhaut hat mit "sterben üben" ein berührendes und zutiefst persönliches Debüt geschrieben, das sich den existenziellen Fragen rund um das Thema Tod und das Sterben widmet. Die Autorin, die 1990 in Wien geboren wurde und ihre Ausbildung im Bereich Literatur in Leipzig und Wien absolvierte, bringt in diesem Werk ihre eigene Auseinandersetzung mit dem Sterben ihrer Großmutter literarisch zu Papier. Sie reflektiert über ihre eigenen Erfahrungen mit dem Tod, mit Pflege und der großen Verantwortung, die auf den Schultern derjenigen lastet, die sich um Sterbende kümmern.

Worum geht’s genau?

In Sterben üben begleitet die Erzählerin ihre Großmutter über einen langen Zeitraum, wobei sie intensiv deren Erfahrungen und Gedanken zum Thema Sterben aufzeichnet. Ihre Großmutter, eine humorvolle und schlagfertige Frau, öffnet sich ihr und teilt ihre Erinnerungen an verstorbene Ehemänner und das Altern. Während die Großmutter zunehmend auf Pflege angewiesen ist, stellt sich die Erzählerin ihren eigenen Ängsten und Erfahrungen mit dem Tod, auch in Bezug auf einen Doppelsuizidversuch in ihrer Familie. Die Fragen, die dabei aufgeworfen werden, sind universell: Wie gehen wir mit dem Ende um? Was bedeutet es, zu sterben, und wie können wir uns darauf vorbereiten?

Meine Meinung

"sterben üben" ist kein einfaches Buch, sondern ein vielschichtiges und emotional aufgeladenes Werk, das mir beim Lesen viele Gedanken und Gefühle aufgeworfen hat. Die Autorin schreibt über ihre Großmutter in einer Art, die gleichzeitig intime Nähe und distanzierte Reflexion ermöglicht. Die teils tagebuchartige Struktur des Textes, die Notizen, Sprachaufnahmen und Erinnerungen integriert, bringt eine große Authentizität und Unmittelbarkeit in das Buch. Es ist ein Werk, das sich durch Beobachtungen, Gespräche und das Wahrnehmen von Details auszeichnet, die in ihrer Einfachheit & Alltäglichkeit berühren.

Für mich war vor allem die Frage nach der Verantwortung in der Pflege und der Belastung, die damit einhergeht, von zentraler Bedeutung. Die Autorin schildert, wie sie als einzige, die direkt bei der Großmutter lebt, zunehmend in die Rolle der Pflegerin gedrängt wird. Der Druck, diese Verantwortung zu tragen, wird in dem Buch spürbar – sie ist fast körperlich, so wie der Verlust von Kontrolle über das eigene Leben, der mit dem Alter einhergeht.

Eine zärtliche und zugleich schmerzvolle Darstellung des Alterns und der letzten Lebensjahre, die sich durch die Gespräche der Erzählerin mit der sterbenden Großmutter herauskristallisieren. Es ist ein Gespräch zwischen zwei Menschen, die sich in ihrem Verhältnis zum Tod nie ganz einig werden können, aber in ihrer Nähe zueinander eine Form von Verständnis finden. Ich fand auch die Reflexionen über eigene Erfahrungen mit dem Tod, insbesondere der Doppelsuizidversuch der anderen Großeltern, sehr bewegend. Diese Vergangenheit prägt die Erzählerin und spiegelt sich in ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben wider.

"sterben üben" spricht Themen wie Trauer, Abschied, Fürsorge, Machtverhältnisse innerhalb der Familie und den Umgang mit den eigenen Ängsten und Erlebnissen an. Was für mich besonders faszinierend war, ist die Verbindung zwischen der persönlichen Geschichte und den universellen Fragen des Lebens und Sterbens. Die Autorin macht es uns Leser:innen schwer, sich diesen Themen zu entziehen – das Buch fordert zum Nachdenken auf und zeigt auf, wie schwierig es ist, sich dem Thema Tod zu stellen, während gleichzeitig die Möglichkeit besteht, auf eine tiefere Weise zu leben.

Fazit

Ich gebe "sterben üben" 4 von 5 Sternen. Das Buch ist in seiner Tiefe und Intimität ein eindrucksvolles Debüt, das mich mit seinen Fragen und Gedanken beschäftigt hat. Die Autorin schafft es, das Thema Sterben auf eine Weise zu behandeln, die sowohl schonungslos als auch einfühlsam ist. Jedoch fand ich, dass an einigen Stellen mehr in die Tiefe gegangen werden könnte, besonders in Bezug auf die literarischen Verweise, die für mich manchmal mehr ablenkten als zur Geschichte beitrugen. Insgesamt bleibt "sterben üben" ein bemerkenswertes Werk, das mich emotional berührt hat und zum Nachdenken anregt.
Profile Image for EineMami.
88 reviews
October 12, 2025
Es könnte auch schön werden

Über Jahre begleitet Autorin Katharina Feist-Merhaut ihre Großmutter. Bis zu deren Tod. Schreibt die Kommunikation auf, dokumentiert anhand von Fotos und Videos, macht sich Notizen. Aufgrund eines tragischen Ereignisses in der Familie, nimmt der Tod viel Raum in ihren Gedanken ein. Kann man sterben üben?

Ich will ehrlich sein: Das Buch ist total seltsam. Es beginnt mitten in der Kommunikation, weist kaum einen Textrahmen auf, wirkt abgehackt, unvollständig, fragmentiert. Ich war verwirrt. Aber ich bin drangeblieben. Hab mich gefragt, was will dieses Buch mir sagen?

Als ich mich reingefunden hatte, war es schon fast wieder vorbei. Und rührte mich doch überraschend stark. Zwischen den Zeilen liegt Zärtlichkeit, fast schon Poesie. Die Beziehung zwischen der Autorin und ihrer Großmutter ist liebevoll, die alte Dame unglaublich humorvoll. Auch Weisheit konnte ich entdecken. Was ich gelernt habe? Der Tod macht uns alle gleich, Verlust bedeutet Erinnerung und es ist ratsam, die Stimme der Liebsten aufzunehmen, solange sie noch bei uns sind.
Profile Image for Anne.
10 reviews
March 27, 2025
„ich mache ein Foto: sie hat ihren Kopf in meine Hand gelegt, hat die Augen geschlossen, ihre Lippen sind leicht geöffnet, sie atmet aus das Zurückeilen mit angezogenen Schuhen, um sie noch mal zu küssen
ihr Blick hängt an mir, bis ich das Zimmer verlasse habe der Gedanke, dass sie da sitzen bleibt, auch in meiner Abwesenheit noch dasitzt ich liebe dich„
Was für ein Buch. Nichts für mal eben so zwischen und definitiv kurz vorm einschlafen. Ein wichtiges Buch über das Sterben, dem Abschied nehmen.. der Endlichkeit die so hart zu begreifen ist wenn man jung ist. Aber auch ein Buch über all die wunderschönen Momente, Erinnerungen, die wir mitnehmen können wenn wir nur aufmerksam genug sind in unserem täglichen Miteinander. Katharina Feist-Merhaut ist fürwahr ein beeindruckendes Werk geglückt! #leserezension @otto_mueller_verlag
Profile Image for Lisa Hamberger.
7 reviews
July 18, 2025
die Gespräche mit der Großmutter gebene einem immer wieder ein Schmunzeln aber auch einen gewissen Schwermut....
die Schreibart als Gesprächsform kann zwischendurch immer wieder kurz verwirren ;)
Displaying 1 - 9 of 9 reviews

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