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Das Versagen: Eine investigative Geschichte der deutschen Russlandpolitik | »Pflichtlektüre ... Unglaublich präzise, packend geschrieben.« Markus Lanz

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»Wir wollten es nicht sehen.« – Wolfgang Schäuble

Ein Schlüsselwerk zum Verständnis unserer gefährlichen Gegenwart

Als Putin im Februar 2022 die Ukraine angreift, steht die Welt unter Schock. Dabei ist dieser Krieg von Geheimdiensten präzise vorausgesagt worden. In einer aufsehenerregenden Recherche enthüllen Katja Gloger und Georg Mascolo, wie die Verantwortlichen über Jahrzehnte Warnungen ignorierten und kritische Stimmen in der deutschen Russlandpolitik ausblendeten. 
Anhand von zahlreichen Geheimdokumenten und Gesprächen mit Dutzenden Zeitzeugen erzählen sie eine atemberaubende über die wahren Hintergründe der umjubelten Putin-Rede im Bundestag und einen Back Channel in den Kreml, der im früheren Leben Stasi-Spion war. Über ein Geheimdossier des Auswärtigen Amts, das schon 2007 einen bewaffneten Konflikt um die Krim und den Osten der Ukraine beschreibt – und im Archiv landet. Sie offenbaren die Details einer unerklärlich engen militärischen Zusammenarbeit – und warum Putins nukleare Drohungen einen Bundeskanzler um die halbe Welt reisen lassen.

»Eine umfassende kritische Aufarbeitung der deutschen Russlandpolitik der letzten Jahrzehnte war überfällig. Das Versagen füllt die Lücke in brillanter Weise. Das Buch von Russlandexpertin Katja Gloger und ihrem Ehemann, Ex Spiegel-Chefredakteur Georg Mascolo, ist die absolute Muss-Lektüre für jeden, der sich für die hoffnungsvollen Zielsetzungen, Illusionen und idealistischen Irrwege unserer Außenpolitik interessiert.« 

Wolfgang Ischinger, Vorsitzender des Stiftungsrates der Münchner Sicherheitskonferenz, ehemaliger Staatssekretär im Auswärtigen Amt und Botschafter in Washington und London


»Brillant recherchiert. Spannend erzählt. Dokument einer kollektiven Verdrängung.«

Thomas Roth, Journalist, langjähriger ARD-Korrespondent in Moskau und New York, Moderator der Tagesthemen


»Ein fantastisches Buch.« 

Carlo Masala

»Ein Buch, das überfällig war – und soviel Neues enthüllt, wie kolossal das Versagen deutscher Russlandpolitik wirklich war. Katja Gloger und Georg Mascolo haben jahrelang recherchiert und offenbaren in allen Details, was seit Gerhard Schröder bis zur russischen Vollinvasion der Ukraine nicht gesehen werden wollte, obwohl es soviele Warnungen gab. Ein fesselndes Werk von Autoren, die sich auskennen, exklusive Zugänge haben und es großartig aufgeschrieben haben.« 

Paul Ronzheimer

»Ich bin sicher, dass dieses Buch mehr zur Aufarbeitung der Russlandpolitik beitragen kann als manche Untersuchungsausschüsse oder Enquetekommissionen.« 

Georg Boomgarden, ehem. Staatssekretär des Auswärtigen Amts


593 pages, Kindle Edition

Published October 16, 2025

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About the author

Katja Gloger

9 books3 followers

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Community Reviews

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Displaying 1 - 7 of 7 reviews
Profile Image for Michael Sabranski.
5 reviews
October 19, 2025
3 Tage nicht aufs Handy geschaut… spannendes Buch, penibel recherchiert. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, über so viel Opportunismus, Blauäugigkeit und Feigheit. Der Starrsinn von Schröder und Merkel, auch retrospektiv, ist beeindruckend. Habeck hat eine 2. Chance verdient.
Profile Image for Aran Jaeger.
84 reviews2 followers
November 2, 2025
„Wenn das alles vorbei ist, werden wir in Kyiv zusammen ein Eis essen gehen" — mit diesem Satz endet das Buch. Der ukrainische Außenminister soll dies am Tag der Invasion telefonisch zu Robert Habeck gesagt haben. Dieser Satz hat auch danach noch in mir nachgehallt und mich bewegt.

Ein paar Jahre nach diesem Anruf ist dieses Buch erschienen und beleuchtet die Russlandpolitik Deutschlands von circa 1989 bis 2022 (und teilweise darüber hinaus). Es tut dies verständlich und zugänglich. Das meiste war mir bereits bekannt, aber das Buch eignet sich gut, um Detailwissen aufzufrischen und sich die Zeit zurückzurufen, als unsere Wahrnehmung Russlands noch eine andere war. „Das Versagen" ist natürlich ein passender und bewusst gewählter Titel — auch wenn die Autor*innen meinen, dass sie ihn auch deswegen gewählt haben, weil manche meinten, es sei gerade kein Versagen. Aber darüber kann eins sich ja selber ein Bild machen. Durchaus lesenswert, gerade für Leute, die sich noch nicht tiefergehend mit den politischen Hintergründen auseinandergesetzt haben — aber grundlegend Neues erfährt man hier nicht.
Profile Image for Frizzo.
69 reviews4 followers
October 24, 2025
Das meiste wusste ich schon (jedenfalls im Grundsatz), aber es ist trotzdem interessant, es nochmal aufbereitet zu sehen; wirklich neu und schockierend für mich war das Kapitel zur deutsch-russischen Militärkooperation (???) bis 2014
Profile Image for Annie M.G..
5 reviews
November 29, 2025
Unfassbar reich an Informationen und dementsprechend äußert informativ. Es wirft einen genialen und detaillierten Blick auf die deutsch russischen Beziehungen der letzten 30 Jahre und untermalt politische Entscheidungen finessenreich mit Sachverhalten und Individuen.
Profile Image for Anna.
8 reviews
December 5, 2025
„Ich weiß nicht, was aus uns wird, aber irgendwann lade ich dich auf ein Eis in Kyjiw ein.“
Mit diesem Satz, den der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba 2022 an Robert Habeck richtete, endet das Buch. Nach der Rekonstruktion der deutschen Russlandpolitik wirkt es nur folgerichtig, dass dieser Satz an einen Grünen gerichtet ist, und dennoch fragt man sich, ob der Ukraine nach all den Jahrzehnten dieser deutschen Russlandpolitik wirklich nach Eis essen mit uns zumute ist.

Das Buch räumt mit der Vorstellung auf, es habe jemals einen anderen Putin gegeben. Das skizzierte Versagen der deutschen Russlandpolitik reicht dabei weit über Gerhard Schröder, persönliche Verflechtungen, Nord Stream 2 und die SPD hinaus. Zentrale These des Buches: Die deutsche Politik beruhte lange auf einer grundlegenden Fehleinschätzung Putins und einer gelebten Selbsttäuschung.

Für mich bleibt aber auch nach dem Buch die Frage, wann man sich von der Maxime „Wandel durch Handel“ oder „Annäherung durch Verflechtung“ hätte lösen müssen. Spätestens vor der offenen militärischen Aggression, ja. Aber eigentlich schon früher, als deutlich wurde, dass Putins Politik nicht ökonomisch-rational geprägt war, sondern auf imperiale Machtansprüche zielte. Doch wann war das?

Das Buch folgt der Prämisse, dass wir viel früher auf die Warnungen der baltischen Staaten und Polens hätten hören müssen, als wir uns in eine energiepolitische Abhängigkeit begaben. Einige damalige Entscheidungsträger:innen erkennen dies heute selbstkritisch an (Annegret Kramp-Karrenbauer, Sigmar Gabriel, Frank-Walter Steinmeier, Wolfgang Schäuble, Thomas de Maizière), doch insbesondere das Schweigen von Angela Merkel zeigt, wie verfestigt die Selbsttäuschung und der Glaube an die Alternativlosigkeit dieser Politik war.

Das Buch skizziert anhand einer enormen Fülle an Dokumenten, Akteuren und politischen Entscheidungen die deutsche Russlandpolitik. Vieles davon werde ich für mich noch einmal nachlesen müssen.
Hier die groben Wegmarken:

2001: Putins Rede im Deutschen Bundestag, gefeiert mit standing ovations
Ab 2003: Autoritäre Wende in Russland
2006: Gasstreit mit der Ukraine
2007: Putins aggressive Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz
2008: Krieg gegen Georgien
2009 bis 2013: Vertiefung der Energieverflechtung und Vorbereitung von Nord Stream 2
2013: Massive russische Einflussnahme in Moldau
2014: Annexion der Krim und Beginn des Krieges im Donbas
2014: Stopp des von Rheinmetall geplanten Gefechtsübungszentrums nach der russischen Aggression
2019: Auftragsmord im Berliner Tiergarten
2020: Vergiftung von Alexej Nawalnyj
2021: Russischer Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze
2022: Angriff auf die Ukraine am 24. Februar

Eher wenig betrachtet wird das deutsche Bild der Ukraine. Für mich hat sich schon die Frage gestellt, ob eine engere Kooperation oder andere politische Gegebenheiten in und mit der Ukraine die Selbsttäuschung hätten verhindern können.

Besonders hängen bleiben für mich die folgenden Erkenntnisse:

Erstens: Die SPD pflegte über Jahre eine blauäugige Russlandpolitik, aber der Wunsch nach günstiger Energie, wirtschaftlicher Verflechtung und Stabilität war ein gesamtdeutsches Projekt und reichte weit über sie hinaus.

Zweitens: Putins Bundestagsrede 2001 wurde in enger Abstimmung mit deutschen Stellen vorbereitet. Dass er sie auf Deutsch hielt, war keine besondere Geste, sondern entsprach dem Wunsch des Deutschen Bundestages, insbesondere Wolfgang Thierses.

Drittens: Am selben Tag, an dem Abgeordnete im Plenum stehende Ovationen gaben, zeigte Putin im Auswärtigen Ausschuss eine kühlere und deutlich machtpolitische Seite.

Viertens: Neben politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen gab es bis 2014 auch militärisch-technische Kooperationen. Das geplante Gefechtsübungszentrum von Rheinmetall in Russland hätte erheblich zur Modernisierung der russischen Streitkräfte beitragen können und wurde von Industrie und Politik lange gepusht.
Profile Image for Alphapaka.
107 reviews
December 5, 2025
Umfassend recherchiert, toll erzählt mit vielen Details und Hintergründen, die ich so noch nicht kannte. Stellenweise lassen einen die Rekonstruktionen der deutschen Russlandpolitik fassungslos zurück, etwa im Fall Litwinenko oder den ausgebliebenen Planspielen zu Versorgungsmängeln durch russisches Gas.
Profile Image for Pow Wow.
258 reviews8 followers
November 4, 2025
A history of Russo-German relations from the early 1990's up to the Ukraine war and German blind spots in their view of Russia. A solid if a bit unstructured journalistic write-up that could've done with a bit more analysis and contextualization.
Displaying 1 - 7 of 7 reviews

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