Was ist Klasse? Wie entsteht Ungleichheit? Was sind die Quellen von Statushierarchien und Prestige? Sind reiche Menschen bessere Menschen? Oder schlechtere? Hanno Sauer zeigt in diesem brillanten Buch, was Klassenunterschiede sind, wie sie funktionieren und warum sie so schwer loszuwerden sind. Und wie wir die »Logik sozialer Signale« entschlüsseln können, von denen wir umgeben sind. Dabei wird Soziale Klassenunterschiede und Statushierarchien haben einen viel fundamentaleren Einfluss auf unser Denken, unser Handeln und unsere gesamte Gesellschaft, als wir glauben. Sie durchdringen unsere Kultur und unsere Werte und formen unser ganzes Leben. Wenn wir unsere Gesellschaft verbessern wollen, müssen wir verstehen, wie sie funktioniert.
Schlimmstes Sachbuch – wenn man es so nennen will, das ich jemals gelesen habe. Nach 300 Seiten kommt Hanno zu dem Schluss, dass eine klassenlose Gesellschaft unmöglich zu erreichen ist und bietet aber weder bessere Alternativen noch sonstige Lösungsvorschläge die über "lasst mal weniger Korruption machen" hinaus gehen.
Die Weltfremdheit von Sauer wir leider erst in der zweiten Hälfte des Buches wirklich deutig. Hier wird zum Beispiel als einziger Grund, warum ein Mensch 40 statt 15 Stunden die Woche arbeiten würde, die Statuskonkurrenz zu seinem Nachbar genannt. Dass viele Menschen schlicht und ergreifend nicht das Geld hätten, um mit 15 Stunden Arbeitszeit die Woche ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, wird kein einziges Mal erwähnt.
Ironischerweise beendet er das Buch mit den selben Worten wie der dritte Band von "das Kapital": {Hier bricht das Ms. ab}. Seine Intention ist dabei klar: "Ich habe keine Lösungsvorschläge aber Marx (und im weiteren Sinne wahrscheinlich auch sonst niemand) hatte diese auch nicht." Vor allem ist dies aber ein Zeugnis der Sinnlosigkeit dieses Buches, welches – wie er je letztendlich gesteht – keinen Beitrag zur Diskussion um Klassen- und klassenlose Gesellschaften leistet. Der Vergleich zu Marx zeigt auch die Hybris des Authors.
Marx hat dem Antikaptialismus eine theoretische Grundlage gegeben und ist vor Vollendung dieses Werkes gestorben, Hanno Sauer wollte ein Buch schreiben.
Wussten Sie, dass die Art und Weise mit der Sie aufgeblasene theoretische Abhandlungen kritisieren in Wirklichkeit bereits ein Wettbewerb um Status und Anerkennung ist?
Einige sehr aufschlussreiche Einsichten, aber man hätte das auch gut auf 20 Seiten sagen können. Ausserdem verschwimmt Analsyse und (etwas herablassend vorgetragene) Meinung teilweise.
Ich habe noch nie ein Buch gelesen, bei dem ich mich so oft entlarvt gefühlt habe, und trotzdem habe ich es genossen. Ich muss mir wohl eingestehem, ich bin ein Snob 😂 Ausserdem habe ich jetzt erklärt bekommen, warum ich beinah alle Akzente (ausser bärtndütsch) hasse. Es ist mein Klassendünkel. Ausserdem sind einige erstklassige Witze in diesem Buch. Zwei Beispiele: Die Putzfrau im Museum: "ist das Kunst? oder kann das weg?" Noch besser ist dieser: »Das beste Gefühl der Welt: Wenn man vor der Auffahrt steht, das Tor öffnet sich, man fährt hindurch, hört den knisternden Kies unter den Reifen, und man weiß: ›Endlich – in zehn Minuten bin ich zu Hause!‹«